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Datum: 01.10.2011
Uhrzeit: 17:03
ID: 45011



Eko-Habitat

#1 (Permalink)
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Hey Leute!

Bin gerade auf Erasmus in Frankreich und wir haben hier ne Aufgabe ein zweigeschossiges Gebäude energieeffizient zu machen.

Hier die Punkte:

10x10x6m, situiert in Mitteleuropa
Das Ergeschoss beinhaltet wohnen für 1-2 Personen und die zweite Ebene soll eine Dachterrasse werden.
Das ganze soll reinholz sein soweit möglich.

Nun hab ich mir ein paar Gedanken gemacht, dass ganze Energieeffizient zu machen ohne Solarzellen etc. zu nutzen, da ich von der ökologie nicht überzeugt bin.

Ein paar interessante Gedanken waren:

1) Wie kann ich auf anderem Wege Strom gewinnen bzw. Stromverbrauch minimieren.
2) Wo finde ich im Inet Infos über Lichtberechnung

Ich hab hier mal die skp von unserem Entwurf für das EG hochgestellt. der einzige part, der isoliert wird sind die zwei zimmer.

http://web318.login-11.hoststar.at/grundriss3_2.zip

Unsere Materialen für die Wände: Spanholzplatten mit 3plis-isolierung. (sind die einzigen materialen, die wir nutzen können, da wir ein 1:1-Ding davon bauen werden)

ad 1) ein freund hat mir erzählt, dass es momentan versuche gibt per lichtkollektor und glasfaser sonnenlicht in räume zu leiten. das problem, dass ich dabei sehe, ist das speichern für die nacht (was ja leider unmöglich ist ohne elektrizität)


Ich möchte nicht, dass Ihr mir mein komplettes Projekt macht, aber wollte mal fragen ob jemand nachhaltige Ideen hat

lg und gute diskussion im voraus!

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Beitrag
Datum: 04.10.2011
Uhrzeit: 16:46
ID: 45039



AW: Eko-Habitat

#2 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von vozer Beitrag anzeigen
Nun hab ich mir ein paar Gedanken gemacht, dass ganze Energieeffizient zu machen ohne Solarzellen etc. zu nutzen, da ich von der ökologie nicht überzeugt bin.
Dieses Statement halte ich für zu pauschalisiert.

Es gibt im Grunde zwei Typen von Solarzellen:
1. Photovoltaikzellen
2. Solartermiezellen

Solartermiezellen werden meines Wissen nach leider nicht gefördert sind aber im Wohnhausbereich hocheffizient, da ein Großteil der benötigten Energie in die Wärmegewinnung fließt und die Zelle selber einen Wirkungsgrad von ca. 70% hat.
Da Fernwärme, Gas und Öl noch relativ günstig sind, ist der finanzielle Gewinnaspekt solcher Zellen nicht so hoch wie bei den geförderten Photovoltaikzellen. Ökologisch gesehen ist der Einsatz solcher Zellen aber sinnvoll.

Über Solarthermiezellen zusammen mit Wärmepumpen kann viel Energie in der Warmwasserzubereitung für Heizung und Nutzwasser gespart werden. Ich würde mir das daher doch mal genauer ansehen.


Aber auch die Photovoltaikzelle ist grundsätzlich erstmal eine feine Sache. Photovoltaikzellen werden zwar immer wieder kritisiert, weil angeblich Schwermetalle and andere toxische Stoffe in der Erzeugung eingesetzt werden, dies ist aber meines Wissens nach Anbieterabhängig. – Wer natürlich ein asiatisches Produkt einsetzt muss davon ausgehen, dass die Umweltauflagen dort vielleicht doch nicht so hoch waren wie in Europa…
Ein weiterer, häufig angeführter Punkt ist der hohe Energieaufwand bei der Erzeugung solcher Zellen. Allerdings erzeugt eine Solarzelle so viel Strom, dass nach ca. 1 bis 2 Jahren Betrieb sich dieser Energieaufwand in der Bilanzierung aufhebt.
Natürlich ist der Wirkungsgrad beschränkt. Im besten Fall bekommt man heute Zellen mit einem Wirkungsgrad knapp über 20%. Wenn diese Zellen dann nicht optimal ausgerichtet sind, sinkt der Wirkungsgrad weiter. Trotzdem ist wenig Energie immer noch mehr als keine Energie…
Die Firma Odersun stellt beispielsweise Dünnschicht-PV Zellen her, die in fast beliebiger Form in die Fassade integriert werden können. Diese Art der „Building-integrated photovoltaics“ (BIPV) soll wohl auch bei nicht optimaler Ausrichtung noch einen guten Energiegewinn haben. Laut einer Darstellung von Odersun hat eine Ostfassade immer noch 50% Ertrag. (Die Süddachfläche bei ca. 30° Neigung ist der 100% Referenzwert).


