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Hochschule/AG: Planungs und Projektmanagement Beitrag Datum: 18.06.2007 Uhrzeit: 10:42 ID: 24315 | Social Bookmarks: Vorschlag angenommen. (find die idee gut) Legen wir los. Geredet wurde eben über McDonalds und dessen angebliche "Fehlplanung", die aber trotzdem weltweit funktioniert. Ich zitiere etwas von dir Fove "Wir sind uns aber doch einig darin, dass es auch andere Arten von Gastronomie gibt - oder?" reden wir mal drüber über die Arten der Gastronomie und der ästhetischen Anforderungen. mfg Sergiu
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Roth-design: Offline
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Hochschule/AG: Absolvent Beitrag Datum: 18.06.2007 Uhrzeit: 14:27 ID: 24318 | Social Bookmarks: um das Ganze hier mal in Gang zu bringen: Als wir im zweiten Semester etwas über Entwerfen gelernt haben, wurde McDonalds immer als Beispiel zitiert, weil dort ganz simple Grundregeln des Entwerfens wieder zu erkennen sind. Das war für uns als Studies total praktisch, weil du nach der Vorlesung einfach in den McD gehen konntest, das Script auspacken und da lag alles live und in Farbe vor Dir. Sieht man sich die Umsatzzahlen von McD an, schein das Konzept dann auch wirtschaftlich aufzugehen!!. Klaro, dass es schönes gibt, aber schön ist relativ.!! |
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Sergiu_L: Offline
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Hochschule/AG: Planungs und Projektmanagement Beitrag Datum: 18.06.2007 Uhrzeit: 15:21 ID: 24322 | Social Bookmarks: genau so ist es. Bei den meißten Kunden gehts ja ums Geld. Ein Gastronom muss alle 10 jahre 1 mal umbauen. Alles neu machen. Wieviel kann er schon investieren um das auch wieder ein zu spielen? Man rechnet in etwa 1100-1400 € / m² Lokalfläche, falls er alles rausreißt und neu macht. Bei einem Lokal von 100 m² wären das in etwa 130.000 €. (100 m² ist nich besonders viel) Er muss soviel Geld erst mal wieder einspielen und den Gastronomen gehts nicht sonderlich gut. Entweder sie Leben sehr gut, oder sie machen dicht. Jmd der sich einen Architekten oder einen sonstigen Planer leistet, hat sicher ein dementsprechnedes Lokal und da es nun mal ums eigene Überleben geht werden erst mal andere Fragen gestellt und andere Anforderungen an einem Lokal. Man verkauft einem Kunden meißt ein Lokal anhand eines Grundrisses, der der schon länger Gastronom ist, der weiß auf was die Gäste schauen. Der weiß wo welche Tischen stehen sollten und warum. Man kann wenig punkte wenn man sagt "das würd da gut aussehen". Funktionalität und Erfolg des Gewerbes ist das A und O, damit dir ein Kunde dein "Design" abkauft.
