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Roman20: Offline
Ort: Wien Beitrag Datum: 12.05.2008 Uhrzeit: 11:31 ID: 28384 | Social Bookmarks: Hallo! Ich arbeite in einem kleinen Büro mit 4 Mitarbeitern und wir machen größtenteils Umbauten. Daher sind natürlich des öfteren Bestandpläne anzufertigen. Irgendwie hab ich aber das Gefühl, das die Methode, die wir anwenden extrem umständlich ist. Wir messen nämlich alles mit Massband bzw. Handlasergerät aus, wobei es natürlich schwierig ist, nicht rechtwinkelige Objekte zu erfassen, Höhen ab einer gewissen Höhe zu messen, weil der Laserpunkt kaum noch zu sehen ist, usw. Wenn ich aus den abgenommenen Massen später versuche Pläne zu erstellen, dann hab ich oft das Problem, dass sich irgendwo was nicht ausgeht, weil z.B. die Innenmaße nicht mit den Außenmaßen übereinstimmen. Wie geht ihr in euren Büros an diese Aufgabe heran??? Lassen sich mit Photogrammetrie exaktere Ergebnisse erzielen als mit unserer Methode? Wäre nett wenn ihr ein bisschen über eure Vorgangsweise plaudern könntet! Danke! Roman |
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 12.05.2008 Uhrzeit: 12:56 ID: 28386 | Social Bookmarks: Prinzipiell machen wir das genauso. Es hat sich aber herausgestellt, dass es sinnvoller ist zunächst die Grundstruktur des Gebäudes aufzumessen und dann zu zeichnen, statt Räume und Wandstärken aneinanderzureihen, da sich so die Fehler auch addieren. Also Außenwand und Flurachsen o.ä. und dann die Räume da integrieren und immer weiter in die Details gehen. Bei nicht rechtwinkligen Räumen das Messen der Diagonalen nicht vergessen. |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 12.05.2008 Uhrzeit: 12:57 ID: 28387 | Social Bookmarks: Zitat:
Ich habe von Leuten von der TU-Berlin gehört, die aus dem Fachgebiet für Stadt- und Architekturgeschichte hervorgegangen sein sollen, die eine Firma gegründet haben sollen, die Aufmaße mit einem 3D-Laserscanner machen. Das Ergebnis soll eine 3D-Punktwolke sein, in der man dann nur noch die richtigen Punkte verbinden muss, um einen Grundriss zu bekommen. Ob das aber einfacher ist, weiß ich nicht. Ich bezweifel, dass es günstiger ist. Gibt es da nichts von AutoDesk oder Nemetschek ? Die haben doch sonst alles. Photogammetrie hört sich erstmal interessant an. Gibt es da nicht Probleme mit den Brennweiten der Kameras bei Innenräumen ? Ist das nicht zu verkümmt ?
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 | |
Social Bookmarks: Zum Thema Photogrammetrie: Gab's da nicht mal eine neue Idee mit einer Art Diskokugel, die mit zahllosen dreieckigen Spiegelflächen in bestimmten Winkeln belegt ist, welche man dann an eine definierte Stelle in den aufzunehmenden Raum legt oder hängt und dann aus definierten Winkel mit bestimmten Abständen Fotoaufnahmen macht, die sich dann mit einer bestimmten Software in ein 3-D-Modell des Bestandes umwandeln lassen? Ansonsten messen wir Innenräume im Bestand heute noch auf wie unsere Kollegen vor hundert Jahren. Ausnahme Lasermeßgerät und digitaler Winkelmesser für Dachschrägen u.ä.. In einem neuen Bürogebäude bin ich allerdings neulich im Inneren über zwei Profivermesser gestolpert, die selbst kleine Räume mit einem Tachymeter aufgenommen haben. | |
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FoVe: Offline
Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 15.05.2008 Uhrzeit: 22:11 ID: 28443 | Social Bookmarks: Zum Thema 3D-Laserscan - sprich hier, Vermessung durch Punktwolken - da gibts schon einen parallelen Fred. Ich weiß z.B. das der Frankfurter Fernbahnhof durch 3D-Laserscans vermessen wurde. Die gesamte Blechabwicklung der Aussenverkleidung wurde durch dieses Vermessungsbüro dann berechnet. Ähnlich wurde auch am Daimler-Benz-Museum in Stuttgart verfahren. Bei beden Objekten ging es zwar nicht um nachträgliche Bestandspläne, aber um Fertigungspläne von Fachfirmen, die auch bestehende Bauten aufnehmen mussten und millimetergenau mit diesen Plänen arbeiten mussten. Zu den Kosten: ich habe vor etwa vier Jahren als Projektleiter am LAC Frankfurt die vier Dachgeschosse ausmessen lassen. Pro Dachausmesung wurden damals - soweit ich mich noch erinnere - 4500,-€ pro Scan berechnet. Zuzüglich der dann abgefragten Geometrien, die wurden einzeln nach Aufwand berechnet. |
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Tobias: Offline
Ort: NRW
Hochschule/AG: Projektentwickler / Architekt Beitrag Datum: 18.05.2008 Uhrzeit: 11:17 ID: 28473 | Social Bookmarks: Ich habe während meines Studium am Lehrgebiet für Vermessungskunde & Kartographie als HiWi gearbeitet und auch an diversen Drittmittelprojekten mitgewirkt, die exakt die angesprochene Aufgabenstellung hatten. Wenn man keinen 3D-Laser hat und Punktwolken aufnimmt, ist das Aufmass mit Handlaser immer noch die beste Lösung, da es schnell durchzuführen ist und recht genau ist, wenn man von Räumen jeweils 4 Strecken und 2 Diagonalen misst. Auch wenn an ein paar wenigen Punkten dann auch mal Abweichungen von 2-3cm auftreten, war diese Methode in etwa 90% der Fälle ausreichend. Bei exaktem Messen war die Ungenauigkeit im Rahmen der Toleranzgrenzen wie z.B. beim Neubau. |
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Roman20: Offline
Ort: Wien Beitrag Datum: 19.05.2008 Uhrzeit: 19:02 ID: 28486 | Social Bookmarks: Hallo! Danke schon mal für die Antworten! Über Photogrammetrie weiß niemand was genaueres bzw. kann Erfahrungen darüber schildern? Vielen Dank! |
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