ehem. Benutzer Registriert seit: 30.03.2006
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krix: Offline
Beitrag Datum: 30.03.2006 Uhrzeit: 12:48 ID: 14878 | Social Bookmarks: Hallo erstmal, bin neu hier und begeistert, dass es ein solches Forum gibt. Hier gleich einmal zwei Fragen: :rolleyes: In einem aktuellen entwurf habe ich extreme Schwierigkeiten ein geplantes Flachdach höhenmässig unterzubringen. Darum bin ich schon ewig auf der Suche nach Lösungen, die eine minimale Gesamtdicke ermöglichen. Über die Standardlösung von 20 cm Stahlbeton, 10 cm Dämmung, Dämmkeile und 10 cm Attikarand bin ich jedoch noch nicht hinweggekommen. Ich hatte schon Holz im Visier mit Zwischendämmung und verschiedene andere Ausführungen. Die größte Spannweite beträgt ca. 7,5 m. Kann mir vielleicht jemand helfen? Wäre echt klasse. Eine andere Frage habe ich zu meinem Wandaufbau. Ich möchte eine zweischalige Betonwand mit grob gestockter Aussenhaut. welche mindestdicke muss diese Aussenhaut haben? Ist eine 18 cm dicke Tragschale OK, oder gehts dünner? Dämmung von 12 cm? Jede Minimierung ist hilfreich, da ich mit rel. wenig Platz auskommen muss. Nun bin ich mal gespannt, ob mir geholfen werden kann. Ich sag schonmal Danke, da ihr bei anderen Usern ja bereits eure Hilfsbereitschaft demonstriert habt LG Krix |
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Social Bookmarks: Hi krix! Geht es um ein reales Projekt oder eine Studienarbeit? Welche Nutzung soll Dein Gebäude denn später haben? Wenn es ein Wohngebäude ist, dann sind 10 cm Wärmedämmung schon sehr knapp bemessen. Nach ENEV brauchst Du meist 14 cm Dämmung (WLG 035) auf Betondecken zur Aussenluft. Ja leider sind die Flachdachpakete meist mind. 30 cm und dicker. Was Du noch prüfen könntest, wären bewehrte Porenbetonplatten, die gibt es z.B.bei Xella. Damit könntest Du Dämmung und Tragkonstruktion in einem Bauteil abdecken, schätze trotzdem mind. 25 cm plus Abdichtung und evtl. Gefälle, Attika. Eine andere Möglichkeit wären Sandwichelemte von z.B. Hoesch Siegerlandwerke, dass sind ausgeschäumte Trapezblechprofile, hochdämmend, wasserdicht und tragend, allerdings bei 140 mm Höhe im Flachdach würde ich die Spannweite auf max. 3 m schätzen. Zur Betonwand: Wenn Du eine grob gestockte Aussenwand machen willst, sprichst Du ja normalerweise von nachbehandeltem Ortbeton. Für Ortbeton ist die Aussenschale mit 12 cm schon sehr dünn bemessen, vor allem, wenn sie tragende Funktion haben sollte. Man muss ja irgendwie die Bewehrung unterbringen und das Ganze noch verdichten können (in der Regel von innen). Ich würde mal eher von 20 cm Stärke ausgehen, gerade weil Du beim Stocken den Beton teilweise abschlägst und deswegen eine grössere Betondeckung benötigst. Oft sieht der Aufbau so aus: Aussen nach Innen: 20 cm Stahlbeton (Sichtbeton oder nachbehandelt) / 10 cm Kerndämmung (z.B. Styrodur WLG 035) / 20 cm) / 20 cm Stahlbeton / evtl. Putz | |
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Ort: Berlin Beitrag Datum: 30.03.2006 Uhrzeit: 13:33 ID: 14881 | Social Bookmarks: Hi Krix, unabhängig ob ich in deinem Fall Holz als Dachmaterial benutzen würden, könntest du dich mal mit dem Thema Hohlkastenelemente aus Holz beschäftigen. Die Spannweite ist auf jeden Fall größer, als die von dir genannten 7,5 m und eine Zwischendämmung uneingeschränkt möglich. Zum Thema Betonwand: Ich würde dir in deinem Fall eine Hartschaudämmung empfehlen. Die hat im Verhältnis zu den Wärmedämmwerten, eine relativ geringe Dicke. Gruß Max
