ehem. Benutzer Registriert seit: 06.05.2004
Beiträge: 5
pflo777: Offline
Ort: Köln Beitrag Datum: 08.12.2004 Uhrzeit: 00:29 ID: 5868 | Social Bookmarks: Hallo zusammen, ein thema, das mich mal interessieren wuerde, ist wie ihr so von 2D auf 3D geht. Ich arbeite 2d normalerweise in nemetschek oder vektorworks, und auch fuer die meisten 3d geschichten tuts nemetschek. Ich habe mich dann allerdings mal etwas in den 3d workflow von cinema4d eingearbetet, das ich davor immer nur zum rendern der in nem erstellten modelle verwendet habe und muss sagen, das mir inzwischen 3d arbeiten und modellieren dort wesentlich angenehmer ist. Das problem ist nur: so richtig gut 2d kann man da ja nicht zeichnen Ich habe mit mehreren leuten gesprochen, die alle das selbe problem haben- da wird dann lustig drauf los gemix: bis zu nem gewissen grad wird dann in nemetschek ode autocad gezeichnet und modelliert, und je nachdem, wanns einem dann zu bloed wird, oder wo das programm so modellingtechnisch aussteigt, wird dann auf cinema oder 3dmax umgestellt. fuers rendern ja sowieso. Ich habe aber auch schon leute getroffen, die prinzipiell alles in 3d max machen, und gerade mal abgespeckte 2d zeichnungen importieren. Was ist bei euch so der stand der dinge--- was ist "professionell" bzw. was ist der beste "workflow" gruss pflo |
| |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004
Beiträge: 1.832
mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 08.12.2004 Uhrzeit: 11:54 ID: 5874 | Social Bookmarks: Hallo Pflo, Deine Frage klingt einwenig nach der Suche nach dem heiligem Gral. Die meisten CAD-Software-Hersteller versuchen zunehmend den Kauf ihrer Software mit der Fähigkeit, ein "virtuelles Gebäude" zu erstellen zu begründen. Dabei geht es zugespitzt gesagt darum, mit den klassischen Grundrissen, die man üblicherweise in CAD zeichnet, das komplette Gebäude zu erstellen. Dabei soll das gesamte Gebäude dann parametrisch erfaßt sein, so dass am Ende eine Datenbank steht, aus der hervorgeht, wieviele Schrauben welchen Typs zu welchem Preis, oder wieviel Quadratmeter welcher Nutzung enthalten sind. Außerdem sollten Änderungen sich möglichst automatisch in das Gebäude einfügen, was z.B. durch Relationen erreicht werden kann. Naja und so weiter. In gewissen Grenzen geht das auch, aber es erfordert in erhöhtem Maß strukturiertes Arbeiten und einen sicheren Umgang mit der Software. An die Grenzen stößt dieses Konzept immer dann, wenn die Intelligenz der Software (Programm oder zunehmend PlugIns) die Vorstellungen des Planers nicht ermöglicht, weil diese unkonventionell sind, da sich die Fähigkeiten der Objekte oder Porgramme in der Regel auf Vorgaben von Bauprodukthersteller beziehen. Auf der ACS dieses Jahr wurde dem Kind wieder ein neuer Name gegeben: BIM (Building Information Modelling) Als Planer in der Ausführungsplanung oder technischen Ausbau mag das ausreichen oder ersterebenswert sein, als Architekt in der Entwurfsphase aber nicht. Was nützt das beste Programm, wenn es mir nicht ermöglicht bzw. es nur schwer ermöglicht, meine Vorstellungen und Ideen darzustellen ? Und ich denke darum geht es in Architektur in nicht geringem Maße. Jetzt komme ich wieder zu Deiner Frage. Ich nehme an bei Dir geht es vornehmlich um Entwurf. Was professionell ist, hängt immer davon ab, was Du zu Deiner Profession machst. Nutze die Werkzeuge, die