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Narima: Offline
Beitrag Datum: 05.11.2012 Uhrzeit: 15:08 ID: 48422 | Social Bookmarks: Hallo. Ich muss ein Referat halten mit dem Thema "Minimalismus der 60er Jahre" Leider ist es unglaublich schwer darüber detallierte Informationen zu finden. Es geht um Architekturtheorie. Vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich bräuchte Architekten die in dieses Thema passen, sowie Merkmale des Minimalismus in dieser Zeit. Ich werde leider immer nur für spätere und frühere Zeiträume fündig. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.. |
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Social Bookmarks: Ich würde Ludwig Mies van der Rohe zu den Minimalisten zählen. Seine späteren Werke würden auch in die 60er fallen, z.B. die National Galerie in Berlin. Dann guck Dir doch mal Álvaro Siza Vieira und Tadao Ando an. Vielleicht auch interessant: Minimalismus in Deutschland Die 1960er Jahre Hatje Cantz Verlag | Minimalismus in Deutschland - Die 1960er Jahre
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Narima: Offline
Beitrag Datum: 07.11.2012 Uhrzeit: 15:49 ID: 48431 | Social Bookmarks: Danke schonmal für die Antwort. Leider fällt Tadao Ando gar nicht in die 60er, da er erst in den späten 70ern angefangen hat zu bauen.. Bei Álvaro Siza Vieira bin ich mir nicht sicher ob er wirklich dem Minimalismus zuzuordnen ist. Wenn noch jemand andere Informationen hat immer her damit |
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tschuingum: Offline
Beitrag Datum: 07.11.2012 Uhrzeit: 16:44 ID: 48432 | Social Bookmarks: Mir würden noch einfallen: Louis Kahn, Richard Meier, Sep Ruf, Egon Eiermann Wobei ich mich nicht zu sehr auf die 60er und die reine Architekturtheorie versteifen würde. Es gibt doch immer noch ein wichtiges Drumherum dazu - sowohl zeitlich als auch in anderen Disziplinen (Kunst, Design). |
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Narima: Offline
Beitrag Datum: 07.11.2012 Uhrzeit: 17:02 ID: 48433 | Social Bookmarks: Ich würde mich ja nicht so auf die 60er verteifen wenn mein Professor dies nicht tun würde... Das ist ja mein großes Problem. |
Social Bookmarks: Zitat:
Definitiv. Google doch einfach mal "Álvaro Siza Vieira Minimalism" - übrigens überhaupt ein Tipp: Es gibt mehr englische Internetseiten als deutsche. Also einfach mal "Minimalism" als Schlagwort nutzen!
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tschuingum: Offline
Beitrag Datum: 07.11.2012 Uhrzeit: 20:28 ID: 48439 | Social Bookmarks: Zitat:
Weiter gedacht: Woraus hat sich der Minimalismus der 60er entwickelt? Wie unterscheidet er sich vom davor und danach? Wie ordnet sich die Architektur in die anderen Disziplinen ein (Wechselwirkungen, Beeinflussung, Vorbildcharakter etc.)? Gab es auch andere Tendenzen in der Architektur zu dieser Zeit, wenn ja, warum und welche? usw. Aus meiner Sicht alles für dein Thema relevante Fragen … aber vielleicht steht in der ausführlichen Aufgabenstellung auch etwas anderes?? | |
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usernametaken: Offline
Beitrag Datum: 07.11.2012 Uhrzeit: 23:57 ID: 48440 | Social Bookmarks: Meiner Meinung nach kann man Minimalismus in der Architektur nicht verstehen, ohne ein gewisses Grundwissen der "Minimal Art" - als Gegenbewegung zur abstrakten, expressiven Kunst. Zuerst muss man natürlich klarstellen, wer diesem Begriff geprägt hat. Zum ersten mal hat David Burlyuk es 1929 verwendet, für ein Bild von John Graham. Aber erst in den 60ern kam es als kunstströmung gross in die öffentlichkeit. Ich bin mir nicht ganz sicher, vermute aber das Richard Wollheim nicht unwichtig war, mit seinem Essay Minimal Art in Art Magazine, warscheinlich anfangs 1965? Da wurde zum ersten mal den Begriff "Minimalismus" als ästhätischem Prinzip erläutert. Oder die Ideen Donald Judds, die auch eine Zentrale Rolle gespielt haben. Eins mus nämlich klar sein: minimalismus in architektur kommt nicht zufälligerweise aus dem nichts, es ist verbunden mit andere kunst- und kulturmittel. Frank Stella, Robert Morris, Dan Flavin, Sol Lewitt, Carl Andre sollte man sich auch mal anschauen, um zu verstehen wo Minimalismus als Kunstbegriff überhaupt her kam. Allerdings hat man dann erst die hintergrunde, und ist noch nicht beim Architektur angekommen. Laut dem gängigen Diskurs wurde Minimalismus erst in die 80er eine