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Datum: 19.10.2010
Uhrzeit: 19:22
ID: 41278



Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken

#1 (Permalink)
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Hallo,

bei Beton sind 8m Spannweiten durchaus noch wirtschaftlich. Kann mir jemand sagen, wie das bei Brettstapeldecken bzw. Kreuzlagenholz aussieht?
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Florian Illenberger

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Datum: 19.10.2010
Uhrzeit: 20:04
ID: 41279



AW: Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken

#2 (Permalink)
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Wir planen gerade ein Bauvorhaben mit 9,5m Spannweite als Brettstapel oder Holzkastenelementen. Darüber befindet sich allerdings nur ein extensiv begrüntes Flachdach.
Als Geschossdecke haben wir 8,5m Spannweite bei gleicher Konstruktion.
Die Deckenkonstruktionshöhe beträgt dann 30-32cm. Kosten ca. 165€/m2. Müßte ich aber nochmal nachsehen.

Bei Kreuzlagen und Brettstapel bieten jeweils unterschiedliche Vorteile. Kreuzlagen kann in zwei Richtungen gespannt werden. Brettstapel nicht. Dafür nutzt Brettstapel die komplette Höhe zum Lastabtrag, Kreuzlagen nur die der jeweiligen Lagen in der Lastabtragsrichtung.

Wo die Wirtschaftlichkeitsgrenze liegt, kann ich Dir allerdings nicht sagen.
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Beitrag
Datum: 19.10.2010
Uhrzeit: 21:26
ID: 41280



AW: Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken #3 (Permalink)
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Na das hört sich aber schonmal gut an. Sind die 30cm Deckenkonstruktionshöhe komplett Holz oder hat so eine Decke dann auch Hohlräume?

Grüsse
Flo
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Florian Illenberger

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Datum: 19.10.2010
Uhrzeit: 22:55
ID: 41281



AW: Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken #4 (Permalink)
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Wir sind da noch nicht festgelegt.
Bei Brettstapel ist es massiv, wobei allerdings Kanäle für Installationen (Beleuchtung) ausgebildet werden. Wahrscheinlich alle Meter einen 30cm Kanal. Ähnlich ist es bei der Holzkastendecke (z.B. Lignatur). Man muss nur daran denken, dass solche Kanäle für Installationen nur in Spannrichtung möglich sind. Querverlaufende Installationsstränge müssen im Wandauflager oder oberhalb der Decke bei sichtbarer Rohdecke oder konventionell in der AHD liegen, wobei sich dann eigentlich die Kanäle erübrigen.
Das ganze sollte aber mit einem Tragwerksplaner ausgearbeitet werden, der Holzbau gegenüber aufgeschlossen ist, was leider nicht auf jeden zutrifft.
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Datum: 20.10.2010
Uhrzeit: 13:15
ID: 41288



AW: Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken #5 (Permalink)
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Mit welcher Nutzung (Verkehrslast) und Welcher Art der Auflagerung (nur Stützen / Linie 2seitig/ Linie 4seitig) kann man denn die 8,5 m erreichen?

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Datum: 20.10.2010
Uhrzeit: 21:41
ID: 41292



AW: Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken #6 (Permalink)
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Auflager sind 20cm Leimholzbinder in Holzrahmenbauwänden oder auf Leimholzstützen. Also zweiseitiges gegenüberliegendes Linienauflager als Einfeldträger.
Nutzung ist Kita. Die Verkehrslast weiß der Tragwerksplaner. Ich nehme an 2-3 kN/m2. Wir haben auch eine Dachterrasse mit 5kN/m2 da spannen wir allerdings nur 6,5m.

Bei den 9,5 bzw. 8,5m werden 2-3cm Durchbiegung erwartet, der wir wahrscheinlich mit Vorspannung begegnen.
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Datum: 20.10.2010
Uhrzeit: 23:54
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AW: Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken #7 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von mika Beitrag anzeigen
Bei den 9,5 bzw. 8,5m werden 2-3cm Durchbiegung erwartet, der wir wahrscheinlich mit Vorspannung begegnen.
Wie funktioniert das hier? Was wird gespannt?
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Datum: 21.10.2010
Uhrzeit: 09:24
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AW: Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken #8 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen
Wie funktioniert das hier? Was wird gespannt?
Bisher weiß ich das nur von einem Hersteller (lignatur).
Da wird beim Verleimen eine Überhöhung vorgesehen. Gesehen habe ich das aber auch noch nicht.
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Datum: 23.10.2010
Uhrzeit: 17:01
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AW: Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken #9 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von mika Beitrag anzeigen
Als Geschossdecke haben wir 8,5m Spannweite bei gleicher Konstruktion.
Die Deckenkonstruktionshöhe beträgt dann 30-32cm.

Ist das eigentlich die konstruktive Höhe oder des Gesamthöhe mit Fußbodenaufbau?

Ich habe gerade in einem Detail für ein anderes Projekt eine Höhe von 16 cm entdeckt - kenne aber die Spannweite nicht. Aber die kommen mit allen Auf- unt Unterbauten auf rund 30cm.

