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Datum: 26.01.2011
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Holzbau Details Übersetzung eines Massivbaus

#1 (Permalink)
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Hallo liebes Forum,

wie Ihr wißt bin ich Student der architektur. In dem diesjährigen Semester sollen wir einen Massivbau in einen Holzbau übersetzen. Dabei bin ich auf einige Konstruktive Schwierigkeiten gestoßen , die ich hoffe mit Eurer Hilfe lösen zu können. Wichtiges Kriterium ist der Erhalt der Architekturellen Gegebenheiten, also große Abweichungen in den Abmessungen (sichtbaren) gilt es zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten.

Als Vorlage zu dieser Übersetzung dient eine Druckerei in Augsburg. Da diese Druckerei aus Stahlbeton erbaut wurde und über ein Stützenraster von max. 8,75m verfügt, suche ich jetzt nach einer passenden Deckenkonstruktion, die soweit es geht in dem Bereich der jetzigen Konstruktiven Stärke bleibt.

Anbei habe ich mal den Bestandschnitt beigefügt, damit man sich ein Bild machen kann.




Das eigentliche Problem ist, dass ich bei Verwendung eines Einfeld-BSH-Trägers und der maximalen Spannweite von 8,75m auf über einen halben Meter konstruktive Stärke komme. Die jetzige Bestanddecke hat eine Stärke von 30 cm.

Ach ja, die Aussenwände sollen in Ständerbauweise errichtet werden, sie dienen somit als Tragschale, da die Decke auch teilweise auskragt. Um die Lage abzuschätzen anbei ein Grundriss.




Der obige Schnitt bezieht sich auf den Schnitt bb im Grundriss.

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Datum: 26.01.2011
Uhrzeit: 19:29
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AW: Holzbau Details Übersetzung eines Massivbaus

#2 (Permalink)
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Hast Du Dir denn schon die verschiedenen Holzbausysteme, die es am Markt gibt, angesehen ?

Kleine Denkaufgabe: Bei dem BSH ist ein Lasteinzugsbereich von 1m gerechnet, nehme ich an. Und ich nehme an, dass die Breite des BSH-Trägers 20cm oder so beträgt. Jetzt die Frage, was passiert, wenn Du die gleiche Flächenlast statt auf einen Träger auf 5 verteilen kannst, die alle neben einander liegen ?

Ich weiß es nicht wirklich, aber ich vermute, Du gehörst Du den zahlreichen Architekten, für die Holzbau grundsätzlich ein Stabtragwerk ist.

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Datum: 26.01.2011
Uhrzeit: 20:12
ID: 42322



AW: Holzbau Details Übersetzung eines Massivbaus #3 (Permalink)
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Also ich finde einen BSH Träger von z.B. 20/50 nicht soooo aussergewöhnlich stark dimensioniert.

Allerdings geb ich mika Recht - man muss im Holzbau eh etwas mehr "um die Ecke" denken

Eine "Balkenlage" mit BSH Trägern 20/30 ist denkbar.
Habe ich schon so verbaut, als ich ein bestehendes Haus (Flachdachbau, 70er Jahre) aufgestockt habe.

Balkenabstand ca. 70cm - statisches System war etwa 1m - 11m - 1m.

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Datum: 26.01.2011
Uhrzeit: 20:40
ID: 42323



AW: Holzbau Details Übersetzung eines Massivbaus #4 (Permalink)
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@mika vielen Dank für die schnelle Antwort, ja es gibt verschiedene Holzbausysteme und ich bin mir darüber bewusst, jedoch bin ich als Student noch nicht so erfahren in der Anwendung. Grundsätzlich ist jedoch anzumerken, dass, wie am Grundriss zu erkennen ist, ein gewisses Raster bezüglich der Stützen vorgegeben ist. Sowohl in Längs- wie auch in Querrichtung habe dadurch eine maximale Spannweite von 8,75 m. Der Lasteinzugsbereich ist mit ca 1 m angenommen, das ist korrekt. Da es sich auch noch um eine große "Halle/Bürogebäude" handelt, sollte es auch keine Massivholzdecke werden, da hat sich mein Prof. schon bezüglich der Aussenwände quergestellt, die wollte ich auch wegen der gerundeten Gebäudeecken aus KLH machen, also insoweit ist es auch korrekt, dass Holzbau für diesen Prof ein Stabtragwerk darstellt ;-).

