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Concrete4Life: Offline


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Datum: 29.07.2013
Uhrzeit: 13:51
ID: 50567



Aussenputze führen oft zu Tauwasser!?

#1 (Permalink)
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Hallo,

ich spiele gerade mit dem U-Wert Rechner verschiedene Wandaufbauten durch, die für ein kleines Verwandschaftsprojekt möglich wären.
Es geht um die geschlossenen Seitenwände eines "Wintergartens" sprich der Zwischenraum der Holzkonstruktion des Wintergartens soll seitlich geschlossen werden.
Das Problem ist, sobald ich im Wandaufbau einen Aussenputz zufüge, sagt mir der U-Wert-Rechner (u-wert.net | U-Wert Rechner) dass Tauwasser anfällt.

Der Wandaufbau ist extra so ausgewählt um möglichst gut mit Feuchtespitzen klar zukommen (Pflanzen gießen, Badewanne im Wintergarten...) daher Kalkputz zum puffern von Feuchtespitzen und KaSi wäre perfekt gegen Schimmelbildung und reguliert sehr gut die Feuchte.

Beispiel Schichten von innen nach aussen:

Kalkputz
Dämmung/Ausfachung (Diffusionsoffen zB KaSi-Platten oder Steinwolleplatten...)
Aussenputz (Bei allen Putzen fällt Tauwasser an ausser bei einem von hagatherm)

Der Wasserdampfdiffusionswiederstand ist bei fast allen Putzen zu hoch und verursacht eine Tauwasserbildung wie kommt das??

Wie löse ich das Problem jetzt mit dem Aussenputz bzw welchen soll man da nehmen??

Gruß

ps: Interessanterweise tritt das Problem bei vielen WDVS Berechnungen von Standartwandaufbauten auch oft auf!

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lalahmpf: Offline


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Beitrag
Datum: 30.07.2013
Uhrzeit: 08:21
ID: 50573



AW: Aussenputze führen oft zu Tauwasser!?

#2 (Permalink)
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du hast die Dampfbremse bzw. feuchtevariable Dampfbremse auf der Innenseite vergessen?

Gab auch mal einen Thread zu einem ähnlichen Thema:
http://www.tektorum.de/hochbau-konst...h-alwitra.html

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Lang: Offline


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Datum: 30.07.2013
Uhrzeit: 13:57
ID: 50575



AW: Aussenputze führen oft zu Tauwasser!? #3 (Permalink)
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ich habs grade mal mit nem normalen Aufbau, also Innenputz, 240mm KS, Mineralwoll- WDVS-Platten+Silikonharzputz ausprobiert. Angezeigt wird
ein Tauwasserausfall in der Aussenputz-Ebene.

Ist damit vielleicht der Normale Tauwasserausfall an der Oberfläche gemeint?

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Concrete4Life: Offline


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Datum: 30.07.2013
Uhrzeit: 16:44
ID: 50576



AW: Aussenputze führen oft zu Tauwasser!? #4 (Permalink)
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@lalahmpf
Eine Bremse/Sperre würde natürlich das Problem lösen aber ich habe bewusst darauf verzichten wollen da es ja "nur" eine Wand ist und die Dämmung einfach von innen wie aussen verputzt werden soll. mit Folie wüsste ich gar nicht worauf man verputzen sollte... Aber hast du ein Vorschlag oder Beispiel?

@Lang
Ne nicht an der Obefläche sondern es entsteht zwischen Dämmung und Aussenputz, dort schneiden sich auch Temperatur- und Taupunktkurve was ja nicht passieren darf. Der Grund ist der Wasserdampfdiffusionswiederstand des Putzes ist zu hoch im Verhältnis zu den nach innen gehenden Baustoffen.

Vielleicht ist der Wandaufbau auch nicht das beste so ich bin auch langsam etwas verwirrt vielleicht hat ja noch jmd eine Idee für das Projekt

Gruß

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Datum: 30.07.2013
Uhrzeit: 21:41
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AW: Aussenputze führen oft zu Tauwasser!? #5 (Permalink)
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die Lektüre der DIN 4108 ist beim Glasernachweis schon zu empfehlen.
Ohne das jetzt konkret nachzurechen sei darauf hingewiesen, dass Tauwasser
in der Konstruktuion nach Glaser nicht grundsätzlich unzulässig ist, ansonsten
wäre jede normale beids. verputzte Porenbetonwand nicht möglich.
Stichwort: Verdunstungsperiode
Siehe hierzu DIN 4108-3, 4.2 Tauwasserbildung im Inneren von Bauteilen...

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Datum: 31.07.2013
Uhrzeit: 09:31
ID: 50579



AW: Aussenputze führen oft zu Tauwasser!? #6 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Concrete4Life Beitrag anzeigen
@lalahmpf
Eine Bremse/Sperre würde natürlich das Problem lösen aber ich habe bewusst darauf verzichten wollen da es ja "nur" eine Wand ist und die Dämmung einfach von innen wie aussen verputzt werden soll. mit Folie wüsste ich gar nicht worauf man verputzen sollte... Aber hast du ein Vorschlag oder Beispiel?
Ja das stimmt schon - die Folie habe ich auch immer nur in Anschlussbereichen z.B. der Fassade verwendet (dort ist es notwendig - mit gewisser Überlappung)

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Datum: 02.08.2013
Uhrzeit: 12:25
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AW: Aussenputze führen oft zu Tauwasser!? #7 (Permalink)
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die Anschlussfolien an begrenzende Bauteile haben im Allgemeinen nicht den
Sinn Diffusion sondern Konvektion zu vermeiden, sind also Teil der luftdichten
Hülle.
Diffusion wird sowieso ziemlich überschätzt, aber das haben wir hier im Forum ja
schon oft genug abgearbeitet...

