Social Bookmarks: Das mag sein, denn ich fühle mich von den Vorschriften dieser zusammen mit EEWärmeG und dem Ausblick auf das was bis 2020 passieren soll als Planer etwas überfahren bzw. genötigt Bauweisen zu realisieren, die für mich große Haftungsrisiken bürgen können und für den Bauherrn sehr teuer werden. Zitat:
Mit Zellulose und Holzfaserdämmungen arbeiten wir auch. Ist nichts neues, denn ich sitze gerade drin, kostet mehr als EPS und bürgt unter dem Putz auch Gefahrenpotential für Bauschäden, weil es sehr feuchteempfindlich ist. Kleine Schäden in der Putzoberfläche und man hat schnell ein großflächiges Problem. Generell sind fast alle WDVS oberflächlich sehr empfindlich gegen mechanische Beanspruchungen. VHF will sich kaum einer leisten, wenn auch die Folgekosten dafür sprechen. Wir bauen allerdings hauptsächlich neu und sehen uns da tatsächlich der extremen Übermotivation der Bauherrn, angestachelt durch Infos von Baufirmen, Herstellern und Bankmitarbeiter mit lockenden KFW-Konditionen konfrontiert. Von der WSchVo 95 sind wir dank der Mindestanforderungen an Neubauten weit entfernt. Ich will trotz ENEV 2012/2013 im nächsten Jahr nochmal verstärkt monolithisch mit relativ herkömmlichen Ziegeln arbeiten, also nicht mit den extrem aufgelösten, fragilen mit Zusatzdämmung vollgepumpten Ziegelprodukten. Ich werde mit Wandstärken von mind. 49 cm arbeiten müssen um die Mindestanforderungen zu erfüllen und versuche ein komplett mineralisches System an der Wand durchzuhalten. Ich verspreche mir davon ausreichende Wärmedämmung, sehr gute Wärmespeicherung, guten sommerlichen Wärmeschutz, Regulierung des Feuchtehaushaltes, ordentlichen Schallschutz, sehr wertige und langfristig wartungsarme Oberflächen, reparaturfreundliche Systeme, hohen Werterhalt. Ich will dann mal sehen, welcher Bauherr 2035 die positivere Bilanz zieht. Der mit dem WDVS oder der mit dem Ziegelbau. | ||
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ehem. Benutzer Registriert seit: 29.12.2009
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Beitrag Datum: 04.01.2013 Uhrzeit: 21:37 ID: 48960 | Social Bookmarks: Archimedes, sehr gute Entscheidung! Berichte über Deine Erfolge/Rückschläge, vielleicht ändert häufige Berichterstattung zum monoltischen Thema die Baukultur. |
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Ich glaube nicht das man den WDVS-Trend wieder schnell umkehren wird und es wird auch bei manchen Projekten, nach wie vor, die günstigste Lösung zur Verbesserung der Außenhülle bleiben. Ich weiß aber, dass es zunehmend wieder ein Klientel gibt, denen eine funktionierende Wärmedämmung zwar wichtig ist, aber die vor dieses Thema noch einige andere Werte stellen. | ||
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 21.01.2013 Uhrzeit: 11:41 ID: 49156 | Social Bookmarks: die KfW setzt noch einen drauf Zitat:
Glücklicherweise wurde der tatsächlich am Gaszähler abgelesene Verbrauch schon vorher über Jahre monatlich dokumentiert. (Blaue Balken, vor der Maßnahme) Der schwarze Balken dokumentiert die Berechnung (Endenergie) Im Winter liegt er immer etwas über den tatsächlichen Werten (rote Balken, nach der Maßnahme) im Sommer immer etwas darunter, über das Jahr liegen die Verbrauchswerte aber seit der Dämmaßnahme (Dez. 2008) ca. 5-20% unter den berechnete Werten. Die tatsächlich am Gaszähler abgelesene und eingesparte Erdgasmenge hat sich halbiert und das bei höherer Raum- und Wandoberflächentemperatur. So ist es am Ende zuerst die Behaglichkeit, die als Verbesserung wahrgenommen wurde. | |
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REH= Reihenendhaus? Neben den Wohlfühleffekten: Wann amortisiert sich die Investition in die Gebäudehülle? | ||
