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Robi: Offline
Beitrag Datum: 10.07.2008 Uhrzeit: 15:22 ID: 29778 | Social Bookmarks: Hallo! Jeder Plan ist individuell, jeder hat seinen eigenen Geschmack und Vorlieben was die Plangestaltung angeht und meistens ist die Gestaltung und Ausabeitung der Pläne abhängig von der Entwurfsaufgabe. Aber trotzdem. Gibt es eine Art "Grundprinzip" für eine erfogreiche Plangestaltung? Ich meinen nicht etwas so grundsätzliches wie "ein Plan muss lesbar sein" oder "die Atmosphäre" sollte "transportiert" werden, das ist dann doch zu allgemein. Ich meine ähnlich wie bei Ausführungszeichnungen, wo man sagen könnte "wenn Du nen Plankopf, ne Legende und ne Maßstabsangabe hast ist das schon die halbe Miete" Eine gelungene und angemessene Präsentation kann manchmal den Unterschied zwischen z.B. "gut" und "sehr gut" ausmachen. Leider wird die Präsentation bzw. Präsentationstechniken bei uns nicht wirklich gelehrt und oft gibt´s auch nur mehr oder weniger (gute) konstruktive Kritik, und bei der Umsetzung ist man dann wieder mit seinen Fragen allein. Was sind eure "Schema Fs", welches eure "Grundlayouts", die ihr dann nur umbauen/abändern müsst? Welche Grundprinzipien sollte man unbedingt beachten um seinen Entwurf professionel und erfolgreich zu präsentieren? |
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Social Bookmarks: Wie Du schon sagst, sollte die Lesbarkeit im Vordergrund stehen. Ganz wichtig, aber von vielen nicht verstanden. Dann sollten die Pläne eine angenehme Atmosphäre haben. Aggressive Farben z.B. sollten nur in Ausnahmefällen genutzt werden. Der Grund hierfür liegt nicht nur bei der "Stimmung" die man damit bei Betrachter erzeugt, sondern auch dem Problem, dass sonst das Plandesign im Vordergrund steht. Damit hätten wir den nächsten Punkt. Der Entwurf sollte im Vordergrund stehen nicht das Plandesign! Um mehrere Pläne zusammenzuhalten sollte es durchgehende Horizonte geben. (Ein Farbkonzept so und so vorausgesetzt.) Ich habe z.B. häufig am unteren Ende eines Planes einen ca. 5-8cm breiten Streifen (als farbigen Balken oder durch ein Strich abgetrennt). In diesem Bereich stehen dann Titel, Plannummer und ggf. Firmenlogos. Der Balken kann dann auch gleichzeitig als Horizont für Schnitte und Ansichten dienen. D.h. Ansichten sitzen genau auf dem Balken und Schnitte regen mit Ihren Untergeschossen in den Balken hinein. Vorallem Schnitte können gerne am unteren Ende, wo sie nicht auf Aughöhe sind, platziert werden, da Sie zwar Pflicht sind, aber nicht die Kür. Den Kopf des Planes nutze ich gerne für Visualisierungen. Visualisierungen sind das wichtigste Element einer Präsentation. Die Grundrisse zeichnet man eigentlich um nachzuweisen, dass alles funktioniert und dass die Zusammenhänge erfüllt sind. Das wird in der Vorprüfung zwar genau geprüft, aber auf eine Jury wirken aber natürlich zuerst die Visualisierungen, in denen man auch die Innenräume darstellt. (Das Befreit einen NICHT von guten Grundrissen. Sind die Grundrisse nicht gut, sieht das die Jury!) Bei den Visualisierungen sollte man,wenn möglich, sowohl am Anfang als auch am Ende Visualisierungs-Highlights setzen (also nicht das Ganze Pulver auf den ersten beiden Plänen verschießen).
