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Anni.-..: Offline
![]() Beitrag Datum: 18.04.2011 Uhrzeit: 20:43 ID: 43437 | Social Bookmarks: Hallo, ich studiere Innenarchitektur und sitze an einem Projekt, wo ich eine freie Galerie als OG habe, die von den darunterliegenden Wänden getragen wird. Mein Prof kennt meinen entwurf und hat eine Holzstapeldecke vorgeschlagen. Allerdings frage ich mich gerade ob die vorhandenen Auflager (Grüne flächen schraffur + rechte seitliche Wand als Träger) ausreichen? das sieht irgendwie nicht so haltbar aus. ich frage mich aber, warum er es dann vorgeschlagen hat? was denkt ihr? (holzbalen grüne linien) |
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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 18.04.2011 Uhrzeit: 21:22 ID: 43439 | Social Bookmarks: Er hat bestimmt nicht Holzstapeldecke, sondern Kreuzlagenholzdecke gesagt. Brettstapel geht auf jeden Fall nicht, weil es ein gerichtetes System ist, dass nur in eine Richtung spannen kann. Kreuzlagenholz kann das prinzipiell, aber mir scheint das die Torsion an der Taille sehr groß wird, weil der Bereich rechts unten an der Fassade weit auskragt. Wenn es aus Holz sein soll, z.B. wegen des geringeren Gewichts, könnte eine Holzdecke mit polygonalen Kassetten interessant sein. Das sieht dann aus wie ein Gewebe oder eine Blattstruktur, und könnte den Kräften entsprechend ausgelegt werden. Brettstapel (war vermutlich mit Holzstapel gemeint) oder klassische Holzbalkendecke geht aber so nicht. |
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Anni.-..: Offline
![]() Beitrag Datum: 18.04.2011 Uhrzeit: 21:37 ID: 43440 | Social Bookmarks: hallo, vielen dank für die schnelle Antwort. sorry, natürlich meinte ich "brettstapeldecke" und nicht "holzstapeldecke", hab mich verschrieben. die Kreuzlagenholzdecke klingt interessant. die darunterliegenden wände beinhalten in dem fußboden verankerte Stahlprofile, deswegen dürfte die torsion nicht das problem sein, oder? wie genau ist denn eine Kreuzlagenholzdecke aufgebaut? Wie dick sind die einzelnen Bretter? Welche Holzart nimmt man? Und jede schicht wird sicher auch aus dielen bestehen, die nebeneinander liegen, oder? wie breit sind die in etwa? Und wie hoch sollte die Kreuzlagenholzdecke sein? Ich möchte oben noch Parkett verlegen (hatte geplant mit Blindboden/ Holzzwolle-Leichtplatte/ Trittschalldämmung) funktioniert das hier genauso wie bei der brettstapeldecke? |
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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 18.04.2011 Uhrzeit: 23:21 ID: 43444 | Social Bookmarks: Bezüglich der Torsion waren nicht die Wände gemeint, sondern die Decke selbst. Google einfach mal Kreuzlagenholz. Das wird von verschiedenen Firmen als Halbfertig- oder Fertigteil hergestellt. Die Stärke hängt von den Spannweiten und Lasten ab. Das Lieferprogramm reicht von ca. 85 bis 320mm. In der Regel wird Fichte verwendet. Fußbodenaufbauten sind unabhängig von der Decke. Trittschalldämmung kann sicher auch bei einem offenen Raum nicht schaden ![]() , aber Blindboden macht wirklich keinen Sinn. Warum kein Trockenestrich und darauf das Parkett kleben ? |
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Anni.-..: Offline
