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Datum: 20.12.2007
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AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen?

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Datum: 20.12.2007
Uhrzeit: 17:51
ID: 26344



AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen?

#2 (Permalink)
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Warum soll Architektur nicht auch an der Lösung sozialer Probleme beteiligt sein?

In Marseille gibt es das "Quartier du Panier" - das älteste Stadtviertel. Dort sind die Häuser so eng beieinander stehend, dass wirklich noch die Wäscheleinen quer über die Gassen gehen.
Dort wurde durch die Stadtplanung eben nicht die Struktur des Viertels verändert, sondern man hat die infrastrukturellen Gebäude so gestaltet, dass sie eine große Akzeptanz bei den Bewohnern haben. Also werden auch Jugendeinrichtungen, Bibliotheken und so weiter genutzt und es entzerren sich dadurch die Brennpunkte.
Wenn eine Stadtverwaltung weiß, dass ein Zinedine Zidane eben DAS Vorbild für die Marseiller Jugend ist, dann kann ich mit strategisch gut platzierten Sportplätzen den Kids auch Aufenthaltsraum geben.


Wenn ich heute die Architektur bei Verwaltungsgebäuden bewerte, dann kann ich nur feststellen, dass wesentlich mehr Focus auf den Bedürfnissen der "User" liegt. Helle, angenehme Büros, Aufenthalts- und Kommunikationsbereiche, oft auch irgendwelche Gymnastikräume oder Saunen, wie auch immer - die Architektur bietet da schon auch was an.
Es macht doch schon einen Unterschied, ob man Abends aus einem schlecht beleuteten, muffigen Büro nach Hause fährt, aus dem man den ganzen Tag nicht rausgekommen ist, oder ob man zwischenzeitlich mal mit den Arbeitskollegen ein kleines Schwätzchen halten konnte.
gerade dort hat doch Architektur was verbessert.

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Datum: 20.12.2007
Uhrzeit: 20:33
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AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? #3 (Permalink)
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die "anonyme nachkriegsarchitektur" ist ja nicht aus dem nichts entstanden, es gab schon einige verständliche gründe warum damals so gebaut worden ist, (zB. rohstoffmangel und wohnungsnot). und die klassische moderne ist ja nicht der erste ansatz rationalistischer architektur, idealstadtgedanken die vielen tatsächlichen gebauten städten zugrunde liegen, gehen zurück bis in die renaissance, bzw. das späte mittelalter.

ich bezweifle ernsthaft, dass die lösung aller sozialen probleme darin liegt, einfach alles einzureissen und nicht mehr zu bauen, weil architektur immer alles verschlechtert. das ist schon ein ziemlich negatives weltbild.

vielleicht kann man sich darauf einigen, dass architektur alleine auf keinen fall soziale probleme lösen kann, aber eben anderen die möglichkeit bietet es zu tun?

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Tom
 
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Datum: 21.12.2007
Uhrzeit: 13:18
ID: 26354



AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? #4 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von andreastischler Beitrag anzeigen
die "anonyme nachkriegsarchitektur" ist ja nicht aus dem nichts entstanden, es gab schon einige verständliche gründe warum damals so gebaut worden ist, (zB. rohstoffmangel und wohnungsnot). und die klassische moderne ist ja nicht der erste ansatz rationalistischer architektur, idealstadtgedanken die vielen tatsächlichen gebauten städten zugrunde liegen, gehen zurück bis in die renaissance, bzw. das späte mittelalter.
Ich sprach von den Entgleisungen dieser Ansätze, den Bauten aus der Nachkriegszeit, die man der "Vulgärmoderne" und dem "Bauwirtschaftsfunktionalismus" zurechnet. Die Absichten der Altvorderen waren natürlich edel & gut. Den humanistischen Rationalismus der Renaissance würde ich nicht mit dem des Industriezeitalters in einen Topf werfen.

Das Thema ist ja groß & alt. Jede deutsche Großstadt hat solche Satellitenstädte, die zwischen 1955 und 1970 noch nach den funktionalistischen Städtebautheorien erbaut worden sind (Berlin Gropiusstadt, Hamburg Steilshoop, München Neuperlach, etc. ...). Rem Koolhaas beschreibt in S,M,L,XL einen Rettungsversuch für eine solche Großsiedlung bei Amsterdam (Bijlmermeer Redevelopment; das ist das Viertel, auf das auch mal ein Jumbo gefallen ist). Die geschichtliche und theoretische Analyse gefällt mir sehr gut. Es gibt noch einen Essay in dem Buch ("What ever happened to Urbanism"), in dem er feststellt, die Strategien der Moderne, "Abstraktion und Repetition" hätten auf ganzer Linie versagt. Zu Singapur und Atlanta finden sich auch gute Betrachtungen, die viel mit Deiner Fragestellung zu tun haben.

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Datum: 21.12.2007
Uhrzeit: 04:16
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AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? #5 (Permalink)
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dankesehr.
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Hier gehts doch nicht um irgendwelche zweitrangigen Nebensächlichkeiten. Hier gehts nur um Architektur...

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