Dir für die jeweilige Aufgabe am meisten nützen, was Du bereits zu machen scheinst. Das Büro Behnisch, Behnisch und Partner visualisieren ihre Ideen oft so, dass sie Handskizzen bzw. Zeichnungen scannen und dann im Rechner nach arbeiten. Ich weiß, dass viele Büros ebenfalls ganz anders an der Darstellung arbeiten, als es sich Software-Hersteller vorstellen. Eine Methode ist z.B. zu dem Ort zu gehen, Photos zu machen, diese dann ein zu scannen bzw. zu laden, dann z.B. mit einem CAD oder Illustrations- bzw. Vector-programm die Perspektive zu rekonstruieren. Dann einen Plan z.B. vom Kataster zu scannen, im CAD- oder Modelling-Programm Skizzen oder Modelle, die nach wie vor eines der besten Startwerkzeuge sind, nachzubauen oder eben dann erst zu modellieren. Man könnte auch eine 3D Scansoftware für z.B. Styrodur-Modelle benutzen. Dieses Modell muß dann entsprechend der ermittelten Perspektive dargestellt und als Bitmap-Image (PSD, JPEG, PNG etc. ) ausgegeben werden und in dem Bildbearbeitungsprogramm zusammen mit dem Photo verarbeitet werden. Das ist eine sehr herkömmliche aber auch weitverbreitete Methode, die einiges an Erfahrungen erfordert, vorallem in Sachen darstellender Geometrie. Ich glaube, das es für das Entwerfen mit dem Computer grundsätzlich erstrebenswert wäre, möglichst viele Programme zu kennen, und sie dann jeweils nach ihren Fähigkeiten einzusetzen. die Professionalität besteht darin den Austausch zwischen den Applikationen richtig vorzunehem. Hier wäre es natürlich schön, wenn es ein Format gäbe, dass alle Fähigkeiten eines Programmes in der Datei erhält. Eventuell könnte IFC das bringen, aber das hängt von den Interessen der Software-Hersteller ab. Unprofessionell wäre eigentlich nur in der CAD-Software unstrukturiert zu arbeiten, Pläne als Imagefiles in ein Illustrationsprogramm zu exportieren, einen Plan mit 2400ppi zu scannen, Word oder Photoshop als Zeichenprogramm für Grundrisse etc.. Ich weiß auch nicht, ob man mit Modelling Programmen wirklich effektiv 2D-Pläne, wie Grundrisse zeichen kann (Schraffuren etc. !). Konkret würde ich Dir empfehlen, für Plandarstellungen (Grundriss, Schnitt ) CAD Software zu nutzen, Wenn Du eher schlecht bist bei Handskizzen und perspektivischem Skizziern bzw. Zeichnen, dann mögen Modelling-Programm ein Ersatz sein, um Ideen darzustellen, allerdings erst, wenn man diese Programme tatsächlich beherrscht !! Wenn es ums Darstellen von räumlichen Vorstellungen ohne tatsächliches Modell geht, die z.B. photorealistisch sein sollen, nutze verschiedene Methoden und Werkzeuge, so wie bisher. Ich persönlich finde photorealistische Renderings eher problematisch, da meistens der entwurfliche Detailierungsgrad nicht im Gleichgewicht zur Renderauflösung steht. Bei Details finde ich es aber eine gute Möglichkeit. Ich arbeite selber sehr viel mit VectorWorks. Lerne aber gerade Cinema4D. SketchUp finde ich auch sehr interessant. Da ich in VectorWorks versiert bin, arbeite ich zu Beginn eines Entwurfs wechselweise zwischen Skizzen auf Transparent und VectorWorks. Neuerdings übergebe ich die Zeichnungen nach SketchUp und Cinema4D. SketchUp nutze ich dabei gerne um den Sonnenverlauf zu testen, weil es schneller als in VW ist (nur Schieberegler bewegen). Man kann in SketchUp auch ganz schnell mal das Volumen im städebaulichem Massenmodelle untersuchen. Cinema4D möchte ich später