@Fove danke auch für deine Erfahrungen, aber wenn ich dich recht verstehe, hast du bei der Aufstockung die Gröse des BSH Trägers doch nur bezüglich der Dach,Wind und Schneelasten dimensionieren müssen, oder?

In meinem Fall handelt es sich ja um ein Büro/Druckerei mit entsprechendem Estrichaufbau und Verkehrslasten, um da sicher zu gehen, müsste ich also die große Variante 20/50 in einem Raster von ca einem Meter nehmen, oder die 20/30 in einem engeren Raster. Habe ich das so richtig verstanden? Wäre in dem zweiten Fall ein Raster von 62,5 cm in Ordnung? Wenn ja wie müsste ich idealerweise das Auflager dimensionieren? Wären da 20/20 Vollholzbalken in Ordnung oder liege ich damit komplett daneben?

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Datum: 26.01.2011
Uhrzeit: 21:21
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AW: Holzbau Details Übersetzung eines Massivbaus #5 (Permalink)
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Was für eine Nutzung findet denn im Obergeschoss statt ? Nur Büro ?

Okay, er will keine Massiv-Holzwände. Aber das muss ja keine Massiv-Holzdecke ausschließen. Vielleicht wollte er nur kein KLH.
Kreuzlagenholz (z.B. LenoTec) ist in Hinblick auf statische Höhe nicht ideal, wenn Du nur eine Spannrichtung hast. In so einem Fall wären Brettstapel-decken günstiger. 8,75m sind bei Büro-Nutzung bei 30cm statischer Höhe machbar. Man kann solche Decken auch vorspannen.

8,75m ist der Abstand zwischen den Stützenreihen im EG ?
Gibt es Unterzüge oder ist die StB-Decke mit deckengleichen Trägern ausgeführt ?
Wenn es Unterzüge gibt, würde ich über die Stützen in Längsrichtung des Gebäudes BSH-Träger legen, und darauf Brettstapeldecken legen.
Über den Estrich brauchst Du Dir keine Sorgen machen.

Ich glaube, die Lösung liegt in der Auslegung der Geschossdecke.
Und maßgeblich sind die 30cm. Also mußt Du die Gleichung umstellen, dass Du die Achsabstände bei 8,75m Spannweite herausbekommst. Das gleiche mußte Du dann für die Auflager machen. In den Außenwänden verschwinden die eh in der Wand. Entscheidend sind die Auflager über den Stützen. Um die Deckengleich zu bekommen, kannst Du diese eventuell entsprechend breit ausführen, eventuell als Doppelzange. Die 30cm würde ich voll ausnutzen.

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Datum: 26.01.2011
Uhrzeit: 22:14
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AW: Holzbau Details Übersetzung eines Massivbaus #6 (Permalink)
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Also, ich hab mir deine Grundrisse nochmal angeschaut.

Wenn ich das richtig verstehe, dann sind deine 8,75m die Spannweite längs über die linken großen Räume - oder?
Die Querspannweite ist aber geringer.

Ich würde ein größeres Problem darin sehen, wie du die Auswechselung für die beiden Treppenhäuser machen kannst.

Die Decke im Obergeschoss ist nicht ganz so tragisch. Die können wir mal etwas vernachlässigen. Dort sind auch die Spannweiten geringer.

Zunächst würde ich mal definieren, welche Wände deckungsgleich liegen, damit du siehst, wo die OG-Deckenlasten weitergeleitet werden.
Ansonsten hast du ja auch die Lasteinleitung der OG Wände zu beachten.

Mal zurück zu der EG Decke.
Wäre es nicht auch machbar, dass du ein Trägersystem über die tragfähigen EG Wände konstruierst und dann die Balken als Einfeldträger dazwischenhängst?
Bliebe noch zu überlegen, wie du die Auskragung konstruierst, da ja die Wände des EG zurückspringen.
Um die Rundungen hinzubekommen, wäre es ganz angenehm, wenn man mit einer Art Stichbalken arbeiten könnte.

Ist es viel verlangt, wenn du mal bemaßte Grundrisse einstellst?
Eventuell als pdf, damit man die vernünftig downloaden kann?

Wenn es ne Druckerei ist, müssen dann höhere Verkehrslasten im OG angenommen werden?


Edit:

Uups, pardon, hab das System über den Stützen jetzt erst gefressen.

Scheint mir kein schwieriges System zu sein.
Zwei große Längsträger über die Stützenreihe gelegt.
Die Balken dazwischen gehängt bzw. über die tragenden Aussenwände ausgekragt.

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