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 21.01.2013 Uhrzeit: 19:26 ID: 49161 | Social Bookmarks: ja, durch die Wohlfühleffekte sofort. Diese Amortisationsberechnungen sind doch Kaffeesatzleserei, oder sag´ mir was Du haben willst und ich rechne Dir das hin... Die Fenster sollten sowieso ausgetauscht werden, natürlich hätten es Plastikfenster und keine dreifachverglasten Holz-Alufenster sein können. Muss ich die Differenz in der Amortisationsbetrachtung ansetzen, wenn für den Bauherrn unabhängig von den Kosten nur Holz-Alufenster in Frage kamen, weil er Plastikfenster hasst? Und was wäre wenn er zweifachverglaste Plastikfenster gar nicht so schlimm findet. Bedeutet, dass die Amortisationszeit von den Vorlieben des Nutzers abhängt?! Die Fassade musste gestrichen und der Putz wäre in zehn Jahren zumindest in Teilflächen erneuert werden, oder schon in fünf, oder erst in zwanzig? Wie rechne ich die Instandhaltung ein? Wie rechne ich die Wertsteigerung des Gebäudes mit ein, wie die gestalterische Aufwertung? |
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Grundsätzlich hast Du das Statement Wahnsinn Wärmedämmung durch Deine Vorher-Nachher-Betrachtung und den Wohlfühleffekt erstmal erledigt. Die Bilanz schaut gut aus und spricht ganz für die energetische Sanierung. Das kann man tatsächlich so stehen lassen. Wie Du mit Deinen Fragen aber selbst andeutest, berücksichtigen wir aber dann doch eine ganze Reihe von Faktoren noch nicht, wie Instandhaltungskosten, Wertigkeit, spätere Entsorgung, Brandverhalten, Schallschutz... Möglicherweise spart man einen Haufen Heizkosten, muss aber alle 5 Jahre Gerüst aufbauen und Fassade nachbehandeln und neu streichen, weil man mit Algen oder Flecken zu tun hat. Das Problem kannte man davor vielleicht 40 Jahre lang nicht. Oder die Kinder bolzen den Fußball gegen die gedämmte Hauswand, erzeugen Risse, Wasser dringt ein, Dämmung wird unwirksam, Konstruktion fängt an zu gammeln, Putz fällt runter, große Sanierungskosten. Das Problem kannte man davor vielleicht 40 Jahre lang nicht. Zum Wohlfühleffekt gehört neben "warmen" Oberflächen auch der Schallschutz. Nachgewiesen wurde das z.B. WDVS aus Styropor z.B. das Schalldämmmaß einer Wand herabsetzt. Evtl. zahlt man am Ende wieder drauf. Das führt aber vermutlich zu weit und einen Tod muss man halt sterben. Will Dich auch nicht weiter ärgern. Wärmedämmung muss sicher sein, aber ich hoffe wir finden das richtige Maß und schauen nicht nur auf die Dämmwerte und vordergründige Energieeinsparung, sondern betrachten die gesamte Lebensdauer und Qualität eines Projektes. | ||
Social Bookmarks: Wärmedämmung: Studie zu Kosten und Nutzen sorgt für Streit - SPIEGEL ONLINE wiedermal kritische Töne zum Dämmwahn. Im Spiegel (Druckausgabe) letzter Woche gab es einen amüsanten Artikel eines dänischen Forschers zum Thema Klimawandel und was wir dagegen tun. Ergebnis seiner Studie ist, dass Deutschland mit seiner Energiewende und enormen Investionen in regenerative Energien und Energieeffizienz (Wärmedämmung und Co.) den globalen Klimawandel um ganze 5 Tage verschieben wird, aber ihn natürlich nicht aufhalten wird. Nacheiferer gibt es übrigens keine Nennenswerten für das was wir derzeit vorleben und als erstrebenswert betrachten. Trotzdem hat die USA es beispielsweise in den letzten Jahren geschafft, den CO2-Ausstoß deutlich mehr zu senken als wir, weil sie einen Großteil ihrer Kraftwerke einfach von Kohle auf Erdgas umgestellt haben, welches zunehmend durch Fracking (auch umstritten) gewonnen wird. Wir hingegen haben die Kohlekraftwerke gerade erst wieder voll hochgefahren damit wir von der Kernkraft wegkommen und uns Windräder in den Garten und Photovoltaik aufs dickgedämmte Dach pflastern können. | |
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lalahmpf: Offline
Beitrag Datum: 31.03.2013 Uhrzeit: 12:18 ID: 49821 | Social Bookmarks: Zitat:
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Grundsätzlich sehe ich unsere Branche da aber auf einem guten Weg. Das was wir derzeit mit unseren Häusern machen, sichert uns eine Reihe von zukünftigen Sanierungen. | ||
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