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Blumenschein: Offline
Ort: Münster Beitrag Datum: 22.10.2010 Uhrzeit: 13:28 ID: 41297 | Social Bookmarks: Hallo zusammen, Experten weisen oft darauf hin, dass Verben in Leistungstexten überflüssig sind. Siehe z.B. Weka oder Uwe Morell, Drei Plus Planungsgruppe. Tatsächlich heißt es auch in der DIN 18299 Allgemeine Regeln für Bauarbeiten jeder Art unter Punkt 2-1-1: „Die Leistungen umfassen auch die Lieferung der dazugehörigen Stoffe und Bauteile einschließlich Abladen und Lagern auf der Baustelle“ Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen, Ausgabe 2009, VOB/C DIN 18299 2.1.1, Beuth Verlag GmbH, Berlin 2009, S. 98 Folglich sind Verben wie „liefern“ und „einbauen“ überflüssig. Angenommen man benötigt eine Position für das Gewerk „Abbruch- Rückbaurbeiten“. Dort möchte ich den Putz abschlagen lassen. Wie beschreibe ich die Leistung eindeutig und erschöpfend? Kann ein Auftragnehmer mit „Deckenputz aus Kalkzement, 15mm“ etwas anfangen? Angenommen man benötigt eine Position für das Gewerk „Maler- und Lackierarbeiten – Beschichtungen“ Dort möchte ich den Boden vor Erstellung der Arbeiten mit Folie Abdecken. Kann ein Auftragnehmer mit „Bodenfläche, Folie“ etwas anfangen. Im Sirados steht diesbezüglich: „Abdecken von Bodenflächen mit Malerabdeckvlies, rutschfest beschichtet, vor Beginn der Arbeiten auslegen und nach Beendigung zur Wiederverwendung entfernen.“ Wie handhabt ihr das Problem? Welche Erfahrungen habt Ihr? Vielen Dank für Beiträge, Gruß -- Blumenschein |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 22.10.2010 Uhrzeit: 14:23 ID: 41299 | Social Bookmarks: Du hast Probleme Natürlich muss und sollte man nicht "liefern und einbauen" schreiben, das könnte dazu führen, dass, wenn es einmal nicht in einer Position stünde, oder nur "einbauen", der Bieter meint, dass es nicht/nur geliefert aber nicht/nur eingebaut werden müsste. Das mit den Verben bezieht sich wohl eher auf die Verständlichkeit/Knappheit der Beschreibung, es sollte nicht zu prosaisch sein. Da die von Dir beschriebene Position Zitat:
schon klar, ansonsten kannst Du natürlich auch Substantive benutzen, also "Rückbau Deckenputz aus Kalkzement, 15mm..." | |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 22.10.2010 Uhrzeit: 17:26 ID: 41301 | Social Bookmarks: Zitat:
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Social Bookmarks: Da die einzelne Position immer die Priorität vor Vorbemerkungen, Einleitungen und sonstigen Ergänzungen hat, beschreibe ich das Ganze immer unmißverständlich und verwende dazu auch Verben, wie "montieren, einbauen, entfernen, entsorgen" etc., sowie Adjektive wie "restlos, glatt, sauber, fachgerecht"etc. Ich versuche alle Leistungen leicht verständlich und praxisnah zu beschreiben. Natürlich gibt es hier und da Wiederholungen oder eine Überschneidung mit den Vorbemerkungen, aber ich gehe davon aus, daß es dem Anbieter immer leichter fällt etwas anzubieten, wenn er auf Anhieb versteht, was man will. Es ist eine Gratwanderung: Ausschweifende Texte und Vorbemerkungen können durchaus auch abschrecken und einen Risikozuschlag hervorrufen. Vergißt man gewisse Dinge, dann kann's auch teuer werden. Meine Ausschreibungen sind sehr umfangreich und werden durch Skizzen und Zeichnungen ergänzt. Ich möchte, daß der Anbieter eine solide Grundlage für seine Kalkulation hat und versuche so überflüssigen Diskussionen bei der Ausführung aus dem Weg zu gehen. Das funktioniert ganz gut und erleichtert die Bauleitung. Man muß natürlich bei der Gestaltung der Texte unterscheiden, ob man für private, gewerbliche oder öffentliche Auftraggeber arbeitet. | |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 25.10.2010 Uhrzeit: 09:51 ID: 41320 | Social Bookmarks: Zitat:
Ausschreibung gebrauchen kann, es ist eine Voraussetzung. glatt und sauber sind Worte, die nach meiner Erfahrung Diskussionen nicht immer unbedingt vermeiden, sondern durchaus auch hervorrufen. Ansonsten sind meine Ausschreibungen vom Umfang her schätzungsweise so wie von Dir beschrieben und ich stelle immer wieder fest: Keiner liest sie, ist einfach zu viel Text. Sogar die grundsätzlich schon fertige Detailplanung wird oftmals keines Blickes gewürdigt... | |
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Ich stelle auch fest, daß kaum einer das Ganze liest, aber dennoch profitiert man von sorgfältig ausgearbeiteten Texten, denn spätestens bei Diskussionen um die Abrechnungen kann man das LV zücken und zitieren. | |||
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