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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 15.04.2010 Uhrzeit: 12:40 ID: 38634 | Social Bookmarks: Ahoi, Weißtanne gilt hier derzeit als Geheimtipp für Fassaden, statt der üblichen Lärche. Hat da vielleicht eine der anwesenden Personen Erfahrungen oder Erfahrungsberichte? Passend zum Anröchter Thread soll die Weißtanne extrem unter SO2 gelitten und sich dementsprechend nun stark erholt haben: ->Schädigung, Absterben und Erholung Die Weißtanne im Meinungswandel [PDF] |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 04.05.2010 Uhrzeit: 12:05 ID: 38954 | Social Bookmarks: Falls mal irgendwer zu diesem Thema recherchiert, hier ein paar Links: proHolz - So wie die Weißtanne es will; Geschichte und Gegenwart einer regionalen Besonderheit Abies alba: Weißtanne Von Duckdalben und Thermoholz Beispiel (da kann man nach "Weißtanne" auch noch mehr rausfiltern) Und hier noch der Vorarlberger Tannenbegleiter [PDF] |
Social Bookmarks: Danke für die Infos. Was mir generell zum Thema Holz an Fassaden einfällt ist, daß es in der ersten Zeit sehr schick ausschaut, aber nach einigen Jahren richtig schmuddelig wird. Das mit dem "schönen" Vergrauen wird meistens auch nichts richtig gleichmässiges und ist auch nicht planbar. In großen Teilen Deutschlands sind die Witterungsbedingungen für tolle Holzverschalungen à la Voralberg einfach nicht ideal. In den Alpengebieten ist die Feuchtigkeit im Holz durch Frost und trockene Luft im Winter über einen längeren Zeitraum gestoppt, während bei uns durch häufige Temperatur- und Naß-Trocken-Wechsel das Ganze einfach schneller kaputt geht. Ich glaube, daß das beim Material Weißtanne auch nicht großartig anders sein wird. Wir sollten uns vielleicht mehr an den Materialien orientieren, die sich bei unseren Vorfahren bewährt haben. In meiner Region (Rheinland) waren das z.B. Bruchsteine (Kalkstein, Sandstein- oder Schiefer) mit dickem Verputz. Holz kam an Fassaden allenfalls bei Schuppen oder als Klappläden vor. | |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 04.05.2010 Uhrzeit: 14:28 ID: 38960 | Social Bookmarks: Bezüglich Regionale Bautradition sollte man auch nicht vergessen, dass viele der "Traditionen" auch einfach aus der Quantität der regional verfügbaren Rohstoffe herrührt. Oft stehen diese "traditionellen" Häuser, die einfach zu Zeiten schwieriger wirtschaftlicher oder technischer Zeiträume entstanden sind, im Gegensatz zu den im Bereich der Bauphysik gewonnenen Erkenntnissen. Gerade die in Rheinland-Pfalz weit verbreitete Häuser mit Sandsteinsockel sind im Keller allesamt Feuchtgebiete. Hier ein Schimmelfreies und Feuchtigkeitsunproblematisches Beispiel zu suchen, ist geradezu ein Glücksfall. Diese Häuser wurden einfach so gebaut, weil in Rheinland-Pfalz der rote Sandstein überall vorhanden ist und sehr einfach mit der Hand zu brechen war. Handwerkliche Traditionen sind natürlich ein Teil unserer Kultur, ich habe höchste Bewunderung für Bauten von Peter Zumthor, der diese Traditionen aufgreift und interpretiert. |
Social Bookmarks: Zitat:
Man hatte früher tendenziell weniger Probleme mit Schimmel als heute, weil die Räume alle kühler und durch Undichtigkeiten besser belüftet waren. Außerdem waren die Bewohner weniger empfindlich als heute. Aber nochmal zum Holz: Das Holzmaterial verwittert und verfault unter dem Einfluß der wechselnden Feuchtigkeit. Es muß nach 15, vielleicht 20 Jahren ersetzt werden, wenn man nicht ständig daran arbeitet. Der Sandstein mag feucht sein und oberflächlich Schimmel ansetzen, aber im Normalfall bildet er über viele Jahrzehnte, oftmals Jahrhunderte, eine "dichte" Hülle und behält ausreichende Tragfähigkeit. Peter Zumthor ist toll!!! | ||
