Social Bookmarks: Hallo, bei Beton sind 8m Spannweiten durchaus noch wirtschaftlich. Kann mir jemand sagen, wie das bei Brettstapeldecken bzw. Kreuzlagenholz aussieht?
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 19.10.2010 Uhrzeit: 20:04 ID: 41279 | Social Bookmarks: Wir planen gerade ein Bauvorhaben mit 9,5m Spannweite als Brettstapel oder Holzkastenelementen. Darüber befindet sich allerdings nur ein extensiv begrüntes Flachdach. Als Geschossdecke haben wir 8,5m Spannweite bei gleicher Konstruktion. Die Deckenkonstruktionshöhe beträgt dann 30-32cm. Kosten ca. 165€/m2. Müßte ich aber nochmal nachsehen. Bei Kreuzlagen und Brettstapel bieten jeweils unterschiedliche Vorteile. Kreuzlagen kann in zwei Richtungen gespannt werden. Brettstapel nicht. Dafür nutzt Brettstapel die komplette Höhe zum Lastabtrag, Kreuzlagen nur die der jeweiligen Lagen in der Lastabtragsrichtung. Wo die Wirtschaftlichkeitsgrenze liegt, kann ich Dir allerdings nicht sagen.
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Social Bookmarks: Na das hört sich aber schonmal gut an. Sind die 30cm Deckenkonstruktionshöhe komplett Holz oder hat so eine Decke dann auch Hohlräume? Grüsse Flo
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 19.10.2010 Uhrzeit: 22:55 ID: 41281 | Social Bookmarks: Wir sind da noch nicht festgelegt. Bei Brettstapel ist es massiv, wobei allerdings Kanäle für Installationen (Beleuchtung) ausgebildet werden. Wahrscheinlich alle Meter einen 30cm Kanal. Ähnlich ist es bei der Holzkastendecke (z.B. Lignatur). Man muss nur daran denken, dass solche Kanäle für Installationen nur in Spannrichtung möglich sind. Querverlaufende Installationsstränge müssen im Wandauflager oder oberhalb der Decke bei sichtbarer Rohdecke oder konventionell in der AHD liegen, wobei sich dann eigentlich die Kanäle erübrigen. Das ganze sollte aber mit einem Tragwerksplaner ausgearbeitet werden, der Holzbau gegenüber aufgeschlossen ist, was leider nicht auf jeden zutrifft.
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 20.10.2010 Uhrzeit: 13:15 ID: 41288 | Social Bookmarks: Mit welcher Nutzung (Verkehrslast) und Welcher Art der Auflagerung (nur Stützen / Linie 2seitig/ Linie 4seitig) kann man denn die 8,5 m erreichen? |
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Ort: Berlin Beitrag Datum: 20.10.2010 Uhrzeit: 21:41 ID: 41292 | Social Bookmarks: Auflager sind 20cm Leimholzbinder in Holzrahmenbauwänden oder auf Leimholzstützen. Also zweiseitiges gegenüberliegendes Linienauflager als Einfeldträger. Nutzung ist Kita. Die Verkehrslast weiß der Tragwerksplaner. Ich nehme an 2-3 kN/m2. Wir haben auch eine Dachterrasse mit 5kN/m2 da spannen wir allerdings nur 6,5m. Bei den 9,5 bzw. 8,5m werden 2-3cm Durchbiegung erwartet, der wir wahrscheinlich mit Vorspannung begegnen.
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Social Bookmarks: Wie funktioniert das hier? Was wird gespannt?
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Ort: Berlin Beitrag Datum: 21.10.2010 Uhrzeit: 09:24 ID: 41294 | Social Bookmarks: Bisher weiß ich das nur von einem Hersteller (lignatur). Da wird beim Verleimen eine Überhöhung vorgesehen. Gesehen habe ich das aber auch noch nicht.
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Social Bookmarks: Zitat:
Ist das eigentlich die konstruktive Höhe oder des Gesamthöhe mit Fußbodenaufbau? Ich habe gerade in einem Detail für ein anderes Projekt eine Höhe von 16 cm entdeckt - kenne aber die Spannweite nicht. Aber die kommen mit allen Auf- unt Unterbauten auf rund 30cm. Grüsse Florian
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Ort: Berlin Beitrag Datum: 23.10.2010 Uhrzeit: 17:45 ID: 41306 | Social Bookmarks: Zitat:
Grundsätzlich habe ich festgestellt, dass der Holzbau für Architekten eine ziemlich komplizierte Sache ist. Denn anders als bei Stahlbeton, gibt es unterschiedliche Systeme, die dann auch noch gerichtet sind. Daher muss man als Architekt sehr viel mehr wissen bzw. aufeinander abstimmen als bei Stahlbeton. Die wesentlichen Eigenschaften eines Bauteils sind ja Lastabtrag, Brandschutz, Bauakustik, Raumaustik, Raumklimatisierung und vielleicht noch Oberflächenbeschaffenheit. Bei Stahlbeton wird hinsichtlich Lastabtrag einfach mehr Stahl eingelegt. Hinsichtlich Bauakustik geht kaum mehr Masse als Stahlbeton. Bei der Klimatisierung wird auch immer gern auf die kaum übertreffbare (Speicher-)Masse einer Stahlbetondecke verwiesen. Bei Raumakustik wird entweder ein Akustikputz oder eine Abhangdecke eingebaut. Und damit hat man auch gleich die Oberflächenqualität von der Konstruktion entkoppelt. Also alles sehr einfach, man muss sich keine tiefgreifenden Gedanken machen. Einzig der hohe Primärenergiebedarf macht ein paar Idealisten Kopfschmerzen, aber dem wird dann entgegen gestellt, dass Stahlbeton für die Ewigkeit ist, was die Primärenergie pro Nutzungsjahr wieder ausgeglichen soll.
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Ort: Berlin Beitrag Datum: 23.10.2010 Uhrzeit: 18:02 ID: 41308 | Social Bookmarks: Zitat:
Ich würde mal schätzen dass bis 5,5m die statische Höhe der von Stahlbeton entspricht. Bei den 16cm sollte es sich um Wohnungsbau (3kN/m2) mit ca. 4,5 bis 6m Spannweite gehandelt haben. Ob 4,5 oder 6m hängt von der Durchbiegung ab. Bei 1/600 eher 4,5m bei 1/300 eher 6m.
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ZAF4: Offline
Beitrag Datum: 15.11.2017 Uhrzeit: 14:36 ID: 56720 | Social Bookmarks: Hallo Florian, hallo Michael, ich muss kurzfristig einige Stapeldecken umsetzen (Galerien / Zwischengeschosse). Habt Ihr eine Empfehlung, wer so etwas in Berlin baut bzw. an wen ich mich dbzgl. wenden kann? Viele Grüße, Peter |
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