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Kann Architektur soziale Probleme lösen? Hallo Kollegen, ich habe mal ein Interview gelesen, in dem ein namenhafter Architekt (hab allerdings vegessen wer's war) gesagt hat, dass Architektur außerstande sei soziale Probleme zu lösen. Wie steht ihr zu dieser Aussage? Kennt ihr Projekte, die sich solzialer Probleme annehmen? Waren Sie erfolgreich oder haben sie gar alles noch schlimmer gemacht? Ich glaube, dass Architektur sehr wohl soziale Probleme lösen kann. Ein Projekt fällt mir zwar gerade nicht ein, aber ich gehe jetzt erstmal Bücher wälzen und schaue ob ich was finde. Bis dann Kai www.trash-o-meter.blogspot.com |
Ich behaupte mal, dass Architektur tatsächlich keine sozialen Probleme lösen kann. Architektur kann etwas Ausdruck verleihen, fördern, provozieren, vielleicht auch zum Nachdenken anregen, aber sie kann nicht die Aufgaben oder das Agieren von Menschen übernehmen. Architektur ist der Ausdruck von Verhältnissen durch und in Raum und Zeit. Im Grunde ist es wie bei einer Definition. Architektur mag eine notwendige Bedingung für die Lösung sozialer Probleme sein, sie ist aber nicht gleichzeitig eine hinreichende Bedingung. Sie kann genauso gut eine hinreichende sein, aber nicht gleichzeitig eine notwendige. |
Selbst wenn architektur nur notwendige bedingung für das lösen sozialer probleme ist, ist das doch schon ziemlich viel, oder irre ich mich? natürlich kann architektur nichts lösen, aber sie kann ermöglichen, dass menschen es lösen. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Oscar Niemeyer hat kürzlich in seinem Jubiläums-TV-Feature doch nochmal gesagt, dass Architektur aus seiner Sicht keine sozialen Probleme lösen könne. Die gesellschaftl. Zerwürfnisse vor seiner Haustür sind natürlich schon extrem. Die kl. Moderne, inkl. der Nebenbewegungen wie dem russ. Konstruktivismus, hatte ja schon diesen unglaublich hochgesteckten Anspruch: Eine neue Architektur für einen neuen Menschen. Ein anderes Schlagwort zu der Zeit lautet "Soziale Emanzipation durch technische Innovation" - gemeint war die Verbindung neuer sozialer Wohnformen und Standards für die breite Masse mit rationellen (seriellen) Baumethoden. Diese rationalistischen Ansätze in ihrer Pervertierung haben ja schon soziale Probleme wenn nicht geschaffen, dann bis auf die Spitze verschärft (anonyme Nachkriegs-Trabantenstädte). Also zumindest kann Architektur offenbar Probleme schaffen bzw. verstärken. Mein Umkehrschluss lautet: Architektur kann eine leicht positiv modulierende Wirkung haben. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Wer spricht denn hier von lösen? Architektur ist bekanntlich die einzige Kunst die die Gesellschaft nur verschlechtern kann. Sie kann nur räumliche Bereiche abtrennen und Leute voneinander trennen aber nicht verbinden. Leute die sich miteinander austauschen müssen immer mit großem Aufwand der gebauten Architektur entgegenwirken. Das ganze Misstrauen auf der Welt begann erst als jemand das Bedürfniss hatte sich eine Hütte zu bauen und sich damit von den anderen abzugrenzen. Schlussfolgerung: Je mehr Architektur, um so mehr soziale Probleme. Bleibt eher die Frage wieviel soziale Probleme wir haben wollen... Ich glaube da hätte manch einer was dagegen von heut auf morgen alle sozialen Probleme zu lösen... PS: Wo bleibt eigentlich der "Was ist Mörtel?" Thread? |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Warum soll Architektur nicht auch an der Lösung sozialer Probleme beteiligt sein? In Marseille gibt es das "Quartier du Panier" - das älteste Stadtviertel. Dort sind die Häuser so eng beieinander stehend, dass wirklich noch die Wäscheleinen quer über die Gassen gehen. Dort wurde durch die Stadtplanung eben nicht die Struktur des Viertels verändert, sondern man hat die infrastrukturellen Gebäude so gestaltet, dass sie eine