Registrierter Nutzer Registriert seit: 28.01.2009
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Demian: Offline
Ort: Kiel Beitrag Datum: 28.01.2009 Uhrzeit: 12:10 ID: 32375 | Social Bookmarks: Guten Tag, kurz zu mir: ich bin 21, habe 2007 mein Abitur und anschließend ein FöJ (statt Zivildienst) in Berlin (leider wurde mein zugesprochener Platz beim Landschaftsarchitekten kurzfristig gestrichen) gemachgt und studiere nun im 1. Semester Architektur. Zum Ende des Semesters haben wir die Aufgabe bekommen ein Haus mit Atelier für einen Künstler zu entwerfen (Anforderungen: Konzeptmodell, Entwurfsmodell, Schnittmodell, sowie Skizzen, Grundrisse, Lageplan und so weiter). Das Haus soll in eine schmale Lücke gebaut werden. Vorne ist sie ca. 4 m breit und hinten um die 6m. Aber das ist noch gar nicht so wichtig. Wir sollen uns überlegen, wie wir dieses Haus räumlich gestalten möchten. Ich habe mir das Thema Musik ausgesucht und bin dann spezieller geworden und habe meinen Schwerpunkt auf die Akustik im Raum gelegt. Ich möchte nun einen Raum entwerfen, der sehr stark hallt. Meine Überlegung war folgende: der Raum wird so geformt sein wie ein Trichter. Unten ist er schmall und er wird nach oben hin immer breiter. Wie hoch der Raum werden soll weiß ich noch nicht. Aufjedenfall so hoch, dass er höher ist als die Häuser nebenan (einmal 2. Stöcke und einmal 3. Stöcke). Rund soll er werden, damit sich der Schall konzentriert und reflektiert wird und so weiter. Das Material muss ja sehr wenig Absorptionsvermögen haben, also überlegte ich Glas zu nehmen. Was jedoch eine schwere Verarbeitung zur Folge hat und ich persönlich nicht so der Fan von Glas bin. Welches Material würde sich noch eignen? Gips ist wohl eher ungeeignet. Ich überlegte mir aber, Gips zu verwenden und den Innenraum mit Fliesen zu verkleiden. Also meine konkreten Fragen sind: Wie bekomme ich einen stark hallenden Raum? Welche Materialien eignen sich am Besten für das Modell? Wie kann ich den Hall in einem Modell "hören"? Ich dachte mir, dass man den Hall ja einfach hören kann, wenn man zum Bsp, Kopfhörer in den Raum legt und einen Songabspielt (ohne diesen Raum müsste die Musik doch leiser zu hören sein?) Ich hoffe mich klar ausgedrück zu haben und freue mich auf Antworten. Liebe Grüße Geändert von Demian (28.01.2009 um 13:44 Uhr). |
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Social Bookmarks: Hallo als Anregung für deinen Entwurf würde ich dir gern den Hallraum (Hallraum ? Wikipedia) der TU Dresden bzw. sein Gegenstück den reflexionsarmen Raum (Reflexionsarmer Raum ? Wikipedia). Ich habe beide schon besucht und war ziemlich beeindruckt von dem Eindruck den sie hinterlassen. Bilder habe ich zwar keine da gerade aber du kannst, Abbildungen auf den verlinkten Wikipediaseiten finden. Der Hallraum war beeindruckend, weil er für seine geringen Dimensionen (vielleicht 5 x 5 x 5 m) eine maximierte Nachhallzeit besitzt. Dies wurde durch verschiedene Raumeigenschaften herbeigeführt die du auch alle auf der Wikiseite nachlesen kannst: - schallharte Oberfläche in Form von speziellen porenarmen Beton um die Absorption der Schallenergie zu minimieren - leicht angeschrägte Wände und Decken zur Vermeidung von Resonanzen - eingehängte Diffusoren um den Schall in alle Richtungen zu lenken - akustische Entkoppelung zu anderen Räumen Ich weiss nicht ob dir das weiterhilft, aber wenn es dich noch mehr interessiert kannst du bestimmt mal einen Besichtigungtermin vereinbaren. Ciao Gordon
__________________ [...selbst das Vertraute ist nur wohl bekannt, solange man darauf verzichtet, genau hinzusehen.] [Daniel Kehlmann] | |
Social Bookmarks: Zitat:
Um aber einen Halleffekt entstehen zu lassen eigenen sich alle harten und glatten Oberflächen, also auch Beton und Metall. Besonders starke Halleffekte bekommt man in Räumen mit regelmäßigen Formen, bei denen der Hall wenig gebrochen (also in unterschiedliche Richtungen verteilt) wird. Ein Kreis, bzw. eine Kugel dürfte glaube ich den stärksten Halleffekt entstehen lassen. Die Besonderheit hier ist übrigens, dass man in der Mitte am wenigsten hört - denn bei Einfallswinkel = Ausfallswinkel bleibt die Mitte immer außen vor (wenn nicht gerade aus der Mitte heraus gesprochen wird.)
