Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004
Beiträge: 1.832
mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 03.09.2010 Uhrzeit: 16:21 ID: 40681 | Social Bookmarks: Hallo zusammen, ich würde gerne mal wissen, wie Ihr bzw. Eure Büros vorgehen, um Kostenberechnungen zu erstellen. 1. Die Kostenpositionen werden selbst formuliert und in Excel eingetippt und anschließend mit Herstellern oder potenziellen Auftragnehmern telefoniert um den Preis zu finden. 2. Dafür werden AVA-Programme mit Datenbanken genutzt, die entweder über einen aus Erfahrungswerten gewachsen oder kommerziell erworbenen Datenbestand bestehen, den man passend zur Baubeschreibung "zusammen klickt". 3. Kostenbrechnungen und Ausschreibungen werden von externen Büros gemacht. Mir ist schon klar, dass es die ganze Bandbreite gibt, und oft auch genannte Vorgehensweisen kombiniert werden. Mir geht es weniger um allgemeine Aussagen, als viel mehr um konkrete Erfahrungen aus Eurem Büroalltag so wie den damit verbunden Vor- und Nachteilen oder Konsequenzen. Der Grund meiner Frage ist, dass in meinem derzeitigen Büro nach erster "Methode" gearbeitet werden soll bzw. ich der erste bin, der überhaupt eine Kostenberechnung macht. Mein Unbehagen rührt daher aus dem Mangel meiner eigenen Erfahrungen. Ich habe weder ein StLB im Kopf noch GEAB Texte. Die zwei Wochen die ich ursprünglich dafür (BGF 1300qm) eingeräumt bekommen habe sind eigentlich auch schon rum. Und jetzt habe ich als Rückmeldung bekommen, dass die Beschreibungen zu knapp sind, und richtige Langtexte erwartet werden. Ich fürchte, dafür werde ich auch mehr als die anvisierten zwei Tage brauchen. Es ist zum verzweifeln.
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 |
| |
|
Social Bookmarks: Zitat:
Bei mir ist die Verteilung etwa: 1. Die Kostenpositionen werden selbst formuliert und in AVA eingetippt und anschließend mit Herstellern oder potenziellen Auftragnehmern telefoniert um den Preis zu finden. 20% 2. Dafür werden AVA-Programme mit Datenbanken genutzt, die aus Erfahrungswerten bestehen und passend zur Baubeschreibung "zusammen klickt". 75% 3. Kostenb rechnungen und Ausschreibungen werden von externen Büros gemacht. 5% Ich erstelle die Kostenberechnung im nach den Gewerken, so wie später auch ausgeschrieben werden wird und mache daraus dann die Aufstellung nach DlIN 276. Für private und gewerbliche Bauherren ist die Aufstellung nach DIN 276 einfach zu undurchsichtigt und zu wenig aussagekräftig. | ||
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004
Beiträge: 1.832
mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 04.09.2010 Uhrzeit: 18:43 ID: 40691 | Social Bookmarks: Zitat:
Lohnt sich aus Deiner Sicht die Anschaffung einer AVA Software mit StLB ? Ich habe noch mit keiner AVA-Software gearbeitet. Kommen bei den Daten des StLB auch Preise mit, oder nur die Kurz und Langtexte ? Ich nehme, dass man die Positionen dann trotzdem anpassen kann, oder ?
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 | |
Social Bookmarks: Die Kostenaufstellung nach DIN 276 mache ich i.d.R. nur bis zur 2. Ebene. Es sei denn die 3. Ebene wird benötigt. Aber selbst in der 3. Ebene sind zuviele Sachen miteinander vermischt, die aus meiner Sicht getrennt werden sollten. Daher liegt mein Hauptaugenmerk auf der Aufstellung nach Gewerken. Die Anschaffung einer guten AVA-Software lohnt sich auf jeden Fall. Wir haben auch eine ganze Weile mit Excel unsere LVs zusammengebastelt und ausgewertet, aber das kostet zuviel Zeit. Ich habe zwar das komplette StLB in meiner Ava (ohne gekaufte Preise), aber ich nutze es sehr, sehr selten, weil ich meine eigenen Texte habe und meine Positionen ständig verfeinere und ausbaue, wenn ich Probleme bei der Abrechnung oder der Ausführung feststelle oder Nachträge hatte. Es dauert natürlich eine Weile bis man solch eine Grundlage aufgebaut hat, aber man profitiert sehr davon. Ich lasse mir von den angeschriebenen Unternehmen meist ein Feedback zu meiner Ausschreibung geben und versuche möglichst praxisnah und leicht verständlich auszuschreiben. Die Einzelpostion in einem LV hat die höchste Priorität. Sie steht bei Widersprüchen über den allgemeinen und besonderen Vorbemerkungen, also teils auch über allgemeinen Regeln und DIN-Normen und sollte daher passen. Die vorgebackenen Dinge, die man von Heinze, Sirados, etc. kaufen kann sind einfach zu allgemein gehalten. Die AVA-Texte der Hersteller kann man auch kaum gebrauchen, weil sie meist genau auf ein Produkt abzielen. Die AVA-Software macht sich schon alleine bei der Auswertung der Angebote durch Zeitersparnis bezahlt. Darüberhinaus kann sie natürlich noch einiges mehr. | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004
Beiträge: 1.832
mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 06.09.2010 Uhrzeit: 11:04 ID: 40719 | Social Bookmarks: Unabhängig von der AVA Software, die ja lediglich das Front-End ist, wie sieht es mit den Datenbanken an sich aus ? Ich kenne hier vom Hören-Sagen nur SirAdos, StLB (GEAB) und BKI. Gibt es noch mehr ? Lassen die sich mit jedem Frontend einsetzen ? Wo liegen die Unterschiede ? Mir scheint, die Anbieter der Datenbanken versuchen zudem ihre eigenen Softwarelösungen zu verkaufen. Wie schätzt Du (Ihr - falls noch jemand was sagen kann) den Markt diesbezüglich ein ?