große Akzeptanz bei den Bewohnern haben. Also werden auch Jugendeinrichtungen, Bibliotheken und so weiter genutzt und es entzerren sich dadurch die Brennpunkte. Wenn eine Stadtverwaltung weiß, dass ein Zinedine Zidane eben DAS Vorbild für die Marseiller Jugend ist, dann kann ich mit strategisch gut platzierten Sportplätzen den Kids auch Aufenthaltsraum geben. Wenn ich heute die Architektur bei Verwaltungsgebäuden bewerte, dann kann ich nur feststellen, dass wesentlich mehr Focus auf den Bedürfnissen der "User" liegt. Helle, angenehme Büros, Aufenthalts- und Kommunikationsbereiche, oft auch irgendwelche Gymnastikräume oder Saunen, wie auch immer - die Architektur bietet da schon auch was an. Es macht doch schon einen Unterschied, ob man Abends aus einem schlecht beleuteten, muffigen Büro nach Hause fährt, aus dem man den ganzen Tag nicht rausgekommen ist, oder ob man zwischenzeitlich mal mit den Arbeitskollegen ein kleines Schwätzchen halten konnte. gerade dort hat doch Architektur was verbessert. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? die "anonyme nachkriegsarchitektur" ist ja nicht aus dem nichts entstanden, es gab schon einige verständliche gründe warum damals so gebaut worden ist, (zB. rohstoffmangel und wohnungsnot). und die klassische moderne ist ja nicht der erste ansatz rationalistischer architektur, idealstadtgedanken die vielen tatsächlichen gebauten städten zugrunde liegen, gehen zurück bis in die renaissance, bzw. das späte mittelalter. ich bezweifle ernsthaft, dass die lösung aller sozialen probleme darin liegt, einfach alles einzureissen und nicht mehr zu bauen, weil architektur immer alles verschlechtert. das ist schon ein ziemlich negatives weltbild. vielleicht kann man sich darauf einigen, dass architektur alleine auf keinen fall soziale probleme lösen kann, aber eben anderen die möglichkeit bietet es zu tun? |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Zitat:
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AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Zitat:
Das Thema ist ja groß & alt. Jede deutsche Großstadt hat solche Satellitenstädte, die zwischen 1955 und 1970 noch nach den funktionalistischen Städtebautheorien erbaut worden sind (Berlin Gropiusstadt, Hamburg Steilshoop, München Neuperlach, etc. ...). Rem Koolhaas beschreibt in S,M,L,XL einen Rettungsversuch für eine solche Großsiedlung bei Amsterdam (Bijlmermeer Redevelopment; das ist das Viertel, auf das auch mal ein Jumbo gefallen ist). Die geschichtliche und theoretische Analyse gefällt mir sehr gut. Es gibt noch einen Essay in dem Buch ("What ever happened to Urbanism"), in dem er feststellt, die Strategien der Moderne, "Abstraktion und Repetition" hätten auf ganzer Linie versagt. Zu Singapur und Atlanta finden sich auch gute Betrachtungen, die viel mit Deiner Fragestellung zu tun haben. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? ich denke das architektur das nicht alleine kann.genauso wie durch sie allein soziale konflikte entstehen. die heute so verpönten plattenbauten bzw hochhaussiedlungen, waren während ihrer entstehung, also zu zeiten des wirtschaftswunders und der vollbeschäftigung durchaus sehr beliebte wohngebiete. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Soziale Probleme lösen mittels Städtebau ist u.a. das worums in unserem Vertiefer geht: http://www.stw-lahr.de/ueberuns/aktu...e_objectID=227 Ich bin sehr gespannt, denn dort soll tatsächlich etwas passieren. Nach unseren Abgabeterminen werden sie wohl einen Wettbewerb machen und loslegen. