ehem. Benutzer Registriert seit: 10.01.2007
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kaipii: Offline
Beitrag Datum: 10.01.2007 Uhrzeit: 15:31 ID: 20858 | Social Bookmarks: Hallo, ich habe gerade ein FH Projekt wo es um Neubauten im Historischen Gebäudebestand geht! Also ich habe geplant einen Neubau mit einer Fachwerkverblenderfassade in das Gebiet zu planen. Meine Frage ist, wo rauf man bei einer Fachwerkverblenderfassade zu achten hat? Aufbau der Fassade: - 30 cm, KS Wand - 4 cm, Styropor jetzt kommen die Verblender: - 6 cm, Holzbalken für Fachwerk (B:16cm) - Mit Stahlstabbolzen gehalten in den Gefachen: - 4 cm Styrodur - Gewebeamierung - Putz Auf was müsste man bei der Ausführung achten und welche Probleme können auftauchen?! Danke für Tipps und Hilfe! Geändert von kaipii (10.01.2007 um 17:50 Uhr). |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 10.01.2007 Uhrzeit: 17:37 ID: 20863 | Social Bookmarks: Ich kann es nicht fassen, daß sowas an einer FH gelehrt wird! Aufgeklebte Fachwerkträger sind doch absolut das rote Tuch für Architekten! Ich würde dir empfehlen, lieber mit einer zeitgemäßen Architektursprache das Bauen im Bestand sensibel zu artikulieren. |
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 10.01.2007 Uhrzeit: 21:51 ID: 20870 | Social Bookmarks: Zitat:
Schau Dir doch lieber mal die Hefte "Umbauen und Sanieren" der DETAIL an, da gibts immer ganz gute Beispiele für Bauen im Bestand. | |
Social Bookmarks: Was für ein Seminar ist das genau und in welchem Semester befindest Du Dich? Ist das ein Entwurf? Irgendwie sieht das so aus, als wollest Du Potemkinsche Dörfer planen, was ich nicht wirklich gutheissen kann, es sei den der Auftraggeber heißt Disney Allerdings irritiert mich, selbst wenn ich die Fassaden wie Du es planst als gegeben hinnehme, dass Du mit Details anfängst. Wenn ich das richtig sehe, hast Du noch nichts entworfen?! Oder verstehe ich das falsch: "ich habe geplant einen Neubau mit einer Fachwerkverblenderfassade in das Gebiet zu planen"???
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 11.01.2007 Uhrzeit: 00:50 ID: 20875 | Social Bookmarks: ..ich kann dir ziemlich viel über Fachwerk erzählen - aber wenn ich deine Konstruktion sehe - mit Verlaub - dann grauselts mich Nehmen wir mal den günstigsten Fall an, und du möchtest eine Fachwerkfassade bauen - dann doch bitteschön auch als Fachwerk. Ansonsten würdest du spätestens bei den Eckausbildungen große Probleme bekommen. Reduziere dein Mauerwerk auf 24 cm und nehm ein 12 cm dickes Fachwerk. Ist zwar auch noch ne Krücke, aber immerhin besser als vorher. Ausfachungen mit "modernen" Baustoffen - hmmm - praktikabel ist eine Ausfachung mit Bimssteinen und darauf ein Zementputz. Styropor ist definitiv nogo Hier aber auf die Schnelle einen Fachwerkkurs zu halten ist heavy. Formensprache des Fachwerks? Konstruktionsdetails? In Wetzlar (hist. Fachwerkstädtchen) ist man übrigens den Weg gegangen, dass man Baulücken wirklich in modernen Baustoffen gefüllt hat. Lediglich die Baukörper sind formal an die historische Bausubstanz angeglichen worden ( Zwerchhäuser, Dachformen, Dacheindeckung, Fensterformen ). Das ganze als verputztes Mauerwerk. Eventuell ist ja eine historische Naturschieferfassade in der Nähe. Die kann man nämlich getrost auch neu erstellen als Vorsatzverblendung. Gruß Martin |
ehem. Benutzer Registriert seit: 10.01.2007
