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Sallie: Offline
Hochschule/AG: Architekt(in) ![]() Beitrag Datum: 20.12.2010 Uhrzeit: 22:05 ID: 41917 | Social Bookmarks: Hallo, folgende Situation liegt vor. Gebäude Baujahr 60er Jahre mit Sparren 12 cm soll um Dachbereich umgebaut werden. Wir wollten ein System mit Untersparrendämmung, da die Zwischensparrendämmung zu knapp bemessen ist mit 12 cm und somit keine Durchlüftung gewährleistet wird, was unserer Ansicht nach Probleme bereiten wird?! Nun suche ich nach einem System, wie bsp. Remmers IQTherm, das Kapillar aktiv ist, sowie einen pH-Wert jenseits der 10 besitz um gegen Schimmelbefall 'immun' zu sein. Kann mir hier jemand helfen? Oder hat jemand Informationen ob bsp. Remmers IQTherm auch in der Schrägen verbaut werden kann? Oder evtl. vergeleichbares System anderer Hersteller? Vielen Dank! |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 20.12.2010 Uhrzeit: 23:10 ID: 41919 | Social Bookmarks: Der normale Weg, den Dämmquerschnitt zwischen den Sparren zu erhöhen ist doch eine Sparrenaufdoppelung - oder macht Ihr das Dach außen nicht neu? Die Hinterlüftung der Dämmung unter der Unterspannbahn ist nicht mehr zeitgemäß. Der Sparren kann voll ausgedämmt werden, ohne Hinterlüftung. Raumseitige Luftdichtigkeit und die richtige Kombination aus Dampfbremse und Unterspannbahn vorausgesetzt (sd-Werte). Nicht verzichtbar ist der Hinterlüftungsspalt oberhalb der Unterspannbahn, der durch die Konterlattung hergestellt wird. Dieses Remmers-Produkt würde ich mit Vorsicht genießen. Das ist doch für die Innendämmung von Massiv-Bauteilen gedacht (Mauerwerk, Beton). Für Holzbalken-Dächer (auch Flachdächer) sind solche Systeme nicht geeignet, weil viel zu viel Feuchtigkeit planmäßig in die Konstruktion geht. Da hilft es nicht viel, wenn die Feuchtigkeit theoretisch raumseits wieder austreten kann/soll. T. |
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Sallie: Offline
Hochschule/AG: Architekt(in) ![]() Beitrag Datum: 20.12.2010 Uhrzeit: 23:30 ID: 41921 | Social Bookmarks: ja richtig, außen wird am Dach nichts mehr getan, da das Budget etwas beschränkt ist. Bzgl. Zwischensparrendämmung bleibt hier nun zu wenig platz. Doch wo würde hier rein informativ die Unterspannbahn (luftdicht) angebracht werden? innenseitig unter dem sparren? und außenseitig zum schutz der dämmung eine difussionsoffene falls doch mal feuchtigkeit eindringt? weiter im text, gibt es denn ein ähnliches system auf kapillarer platte bzw. einem system mit relativ hohem pH-wert, der von haus aus die schimmelbildung außer gefecht setzt? |
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mrblack: Offline
![]() Beitrag Datum: 21.12.2010 Uhrzeit: 00:31 ID: 41922 | Social Bookmarks: Hallo Sallie, also auf das System was du ansprichst kannst du getrost verzichten einen hohen ph-wert wegen Schimmel? - Feuchtigkeit sollte sowieso keine anfallen bzw. sollte sie wieder weg können, wenn bei dir die Unterspannbahn fehlt hast du keine Chance diese von innen nach den Regeln des ZVDH anzubringen. Es macht eher Sinn die Unterspannbahn von der Innenseite wegzulassen, da du sie nicht funktionstüchtig hinbekommst. Wenn du Sie machen möchtest kein Problem, bauphysikalisch kein Nachteil da dif. offen (sd-wert ca. 0,03). Nach DIN 4108 greift bei der Konstruktion mit der Untersparrendämmung die 20 Prozent-Regel. Dabei dürfen 20 Prozent des Gesamten R-Wertes unterhalb der Dampfbremse liegen (nachweisfreie Konstruktion). Es gehen aber auch 30% - Glaser Nachweis erforderlich. Die Unterspannbahn ist nicht Luftdicht angeschlossen, dient ja eigentlich "nur" als zweite wasserführende Ebene. Wichtig ist das die Dampfbremse Luftdicht angschlossen ist! Zum Schutz der Ziegel solltest du nach außen noch ca. 20mm Luft lassen um eine ausreichende Belüftung der Ziegel zu gewährleisten - (Beim Altbau wie du Ihn hier nennst ist eigentlich nur eine einfache Lattung angebracht). Normale Mineralwolle kann nicht schimmeln da sie anorganisch ist und ist auch das Preisgünstigste was du bekommen kannst. - Sollte die mal feucht werden - Flugschnee oder Schlagregen - kann Sie wieder abtrockenen da sie dif. offen ist. richtet auch an dem Material keinen schaden an wenn nicht gerade das ganze Material komplett unter Wasser gesetzt wird. - es sollte natürlich gewährleistet sein das bei dem Dach keine Ziegel fehlen ;-). Um ein aufdoppeln der Sparren für die Zwischensparrendämmung wirst du nicht herum kommen um die EnEV 2009 einzuhalten ( U-Wert 0,24 -Dämmdicke 180mm WLG 035 (Richtwert)). |
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Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 21.12.2010 Uhrzeit: 10:36 ID: 41927 | Social Bookmarks: Zitat:
Dämmung (hört sich natürlich ziemlich wollmilchsauesk an) ist für diesen Fall nicht vorgesehen. Du verwechselst Unterspannbahn (ist überhaupt eine vorhanden, oder muss noch eine eingebaut werden) mit Luftdichtheitsebene, der ganze Thread riecht schon nach Bauschaden. Problem ist nämlich annähernd niemals die Diffusion sondern Konvektion (also Leckagen in der Luftdchtheitsebene). Die Luftdichtheitsebene ist in diesem Fall dann auch die Dampfbremse, so die Konstruktion nicht diffusionsoffen ist, denn dann kann die luftdichte Ebene auch eine an den Stößen verklebte OSB Platte sein. Es gibt hier übrigens einige Threads hier im Forum, die sich genau mit diesem Fall beschäftigen, ansonsten kann man darüber bei Isofloc, proclima und Komplizen reichlich lesen. Interssantes Dokument zum Thema Bauschadensfreiheitspotenzial | |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 21.12.2010 Uhrzeit: 22:23 ID: 41951 | Social Bookmarks: Es wäre ja doch interessant, welche Innendämmsysteme es für das Dach evtl. gibt. Die Fragen des vorverlinkten PDFs betreffen den klassischen (innen luftdichten) Aufbau und die Frage, wie dampfdicht denn die innen liegende Dampfbremse/-sperre nun sein soll. Alte Schule: Sd-Wert so groß wie möglich, damit keine Feuchtigkeit in die Konstruktion gelangt ("harte" Dampfsperre). Neue Schule: Dampfbremse mit variablem Sd-Wert, der bei Inversions-Dampfdruck von außen nach innen (Sommer) ein Austrocknen der Konstruktion auch nach Innen ermöglicht. Philosophie dabei: Nicht den Wasserdampf mit allen Mitteln aussperren wollen (da die Erfahrung zeigt, dass normale Ausführungsungenauigkeiten zu einem beträchtlichen Feuchteeintrag via Konvektion führen), sondern dafür sorgen, dass eingedrungene Feuchtigkeit über das Jahr wieder (nach innen oder außen) entweichen kann. Zu der variablen "Klimamembran" innen gehört dann eine hochdiffusionsoffene Unterspannbahn außen - die ich heutzutage sowieso in jedem Fall vorsehen würde (mit und ohne Klimamembran innen). Die Klimamembran als innere Dampfbremse (und Luftdichtheitsschicht) eignet sich übrigens auch, um im Bestand die Dampfbremse über den Sparren zu verlegen (eigentlich "verboten", weil an den kalten Sparrenoberseiten Kondenswasser ausfallen kann). Das ist wertvoll, wenn man die Innenseite des Daches gar nicht anfassen will/kann (aus Kostengründen). Die "neue Schule" ist übrigens auch renommierten Fachingenieuren noch nicht unbedingt geläufig. Die empfehlen innen eine Dampfsperre mit Sd > 500 m (oder auch 1500 m) und außen eine Unerspannbahn mit 2 m. Aber genau diese Konfiguration führt normalerweise zu Bauschäden. Wenn Dein Dach, Sallie, noch nicht mal eine Unterspannbahn hat, würde ich darauf hinwirken, dass der Aufbau von Grund auf zeitgemäß neu gemacht wird - ohne Experimente mit angeblichen Wunderbaustoffen. T. |
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mrblack: Offline
![]() Beitrag Datum: 22.12.2010 Uhrzeit: 00:42 ID: 41953 | Social Bookmarks: Hallo Tom, Zitat:
aber die Vorteile spielen die Folien mit variablem sd-Wert gerade bei Dächern aus, die nach außen dif. dicht sind. -Da hier eine Austrocknung zur Rauminnenseite möglich ist. -dabei sollte dann allerdings nicht mit OSB Platten gearbeitet werden, da durch die dampfbremsende Wirkung der OSB Platte die Austrocknung nur eingeschränkt möglich ist. - Weiterhin ist dabei immer zu beachten das diese Folien nur für normales Wohnraumklima nach DIN 4108-3 geeignet sind. Bei Sonderklima sind herkömmliche Dampfbremsen generell ungeeignet - auch die 100m PE-Folien sind dabei bedenklich, hier sollten grundsätzlich Dampfsperren mit sd-Wert gr. 1500m eingesetzt werden. | |
Social Bookmarks: Zitat:
Ich bin mir ziemlich sicher, daß es bei genauer Betrachtung von Investions-, Unterhalts- und Folgekosten, sowie dem Faktor Haltbarkeit und Lebensdauer bei dem vorhandenen Gebäude aus den 60er Jahren Sinn macht den gesamten Dachstuhl samt Eindeckung zu erneuern. Diese Diskussion und die vermutlichen Probleme kann man sich völlig schenken. Ist eine reine Beratungsfrage und eine langfristige Betrachtung, statt kurzfristiger Bastelei mit hohem bauphisikalischen Problempotential. | ||
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mrblack: Offline
![]() Beitrag Datum: 31.12.2010 Uhrzeit: 12:52 ID: 42004 | Social Bookmarks: Hallo zur fehlenden Unterdeckbahn habe ich in meinem ersten Post schon was geschrieben, sicherer ist es natürlich eine einzubauen. Hier noch was zu dem Thema: http://www.isover.de/PortalData/1/Re...der_chance.pdf |
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Dachdämmung Luftschicht 4,0 cm | Blumenschein | Konstruktion & Technik | 6 | 25.11.2010 11:45 |