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? nach einigem stöbern hab ich jetzt einen artikel wiedergefunden, der kürzlich zu dem thema bei baunetz erschienen ist: BauNetz Online-Dienst: Download-Redirect |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? architektur ist rationale organisation von raumverhältnissen. inwieweit architektur einfluss auf die gesellschaft üben kann ist abhängig von dem grad mit dem raumverhältnisse in die sphäre des sozialen eingreifen können. tatsächlich hat die organisation von räumen (raumordnung im übertragenem sinn) in der geschichte der menschheit eine extrem wichtige, würde ich sagen sogar entscheidende rolle gespielt (siehe z.b die römische bzw. die arabische zivilisation). ich wündere mich deswegen dass die meisten von euch behaupten, architektur könne nur eine kleine bzw. überflüssige gesellschaftliche relevanz haben. wahr ist aber, dass in der aktuellem zustand architektur sich auf die gestaltung von einzelobjekten beschränken muss. architekten und stadtplaner sind also meist nicht in der lage - trotz der anstehenden massiven urbanisierungsprozesse auf der weltebene - eine gestaltbildende einfluss auf die formale entwicklung von städten und größen bevolkerüngsballungsräumen zu üben. diese tatsache beschränkt auf dramatische weise die potentialität von architektur und stadtplanung in soziale probleme einzugreifen und beeinträchtigt in wesentlichem auch die gesellschaftliche akzeptanz unseren berufs (der architekt wird also oft als ein dekoratuer von prestigeobjekten oder - schlimmer - als einen "künstler" betrachtet) mit den gut bekannten konsequenzen (schlechte gehaltsverhältnisse, prekariat) die in diesem forum bisher ausführlich diskutiert worden sind. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Zitat:
Städtebau (und Architektur) ist ja immer das Ergebnis individueller und lokaler Gestaltungs- und Investitionsentscheidungen, die autonom getroffen werden. Welche Wohnungen, Laden- oder Büroflächen finden wo zu welchem Preis ihren Käufer/Mieter? Welche Wohn- und Arbeitsformen werden am Markt angeboten und nachgefragt? Welche politischen und wirtschaftlichen Randbedingungen begünstigen oder hemmen ihre Entstehung und/oder Akzeptanz? Ein Architekt allein kann keine sozial progressiven Wohn- oder Arbeitsformen realisieren. Dazu gehört ein Bauherr, der das Konzept trägt und ein Markt, der das Angebot annimmt. Der Beitrag, den Architekten und Stadtplaner für sich leisten können ist, Konzepte zu erarbeiten und Bauherren/Investoren dafür zu begeistern. T. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? dear tom, ich würde sagen, du hast eine ausgeprägt neolaberalistisch-freimarktorientierte vision von architektur und planung innerhalb der gesellschaft. klar, das ist mainstream! so ist für dich städtebau " immer das Ergebnis individueller und lokaler Gestaltungs- und Investitionsentscheidungen, die autonom getroffen werden." also für die gestaltung der stadt sei das willen des "bauherrens" bestimmend, der aufgrund seiner wirtscahftlichem macht (money) frei entscheiden dürfe was, wo und für wen gebaut werden muss und der architekt sei nur ein "diener". es ist nicht aber immer so gewesen, geschichtlich gesehen. in der antike gehörte die form der stadt, die ausführung von bestimmten bautypologien zu einer der wichtigsten allgemein anerkannten gesellschaftlichen werten. (siehe dazu die alten römischen städte). aber auch in der tradition der moderne sind versuche, die logik der "I have more money to invest , then I build" zu brechen. so war CIAM nicht anders als der versuch der architekten - zum g. teil gescheitert - einfluss auf die entscheidungsprozesse über die entwicklung der modernen stadt zu gewinnen. d.h. obwohl der architekt selbstverständlich normalerweise den bauherren nicht ersetzen kann, kann er natürlich versuchen, durch die wissenschaftliche darlegung seiner erkenntnisse (die fachlichen erkentnisse ) enfluss auf die entscheidungsträger in der gesellschaft (hoffentlch nicht nur investoren, sondern auch politiker und bürger - d.h.die nutzer der räume selbst) zu üben. auf diese weise ist der architekt selbstverständlich in der