__________________ Florian Illenberger tektorum.de - Architektur-Diskussionsforum archinoah.de Architektur Portal - Forum für Architektur: | ||
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 28.01.2009 Uhrzeit: 21:10 ID: 32380 | Social Bookmarks: wieso nicht, wenn lange Nachhallzeiten gewollt sind dann doch für Musik, sonst klingt die so dröge Konzertsäle haben Nachhallzeiten bis zu 2, während Büroräume 0,5 haben sollten, hängt natürlich auch von der Raumgröße ab. Siehe auch hier: Kennwerte Schall: Nachhallzeit Musik |
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Demian: Offline
Ort: Kiel Beitrag Datum: 28.01.2009 Uhrzeit: 21:54 ID: 32381 | Social Bookmarks: oh vielen dank schonmal. Das wird mir sicher ein wenig weiterhelfen. Besonders dieser Hallraum klingt interessant. Zumal mein Idee bei der Konsultation ziemlich, ich drücke es mal nett aus, kritisiert wurde ;-). Die haben mir von dem hohen Raum abgeraten. Und meinten, ich solle eher in die Länge gehen und zum Beispiel Raumhöhen varrieren. Oder ich solle an den beiden Häsuerwänden der Nachbarshäuser Platten oder ähnliches so anbringen, dass sie schwingen. So in etwa haben sie das gesagt. So ganz verstandne, was sie meinten habe ich auch nach mehreren Nachfragen nicht. Aber ich bin ja auch der, der das Projekt bauen muss und nicht die. Ich schau mal ob ich bezüglich der Akustik noch eine gute Idee habe, ansonsten orientiere ich mich um. Denn ich glaube Akustik ist auch ein sehr schweres Thema. Oh oh..das werden noch lange Nächte ;-) Danke nochmals! Lg |
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 28.01.2009 Uhrzeit: 22:24 ID: 32382 | Social Bookmarks: Nachhallreduktion erreichst du dadurch, dass Schallenergie in thermische Energie umgewandelt wird - klar? Vereinfacht gesprochen - Schallwellen werden in Reibungsenergie umgewandelt. Also bedeutet das im Umkehrschluss - du brauchst für einen "halligen" Raum raumbegrenzende Materialien, die eben wenig Schallenergie absorbieren. Und die auch nicht in Schwingungen geraten - also Masse haben. Porengeschlossener Sichtbeton ist schon mal sehr gut. Glasflächen auch, bei entsprechender Glasstärke usw. Die Raumgeometrie ist der zweite Aspekt. Je weiter eine Reflektionsfläche von der Schallquelle weg ist, desto länger ist die Nachhallzeit. Was mir aber noch nicht klar ist, wieso soll es für ein Atelier günstig sein, dass man einen "halligen" Raum hat? Klar, du nimmst Töne, Geräusche verändert wahr, aber förderlich für künstlerische Arbeit scheint mir das nicht zu sein. Der Schalldruckpegel in einem solchen Raum ist doch immens höher als in einem normalen oder nachhallreduzierten Raum. Es ist gefühlt "lauter", was ja bekanntlich die Konzentration stört. Aber ich denke bestimmt viel zu konventionell und nicht künstlerisch genug |
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sanne: Offline
Ort: München Beitrag Datum: 29.01.2009 Uhrzeit: 11:47 ID: 32395 | Social Bookmarks: Könnte vielleicht auch interessant sein: Whispering Gallery- St. Paul´s Cathedral London oder die "Echowand" Himmelstempel Peking: z.B.Himmelsaltar Beijing Funktioniert! |
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