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Beitrag Datum: 11.01.2007 Uhrzeit: 09:23 ID: 20879 | Social Bookmarks: Ok, meine "billig" Lösung flog heute Nacht aus gegebenen Gründen eh in die Tone! Nun werde ich mir heute mal in der BIB Bücher über Fachwerkfassaden holen und schauen was es in "reiner" Fachwerkbaumanier so gibt! Sprich weg vom modernen Steinbau innen hin zum Fachwerk. Danke für die Ratschläge, ich habe mir schon fast gedacht, dass ich auf dem Holzweg bin! |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 11.01.2007 Uhrzeit: 09:47 ID: 20880 | Social Bookmarks: Billig wäre nur die Vorstellung bzw. der Ausdruck gewesen. Die Ausführung wäre Dich eher teuer zu stehen gekommen. Da Du scheinbar gerade erst anfängst Dich mit Architektur zu beschäftigen, und Du Dich aber scheinbar für Bauen mit Holz interessierst, möchte ich Dir noch die ein oder andere Sache mit auf den Weg geben. Bei Verblender werden die meisten im Bauwesen an Verblendmauerwerks-Steine oder Klinker denken. Sag dazu am Besten Vorsatzfassade. Und bei einem Querschnitt von 6 auf 16 kann man nicht von einem Balken sprechen, sondern von einer Bohle bzw. einem KVH (Konstruktionsvollholz). Wir haben uns auf der Baustelle immer beölt, wenn ein Ing kam, der uns sagen wollte, wir was zu machen hätten, dann aber noch nicht mal die Dinge richtig beim Namen nennen konnte. Holz ist nicht schlechter als andere Baustoffe, man muss es bzw. seine Anwendung aber verstehen. Also wie und warum ist Holzfachwerk entstanden, was haben die Konstruktionsdetails auf sich usw. .
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 11.01.2007 Uhrzeit: 11:27 ID: 20885 | Social Bookmarks: das mit dem beöhlen ist gut Allerdings spricht man bei einem Querschnitt von 6/16 volksmundlich wirklich von einem Balken. Bohlen hast du in der Regel bis 4,5 cm Dicke. Wobei Balken eigentlich auch nicht richtig ist, da diese Bezeichnung die Lage des Holzes in eienm Verbund bezeichnet - also (Decken-)balken. Korrekt wäre Kantholz. KVH ist ein Qualitätsbezeichnung - hier vorgetrocknetes, auf fixe Querschnitte gehobeltes, keilverzinkes Bauholz mit Güteprüfung. Da wäre noch Nadelholz ( z.B. NH GKII, SK A/B ) oder Brettschichtholz (z.B. BSH GK II ) im Angebot - oder auch Eichenschnittholz oder Eichenholz aus Altbeständen. Gruß Martin |
Social Bookmarks: Zitat:
Schonmal dartüber nachgedacht, dass Du ggf. überhaupt mit ienem ReKoEntwurf auf dem Holzweg bist? Beratungsresistent? Zu unserer entwurflichen Kritik hast Du dich ja garnicht geäussert...
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Ort: Berlin Beitrag Datum: 11.01.2007 Uhrzeit: 12:29 ID: 20888 | Social Bookmarks: Zitat:
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 11.01.2007 Uhrzeit: 13:34 ID: 20891 | Social Bookmarks: ...so simmer eben. Schönwetter-Holzköppe Gruß Martin |
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Beitrag Datum: 11.01.2007 Uhrzeit: 16:22 ID: 20895 | Social Bookmarks: Möchte nochmals draufhinweisen, daß Bauen im Bestand nicht ein historisierender Nachbau des Bestands bedeuten darf. Mache dir Gedanken um den Bestand (Traufhöhen, Sichtachsen, Materialien, Farben) und dann überlege, wie du das ganze mit moderner Sprache neu interpretieren kannst. Befreie dich vom Zwang, dein neues Gebäude uniform dem Bestand anzupassen. |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 11.01.2007 Uhrzeit: 17:11 ID: 20896 | Social Bookmarks: Das erzähl mal hier in Berlin. Wobei ich Rekonstruktion, wenn es tatsächlich eine Rekonstruktion ist, vertretbar finde. Aber wenn es nur so aussieht, als wäre es echt, dann dreht sich mir auch alles um.
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Beitrag Datum: 11.01.2007 Uhrzeit: 18:52 ID: 20898 | Social Bookmarks: Wobei man nur von Rekonstruktion spricht, wenn es um Wiederaufbau von zerstörten oder abgerissenen Gebäuden geht. Beim Bauen im Bestand hat man ja im eine Nutzung x, der man eine entsprechende Hülle y geben muß, die sich in den umgebenden Bestand z einpassen muß. Ist auf jeden Fall ein schwieriges Thema. |
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