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Kieler: Offline
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Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 19.02.2013 Uhrzeit: 11:13 ID: 49526 | Social Bookmarks: zunächst mal Gemecker: Hier haben wir den klassischen Fall, dass sich ein paar Leute am Bau überschätzt haben. Leider ist es nicht mehr so einfach solche Konstruktionen aus dem Ärmel zu schütteln, wie es früher vielleicht üblich war. Es gibt auch bei vielen Dingen keine "Mehrheitsmeinung", man muss das schlicht und ergreifend nachrechnen. Je mehr Dämmung, Folien usw. eingebaut werden, desto größer die planerische Herausforderung. Deswegen sollten man gerade bei Flachdächern vorher jemanden fragen, der sich damit auskennt und die Sache plant. Auch im Einbau von Dampfbremsen/luftdichten Ebenen werden in guten Betrieben die Leute geschult, und die Lage der luftdichten Ebene muss einschl. aller Anschlüsse zunächst erst einmal geplant werden. Wie soll man sie vernünftig einbauen, wenn sich über die Anschlüsse keine Gedanken gemacht hat und die Risiken nicht annähernd richtig bewertet werden. Bei Dampfbremsen-für-6€/m²-Verlegern und unbedarften Eigenleistern ist das eigentlich schon zum Scheitern verurteilt. Selbst der Dachdecker/Abdichtermeisterbetrieb kennt sich unterhalb der Dachhaut im Regelfall schon sehr viel weniger aus als darüber. Welcher Handwerker kann schon einen U-Wert korrekt berechnen, den Glasernachweis führen oder eine Feuchtesimulation mit WuFi und Komplizen erstellen. Außerdem stehen die in Konkurrenz zu anderen Handwerkern und wer es "richtig" macht bekommt keinen Auftrag, weil die Mitbewerber die unrichtige Variante anbieten. Besser alle das gleiche anbieten lassen und zwar richtig. Also für alle Vongooglehierherkommer: "Bauphysik nicht unterschätzen, Planer beauftragen!" [/Meckerende] Ich brauch noch ein bisschen Info. Die Dachkonstruktion selbst ist aber Bestand, oder? Das Dach ist doch ungeneigt, warum 5cm Luftschicht? Es wäre zunächst nämlich zu klären, ob das Dach wirklich belüftet ist oder nicht, das hängt von der Stärke der Luftschicht (dachneigungsabhängig), der Sparrenlänge und dem Querschnitt der Lüftungsöffnungen ab. Bei <3° geneigten Dächern wären das z.B. nach Klempnerfachregeln schon mal mindestens 150mm, im Merkblatt Wärmeschutz bei Dach und Wand vom ZVDH sind es noch mehr. Ist das Dach nicht belüftet, und die 5cm sehen mir daher mehr nach dem Wunsch als nach einer wirklichen Belüftung aus, dann gilt bei einer hellgrauen Dachhaut nicht mehr Gebrauchsklasse 0 wie bei einer dunklen, mit der Konsequenz, dass man sich mal darüber Gedanken machen sollte, ob das richtige Holz in der Konstruktion eingebaut wurde. (Obwohl im vorliegenden Fall ist das Holz bestimmt imprägniert, weil vorhanden, wobei man die Wirksamkeit der Imprägnierung auch noch mal hinterfragen könnte.) Dachlüfter haben wie erwähnt die unangenehme Eigenschaft die Dachhaut zu perforieren, und ob die konstruktiv sinnvoll sind ist von hier nicht zu erkennen. Ich hätte auch alles wieder ausgebaut und die Holzfeuchte gemessen. Bautrocknung ist Pflicht, oder Du wartest mindestens ein paar Monate mit dem Ausbau, zumindest so lange bis das Holz (gemessen nicht gefühlt!) trocken ist. Wenn der Nachweis nach Glaser geführt wird, ist die Konstruktion nicht zulässig und mit der hellen Dachhaut* ist die Rücktrocknung auch nicht so ohne weiteres gewährleistet, (In Holzkirchen evnetuell in Rostock aber nicht) d.h. Nachrechnen, z.B. mit WuFi, oder wieder einbauen und hoffen und bangen... *Nach DIN 68800-2:2011-03 ist eine dunkle Dachabdichtung schwarz bzw. hat eine Strahlungsabsorption ≥ 80 % (Metalleindeckung auf strukturierter Trennlage wäre auch möglich) Geändert von Kieler (19.02.2013 um 11:30 Uhr). |
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