![]() Beitrag Datum: 19.04.2011 Uhrzeit: 02:20 ID: 43446 | Social Bookmarks: Super, ich hab einiges gefunden. bei jedem hersteller stehen festgelegte plattenmaße damit nicht so viel verschnitt entsteht... bei meinem projekt müssten die platten allerdings entsprechend den rundungen geschnitten werden... das ist statisch aber sicher kein problem, oder? und die kanten bleiben auch einfach sichtbar? Bei dem Bodenaufbau: 2cm Trockenstrich müssten dann eigentlich reichen oder ist das sogar schon zu viel? Fällt die Holzwolle Leichtplatte dann auch weg? Ich hab noch eine 2. Frage: anbei das Bild zeigt, die Wand im OG. Diese besteht aus 5cm dicken Massivholzschichten. Da das ganze aber ziemlich unökonomisch ist, meinte mein Prof, dass ich hier schauen soll, ob ich nicht Abfallholz oder minderwertige Hölzer aus dem Stammbereich nehme, die gepresst verleimt sind, sozusagen ökonomischer Abfall. Ich kann mir darunter nicht so viel vorstellen. Nimmt man da am besten kleine Rest Hölzer und leimt die zu einer großen Platte zusammen aus der man die Scheiben schneidet? Die Holzstruktur möchte ich schon irgendwie bekommen, ich will es zwar weiß lasieren, aber durchschimmern sollte das holz schon noch. Was nimmt man da am Besten? Und wo kriegt man sogenanntes Abfallholz, ohne dass es in kleine Pallets geschnitzelt ist? |
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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 19.04.2011 Uhrzeit: 09:42 ID: 43447 | Social Bookmarks: Also bei dem Kreuzlagenholz, machen die Produzenten nur bei groß Projekten Endfertigung. In Deinem Fall würde, dass die Zimmerei machen. die Statik bleibt aber immer noch mit einem Tragwerksplaner zu klären. Eventuell eben die Polygonkassetten. Wir in letzter Zeit viel gemacht. Siehe aktuelle db oder Trumpf-Kantine in Ditzingen von Barkow Leibinger. Zu Trockestrich einfach mal Googlen, da gibt es auch einige Hersteller. rechne mal mit 3cm. Die Holzfasermatte fällt weg, weil der Trockenestrich schon eine Dämmschicht mitbringt. Die Wände werden auf Zug und Druck beansprucht. Was Dein Prof vorschlägt klingt nach OSB oder nach einer Konstruktion aus Holzscheinten. Letzteres macht nur Sinn, wenn man es auch sieht, weil es tragwerkstechnisch ungünstig ist. OSB ist inzwischen nicht mehr besonders ansehnlich, und eignet sich auch nicht für geschwungene Formen. Bleibt noch die Wand aus keilförmig gehobelten Bohlen ähnlich einer Brettstapeldecke zusammenzusetzen. |
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Anni.-..: Offline
![]() Beitrag Datum: 19.04.2011 Uhrzeit: 12:45 ID: 43453 | Social Bookmarks: super vielen Dank, das hört sich schon mal gut an. Ich denke ich werde die OG Wand dann aus keilförmig gehobelten Bohlen zusammensetzen. Meine letzten Fragen: Würde das konkret so aussehen, dass ich anhand der Bohlen erstmal meine runde Fläche verleime und anschließend die Kanten schleife und fräsen, dass es eine homogene schöne Kante pro Schicht ist? Werden die Bohlen horizontal untereinander nur verleimt? oder in Blöcken wie die Brettstapeldecke mit Nut&Feder verbunden? und die vertikale Verbindung: die Schichten verleimen und mit Nut&Feder verbinden? Und aus was für einem Holz könnten die Bohlen sein, es sollte wie gesagt schon minderwertiges Holz sein, was als Abfallprodukt gilt. Ökonomie und so^^ Gilt dies für Stammholz? Und gibt es eine bevorzugte Holzart die sich hier anbietet? Und wo kriege ich theoretisch so etwas her? vielen vielen Dank schon mal, sie helfen mir echt weiter. Ich hab auf dem Gebiet noch nicht so viel Erfahrung und lerne gerade viel dazu. |
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