architektonische Trend, das heisst aber nicht das es keine Vorfahren gab (denke alleine mal am Alter, das Goethe aus einem einzigen Stein machte... Die Frage ist wie sich die einfluss aus dem Kunsten verbinden mit dem Miesischen "Less is More". Spielt vielleicht die "entdeckung" Japans (in kulturelle / architektonische Sinn) eine Rolle? Oder De Stijl als einflussfaktor? Das wäre für mich das Referenzmaterial womit ich anfangen würde. Und erst dann suchen nach passenden Architekten, statt einfach ohne zusammenhang ein paar bekannte architekten / bauten zusammen zu schmeissen... http://www.academicjournals.org/jfsa...e/vanEenoo.pdf wÄre auch interessant, um anzufangen zu entdecken was minimalismus genau heisst.... |
Registriert seit: 15.02.2003
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 09.11.2012 Uhrzeit: 02:11 ID: 48451 | Social Bookmarks: Zitat:
Ich kenne jetzt nicht die aktuellen Werkmonographien von John Pawson, Zumthor o.Ä. Dort werden die Traditionslinien des arch. Minimalismus schon vernünftig nachgezeichnet sein. Dass sie mit dem reduktionistischen Ansatz der kl. Moderne eng in Bezug stehen, ist wohl klar. Für mein Verständnis unterschreitet der Minimalismus gewisse Grenzen einer formalen und/oder materiellen Komplexität und erzeugt so eine neue, eigene Qualität der Enthaltsamkeit. In gewisser Weise kommt da das "Nichts" zur Wirkung, die Abwesenheit der Dinge. Vielleicht gibt es Parallelen zu John Cage's konzertanter Stille und/oder den White Paintings von Rauschenberg. Auch die russ. Avantgarde Anfang des 20. Jhs. hat die Reduktion und geometrische Abstraktion auf die Spitze getrieben (schwarzes Quadrat von Malewitsch). Was passierte in den 1960ern architektonisch? Die Spätwerke der klassisch Modernen (die größtenteils mitnichten minimalistisch sind, siehe Spätwerk von Le Corbusier), die "Vulgärmoderne" (=Bauwirtschaftsfunktionalismus, d.h. Abstraktion und Reduktion ohne künstl. Sinn und Verstand), städtebauliche und architektonische Utopien wie Metastadt und Archigram, in Japan der Metabolismus (eigene Spielart der Moderne, aber opulent technisch-utopisch, nicht minimalistisch), Strukturalismus (seriell, öfters auch in Sichtbeton, aber nicht unbedingt minimalistisch), Beton-Brutalismus (in Bezug auf die radikale Materialbeschränkung minimalistisch, nicht unbedingt formal). In der Architektur-Lehre zeichnete man Funktions- und Erschließungsdiagramme und hielt diese schon für den Entwurf. Über Gestaltung wurde nicht viel gesprochen und theoretisiert. Erst die Postmoderne widmete sich wieder höheren Bedeutungsebenen von Architektur und Städtebau. Wo fand denn nun in den 1960ern architektonisch der Minimalismus statt? T. | |
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Narima: Offline
Beitrag Datum: 12.11.2012 Uhrzeit: 17:06 ID: 48475 | Social Bookmarks: Also erstens wollte ich natürlich nicht nur Architekten zusammenschmeißen, sondern diesen als Grundlage und als anschauliche Beispiele für mein Referat benutzen. Natürlich habe ich mich mit den Hintergründen beschäfftigt. Mir stellt sich nun nach ausgiebiger Recherche die Sache so dar, dass in den 60ern wenige experimentelle Minimalisten unterwegs waren, von denen aber keiner durch die Bank als Minimalist dargestellt werden kann. Ich denke, dass diese Experimente den späteren Minimalismus und die späteren Architekten geprägt haben. Das Problem ist leider nur diese experimentellen Architekten zu finden. Ich bin auch Luis Barragan gestoßen und zum Teil auch auf Louis Kahn (der meiner meinung eigentlich kein Minimalist ist.) Aber dann lichtet sich das Feld auch schnell wieder. Wer dann ab den 80ern kommt ist nicht mehr schwer herauszufinden. Nur dazwischen... Wo sind nur alle Minimalisten der 60er? |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 12.11.2012 Uhrzeit: 17:25 ID: 48476 | Social Bookmarks: Danke, Narima, so kommen wir der schwierigen Frage doch näher. Auf Barragan und Kahn war ich auch gestoßen. Hier ist noch eine interessante Bibliography zum Thema: http://www.aaschool.ac.uk/library/do...bliography.pdf. Unter den Büchern sind 2-3 General-Abhandlungen zum Minimalismus, die in einer guten Hochschulbibliothek vorhanden sein sollten. Die zehn Architekten von 1960-2000, die da genannt werden (beginnend mit Barragan) sind die Wegmarken, an die man sich halten kann. T. |
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