Grüsse
Florian
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Datum: 23.10.2010
Uhrzeit: 17:45
ID: 41306



AW: Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken #10 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen
Ist das eigentlich die konstruktive Höhe oder des Gesamthöhe mit Fußbodenaufbau?

Ich habe gerade in einem Detail für ein anderes Projekt eine Höhe von 16 cm entdeckt - kenne aber die Spannweite nicht. Aber die kommen mit allen Auf- unt Unterbauten auf rund 30cm.

Grüsse
Florian
Die Brettstapeldecke ohne Aufbau also nur das Holz ist 30 cm hoch. Bei Hohlkastenelementen, bei denen die lastabtragenden Rippen einen Achsabstand von ca. 20-25cm haben, beträgt die Höhe 32cm. Mehr läßt sich auch kaum in der Länge aus einem Stamm rausholen. Fußbodenaufbau kommt extra. Diesbezüglich solltest Du Dich beim Informationsdienst Holz informieren, welche Aufbauten welches Schalldämmaß bringen. Deckenbekleidung kann entfallen, wenn Sichtqualität gewählt wird. Kostet aber extra. Die Untersicht der Decke kann auch für eine optimierte Raumakustik ausgeführt werden. Dabei werden bei Brettstapel in Längsrichtung verlaufende Röhren eingefräst und mit Holzfaserdämmstoff gefüllt. Dadurch muss die Decke hinsichtlich Lastabtragung dann aber 2cm höher werden. Bei Hohlkastenelementen muss die statische Höhe nicht erhöht werden, es wird lediglich eine weitere horizontale Lamelle und eine Holzfaserdämmschicht eingebaut. Die unterste sichtbare Lamelle wird dann nach Wahl perforiert oder entfällt komplett. Brandschutz beträgt REI30. Kann aber auch höher sein. Das hängt aber immer von der Kombination der anderen Eigenschaften ab. Ich würde mich da mit den Herstellern in Verbindung setzen. Bei Hohlkastendecken Lignatur. Bei Brettstapel z.B. Inholz.

Grundsätzlich habe ich festgestellt, dass der Holzbau für Architekten eine ziemlich komplizierte Sache ist. Denn anders als bei Stahlbeton, gibt es unterschiedliche Systeme, die dann auch noch gerichtet sind. Daher muss man als Architekt sehr viel mehr wissen bzw. aufeinander abstimmen als bei Stahlbeton. Die wesentlichen Eigenschaften eines Bauteils sind ja Lastabtrag, Brandschutz, Bauakustik, Raumaustik, Raumklimatisierung und vielleicht noch Oberflächenbeschaffenheit. Bei Stahlbeton wird hinsichtlich Lastabtrag einfach mehr Stahl eingelegt. Hinsichtlich Bauakustik geht kaum mehr Masse als Stahlbeton. Bei der Klimatisierung wird auch immer gern auf die kaum übertreffbare (Speicher-)Masse einer Stahlbetondecke verwiesen. Bei Raumakustik wird entweder ein Akustikputz oder eine Abhangdecke eingebaut. Und damit hat man auch gleich die Oberflächenqualität von der Konstruktion entkoppelt. Also alles sehr einfach, man muss sich keine tiefgreifenden Gedanken machen. Einzig der hohe Primärenergiebedarf macht ein paar Idealisten Kopfschmerzen, aber dem wird dann entgegen gestellt, dass Stahlbeton für die Ewigkeit ist, was die Primärenergie pro Nutzungsjahr wieder ausgeglichen soll.
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Datum: 23.10.2010
Uhrzeit: 18:02
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AW: Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken #11 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen
Ist das eigentlich die konstruktive Höhe oder des Gesamthöhe mit Fußbodenaufbau?

Ich habe gerade in einem Detail für ein anderes Projekt eine Höhe von 16 cm entdeckt - kenne aber die Spannweite nicht. Aber die kommen mit allen Auf- unt Unterbauten auf rund 30cm.

Grüsse
Florian
Die statische Höhe steigt ja bei zunehmende Spannweite quasi exponentiell an. Die Hersteller von Holzsystem haben fast alle Diagramme zur Spannweite.
Ich würde mal schätzen dass bis 5,5m die statische Höhe der von Stahlbeton entspricht. Bei den 16cm sollte es sich um Wohnungsbau (3kN/m2) mit ca. 4,5 bis 6m Spannweite gehandelt haben. Ob 4,5 oder 6m hängt von der Durchbiegung ab. Bei 1/600 eher 4,5m bei 1/300 eher 6m.
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ZAF4 is on a distinguished road

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Datum: 15.11.2017
Uhrzeit: 14:36
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AW: Wirschaftliche Spannweiten für Brettstapeldecken #12 (Permalink)
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Hallo Florian, hallo Michael,
ich muss kurzfristig einige Stapeldecken umsetzen (Galerien / Zwischengeschosse). Habt Ihr eine Empfehlung, wer so etwas in Berlin baut bzw. an wen ich mich dbzgl. wenden kann?
Viele Grüße,
Peter

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