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wencke: Offline

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wencke is on a distinguished road

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Datum: 03.05.2003
Uhrzeit: 16:13
ID: 1649



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Samsarah schrieb...

Für mich kommen Reliefausbildungen in der Fassade vor allem zur optischen Gliederung in Frage oder um vielleicht ein dahinterstehendes Tragsystem anzudeuten. Jedenfalls nicht als "Malfläche", sondern als Ausdruck der Architektur.

Naja - Eine mir etwas suspekte Erklärung von Gestaltungswillen, weil ich hier einen Widerspruch zu erkenn glaube.

Das, was Samsahra anspricht und der Oliver sucht, wird meiner Meinung durch einen Internet-Beitrag sehr schön sichtbar.
Aus dem Käse- und Baguette-Ländle gibt es spürbare Aufbruch-Tendenzen, wo jetzt die Architektengeneration zum Zuge kommt, die durch Studium von Architektur und von den "Beaux-Arts wie Szenographie und Fotografie etc." (!!) geprägt ist und in der Tat mit der angeblich viel gefragten transparenten Fassadendemokratur brechen und sich der "Baukunst" widmen.

Nähere Informationen, die ein Gegenteil "minimalistischer Architekturszenarien" beweisen, sind unter

http://www.france.diplomatie.fr/labe...ecture/03.html

aufzufinden.

Oliver's Wunsch, dass Architekten wieder ihr eigentliches Können zeigen, müsste anders formuliert sein, denn gerade in heutiger Zeit diametral gegenüber stehenden "Architekturströmungen" fällt es zumindest mir sehr schwierig, Qualitäten des nicht vergleichbaren Könnens und Schaffens von Architekten objektiv zu bewerten. Damit ist das Begriffliche vom "eigentlichen Können" schwer zu definieren, besser ist es doch die Baukünstler nach ihrem Verständnis im Umgang der Bauhistorie und der damit verbundenen Translation für heutige Massstäbe zu bewerten. Es ist auffällig, dass grosse Architketen immer den Weg in die Kunstgeschichte genommen haben.

Mein Traum von Architektur des 21. Jahrhundert ist es, dass die ökologische, materialistische oder soziologische Vernunft der Architektur die Ornamentik als "angeklebte Verzierung" wiederentdeckt. Es ist doch die Frage nach einer sinnfälligen Konnotation oder Denotation von Erfahrungen der Baukünstler.

Eine solch verständliche visuelle Ikonographie, wie es für das Bauprogramm romanischer Kirchen üblich war, um analphabetische Gläubige "Ehrfurcht" zu vermitteln, wäre für mich eine Herausforderung neuer Architekturtendenzen. Im "Muschelsuchen" sollten hier keine (geschichtlichen) Grenzen gesetzt sein. Ich finde es übrigens echt schön, wenn geschichtliche Allegorien unverkennbar deutlich werden, weil ich dann selbst bei scheusslich überladenen "Bilderbuch-Fassaden" ein soziales Engagement von "DAR_STELLUNG" spüren kann. Wer natürlich sein Bauwerk so "reduzieren" kann, ohne dabei seinen Bau "machtlos" erscheinen zu lassen, ist ein wahres Genie.

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