lage, fortschrittliche konzepte gesellschaftlich zu verbreiten. wenn es so nicht gewesen wäre, dann hätten wir heute noch die früher in den deutschen großstädten übliche kellerwohnungen samt aborte auf dem hof! deine vorstellung von architektberuf scheint mir also aus , als der architekt ein eisverkäufer wäre, wobei das geschmak von kunde gewählt wird und der eismacher sich nur ihm die qualität des angebots sich kümmern muss. obwohl diese tasächlich heutzutage oft die triste realität ist, muss man nicht außer acht lassen, dass es alternativen geben könnte. ich sehe daher wie schon Richard Neutra gesagt hatte, der architekt eher als ein artz der die erzählung seiner kranken zuhören muss, die therapie dazu muss aber er selbst entscheiden! ich glaube dies sollte auch für die architekten gelten. nur dann würde unser gehalt, dem von anderen, sozial besser anerkannten berüflichen figuren annähern. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Zitat:
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AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Zitat:
Warum wird ein Architekt in gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen Fragen nicht ernst genommen? Weil er sich damit normalerweise nicht auskennt, höchstens als ambitionierter Autodidakt. In der Ausbildung lernt er was über Ästhetik und Technik, beides mehr schlecht als recht. Und schon dieser "Generalismus" fordert die ganze Person. Die Hauptkompetenz, die ihn später von anderen Disziplinen differenziert, ist die Gestaltungskompetenz, sein Wissen über künstl. hervorgebrachte Räume (Geschichte, Theorie, Praxis) und eine gewisse langjährig-trainierte Bauch-Vermutung über ihre Wirkung auf Menschen, die sie nutzen. Das führt aber alles weg von der Ursprungs-Frage, ob Architektur soziale Probleme lösen kann. Nein, meine ich, die Architektur ist damit heillos überfordert. Architektur macht aus den Leuten keine besseren Menschen. Ich meine aber schon, dass schlechte Architektur und falscher Städtebau negative soziale Dynamiken verstärken können. T. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Ui, da wurde ja an einen ganz alter Diskussionsfaden angeknüpft... Also mir fällt ersteinmal kein Beispiel ein, bei dem Architektur ein soziales Problem gelöst hätte. Es gibt aber Gebäude die Unruhen durch soziale Probleme kanalisieren können: Stadien und Arenen. Schon die Römer wussten, dass man dem Volk Brot und Spiele geben muss... ;) Andersherum kann "Nicht-Architektur" sicherlich soziale Probleme schaffen. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Zitat:
Die Entwicklung des Stadtbildes der Römer ist genauso wie das der modernen Städte durch die Entwicklung und Erfahrung gewonnenen Erkenntnisse bezüglich Brandschutz (Abstände, Dacheindeckungen), Kanalisation, Hygiene, Krankheitsvermeidung etc. entstanden. Wenn wir den zum Scheitern verurteilten Massenwohnungsbau betrachten, stellen wir fest, dass dort durchweg keine privaten Investoren am Werk waren, sondern politisch gesteuerte, halböffentliche Wohnungsbaugesellschaften. Das heisst, es waren massenhaft Wohnungen notwendig, und in einem gesellschaftspolitischen Findungsprozess wurden die Wohnungen auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt. Leider ist es bei wissenschaftlichen Theorien immer so, dass sie erst inder Praxis bestehen müssen, und in der Architektur gewinnt man Erkenntnisse eben immer Jahre später. Deshalb ist der Städtebau ein langwieriger Prozess, und je schnelllebiger eine Gesellschaft ist, desto schwieriger ist es, vorrausdenkend zu planen und zu entwickeln. Die Probleme, die aus einer zu hohen Dichte entstehen, sind uns heute alle bekannt, deshalb geht und ging der Weg von einer hohen Dichte weg zu einer besseren Durchmischung der Dichte und Nutzungen hin. Die sozialen Probleme, die in Wohnquartieren entstehen, sind meist gesellschaftsdynamische