zum rendern nutzen. Illustrator benutze ich für Überarbeitungen der Präsentationspläne (Transparenzen, Schrifteffekte etc.), Photoshop für dar Überarbeiten von Renderings, Acrobat und Indesign für Plotdatein bzw. Beamerpräsentationen und Mappen. Zum Schluß noch eine Bemerkung zu Frage nach dem richtigen Programm. Welchen das richtige Programm für einen persönlich ist, kann man nur herausfinden, indem man möglichst viele mal testet. Am Besten ist sicherlich, Kurse für möglichst viele Programme zu belegen, da lernt man sie am schnellest kennen. Außerdem setzen nicht alle Büros entgegen der landläufigen Meinung die gleiche Software ein. Es wäre also ein Nachteil sich nur auf eine Software wie AutoCAD zu beschränken. Ich persönlich bevorzuge Software, die sowohl auf Windows als auch auf MacOSX läuft. Grüße Michael |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 14.11.2002
Beiträge: 76
Jensation: Offline
Ort: Köln / Nürnberg
Hochschule/AG: Eventdesigner / adidas Beitrag Datum: 08.12.2004 Uhrzeit: 14:47 ID: 5876 | Social Bookmarks: Da kann man ja kaum noch etwas hinzufügen....sehr ausführlich und wie ich finde auch sehr gut von Michael beschrieben!! Meine Erfahrungen sind ähnlich - ich arbeite primär mit Skizzen, welche ich teilweise einscanne und am Bildschirm weiterbearbeite.Grundrisse, Schnitte und Detailzeichnungen erstelle ich entweder in AutoCad oder VectorWorks, da kommt es dann bei mir darauf an ob ich sehr detailliert oder eher etwas "gröber" zeichnen und dafür farbiger zeichnen will....renderings bearbeite ich dann in 3dmax! Momentan arbeite ich mich gerade in ArchiCad ein, sehe da aber die problematik, das details zu wenig ausgearbeitet werden und lösungen zu schnell vom programm übernommen werden - aber wie gesagt da stecke ich noch in den kinderschuhen - vielleicht ändert sich meine meinung da ja noch! wie sind eure erfahrungen diesbezüglich? hier meine programmübersicht: Autocad: Erstellen von Grundrissen-Schnitten - Ansichten -Details VectorWorks: Lagepläne, Stegreife,Messeplanung 3dMax: Renderings, Filme, Ansichten Photoshop: Bearbeiten von Renderings,x-refs,bmp´s als Plangrundlage Acrobat: Plotdateien, Präsentationsdateien für die Prof´s ACDSee: Bearbeiten und Präsentieren sowie Plotdateien von Pic´s später noch ArchiCad: Erstellen von Grundrisen,Schnitten,Ansichten Ich glaube aber auch das es die "eine" Lösung nicht gibt - es kommt auf die Planer an mit denen du zusammenarbeitest, welche Programme sie haben, wo der Datenaustausch reibungslos klappt, etc... Ich habe mich auch nur in VectorWorks eingearbeitet und mich damit befasst weil die "Freien" in unserem Büro damit arbeiten und der Datenaustausch mit AutoCad nicht immer 100%ig hinhaut. Grüße aus Köln Jens |
| |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Architektur-Themenbereiche | Antworten | Letzter Beitrag |
Plangestaltung mit Allplan 2006 - geeigneter "Workflow" | Robi | Präsentation & Darstellung | 6 | 30.05.2008 22:41 |
illustrator cs3 im architektur workflow | Jochen Vollmer | Präsentation & Darstellung | 3 | 29.07.2007 17:26 |
Nemetschek Allplan - Layer, Teilbilder, Workflow | Ben1st | Präsentation & Darstellung | 9 | 05.06.2007 22:18 |
workflow rendering/präsentation | michael_b | Präsentation & Darstellung | 19 | 12.03.2007 15:06 |
Workflow aus AutoCad | nuwanda | Präsentation & Darstellung | 1 | 17.12.2006 17:59 |