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 14:20 ID: 24341 | Social Bookmarks: Im Grunde spricht nichts gegen eine funkionsgebundene Gebrauchsarchitektur. Das würde gewissermaßen den 95% Aufträgen entsprechen, die wir alle mal eben so durchziehen, um das tägliche Brot zu sichern. Die restlichen 5%, die sind dafür da, damit wir uns ein bisschen was aufs Brot schmieren können, damits auch schmeckt. Wenn wir z.B. in der WC-Trennwandbranche besonders designte Trennwände entwickeln - siehe dazu mal bei Barkow / Leibinger bzw. Kemmlit nach - dann werden die auch nur von einem kleinen Anteil der Bauherren eingebaut. Das Groß baut sicher die Standardanlagen in 13mm HPL odewr 30mm Span ein. Das eben auch im Hotel- und Gastronomiebereich. Nun ist es aber so, dass gerade der WC-Bereich bei den Gästen unbewußt mit ein Faktor dafür ist, ob sie sich mit "ihrem" Lokal identifizieren. Dazu gibt es eine ganze Menge an Untersuchungen. Hier ist also eine Querverbindung von hochwertigerem und teurerem Material zum Erfolg einer Gaststätte durchaus gegeben. Warum bspw. hat eine Diskothek in Frankfurt eine WC-Trennwand aus Glas einbauen lassen, bei der die Wände von außen verspiegelt sind, von innen aber durchgesehen werden können. Mit reiner Funktionalität läßt sich sowas nicht erklären. Hier spielt PR eine große Rolle. Zurück zu McPappe. Keiner bestreitet den Erfolg von Hamburgerketten. Damit einher geht das CI der Ketten - also die Erkennbarkeit der Läden. Die Funktionalität eines solchen Gebäudes ist aber anders geartet als die eines vergleichbaren "normalen" Gaststättengebäudes. Als entwerfende Architekten sollte man sich IMHO aber nicht von vorne heraus nur dem Zwang einer günstigen Funktionalität unterwerfen. Sonst würden wir wahrscheinlich alle in rechteckigen kleinen Gebäuden - little Boxes - untergebracht sein. |
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Hochschule/AG: Absolvent Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 18:39 ID: 24362 | Social Bookmarks: Das klingt ja so als würden sich Funktionalität und gutes Design ausschliessen?! Auch wenn die WC-Trennwand genial gut aussieht, ist doch ihre Funktionalität (man sieht die andere Seite nicht) trotzdem gewährleistet.!! Also nochmal: die Funktion einer WC-Trennwand ist, den einen vom anderen Bereich abzutrennen. Diese Funktion ist gewährleistet egal, ob die Wand aus verspiegeltem Glas oder rotlackiertem Edelstahl oder etc. ist. Erst wenn die Trennwand z.B. durchsichtig wäre und man von beiden Seiten durchschauen kann, wäre die Funktionalität (man sieht die andere Seite nicht) dann wirklich im Eimer. Funktionalität heisst nicht: Die Sache darf NUR funktionieren und muss dabei hässlich aussehen. Funktionalität heisst: Egal wie eine Sache aussieht (gut, genial, schrott), hauptsache sie funktioniert. Ich sehe meine Berufung darin, Entwürfe zu machen, die funktionieren UND genial aussehen = gutes Design haben. Und das schliesst sich überhaupt nicht aus. Bin eben auch Innenarchitektin, wir haben das so gelernt !! |
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Hochschule/AG: Absolvent Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 18:42 ID: 24363 | Social Bookmarks: PS: Und McD ist nicht nur gut im Hamburger verkaufen. Etliche Filialen sind verdammt gutes Design. Da sind alle Designgrundsätze (die man so lernt) enthalten und umgesetzt. (und funktionieren tun sie auch noch) |
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Hochschule/AG: Planungs und Projektmanagement Beitrag Datum: 20.06.2007 Uhrzeit: 10:57 ID: 24381 | Social Bookmarks: bin vollkommen deiner meinung roth. funktionalität bedeutet nicht designlos! es gibt unterschiede im design, je nach anforderung. ein mcdonalds ist gemacht wie ein sb-restaurant. ein stadtheurigen eher wie so ne sauf-esspartie. ein restaurant je nach typ soll mehr aufs essen und gemütlichkeit ausgerichtet sein, ne bar eher aufs saufen, ne disko auf stehen und tanzen und saufen, etc. je nach typ, ergeben sich sitzbänke, sitzgruppen mit loser bestuhulung, podeste, hochbereiche und niederbereich, eventuell auch halbhohe bereiche, stehbereiche, buffets, etc. das typische muss einfach vorhanden sein. Wenn der Gast in eines von ihm gewähltem Lokaltyp geht sollte er das finden was man normalerweise dort findet. ich seh in design nicht nur die materialwahl, sondern die anordnung als Ganzes. es gibt viele Punkte die ein Lokal "schön" und "anspruchsvoll" machen, nicht nur die Materialien selbst. Eine Wand ist nicht weniger wichtig als die barrückwand, oder diese mehr wichtig als die Bestuhulung. Alles in einem macht ein Lokal zu einer Wohlfühloase. bei uns in der Firma geht alles in diesem jahr rund ums "Erfolgsfaktor Design". Den Design bedeutet eben nicht nur Sessel und Tische. Es geht ums Ganze: Personal, Speisekarten, Dekoration, Einrichtung, Marketing, das Essen selbst, etc. Es gibt schon genung Architekten und Einrichter, ein Design bekommst von allen, der Gastronom will mehr.
