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elkica 03.12.2004 11:45

Fassade
 
Hallo,

ich habe bei der Umsetzung und Materialwahl für eine Fassade Probleme, und ich wäre wirklich froh, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte.
Und zwar plane ich für ein Hochhaus eine eher unregelmässige, in sich gedrehte Fassade. Glas wäre mir eigentlich am liebsten, aber da gibt es wohl einige konstruktive Schwierigkeiten (v.a. da rund) und natürlich sollte es auch in einem finanziellen Rahmen sein...
Kann mir jemand diesbezüglich Tipps geben - z.B. geht Glas doch? Oder wie sieht es mit Kunststofffassaden aus? Hat jemand andere Vorschläge?
Für jede Antwort wäre ich wirklich dankbar!

Liebe Grüsse!

Jensation 03.12.2004 12:19

Geht es ein bißchen genauer? In sich gedrehte Fassade....kann viel heissen...hast du vielleicht ein jpeg oder pdf von der ansicht?

Gruss aus Köln

Jens

elkica 03.12.2004 12:54

"Skizze"
 
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Hi, habe kurz ungefähr gezeichnet, wie ich mir das vorstelle... (Anhang)
Ein geometrisches Objekt rotieren und jeweils nach oben versetzen...
Hoffe, das ist nachvollziehbar,
LG aus Wien!

Flo 03.12.2004 18:32

Gebogenes Glas geht auch, das kostet aber. Vielleicht wäre es hier sinnvol die gebogenen Teile aus Metall zu konstruieren und nur in den planen Flächen Glas einzusetzen. Du kannst natürlich auch die Rundungen mit mehreren planen Glasflächen annähern.

Florian

Snobs 03.12.2004 19:44

Eine gebogene Glasfassade ist denkbar, aber sehr kostenintensiv...
Die maximal herstellbare Scheibengroesse liegt bei 2,40 x 4,2 Meter (Radius 1,50 bzw. 2,50 je nach Glas-Richung).

Spontan wuerde mir da jetzt Aluminiumblech a la Gehry einfallen (oder Kalzip), aber das ist Geschmackssache - mir persoenlich gefaellt es nicht unbedingt...

Generell laesst sich aber heute mit fast allen Materialien arbeiten, das kann aber verdammt teuer werden...

elkica 04.12.2004 02:14

Zitat:

Originally posted by Limbus

Vielleicht wäre es hier sinnvol die gebogenen Teile aus Metall zu konstruieren und nur in den planen Flächen Glas einzusetzen.



.......an sich ne gute idee, allerdings habe ich ja nicht wirkliche plane Flächen dazwischen, da sich das ganze ja stetig nach oben weiterdreht...



Du kannst natürlich auch die Rundungen mit mehreren planen Glasflächen annähern.



............. das wäre sicherlich ein Ansatz.



Florian

wie sieht es da mit kunststofffassaden aus? Wäre ich da nicht wesentlich flexibler? Was gibt es da auf dem Markt, und wie könnte das funktionieren?

LG

Snobs 04.12.2004 11:37

Ich wuerde mir zuerst einmal ueberlegen welche "Stimmung" meine Fassade ausstrahlen soll.
Welche Strucktur haettest Du gern, welchen Farbton, etc.!?
Dann wuerde ich auf die Suche nach passenden Materialien gehen.
Mit eloxierten Aluminiumpaneelen kann man zum Beispiel so ziemlich alle Farbtoene erreichen!

Eine Kunststofffassade waere aus Formelementen natuerlich auch denkbar...

Oliver 04.12.2004 13:00

Nimm doch glasierte Backsteine ! Die gibt's sicher auch in Deinem
Farbton. Ich würde Dir allerdings raten, die Fassade dann mit Ornamentik
(das geht mit Backstein ganz gut) zu gestalten. Dann wird's nicht
ganz so langweilig... ;)

Grüße
Oliver

Tobias 04.12.2004 16:41

Was soll denn Ornamentik bringen? Es gibt heutzutage andere Mittel, eine Fassade nicht langeweilig erscheinen zu lassen. Da braucht man nicht auf Ornamentik zurückgreifen!

jcr 04.12.2004 17:21

Ist Ornamentik daher (ja weshalb eigentlich) heutzutage generell als nicht mehr praktikabel anzusehen?
Welche "anderen Mittel" sind denn gemeint?
Wo beginnt Ornamentik?

Snobs 04.12.2004 20:11

jcr
Ich meine es nicht boese, aber anstatt noch eine Diskussion in dieser Richtung los zu treten, in der Du Dich durch irgendwelche Fachwoerter aus der Kunstgeschichte versuchst zu profilieren, koenntest du dir doch einfach mal Gedanken machen wie man das Fassaden Problem loesen kann...

elkica 04.12.2004 20:32

danke ;-)))
 
das würde mir wirklich weiterhelfen ;-)!!!