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.04.2005
Beiträge: 2.258
noone: Offline
Beitrag Datum: 06.09.2010 Uhrzeit: 15:28 ID: 40726 | Social Bookmarks: Zitat:
Mein damaliger Chef hat grundsätzlich immer ein Kurz-LV mit Erfahrungswerten erstellt. Hierzu hat er nicht irgendwelche Preise angesetzt, sondern die Preisspiegel neuerer Ausschreibungen analysiert und je nach Projekt billigere oder teuerere Preise angesetzt. Nachteil dieser Methode ist natürlich, dass sehr viel Zeit investiert wird, die man, wenn man kein konkretes Projekt beauftragt bekommt, verliert. | |
Social Bookmarks: Zitat:
Über Grobelemente, Flächen, Volumen kann ich die Kosten allerdings ohne großen Aufwand mit Erfahrungswerten schon auf +- 10% genau eingrenzen. Das funktioniert bisher sehr gut. Zitat:
Mit jedem Namhaften auf jeden Fall. Du kannst die gekauften Texte ja quasi auch in Word importieren und bearbeiten. Zitat:
Wichtig ist eine GAEB-Schnittstelle und eine leichte Eingabelogik finde ich. Zitat:
Mir fallen spontan California, Sidoun, Arriba, Bechmann, ASBWIN und Orca (das hab ich) ein. Es gibt aber sicher noch ein Dutzend andere, die ebenfalls funktionieren. Geändert von Archimedes (06.09.2010 um 18:01 Uhr). | |||||
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.04.2005
Beiträge: 2.258
noone: Offline
Beitrag Datum: 06.09.2010 Uhrzeit: 17:48 ID: 40729 | Social Bookmarks: Allright ist auch sehr gut, viele Funktionen, die Eingabe ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004
Beiträge: 1.832
mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 06.09.2010 Uhrzeit: 19:07 ID: 40733 | Social Bookmarks: Nein, schon die Datenbanken. Als Frontend kommt bei uns eigentlich hauptsächlich Mair-Pro infrage. Die gibt's auch für Mac. Allerdings haben meine Chef's vor einiger Zeit Herrn König von Legep kennengelernt. Das käme dann wohl auch in Betracht. Das müßte dann aber noch eine Windows-Lizenz angeschafft werden. Legep bringt, so weit ich das verstanden habe auch schon SirAdos mit. Und wenn ich das richtig verstanden habe, kommen damit auch EPs und eine Lebenszyklusanalyse mit, was die Windows-Anschaffung verschmerzen läßt. Bei Mair Pro weiß ich nicht, ob in dem Preis schon eine DB dabei ist. So wie ich es im Moment verstehe, bringt die StLB-DB keine Preise mit, SirAdos und BKI aber schon. Nur die Erhebung der Preise erfolgt unterschiedlich. Was die Frage nach Vor- und Nachteilen der jeweiligen Erhebung aufwirft. Ich stell mir die Benutzung eigentlich so vor, dass ich z.B. eine Außenwand als Holzrahmenbauwand aus einzelnen Datensätzen zu einer Position zusammenstellen kann. Und die Positionen dann unterschiedlich ausgeben lassen kann. Datenbank eben. Das heißt bezüglich der Preise wäre nur entscheidend, ob die Preise für die kleinsten Teile vorhanden sind, und realistisch sind. Z.B. 1 qm Ständerwerk mit Plattewerkstoff beplanken = 15€ oder so ähnlich. Oder liege ich damit falsch? ich erwarte eigentlich eine Vereinfachung der Verwaltung der Positionen und Kosten im Vgl zu Excel, und eine grobe Richtschnurr für die Preise, die natürlich bei Abweichenden Positionen geprüft werden muss. Vor allem aber eine Hilfe bei der Formulierung der Kurz- und Langtexte.
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 |
Social Bookmarks: Ob Du die Preise auch für einzelne Komponenten (einer Wand oder ähnlichem) bei den namhaften Textherstellern bekommst, weiß ich nicht. Das hört sich für mich allerdings auch schwierig an, denn einfach addieren kann auch zu falschen Ergebnissen führen, weil möglicherweise Arbeitsgänge vereinfacht werden oder die allgemeinen Ksoten sinken. Normalerweise sind die Preise doch an eine genau verfasste Position gekoppelt. Ich habe mich damit bisher kaum befaßt, da ich mit meinen eigenen Preisen arbeite. Die passen regional und projektbezogen. Ich habe mal irgendwann was mit BKI gerechnet und das hat hinten und vorne nicht gepaßt. Ich verzichte mittlerweile annähernd ganz auf vorverfaßte Langtexte und Preise aus der Retorte. | |
| |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Architektur-Themenbereiche | Antworten | Letzter Beitrag |
Wer erstellt 3D-Renderings unserer Produkte | TONI | Suche | 0 | 25.11.2008 20:54 |