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Datum: 03.08.2013
Uhrzeit: 09:43
ID: 50596



AW: Aussenputze führen oft zu Tauwasser!? #8 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Kieler Beitrag anzeigen
die Anschlussfolien an begrenzende Bauteile haben im Allgemeinen nicht den
Sinn Diffusion sondern Konvektion zu vermeiden, sind also Teil der luftdichten
Hülle.
Diffusion wird sowieso ziemlich überschätzt, aber das haben wir hier im Forum ja
schon oft genug abgearbeitet...
Trotzdem wird zwischen den verschiedenen Folientypen ausschließlich aufgrund der - für den entsprechenden Anschlusstyp benötigten - Diffusionseigenschaften ausgewählt - und Diffusion kann im Anschlussbereich (verminderte "Wanddicke"/schnelle Durchfeuchtung möglich) durchaus eine Rolle spielen

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Datum: 06.09.2013
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AW: Aussenputze führen oft zu Tauwasser!? #9 (Permalink)
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Ich hab mir gestern auch mal den u-Wert-Rechner auf u-wert.net angesehen.
Bei mir ging es auch um die bauphysikalische Betrachtung der Putzträgerplatte und des Putzes auf einer Holzrahmenbauwand.

Grundsätzlich scheint es so zu sein, dass je mehr Dämmung in der Wand steckt, desto eher fällt Tauwasser in der Putzträgerplatte und dem Putz an. Macht ja auch Sinn, da die Temperatur in dem Bereich immer tiefer liegt, da ja aufgrund der Dämmung kaum noch Energie von Innen ankommt.
Das ganze wird ja auf Grundlage des Glaserverfahrens berechnet. Glaser geht, nach meinem Wissen, von einem Schlafzimmer aus, also hohe Luftfeuchte und keine mechanische Belüftung.
Bei Glaser gilt, so weit ich es verstanden habe, dass wenn kein Tauwasser anfällt, man auf der sicheren Seite ist. Fällt Tauwasser an, bedeutet das im Umkehrschluß aber nicht, dass der Bauteilaufbau nicht funktioniert, da ein Tauwasseranfall im Glaserverfahren durchaus zulässig ist. Bei weniger als 500g/m³ sollte eine schadfrei Verdunstung möglich sein.

Das könnte aber auch der Grundliegen, warum die Putze bei WDVS immer dünner werden.


Die Seite finde ich übrigens klasse.
Ich kann damit schon die meisten Abwägungen selbst anstellen, und muss den Bauphysiker nicht mit unzähligen Varianten quälen, sondern kann ihn ganz gezielt um eine Berechnung oder Stellungnahme bitten.
__________________
Grüße Michael

"Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?"
Ludwig Mies van der Rohe, 1964

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Tom
 
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Datum: 15.09.2013
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AW: Aussenputze führen oft zu Tauwasser!? #10 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von mika Beitrag anzeigen
Die Seite finde ich übrigens klasse.
Ich kann damit schon die meisten Abwägungen selbst anstellen, und muss den Bauphysiker nicht mit unzähligen Varianten quälen, sondern kann ihn ganz gezielt um eine Berechnung oder Stellungnahme bitten.
Auch ich nutze die Seite seit einigen Jahren als Vorabschätzung von Aufbauten, um den Bauphysiker nicht mit Trivialitäten behelligen zu müssen. Aber die Angaben zum Tauwasseranfall (wo, wann, wieviel?) können letztlich doch nur von einem Bauphysiker richtig bewertet werden. Denn es hängt von der Gesamtkonstruktion ab, ob das anfallende Quantum Tauwasser zur rechten Zeit auf dem geeigneten Weg wieder abgebaut werden kann, ohne Schäden zu verursachen.

T.

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Datum: 15.09.2013
Uhrzeit: 14:29
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AW: Aussenputze führen oft zu Tauwasser!? #11 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Concrete4Life Beitrag anzeigen
@Lang
Ne nicht an der Obefläche sondern es entsteht zwischen Dämmung und Aussenputz, dort schneiden sich auch Temperatur- und Taupunktkurve was ja nicht passieren darf. Der Grund ist der Wasserdampfdiffusionswiederstand des Putzes ist zu hoch im Verhältnis zu den nach innen gehenden Baustoffen.
Ja, das ist das von Dir angesprochene Kernproblem, das man ernst nehmen muss (Frostschäden!). Vor allem, wenn man über organisch gebundene Außenputze und Endbeschichtungen nachdenkt, die einen noch höheren Dampfdiffusionswiderstand haben als mineralisch gebundene Aufbauten und Beschichtungen.

Ich saß gerade mit einem Hersteller wegen eines laufenden Projektes zusammen - thematisiert wurde das nicht. Werde das auch für mich aufgreifen und was dazu sagen, wenn es eine schlaue Antwort von dieser Seite dazu gibt. Denn die Hersteller raten immer zu den (teureren) organischen Aufbauten und Beschichtungen, wegen der im Allgemeinen größeren Robustheit und Dauerhaftigkeit.

T.

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