LG

Florian 04.12.2004 20:43

auch wenn mit kunststoffen gearbeitet werden soll, so wird es doch sicherlich auch fenster mit glas geben?! da würde das pprblem bestehen bleiben. ist eine polygonale lösung nicht denkbar?

grüsse
florian

jcr 04.12.2004 22:43

Kunsthaus Graz (Peter Cook/Colin Fournier); Haut aus doppelt gebogenem, warm verformten Acrylglas 20mm mit Punkthalterung; z.B. in "wettbewerbe aktuell" 10/03; siehe ferner auch http://www.zeiler.at/. Langzeitstudien zur Haltbarkeit von derart eingesetztem Plexiglas würden mich interessieren, aber das dürfte für einen Hochschulentwurf sowieso irrelevant sein.


@snobs: Eine Profilierung in diesem Forum habe ich nicht mehr nötig. Daß Sie offenbar massive Verständnisprobleme bei meinen Beiträgen haben ist zwar bedauerlich, aber wohl nicht mehr zu ändern.

Tobias 05.12.2004 04:02

Also, ich würde keine gebogenen Fenster verwenden ... wenn es der Duchmesser des Gebäudes zulässt, würde ich versuchen, sich den Rundungen anzunähern. Die großen runden Glas-Tower in Essen (RWE) und Düsseldorf (Victoria-Vers.) sehen zwar rund aus, sind in Wirklichkeit aber 52-Ecke.

Ggf. lässt sich auch eine doppelte Fassade ausbilden, wobei die der eigentlichen Wand (Fenster & Konstruktion) vorgehängte Fassade dann Kunststoff- oder Metallelemente aufweist, mit denen man dann den Körper "formt". Der Körper ist ja unregelmäßig, wenn dann auch die Fensterelemente unregelmäßig in der "inneren" Fassade sitzen, macht das sicherlich etwas her. Die tiefer Leibung der Fensterbereiche strukturiert die Fassade zusätzlich. Mit farblichem Wechselspiel und Materialwechsel kann man sicherlich auch das ganze etwas spannender machen.

archinform 05.12.2004 16:06

Zitat:

Originally posted by elkica
wie sieht es da mit kunststofffassaden aus? Wäre ich da nicht wesentlich flexibler? Was gibt es da auf dem Markt, und wie könnte das funktionieren?
Fassaden aus homogenen Kunstoffplatten (gebogen oder plan) gibt es selten. Reine Kunststoffe lassen sich schlecht zu grösseren formstabilen und gleichmässigen Platten verarbeiten. Acryl und verw. Kunststoffe (wie bei dem Projekt von Cook/Fournier) bilden zwar eine Ausnahme, sind aber sehr teuer und haben im Vergleich zu Glas einige Mängel (Geringe Kratzfestigkeit, Alterung der Oberfläche). Der einzige Vorteil von Acrylglas gegenüber echtem Glas als Fassadenmaterial ist eigentlich die leichte Verformbarkeit des Materials (und evtl. das Bruchverhalten).
Verbreiteter sind aber Fassadentafeln aus (Kunststoff-)Verbundwerkstoffen. (z.B. aus Laminaten von Papier ->Trespa, Fasern, etc.). Diese werden in Pressen unter Druck hergestellt. Für geformte Fassadenelemente wären eigens gefertigte Pressformen notwendig. Dies wäre meiner Einschätzung nach nur bei einer minimalen Anzahl von vers. Fassadenelementen bei sehr hoher Stückzahl im wirtschaftlichen Rahmen.
Wenn die Radien gering sind ist es vielleicht auch möglich manche dieser Fassadenplatten einfach durch Befestigung unter Spannung in die gewünschte Form zu bringen.
Möglich wären auch Verbundwerkstoffe aus Glas/Kevlar/Kohlefasern und -geweben und Kunstharzen. Diese werden ohne Druck in wesentlich einfacher herstellbaren Formen verarbeitet. Es lässt sich hier nahezu jede Form herstellen :) Die äussere Oberfläche kann durch Einfärbung gleich ein "Top-Finish" erhalten. Das ganze findet bisher wegen des noch sehr weitgehend manuellen Herstellungsprozesses und den einhergehenden Kosten nur im Schiffs/Flugzeug/Fahrzeugbau im größeren Rahmen Anwendung.
Andenkbar wären noch Fassadenformteile aus Schaumkunststoffen. Duch das Aufschäumen kann man größere Volumen erzeugen und dadurch formstabile Elemente erzeugen (mit individuell formbaren Gussvorlagen). Damit liese sich auch (wie von manchen Forumsteilnehmern gewünscht und geliebt) tolle Fassadenornamentik realisieren: z.B. gesprengte Giebel aus PU-Schaum,... :cool:

In der praktischen Anwendung werden die Möglichkeiten aber recht rabiat durch sehr restriktive Zulassungsbedingungen für Fassadensysteme für Gebäude ab einer grösseren Höhe eingeschränkt.
Weiterer gravierender Nachteil besonders für die Verbundwerkstoffe und Duroplaste=Schaumkunststoffe=Plastikputten ist die miserable Umweltbilanz. Der Materialmix aus Kunstharz und Fasern/Geweben ist nicht recyclingfähig (nicht mal mehr für häßliche Parkbänke).

Gruss
Sascha


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