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Sallie: Offline
Hochschule/AG: Architekt(in) Beitrag Datum: 30.12.2010 Uhrzeit: 20:00 ID: 41998 | Social Bookmarks: Gleich noch eine Frage, was passiert denn wenn von Innen durch eine Dampfbremse mit variablem sd-Wert im Winter Kälte diffundiert. Diese wird sich bei kaltem Wetter außenseitig sofort als Kondenswasser absetzten und vorhandene Sparrenkonstruktion zernässen?! Gibt es hierzu Studien oder Erfahrungswerte? |
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mrblack: Offline
Beitrag Datum: 31.12.2010 Uhrzeit: 01:13 ID: 41999 | Social Bookmarks: Hallo Sallie, ich hoffe das du noch studierst, ich würde dir empfehlen mich nochmal grundlegend mit der Bauphysik zu beschäftigen. Schau mal in die Bautabellen, da ist das eigentlich ganz gut erklärt. Die obige Frage vertsehe ich nicht richtig, aber kälte diffundiert nicht durch eine Folie sondern Feuchtigkeit. - jede Folie lässt ein gewisses Maß an Feuchtigkeit durch, diese kann aber wieder raus. Wichtig ist das die Luftdichtheit hergestellt ist. Dies wird auch von jedem Hersteller wie auch der DIN gefordert. - ob du hinter der Dampfbremse PS oder Mineralwolle einsetzt ist dabei erstmal egal. - Aber beim Thema PS Dämmung solltest du noch den schlechteren Schallschutz bedenken den diese Produkte aufweisen. Zu deiner Frage zur Konstruktion die du dir überlegt hast: "Heraklitplatten abmontieren, eine Dampfsperre anbringen und luftdicht verschließen, damit die Sparren keine Feuchtigkeit von innen abbekommen. Dann innenseitig eine Polystyroldämmung darüber und mit einen Kalkputz versehen?" Wäre die eine gute Lösung? Wäre diese Lösung 'schimmelsicher'? " - zuerst: diese Konstruktion wäre nicht schimmelsicher, dann wäre es besser wenn du die Dampfbremse ganz weg lässt, da die Konstruktion dann nach außen diff. offener wäre. - du hast durch die EnEV eine U-Wert Vorgabe von 0,24 willst du die Sparren nach innen um 16-18cm aufdoppeln und den Holraum zw. den Sparren leer lassen? - die Dampfbremse wie du sie anbringst schützt zwar den Sparren, aber es besteht die Gefahr das Feuchtigkeit in der dann unter den Sparren liegenden Dämmung auftritt. dein Aufbau ist doch eigentlich eine ganz klassische Zwischensparrendämmung: - Dämmung zw. den Sparren bringen - -Dampfbremse Luftdicht anbringen- -Lattung für die Innenbekleidung- -zw. diese Lattung eine Untersparrendämmung (max. 20% des gesamten R-Wertes) oder Nachweis führen wenn du mehr machen willst- -Innenbekleidung anbringen- schau am besten auch mal in die Kataloge der Hersteller von Dämmstoffen z.B Isover oder andere Hertseller, dort findest du mehr als genug Details zu so einer Konstruktion. oder was meinst du - so wirklich kann ich dein Problem bei der Konstruktion nicht verstehen. Gruß und einen guten Rutsch!! |
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Ich bin mir ziemlich sicher, daß es bei genauer Betrachtung von Investions-, Unterhalts- und Folgekosten, sowie dem Faktor Haltbarkeit und Lebensdauer bei dem vorhandenen Gebäude aus den 60er Jahren Sinn macht den gesamten Dachstuhl samt Eindeckung zu erneuern. Diese Diskussion und die vermutlichen Probleme kann man sich völlig schenken. Ist eine reine Beratungsfrage und eine langfristige Betrachtung, statt kurzfristiger Bastelei mit hohem bauphisikalischen Problempotential. | ||
