Registrierter Nutzer Registriert seit: 20.04.2007
Beiträge: 2
PolyRage: Offline
Beitrag Datum: 21.04.2007 Uhrzeit: 21:28 ID: 23293 | Social Bookmarks: Guten Abend, Ich bin Grafik Design Student im letzten Semester und befinde mich etwa fünf Monate vor meiner Abschlussarbeit. Mein Schwehrpunkt ist Multimedia und die letzten zwei Jahre hab ich mich intensiv mit 3d Visualisierungen beschäftigt. Meine größte Ausdauer lag in den Bereichen: Exposé, Storyboard, Modeling, Animation, Rendering, Postwork. Über viele, von mir selbst oder meiner Schule, gestellten Aufgaben und Projekte habe ich immer mehr Gefallen am Umsetzen von "moderner" Architektur gefunden. Da meine Stärken eher technische Visualisierungen sind soll nun auch meine Abschlussarbeit richtungsweisend für meine spätere Laufbahn sein. Das Thema der Arbeit ist frei wählbar und auch die Umsetzung ist beliebig. Es ist eine "normale" Grafik Design Ausbildung, es wird daher mehr Wert auf Linentreue zum Konzept und den genauen Bezug zur Zielgruppe gelegt als auf die technische Realisierbarkeit. Nun zu einer groben Beschreibung meiner Arbeit: Es sollen moderne, modular erweiterbare Häuser entstehen welche komplett individuell auf dessen Besitzer "zugeschnitten" werden können. Steht Nachwuchs an ist es möglich ein weiteres Modul anzubauen und ist dieser flügge kann es wieder abgebaut(verkauft) werden. Bei Umzügen z.B. ins Ausland kann auf erworbenen Grund das Eigenheim wieder aufgestetz werden. Es stehen mehrere Module zur Verfügung (Küche,Bad,Wohnzimmer,Balkon...), welche durch Wandkonzepte komplett auf die Bedürfnisse der Besitzer unterteilt werden können (jeder quadratmeter ist da wo der Besitzer ihn gerne haben möchte). Ansprechen möchte ich mit der Arbeit vor allem junge, moderne Familien, wobei ich mir mit dem etwaigen Einkommen der Zielgruppe noch nicht ganz sicher bin. bevor ich jetzt noch mehr schreib, mein Anliegen: - ich würde gerne eure Meinung hören - Diskussionen zum Thema führen - Verwandte Projekte kennenlernen - über die Realisierbarkeit eines solchen Projektes sprechen - Gedankliche Anstösse, Kritik, einsammeln Resonanz wäre für mich sehr wichtig und ich hoffe einige können sich mit dem Thema identifizieren. mfg PolyRage |
| |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004
Beiträge: 1.832
mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 21.04.2007 Uhrzeit: 23:43 ID: 23294 | Social Bookmarks: Zitat:
Guck mal unter www.meyer-miethke.de Guck Dir auch mal Studio Piano & Rice mit ihrem il Rigo evolutive housing an, wenngleich das nicht wirklich mobil gedacht war. Ich glaube in den Büchern "Move" oder "Living in Motion" wirst Du auch einige interessante Arbeiten zu dem Thema finden. Gropius, Wachsmann, F.L. Wright, Wagner und Buckminster Fuller fallen mir auch noch ein. Wobei der Gedanke der Modularität noch nicht so stark auf das Haus als Produkt augerichtet war. Es ging eher um das Haus als System oder Baukasten und um Wachstumprozesse, die bei Dir aber auch eine Rolle spielen. Ich denke, mehr als die technische Umsetzung werden soziologische Aspekte das Projekt in Frage stellen. Es geht dabei um die Vortsellung von Wohnen und Haus. Um das zu ergründen solltest Du Dich auch mit Soziologie beschäftigen. Denn ein wesentlicher Beweggrund für das von Dir und anderen grob beschriebene Konzept, ist eine Mischung aus sesshafter und nomadischer Lebensform. Also eine Frage, die man schnell stellen wird, ist, wer wird ein potenzieller Erwerber sein. Und ist es für diesen Erwerber sinnvoll, sein Haus mitzuschleppen. Ist der Grund seiner nomadischen Lebensweise, sei Beruf, dann ist eventuelle sein Einkommen hoch genug sich überall eine neue Wohnung zu kaufen oder mieten. Bei solch einem Einkommen, wäre ein mobiles Haus vielleicht auch nicht repräsentativ genug. Ist sein Einkommen nicht hoch, und das vielleicht auch der Grund für seine Nicht-Sesshaftigkeit, dann ist wahrscheinlich auch ein modulares Haus unerschwinglich und eher hinderlich bei einem Ortswechsel. Man darf nicht vergessen, dass für einkommensschwache Haushalte, ein Eigeneim oft nur in Eigenleistung durch die Muskelhypothek und die Einbindung ins soziale Netzwerk realisierbar ist. Das gäbe es alles bei einem Haus als Produkt nicht. Immobililenwirtschaft, Baurecht und Stadtentwicklung spielen auch noch eine Rolle. Das alles fällt mich spontan ein. Das werden später Kritikpunkte sein. Das soll Dir nicht den Mut nehmen, aber ein Hinweis auf die Komplexität des Themas sein. Aus diesen Gründen haben sich modulare und oder mobile Häuser in Europa nicht duchsetzen können, obwohl es immer wieder Ansätze dazu gibt. Aber die Welt ist größer als Europa und es gibt auch andere Anwendungen als Wohnen. Spannend und Anstossend kann so ein Konzept aber immer sein.