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 04.05.2010 Uhrzeit: 18:16 ID: 38971 | Social Bookmarks: Ich kann jetzt leider auch nichts als die Stützen des Expo-Dachs beitragen. Die Waren doch aus Weißtanne, oder ? Ich bin bei der Suche nach etwas Ähnlichem auf Coelan gestoßen. Die geben zwischen 10-20 auf die Beschichtung, sodass man nicht neu streichen muss. Das ist allerdings eine, wenn auch atmungsaktive, Polyurethan-Beschichtung. Was auch zur Zeit untersucht wird, ist Thermoholz. Das ist jedoch statisch nicht mehr so belastbar nach dem "Backen". |
Social Bookmarks: Ich finde Holzverschalungen ebenfalls sehr interessant zur Gestaltung von Fassaden. Man tut sich und dem Bauherrn halt nur keinen Gefallen je nachdem an welchen Bauteilen und in welcher Region man im Außenbereich Holz einsetzt. Ich bin davon etwas abgekommen, nachdem ich mir in die Jahre gekommene Beispiele in meinem Umfeld angeschaut habe und mit Fällen zu tun hatte, wo nach realtiv kurzer Zeit wieder viel investiert werden mußte, weil das Holz hinüber war. Was im Voralberg gut aussieht und authentisch ist, muß bei uns noch lange nicht passen und funktionieren. Bei Holzbeschichtungen und Thermoholz muß man sich fragen lassen wie echt und authentisch das Material überhaupt noch ist. Will man nur die Holzoptik oder will man tatsächlich noch von regionalen Baustoffen, Identifikation mit dem Ort, Ökologie und nachwachsenden Rohstoffen sprechen können? | |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 04.05.2010 Uhrzeit: 18:52 ID: 38973 | Social Bookmarks: Nur keine Angst, in Vorarlberg verwittern die Fassaden genauso wie sonstwo. Regional durch das Wetter bedingt ist die Schwarzfärbung - man muss sich nur die danebenstehenden Scheunen ansehen. Hierzulande werden tonnenweise Lärchenholzverschalte Fassaden verkauft - meiner Meinung nach sieht das Ganze nach ein paar Jahren nicht mehr so toll aus - ist aber Geschmacksache. Eine PU-Beschichtung aufs Holz zu machen ist der totale Unsinn, da kann man auch gleich die Faserzementelemente in Holzrelief benutzen. Fassadenplatten Faserzement Fassadenplatten Faserzement mindestens genauso grässlich wie die Elemente ist auch deren Webseite....... |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 04.05.2010 Uhrzeit: 20:38 ID: 38975 | Social Bookmarks: Zitat:
Im Grunde ist es nur ein Lack. Das Holz ist sichtbar, weil die Beschichtung transparent ist. Man kann jedoch pigmentierte Grundierungen vor der Beschichtung aufbringen lassen. Das einzige, was ich gegen die Beschichtung vorzubringen hätte, abgesehen von der Diskussion um den Ortsbezug, ist das die Beschichtung abgehobelt werden muss, um das Holz anschließend Schadstoff frei recyclen zu können. Find ich aber besser als Kunstharzplatten mit Furnierbeschichtung, die man nur durch Müllverbennung verwerten kann. | |
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 02.08.2010 Uhrzeit: 13:12 ID: 40235 | Social Bookmarks: Weißtannenholz ähnelt im Aufbau dem des Fichtenholzes. Also IMHO ohne zusätzlichen Schutz gegen Insekten nicht so einfach verbaubar. Der Vorteil von Lärchenholz als Bauholz bzw. Verschalung ist, dass im Lärchenholz natürliche Insektizide enthalten sind. Zusätzlich ist Lärchenholz durch den sehr hohen Harzgehalt auch wasserabweisender. Der ganze Holzverkleidungshype ist im Grund dadruch entstanden, dass man in der Baubiologie gesagt hat, dass die Holzhäuser in den Alpen, die auch meißt aus unbehandeltem Lärchenholz bestehen, zwar mit der Zeit vergrauen, aber nicht verfallen.. |
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Beitrag Datum: 02.08.2010 Uhrzeit: 18:28 ID: 40246 | Social Bookmarks: Fichte und Tanne sind doch auch wegen Ihrer Haltbarkeit für eine Anwendung im Aussenbereich gar nicht verwertbar. So wie ich es aus den Holzbauvorlesungen kenne, soll doch Lärche und Robinie aufgrund ihrem Härtegrad sowie Gerbstoffen im Aussenbereich einsetzbar sein. Der Trend der Holzschalung ist meiner Meinung nach dem Bauherren gegenüber eine Lüge, ich hätte gerne mal Zahlen, wieviele Bauherren nach verwittern bzw. vergrauen der Schalung letztere noch unbehandelt an der Fassade haben...... |
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