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mrblack: Offline
Beitrag Datum: 31.12.2010 Uhrzeit: 12:52 ID: 42004 | Social Bookmarks: Hallo zur fehlenden Unterdeckbahn habe ich in meinem ersten Post schon was geschrieben, sicherer ist es natürlich eine einzubauen. Hier noch was zu dem Thema: http://www.isover.de/PortalData/1/Re...der_chance.pdf |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 31.12.2010 Uhrzeit: 13:53 ID: 42006 | Social Bookmarks: Das ist genau der Grund warum es dafür Spezialisten gibt. Du stocherst im Nebel, es gibt keine einfache, allgemeingültige Lösung! Trotzdem erinnere ich noch mal an des Wagner-Dach, das könnte eine Lösung für Deinen Fall sein, habe nun auch einen Link zu dem zitierten Dokument gefunden. |
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Sallie: Offline
Hochschule/AG: Architekt(in) Beitrag Datum: 31.12.2010 Uhrzeit: 18:41 ID: 42008 | Social Bookmarks: kurz: ja ich bin noch im studium. darum kann ich mich auch nicht mit einem fachmann abgeben, die problemstellung muss selbst gelöst werden. kostenersparnis hin oder her. es wird und kann kostentechnisch nichts von außen getan werden. wenn eben keine 8-10 tausend € für einen erneuerten dachstuhl vorhanden sind, dann bringt die beste beratung nichts! zudem, vorgabe ist vorgabe! nun, vielleicht kann mir ja doch noch jemand damit helfen. nocheinmal zurück zum ursprung. die aktuelle konstruktion sieht wie folgt aus. ziegeldeckung, darunter 12cm dachsparren, darunter heraklitplatten. (unausgebauter dachstuhl) nun soll eben dieser dachstuhl ausgebaut werden. bei einer zwischensparrendämmung bei 12cm sparren fällt meiner meinung nach die dämmschicht zu gering aus UND die dämmung ragt bis an die ziegel, was wiederum zum ausfall von tauwasser unter die ziegel führen würde?! darum innenseitig eine dampfbremse mit klimamembran?! und was tun gegen die geringe sparrentiefe? innenseitig durch rahmen aufdoppeln? dann durch mineralwolle zwischen die sparren bzw. der aufdoppelung dämmen und einfach untendrunter eine dampfdremse montieren bzw. mit gipskarton verkleiden? was meint ihr? gibt es noch sinnvolle konstruktionsaufbauten? |
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Weil Vorgabe ist Vorgabe mag ja sein, aber die grundlegende Aussage zur Sinnhaftigkeit sollte vom Architekten (dem Experten) kommen. Dazu gehört auch, daß man "nein" sagt, wenn man den Eindruck hat, daß es eine Fehlinvestition sein könnte. Mir kommt es jedenfalls so vor, als wird hier am falschen Ende gespart und das auf Kosten von zukünftigen Investitionen und möglicherweise auch bei Wohnqualität evtl. auch bei Gesundheit der Bewohner (wenn's schimmelt bzw. permament zu feucht / warm ist). | ||
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Sallie: Offline
Hochschule/AG: Architekt(in) Beitrag Datum: 02.01.2011 Uhrzeit: 01:37 ID: 42010 | Social Bookmarks: Nein, es geht hier um eine planungstechnisch Vorgabe des Professors, die jedoch realitätsgetreu gelöst werden soll. Sprich anhand der Vorgabe, eine funktionierende Lösung erarbeiten, die in genanntem Fall auch eben keinen Schimmel hervorrufen würde.. Scheinbar war dies allerdings mal ein reales Projekt, welches eben nach bekannten Vorgaben gelöst wurde..?! Egal, hier jedoch alles Theorie. |