Deine Fragestellung, wie man alternativ bei einem solchen Bauprojekt noch Strom gewinnen kann ist meiner Meinung nach übrigens der falsche Ansatz. Die Frage muss primär erstmal lauten: Wie kann ich bauen, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen.
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Florian Illenberger

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Beitrag
Datum: 04.10.2011
Uhrzeit: 16:54
ID: 45040



AW: Eko-Habitat #3 (Permalink)
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P.S.: Sieh Dir mal U.S. Department of Energy Solar Decathlon Home Page an - und das Gewinnerprojekt der TU Darmstadt: Home
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Florian Illenberger

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MDC
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Beitrag
Datum: 04.10.2011
Uhrzeit: 23:38
ID: 45045



AW: Eko-Habitat #4 (Permalink)
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Hallo erstmal und schöne Grüße aus dem Süden von Österreich!

Ist bei Eurem Konzept nur die Energieeffizienz des fertiggebauten Gebäudes das Thema, oder werden bereits die Primärenergien (was kommt wie und woher auf die Baustelle, bzw. wie und wo wurde es produziert)?

Ist die Ökologie auch ein Thema?
Wenn ihr Holz verwendet, ist es Massivholz oder industriell bearbeitet (z.B. Leimholz)

Freue mich auf Deine Antworten.
LG MDC

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Beitrag
Datum: 05.10.2011
Uhrzeit: 12:05
ID: 45050



AW: Eko-Habitat #5 (Permalink)
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hey!

@MDC: Also wenn der Süden von Österreich Graz is, da komm ich auch her

Grundlegend ist die ganze Ökologie ein Thema, zumindest für mich und darum gehts

bezüglich der Materialien:

Wir dürfen nur eine gewisse Produktpalette verwenden.
) Für den Wandaufbau 3-lagiges Fichtenholz
)eine Isolierung (hab grad nicht im kopf welche)
) OSB-Platten
) diverse kanthölzer und holzplanken

@florian:

Lustig, dass du mir den Link schickst, denn wir müssen unser Gebäude für die europäische Version entwerfen Página Oficial del Solar Decathlon Europe. Competición de Casas Autosuficientes impulsadas con energía Solar

ad Energieverbrauch vermindern:

Das war auch unsere Ansicht, daher haben wir unser Gebäude so entworfen, dass es möglichst gut mit dem Tageslicht umgeht. Ich weiß nur nicht ob das genug ist, daher meine Frage.

Hab mir grad die Aufgabenstellung des Decathlons angesehen (unsere Profs haben uns wieder mal nur die Hälfte erzählt) und gesehen, dass es auch darum geht das Haus mit dem heutigen Komfortstandard zu vergleichen. Zu Deutsch Fernseher, Bassanlage und Strom immer ein. Das wird ein bisschen happig so wie ich das sehe.

ad Solarpanel: Ich verstehe deine Ansichten und bei Thermiezellen stimme ich mit dir überein, dass diese äußerst wirkungsvoll sind.
Allerdings, wäre es nicht für den solar decathlon wäre es nicht um einiges ökologischer einfach einen Ökostromanbieter zu suchen und von dort Elektrizität zu beziehen?