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ehem. Benutzer Registriert seit: 30.03.2006
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Beitrag Datum: 02.04.2006 Uhrzeit: 11:23 ID: 14933 | Social Bookmarks: Ist es wirklich notwendig die Aussenschale 20 cm dick zu machen Archimedes? Ich meine, eigentlich wollte ich die Innenschale tragend ausführen und die Aussenschale lediglich zur Verblendung. Es ist mir wichtig ein homogenes Bild zu erhalten, dass sehr natürlich aussieht. Deswegen Ortbeton, grob gestockt. Der Beton soll darüber hinaus Sandsteinfarben gefärbt werden. Das Projekt ist übrigens eine Studienarbeit und es handelt sich um ein Patiohaus für 2-3 Personen. Die Porenbetongeschichte hört sich spannend an, da werd ich mich mal schlau machen. Eine Stahlkonstruktion könnte ich mir auch noch vorstellen, rein konzeptionell, aber ob das so sinnvoll ist? Was denkt ihr? Liebe Grüße krix |
Social Bookmarks: Die Betonaussenschale muss sich auf jeden Fall selbst tragen und auch bewehrt werden. Für das Stocken brauchst Du schon ordentlich Betondeckung. mind. 4 cm würde ich bei Aussenbauteilen an der dünnsten Stelle machen. Das heißt, ca. 2-3 cm fürs grobe Stocken, 4 cm Betondeckung, ca. 3 cm Bewehrung bei überkreuzenden Stäben und nochmal ca. 4 cm Betondeckung. Also ca. 14 cm Minimum. | |
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Ort: Berlin Beitrag Datum: 02.04.2006 Uhrzeit: 12:02 ID: 14936 | Social Bookmarks: Hi krix, das Problem bei der Stärke einer Ortbetonschale wurde hier irgendwo schon mal besprochen. Du brauchst beidseitig mindestens 3,5 cm Betondeckung der Bewehrung. Da du das ganze auch noch als grob gestockte Ansicht ausbilden möchtest, würde ich noch mindestens 1 oder 2 cm draufpacken. Dann kommen die Bewehrungsmatten selbst mit je 1 cm (oder mehr) und dann brauchst du noch den entsprechenden Platz zum verdichten. Da wirst du nicht viel unter 20 cm bleiben. Weniger als 17 cm wirst du mit Normalbeton wohl nicht erreichen. Ob andere Betonsorten für die geplante Oberflächenbehandlung geeignet sind, ist schwer zu sagen. Gruß Max edit: Da war jemand schneller
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ehem. Benutzer Registriert seit: 30.03.2006
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Beitrag Datum: 02.04.2006 Uhrzeit: 22:57 ID: 14943 | Social Bookmarks: danke für die schnelle Antwort. Find ich wirklich spitze. Die Dicke leuchtet ein. Da stellt sich natürlich die Frage der Wirtschaftlichkeit. Um diese zu erzielen wäre eine Äußere Schale mit innerer Dämmung aus sicht des Betons sinnvoll, woraus jedoch ein Feuchteproblem entstehen würde, wie hier schonmal an anderer Stelle beschrieben wurde. Lässt sich dem irgendwie entgegenwirken? Liebe Grüße krix |
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Beitrag Datum: 03.04.2006 Uhrzeit: 09:42 ID: 14946 | Social Bookmarks: du kannst dir auch Alternativen raussuchen, schau dich doch z.B. bei Liapor um, die promoten einen Sichtbeton mit Blähtongranulaten, der ganz ohne Dämmung auskommt. |
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