Prozessen wie Arbeitslosigkeit, Armut, Aus- und Abgrenzen von Minderheiten und sozial Schwachen geschuldet. Dies ist allgemein anerkannt, deshalb wird auf die Durchmischung geachtet. Da aber letztendlich alleine das Budget entscheidet, wie gut die angestrebten Ziele verwirklicht werden, ist es leider immer noch so, dass durch die Vorgaben der Investoren und Politik vorsetzlich eine Architektur entsteht, die die gesellschaftlichen Probleme nicht lösen kann. |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? danke für die sehr interessante feedbacks....meine kollegen. hier kann eine sehr interessante debatte entstehen. zum beispiel würde ich kurz angehen an was jochen gesagt hat: als ich geschrieben habe, dass die architekten ihre fachkenntnisse den bauherren und andere beteiligten gegenüberstellen müssen, behauptet er zu recht: Das macht jedoch viel zusätzliche Arbeit erforderlich, die sich im Berufsalltag nicht immer termingerecht erbringen lässt. Des Weiteren wird erwartet, dass diese Arbeit kostenlos erbracht wird. Architekten verbuchen diese Leistungen meistens unter "Aquisetätigkeit" um Argumente zu haben, die sie gegenüber der Konkurrenz besser dastehen lassen[/I] doch... hast du aber nicht gedacht, dass diese notwendige forschungsarbeit erst an den unis oder anderen forschungsintitutionen geführt werden könnte? doch wird in deutschland in den fakültäten total wenige forschung betrieben. es gibt z.b total wenige architekten die ein doktor machen, die meisten professoren selbst an der fakültät architektur können keine promotion oder vergleichbare wissenschaftliche erfahrung in ihren curricula vorweisen. das ist in der deutschen uniwelt eigentlich einzigartig! als promovierter architekt werde ich nur ausgelächert "was? promotion in architektur? gibt es so was? ich dachte architekten machen eigentlich nur kunst" ich glaube, das wahres problem ist , dass man aufhören muss die gestaltung unseren menschlichen habitats (d.h die s.g. architektur) als eine unverbindliche und vielleicht sogar überflüssige tätigkeit zu betrachten. es muss mehr verbindlichkeit und verantwortlichkeit in unserem fach erbracht werden. zu erst die professoren in der uni sollten sie mehr um die verbindlichkeit und korrektheit des von ihnen vermittelten lehrinhalts kümmern statt von den studenten coolen grundrissfarben und aufwendigen baumodellen zu verlangen. (symptomatisch ist z.b dass in vielen fakültäten coolen und teure baumodelle mehr bewertet werden als eine richtige dimensionierung des entwurfes und abmessungen in den plänen kaum angefordert werden). es kann also nicht sein dass ein durchscnittlicher architekturabsolvent nciht weiß wie eine fassadetail funktioniert oder überhaupt keien ahnung von leistungsphasen hat. also die zusätliche arbeit wovon jochen sprich gehört in erster linie meiner meinung nach nicht der aquisitionsphase sondern der universitätswelt. nur durch die forschung und die verbindlichen darstellung der gewonnenen erkenntnisse kann sich eine disziplin in der modernen welt legitimieren und die leute, die sie praktizieren, von den anderen menschen geschätzt werden. denn muss diese verbindlichkeit doch nicht das kreative arbeit beschränken. wie ein typ der ein bischen ahnung von architektur hatte einmal schrieb: "architektur beginnt wenn zwei backsteine sorgfältig zusammengesetzt werden. architektur ist eine sprache mit der disziplin einer grammatik. man kann sprache im alltag als prosa benutzen und wenn man sehr gut ist, kann man ein dichter sein" |
AW: Kann Architektur soziale Probleme lösen? Zitat:
Aber eben auch der Bau von Stadien kann kontrovers sein und soziale Probleme eventuell hervorrufen. Wenn ich an das Stade de France in St. Denis denke, dass sie mitten ins Banlieu gebaut haben, ist das ein Prestige-Objekt in der Armengegend. |
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