Wir machen heute die Pläne für die erste Zwischenpräsentation fertig, dann werd ich das mal hier hochladen um es euch zu zeigen.

lg und danke für die diskussion
ben

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Datum: 05.10.2011
Uhrzeit: 13:09
ID: 45051



AW: Eko-Habitat #6 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von vozer Beitrag anzeigen
ad Solarpanel: Ich verstehe deine Ansichten und bei Thermiezellen stimme ich mit dir überein, dass diese äußerst wirkungsvoll sind.
Allerdings, wäre es nicht für den solar decathlon wäre es nicht um einiges ökologischer einfach einen Ökostromanbieter zu suchen und von dort Elektrizität zu beziehen?
Also mit Strom Wärme zu erzeugen ist niemals ökologisch oder wirtschaftlich, da die Verluste zu groß sind.

Auch bei der Frage nach Ökostrom von Stromanbietern bin ich zurückhaltend, denn

1.) Sind mir in Deutschland nur vier echte Ökostromanbieter bekannt (EWS, Lichtblick, Naturstrom und Greenpeace Energy – siehe ATOMAUSSTIEG SELBER MACHEN |*Ökostromanbieter), der Rest verschiebt z.T. einfach Zertifikate. D.h. dreckiger Strom aus Deutschland wird z.B. nach Norwegen geliefert und dafür aus Wasserkarft gewonnener Strom aus Norwegen bezogen. Das geschieht natürlich virtuell über Zertifikate.
Ein anderes Modell pumpt mit Atomstrom nachts Wasser auf einen Berg und verkauft den daraus gewonnenen Wasserkraftstrom als Ökostrom...

2.) Selbst wenn echter Ökostrom bezogen wird, muss dieser auch irgendwo erzeugt werden. Die langfristigen Auswirkungen von Windrad-Parks und Solarparks sind unbekannt.
Wo ein Windrad steht, wird es laut und wo ein Solarpark steht, wächst bestenfalls noch etwas Gras. Die ökologischen Probleme eines Wasserstaudamms sind ebenfalls bekannt.
Abgesehen davon müsste man wohl einen 10km breiten PV-Streifen von Bayern nach Schleswig-Holstein legen um den Stromhunger der Deutschen zu befriedigen – zumindest wurde mir das in einem Vortrag so vorgerechnet.
Die Solarzelle auf/an einem Gebäude halte ich daher zumindest aus ökologischer Sicht für recht verträglich, da das Gebäude bereits ein Stück Erde besetzt und nichts zusätzlich versiegelt.

Ich muss aber auch zu bedenken geben, dass unsere Umwelt ja nicht nur Natur und Ökologie bedeutet. D.h. wenn wir unsere Häuser alle mit Solarzellen verkleiden würden, hätten wir zwar das Stromproblem im Griff – zumindest tagsüber – dafür würden wir in einer ziemlich hässlichen und eintönigen Umgebung leben. Psychologisch wäre das sicherlich nicht nachhaltig!

Grüsse
Florian

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Datum: 05.10.2011
Uhrzeit: 13:16
ID: 45052



AW: Eko-Habitat #7 (Permalink)
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der zweite punkt is auch meine ansicht. ich find die ganzen einfamilienhäuser mit solarpanelen ziemlich abschreckend.
aber die sache mit odersun schaut gut aus, mein problem für mein projekt ist dabei nur, dass die visuelle qualität vom holz ziemlich verloren gehen würde. aber vllt. finden wir ja eine lösung.

lg

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Datum: 05.10.2011
Uhrzeit: 14:16
ID: 45053



AW: Eko-Habitat #8 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen
Also mit Strom Wärme zu erzeugen ist niemals ökologisch oder wirtschaftlich, da die Verluste zu groß sind.
...
Nana, es gibt eine Stromheizung, die hat zwar nur 95% Prozent Wirkungsgrad,
erzeugt aber zusätzlich noch Licht, die Erfindung ist einfach genial...
Nun müssen wir uns nur noch um die vorgelagerten Prozessketten kümmern!

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Datum: 05.10.2011
Uhrzeit: 15:15
ID: 45054



AW: Eko-Habitat #9 (Permalink)
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Lol.

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MDC
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Datum: 05.10.2011
Uhrzeit: 20:36
ID: 45058



AW: Eko-Habitat #10 (Permalink)
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@ Kieler,
ja kenn ich diese Stromheizung, nennt sich Glühbirne, oder???
LOL

@Florian
noch weiter im Süden; Klagenfurt

Stell doch mal die geplanten Schichtaufbauten (Boden, Wände, Decke) hier ein.
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