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danna: Offline
Ort: saarbrücken Beitrag Datum: 06.02.2004 Uhrzeit: 23:16 ID: 3189 | Social Bookmarks: Hallo, wir planen derzeit eine Wohnanlage mit ca. 150 Wohnungen in Berlin-Kreuzberg. Die Häuser staffeln sich von dreigeschossig bis 7-geschossig, die Wandoberfläche ist sehr groß (keine kompakten Baukörper). Es wird ein Massivbau, wir sind gerade dabei, zu überlegen, was denn wohl die beste und vielleicht auch billigste Wandkonstruktion wäre. I n Frage kommen bis jetzt Stahlbeton, Stahlbetonfertigteile, KS-Wand oder Leichtbetonsteinwand. Also die Überlegungen sind jetzt gerade ein paar Stunden alt. Hat sich hier vielleicht schone mal jemand mit so einem Vergleich beschäftigt? Der Entwurf besteht aus immer denselben Wohnungsgrößen, er ist aber nicht auf fertigteilgrößen abgestimmt. kann man die Teile nach eigenen wünschen fertigen lassen? Über entsprechende Hinweise freue ich mich sehr!! Danna |
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Social Bookmarks: Ich bin kein Experte der sowas wirklich einschätzen kann. Normalerweise ist Beton vergleichsweise teuer. Da das, was Ihr da vor habt aber ein recht grosses Projekt ist, könnte es schonwieder günstig werden mit Stahlbetonfertigteilen zu bauen - vorausgesetzt, es gibt immer eine höhe Stückzahl an gleichen Bauteilen, so dass die Ersparniss über die Massenproduktion kommt. Bei Leichtbbetonsteinwänden bin ich mir nicht ganz sicher, wie das mit der Tragfähigkeit bei sieben Geschossen aussieht. Das solltet Ihr auf jeden Fall mal überprüfen. Ich persönlich halte aber den Einsatz von Stahlbeton im Wohnungsbau für äußerst Fragwürdig. Zum einen hat Stahlbeton ein sehr schlechtes Raumklima, zum anderen sind Installationen im Stahlbeton immer sehr aufwendig. Der spätere Bewohner muß gleich mit einer HILTI anrücken, wenn es sich ein kleines Bild an die Wand hängen möchte. Mit etwas Pech, muß er die Bohrung auch gleich zwei mal ansetzen, wenn er bei ersten mal die Armierung trifft... Elektroinsallationen können später auch nur schwer an andere Stellen angebracht werden. Eine stahlbetonwand lässt sich nicht so einfach schlitzen. Einen aufgeständerten Fußboden habe ich für diese Fälle im Wohnungsbau noch nicht gesehen - vermutlich aus kostengründen. Anders als beim Bürobau, sind Zwischenwände aus Gipskartonplatten im Wohnungsbau aus schalltechnischen Gründen auch nicht so der Hit. Wenn man die Trennwände dann aus Ziegel macht, hätte man eigentlich auch gleich einen Großteil aus Ziegeln bauen können und nur wenige tragende Teile aus Beton. So weit meine Einschätzung - als Bewohner einer Stahlbetonplatte Grüsse Florian
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Tobias: Offline
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Hochschule/AG: Projektentwickler / Architekt Beitrag Datum: 10.02.2004 Uhrzeit: 17:46 ID: 3208 | Social Bookmarks: Hi, es kommt ja immer auf euren Entwurf an: Würden Betonfertigteile aufgrund der Wiederholung in der Fassade ... Generell würde ich gerade bei Geschosswohnungsbau Schottenkonstruktion, Treppenhäuser und Aufzug in Ortbeton ausführen und den Rest mit Betonfertigteilen (v.a. Fassade) bauen. Würde übrigens auch bei Stahlbetonverbundbau funktionieren, also wenn ihr keine Schotten habt. Das wird auch sehr oft im Bürobau verwendet und ist günstig |
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Sven_W: Offline
Beitrag Datum: 15.02.2004 Uhrzeit: 15:06 ID: 3255 | Social Bookmarks: Hallo, ich würde für die Innenwände KS Planelemente und für die Aussenwände Porenbeton Planelemente mal durchrechnen. Aufzugsschächte aus Beton. Haben wir häufig in dieser Form ausgeführt. Teilweise auch die Aussenwände mit KS Planelementen. Die unterschiedliche Setzung könnte ein Problem sein wenn für die Aussenwände Porenbeton gewählt wird. Schönes WE noch Sven |
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Tobias: Offline
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Hochschule/AG: Projektentwickler / Architekt Beitrag Datum: 17.02.2004 Uhrzeit: 01:51 ID: 3260 | Social Bookmarks: Zitat:
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danna: Offline
Ort: saarbrücken Beitrag Datum: 18.02.2004 Uhrzeit: 15:12 ID: 3273 | Social Bookmarks: wie dick würde denn so ne wand mit porenbetonelementen werden bei ca 10 KN pro geschoss? die sind doch durch die luftporen nicht so tragfähig und müssen deshalb bei sieben geschossen dann relativ breit werden, oder? also so ca. 40 cm ? |
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Tobias: Offline
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Hochschule/AG: Projektentwickler / Architekt Beitrag Datum: 18.02.2004 Uhrzeit: 15:31 ID: 3274 | Social Bookmarks: ist der geschossbau denn jetzt massivbau??? kommt denn Schotte nicht in frage? |
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Sven_W: Offline
Beitrag Datum: 18.02.2004 Uhrzeit: 16:35 ID: 3275 | Social Bookmarks: Hallo Danna, die Wanddicke bei den Porenbeton Planelementen hängt mehr vom Wärmeschutznachweis ab. Ich würde 30cm probieren. DIN 4108 müssen sie erfüllen. Bei der EnEV Berechnung spielen ja noch andere Faktoren eine Rolle. Beides muss aber passen. Sowohl DIN 4108 als auch EnEV. Die Hauptlast aus der Decke tragen die Innenwände. Grob geschätzt gehen nur 37% der Deckenlast in die Aussenwand. Die Last aus der Aussenwand selbst müssen die Steine natürlich tragen. Das ganze ist natürlich nur als Denkansatz gedacht. Ich weiß ja nicht genau welchen Umfang das Projekt hat, ob besondere Anforderungen an den Schallschutz gestellt werden (Einflugschneise Flughafen etc.). In welchem Semester bist du gerade? Ich selber bin erst Studienanfänger (erstes Semester). Habe solche Sachen aber schon gebaut und teilweise auch gerechnet (Maurer- und Betonbauermeister). MfG Sven Woelk |
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danna: Offline
Ort: saarbrücken Beitrag Datum: 18.02.2004 Uhrzeit: 18:28 ID: 3276 | Social Bookmarks: hallo sven, ich bin im siebten semester. Super, dass so ein fachmann im forum ist...ich werde bestimmt noch öfters Fragen an dich haben...halt dich bereit. :-) die aussenwände tragen bei uns alles, wir überspannen räume von bis zu 8 m spannweite mit spannbeton hohldecken. die gebäude bestehen aus einzelwohnungen, die in sich ausgesteift sind. jede wohnung hat drei himmelsrichtungen zum ausblick. statisches system ist also aussteifende deckenscheibe plus drei massivwände. wir haben uns mittlerweile aufgrund des Bauvolumens (10000 m²)und der wanddickenminimierung für einen großtafelbau mit betonfertigteilen und wärmeverbundsystem entschieden. |
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