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Frauky: Offline
Ort: Rostock Beitrag Datum: 20.07.2009 Uhrzeit: 12:35 ID: 34553 | Social Bookmarks: Hallo zusammen! Ich suche Leute, die Erfahrungen mit dem Injektions- oder Bohrlochtränkverfahren zur nachträglichen horizontalen Abdichtung von Altbauten gemacht haben. Bei mir handelt es sich um eine 60cm Bruchsteinwand. Wie gut funktioniert dieses Verfahren hier? Vielen Dank für Eure Beiträge!!! |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 20.07.2009 Uhrzeit: 15:52 ID: 34556 | Social Bookmarks: angeblich funktionieren diese Verfahren nur bedingt bzw. sind sehr teuer. Alle Hersteller schwören auf ihr eigenes Verfahren. Bei einem Seminar hatte ich ein schweitzer Verfahren kennengelernt, das eine Elektrode in den Baugrund einbringt, und damit die Spannung in den Wasserelektronen umkehrt, wodurch eine Kapillarwirkung der Wände nicht mehr existiert. Feuchte Häuser sollen so von alleine wieder abtrocknen. Das Verfahren ist angeblich erheblich billiger als die Injektionen |
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Kieler: Offline
Ort: Kiel
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 20.07.2009 Uhrzeit: 21:23 ID: 34565 | Social Bookmarks: ...und unter Fachleuten sehr umstritten! Immer mal wieder Gutes habe ich von Isotec (die Paraffingeschichte) gehört, allerdings kann nach meinem Verständnis bei den Injektionsverfahren keine lückenlose Abdichtung zumindest zweifelsfrei nachgewiesen werden. |
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Blumenschein: Offline
Ort: Münster Beitrag Datum: 20.07.2009 Uhrzeit: 23:02 ID: 34570 | Social Bookmarks: Zitat:
Gruß -- Blumenschein | |
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Roman20: Offline
Ort: Wien Beitrag Datum: 21.07.2009 Uhrzeit: 00:38 ID: 34571 | Social Bookmarks: Ich hab letztens eine Vorlesung von einem Denkmalpfleger gehabt der eigentlich von allen Trockenlegungsarten abgeraten hat, außer dem Durchschneiden und Abdichten bzw. das Einrammen von Stahlplatten (das aber bei Bruchstenmauerwerk wegen der fehlenden durchgehenden Lagerfuge sowieso nicht geht) . Das sind die einzig wirklich sicheren Möglichkeiten, allerdings entsprechend sauteuer und man muss auch schauen das man hier keine statischen Probleme verursacht. Was er aber auch gesagt hat war, dass oft die Ursachen für die Feuchtigkeit ganz wo anders liegen als vermutet wird. Oft ist es nämlich nicht die berühmte "aufsteigende Feuchte" bzw. sind die Ursachen wo anders zu suchen, dass diese auf einmal ein Problem wird. z.B. durch neue Nutzungen, zu dichte Gebäudehülle bei alten Gebäuden (neue Fenster,...), nicht richtig instandgesetzte oder geänderte Regenwasserableitung, Oberflächenversiegelung die Wasser zum Gebäude führt, falsche Drainagen, Salze, usw. Von Elektroosmoose und ähnlichen Verfahren hat er ausdrücklich abgeraten - die führen nie zum Erfolg. Wenn das irgendwo funktioniert, dann immer nur weil zusaätzlich Maßnahmen getroffen wurden, die alleine auch gereicht hätten (z.B. neue Regenableitung) - aus diesen Fällen nehmen diese Firmen dann Ihre Referenzen und tun so als ob Ihr Verfahren die Trockenlegung bewirkt hätte. Das ist laut Ihm reine Geschäftemacherei und er schien wirklich sehr kompeten und hat einiges an Beispielen gezeigt, also dürfte er genug Erfahrung damit haben. Die Injektion kann zwar funktionieren, eine wirklich sichere Variante ist diese aber auch nicht, da die Eindringfähigkeit des Kunstharzes nicht wirklich gesteuert werden kann und es Stellen geben kann wo das Mittel nicht hinkommt. Dann gibts eben wieder feuchte Stellen. Er sagt, wenn ein Gebäude, dass oft über hunderte Jahre funktioniert hat plötzlich nicht mehr funktioniert dann ist die Ursache klar wo anders zu suchen und in den meisten Fällen nicht durch eine einfache Trockenlegung zu beheben. Natürlich alles vom Denkmalpflegerischen Aspekt aus gesehen. |
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Frauky: Offline
Ort: Rostock Beitrag Datum: 22.07.2009 Uhrzeit: 07:41 ID: 34592 | Social Bookmarks: Ich wüsste gern ob irgendwer eine KOMPETENTE Firma kennt, die deses Verfahren erfolgreich anwendet, oder Beispiele, bei denen es angewendet wurde. Darüber findet man im Netz leider nur sehr wenig... |
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amarylle: Offline
Ort: Frankfurt am Main Beitrag Datum: 23.07.2009 Uhrzeit: 22:34 ID: 34610 | Social Bookmarks: Hi, also das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: in die Wand oder in die Decke werden Löcher gebohrt. In diese Löcher werden Düsen eingebracht und dann mit hohem Druck eine Mischung aus PU und Kunstharz eingebracht. Das Material verteilt sich dann in den Poren und verschließt das Bauteil. Das System funktioniert bei monolithischen Bauteilen ganz gut, und das ausführende Unternehmen gibt auch Gewährleistung dafür. Bei gemauerten Wänden kann ich mir nicht vorstellen, dass man damit zuverlässig eine wasserundurchlässige Ebene hinbekommt. Wenn Du ein solches Unternehmen beauftragen willst, solltest Du vertraglich festlegen, dass mindestens zwei Versuche auf seine Kappe gehen, denn beim ersten Versuch ist die Wahrscheinlichkeit noch relativ groß, dass noch Undichtigkeiten bestehen. Aldo |
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