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Beitrag Datum: 02.01.2011 Uhrzeit: 12:39 ID: 42013 | Social Bookmarks: Schau mal in das Dokument zu meinem letzten Beitrag da ist genau dein Aufbau beschrieben. |
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Ich bin froh, daß ich das (Studium) überstanden habe. | ||
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BenTer: Offline
Beitrag Datum: 02.01.2011 Uhrzeit: 14:38 ID: 42016 | Social Bookmarks: Hallo, wie mir scheint ist die Aufdopplung der Sparren nach wie vor die beste Lösung. Ich würde es so machen, dass ich die Ziegel abdecke, die Lattung und die Kontorlattung demontiere, somit den Sparren aufdoppeln kann und eine geeignete Dampfbremse aufbringen kann. Dann würde ich die Lattungen wieder anbrigen und das dach neu eindecken. Von Innen dann eine Zwischensparrendämmung und evtl. GK-Platten als Verkleidung. Wenn man das alles selbst macht, kommt man günstiger bei weg, wie bei jedem Hersteller. Ansonsten gibts günstige Polen am Bau oder man fragt einfach nur mal im Bekannten- oder Freundeskreis herum, wer sowas kann. Es ist wirklich nur der Arbeitsaufwand, die reinen Materialkosten belaufen sich dabei gegen noch max. unter 1000 Euro. Man muß, wie gesagt, selbst viel Arbeitsaufwand investieren. MfG BenTer |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 02.01.2011 Uhrzeit: 19:23 ID: 42024 | Social Bookmarks: mir wird übel... |
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BenTer: Offline
Beitrag Datum: 02.01.2011 Uhrzeit: 23:52 ID: 42031 | Social Bookmarks: Dann tu dir keinen Zwang an! |
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mrblack: Offline
Beitrag Datum: 03.01.2011 Uhrzeit: 21:43 ID: 42042 | Social Bookmarks: Zitat:
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Sallie: Offline
Hochschule/AG: Architekt(in) Beitrag Datum: 20.01.2011 Uhrzeit: 01:26 ID: 42260 | Social Bookmarks: Nun, für diejenigen die sich einmal gleicher Problemstellung gegenüber sehen nun meine Lösung zum Problem, der bautechnisch und bauphysikalisch als einwandfrei gilt: (Wie die Vorgabe wird nach außen nicht aufgedoppelt) 1.) 12er Sparrenfeld mit Anschlaglatten versehen damit zusätzlich 2cm Hinterlüftung erreicht werden 2.) Zwischensparrendämmung einbringen. (10 cm Dämmung, Polystyrol! Kein Klemmfilz oder Mineralwolle, da wie beschrieben kein Unterdach vorhanden ist. Sollte so doch mal Feuchtigkeit eindringen wird diese auf dem Polystyrol ablaufen. Mineralwolle würde diese aufsaugen und somit die Dämmwirkung versagen) 3.) Damit Werte im ENEV-Bereich erreicht werden, wird flächig 8cm Polystyrol Untersparrendämmung verlegt. Gesamtdämmstoffdickte somit 18cm. (WLG 035) Somit wäre auch ein homogener Systemaufbau gewährleistet 4.) Anbringen einer Diffusionsoffenen Dampfbremse mit Klimamembran und freuchtevariablem sd-Wert die eine Rücktrocknung im Sommer erlaubt und in kalten Wintermonaten sozusagen als Dampfsperre agiert. Hier wählte ich die PRO CLIMA INTELLO welche einen sd-Wert von 0,2 bis 5,0 m besitzt. WICHTIG: Die Anschlüsse an den Flanken, hier muss sauber gearbeitet werden, damit die Konstruktion LUFTDICHT verschlossen wird, da dort Bauschäden entstehen! D.h. Leckagen, sowie Fugen mit hochwertigen Klebenmaterial abdichten. 5.) Als Verkleidung für den Innenraum, rein optisch wurde eine GK-Platte gewählt, hier wäre auch eine Holzverschalung möglich. So far.. |
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