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 09.01.2005
Beiträge: 41
gustav: Offline
Ort: Graz Beitrag Datum: 22.04.2007 Uhrzeit: 15:49 ID: 23300 | Social Bookmarks: du kannst vielleicht mal hier nach diplomarbeiten schauen, die sich auch mit so einem oder ähnlichen thema beschäftigt haben - das gibt dir vielleicht zusätzlich einige denkanstöße http://www.baunetz.de/arch/diplom/ lg |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 20.04.2007
Beiträge: 2
PolyRage: Offline
Beitrag Datum: 22.04.2007 Uhrzeit: 17:31 ID: 23301 | Social Bookmarks: Erst mal vielen Dank für eure Antworten und links zum Thema. Wenn ich ehrlich bin kommt es mir immer mehr so vor als wäre ein Konzept für ein solches Projeckt nicht umzusetzen aber die Realitäts Nähe ist für mich nicht so sehr entscheidend. Sich mit Soziologie und den Problemen früherer Projekte zu beschäftigen bleibt wohl nicht erspart doch schreckt es mich auch ab vor der Arbeit. Da ich mich unter anderem mit dieser Arbeit bei Architektur Visualisierungs Büros bewerben möchte wäre es interessant zu erfahren ob "modulares Bauen" in der Branche ein eher "leidiges" Thema ist oder belächelt wird. Ist die Realisierung für ein solches Büro entscheidend oder haben die Gestalterischen Fähigkeiten mehr Gewicht? Klar muss natürlich das Konzept stimmig sein! |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004
Beiträge: 1.832
mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 23.04.2007 Uhrzeit: 00:24 ID: 23308 | Social Bookmarks: Zitat:
Wenn Du als Architekt anfangen willst, könnte es eher um den Entwurf gehen. Aber ein utopischer Entwurf ist kein Absagegrund. Hinderlich könnte eher das fehlende Architekturstudium bzw. Hintergrundwissen sein, aber auch nicht immer. Architektur ist ja ein Grenzbereich. Allerdings denke ich, das ist gar nicht Dein Ziel. Dein Ziel ist wahrscheinlich erstes. Dann ist es auch nicht verkehrt, etwas architektonisches zu machen. Und mit modularem Bauen zeigst Du Dein Interesse für Architektur und seine Möglichkeiten. Ich würde nur vermeiden, der Annahme zu erliegen, dass das Konzept eine revolutionäre Idee ist, und mich beim Thema Architektur eher zurückhalten. Es geht um Visualisierung eines Produkts, das mit Architektur zu tun hat, nicht um Architektur.
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 | |
Registriert seit: 15.02.2003
Beiträge: 1.762
Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 23.04.2007 Uhrzeit: 12:55 ID: 23313 | Social Bookmarks: Ich würde mich nicht entmutigen lassen, das Thema gibt schon was her. Sich die Diplomarbeiten zum Thema anzuschauen ist wohl die beste Vor-Orientierung. Meistens spielen die in Entwicklungsländern; oft geht es dabei um temporäre Strukturen. In unseren Breitengraden ist das weniger ein Thema, weil die Erfahrungen in den 1960ern, 1970ern nicht gut waren (z.B. "Meta-Stadt"): Die litt unter baukonstruktiven Problemen, ist aus heutiger Sicht architektonisch unbefriedigend (dieser strukturalistische Ansatz ist out). Außerdem können solche stereotypen Containerburgen städtebaulich problematisch sein (Außenräume, Erdgeschosszonen, lokale Einbindung). Andererseits gibt es Zusammenhänge, da ist man auch heute noch/wieder von der Idee fasziniert: An der Westküste der USA gibt es doch Archis, die Standard-Schiffscontainer zu Häusern umbauen (weil der Leer-Rücktransport nach Asien teurer ist als ein neuer). In London (?) wurde doch vor kurzem ein mehrstöckiger Wohnblock auch aus Schiffscontainern errichtet. Ich könnte mir vorstellen, dass so ein System z.B. für eine Aufwertung von Slums/Favelas geeignet sein könnte. EDIT: Ein Link zu Containern habe ich noch: http://www.fabprefab.com/fabfiles/containerbayhome.htm Geändert von Tom (23.04.2007 um 13:25 Uhr). |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 01.06.2006
Beiträge: 253
3dgeplagt: Offline
Ort: frankfurt/M Beitrag Datum: 23.04.2007 Uhrzeit: 16:02 ID: 23322 | Social Bookmarks: hallo polyrage, hab ein interessantes objekt, dass für dich in frage kommt. schick mir mal ne pm, dann können wir drüber reden
__________________ form follows fun |
| |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Architektur-Themenbereiche | Antworten | Letzter Beitrag |
Flexibles und modulares Bauen ! | Hunecker | Entwurf & Theorie | 10 | 01.09.2009 14:00 |
verkaufe "BAUKO" Buch über 1000 seiten!!! | holger | Biete | 2 | 27.10.2004 21:38 |
faz.net - Diskuss.anstoss: "Ohne Idealismus geht es nicht" | Tobias | Beruf & Karriere | 8 | 22.01.2004 22:11 |