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Hochschule/AG: Absolvent Beitrag Datum: 20.06.2007 Uhrzeit: 11:03 ID: 24382 | Social Bookmarks: Es ist total erfrischend das zu hören... Langeweile hatten wir schon lange genug. Ich habe mir mal eure Firmenwebseite angesehen. Schade eigentlich, dass ihr zu weit weg seid. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Zusammenarbeit richtig viel Spass machen könnte. Ich mache inzwischen Hotel-Unternehmensberatung mit einem Betriebswirt zusammen: Er das Controlling ich das Design (naja manchmal ist´s auch nur mal aufräumen, sauber machen und umdekorieren). Ist aber eigentlich eine sehr undankbare Aufgabe, weil die meisten Hotelliers noch nicht begriffen haben, dass sie dringend etwas tun müssen. Selbst kostenlose Vermarktungsstrategien nehmen die nicht an und können noch nicht einmal begründen warum. seufz |
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Sergiu_L: Offline
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Hochschule/AG: Planungs und Projektmanagement Beitrag Datum: 25.06.2007 Uhrzeit: 14:46 ID: 24520 | Social Bookmarks: wir arbeiten nur mit planungsaufträgen... ohne machen wir kein strich. kam letztes Jahr die Umstellung, vorher haben wir auch kostenfrei gearbeitet. Seit Jahresanfang bis jetzt haben wir über 40 Planungsaufträge im Haus. Hätt ma des nicht hätten wir vielleicht 100, aber richtige Aufträge werden trotzdem nur die 40 gewesen. Der Kunde weiß genau, dass er Geld ausgeben muss für eine Planung. Will er nicht mal das Geld dafür ausgeben, kauft er die Einrichtung auch nicht. Man darf sich da nicht täuschen lassen, sonst arbeitet man lange umsonst. Kostet etwas Geld wird es auch gleich anders betrachtet und nicht abgewertet. (selber Gedanke: geht man zu einem Kundem nach 1 Tag mit einer Planung, oder kommt man nach 14 Tagen, erzäugt das gleich einen anderen subjektiven Wert. "was kann das Wert sein, wenn er das in 2 Tagen macht?!?") Das was ihr macht, macht ein Mitberweber in Wien auch, so ne art "light" angebot: Nur mal kurz umdekorieren und bisserl was neu anstreichen. Wir hingegen zielen aufs Ganze... und mit der richtigen Verkaufstechnik und dem richtigem Packet an Möglichkeiten kann man mehr machen. ----- die Grundidee ist eins: Der Kunde soll Profit machen mit deiner Leistung, nicht du!... Du musst dem Kunden schmackhaft machen, dass ihm das was bringt und nicht auf Biegen und Brechen deine eigene Idee umsetzen. Du verkaufst ihm nicht deine Zeichnung, sondern dein Produkt. Die Zeichnung ist nur Mittel zum Zweck. Der Kunde braucht dich, nicht du den Kunden um deine Ideen zu verwiklichen. Wenn der Kunde spürt, dass du ihn brauchst, weil du den Auftrag brauchst, oder ein Referenzprojekt, etc. dann is schon aus. Hast verloren.
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