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Flo: Offline
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Hochschule/AG: 3D Grafiker Beitrag Datum: 10.07.2008 Uhrzeit: 16:28 ID: 29780 | Social Bookmarks: Zitat:
Zitat:
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Grüße, Florian
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Beitrag Datum: 10.07.2008 Uhrzeit: 17:53 ID: 29782 | Social Bookmarks: Ich glaube Florian und Flo haben die wesentlichsten Dinge erwähnt, aber ich kann noch ein paar Sachen hinzufügen, vor allem ein paar Basics (die aber eigentlich klar sein sollten ;D ) die bei uns immer noch viele falsch machen. Das mag sich jetzt trivial anhören, aber ich sehe immer wieder wie Kommilitonen versuchen, verschiedene Schriftarten zu mixen. Ich würde sagen das ist z.B. ein absolutes NoGo. Dann haben viele auch ein Layout aus lauter Bögen gleichen Formates und haben auf jedem Bogen den gleichen Plankopf mit Name/Matrikelnummer, Projektbezeichnung usw. Solche Dinge sollten einmal am Anfang des Planes stehen, und nicht durch Wiederholung zum verbindenden Element werden. Wenn man ein Layout aus mehreren Bögen macht muss das insgesamt trotzdem wie "aus einem Guss" wirken, das lässt sich durch verschiedene Dinge erreichen, z.b. wie der Florian schon gesagt hat mit einem Streifen der entweder zusätzliche Informationen enthält (Fotos von Materialien, Erklärung des Entwurfskonzeptes, Skizzen) oder eben die Planbezeichnungen, Maßstab etc. Auf jeden Fall sollte man ähnliche Dinge in bestimmten Bereichen "gruppieren" und nicht willkürlich um die Zeichnungen platzieren. Der Entwurf sollte aber schon alleine durch die Pläne und Visualisierung "rüberkommen", und nicht noch Texte zur Erklärung nötig haben. Lange Texte auf Präsentationsplänen oder Berechnungen zu Tragwerk etc. würde ich auch unbedingt vermeiden. Falls so etwas nötig sein sollte dann besser ein Extra-Heftchen mit gleicher Farbgestaltung/Layout wie die Pläne dazulegen. Viele versuchen auch ein Logo für ihr Projekt zu entwickeln und setzen das auf jeden Plan. Die sind aber meist misslungen, wirken wie Briefmarken und sollte man besser weglassen (wenn man nicht gerade Grafikdesigner ist . Was auch klar sein sollte ist dass Beschriftungen und Zeichungen alle horizontal oder vertikal zueinander ausgerichtet sein sollten (auf gemeinsamen Linien, Horizonten), Grundrisse sollten so Dargestellt sein dass man sie sich ohne Probleme übereinander vorstellen kann (man darf nicht erst das Treppenhaus suchen müssen). Genauso wie Ansichten und Schnitte zueinander auf gleicher Höhe liegen sollten. Als Beispiel: Wir haben in unserer letzten Schlusspräsentation unser Layout in zwei horizontale Bereiche eingeteilt: Oben die eher technischen Informationen und Pläne (Grundrisse, Schnitte, Details) und unten die eher visuellen (Ansichten), weil wir dadurch die Ansichten am unteren Planrand absetzen konnten und sie nicht auf einem Horizont in der Luft schwebten. Das war in Baukonstruktion, da standen die technischen Dinge auch eher im Mittelpunkt. Das Gelände der Ansichten war gleichzeitig der Beschriftungsblock für Planbezeichnung, Maßstab etc und wurde auf den Plänen ohne Ansichten fortgeführt. Das war eigentlich das einzige verbindende Element und kam ganz gut an. Wir haben uns wirklich lange Gedanken über das Layout gemacht und letztendlich war das die einzige Möglichkeit, die Ansichten gut unterzubringen, weil wir eben nur die Ansichten als "visuelles" Mittel hatten. Da kann es echt hilfreich sein sich schon sehr früh die Pläne, und seien es unfertige, zu nehmen und in Indesign anzuordnen. Dann sieht man gleich wie viel Platz man ungefähr braucht, wo Platzprobleme entstehen können und dann kann man zB Bauteilbeschriftungen bei Details dementsprechend anderes anordnen. Wir bekommen in den Vorlesungen und Korrekturen auch nicht sehr viel darüber vermittelt, aber ich denke da lernt man eh am meisten durch genaues Anschauen von anderen Präsentationen die einem besonders gefallen, und nicht zuletzt auch von den Fehlern der anderen. mfG |
Social Bookmarks: Ich hatte vorhin keine Zeit noch ein Beispiel anzufügen. Hier z.B. meine Diplompräsentation. (Dort sieht man auch gleich, dass sich nicht immer alles genau so wie ich es beschrieben habe umsetzen lässt, aber die richtig guten Präsentationen aus dem Büro kann ich hier nunmal nicht einfach veröffentlichen)
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Social Bookmarks: Zitat:
In der Uni kann man sich das vielleicht sparen, in Wettbewerben muss dann aber doch auf jeden Plan der Name bzw. die Kennziffer. Aber diese Zusatzinfos müssen nicht besonders groß sein... Das ist übrigens noch ein Punkt: Die Schrift sollte aus einem halben bis einem Meter lesbar sein, aber nicht aus 5 Metern... D.h. ein 2cm hoher Titel und eine 14pt Schrift für Fließtext ist vollkommen ausreichend!
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Beitrag Datum: 10.07.2008 Uhrzeit: 19:31 ID: 29788 | Social Bookmarks: Ja ich dachte mir dass das bei Wettbewerben z.T. anders aussieht. Da hat das dann organisatorische Gründe hehe. Bei uns fallen jedenfalls diese nur aus Texten bestehenden Layouts, die eben einen dicken Streifen unten voller Beschriftung haben, immer negativ auf. Die Schrift kann man auch relativ unauffällig unterbringen wenn man sie nicht unbedingt schwarz macht, auch ein dunkles grau oder ein zum Layout passender Ton kann noch gut lesbar sein, sticht aber dann kaum noch heraus. Das mit der Schriftgröße stimmt, am besten druckt man immer mal wieder nen Testdruck aus, hängt es an die Wand und kuckt es mal aus der Entfernung an um rauszufinden wie klein man werden kann. |
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Robi: Offline
Beitrag Datum: 12.07.2008 Uhrzeit: 17:01 ID: 29828 | Social Bookmarks: Hallo! Das fängt doch schonmal richtig konstruktiv an! Doch eins fällt doch irgendwie auf - über "Geschmack" und "Schönheit" lässt sich ohne konkretes Beispiel meist nur schwer austauschen. Aber trotz allem muss ein gelungenes Gestaltungskonzept doch auch irgendwie quantitativ bewertbar sein. Es kann doch nicht "nur ein Bauchgefühl" sein wenn man Pläne mal nicht inhaltlich sondern rein von ihrer Gestaltung her bewerten möchte. Von da her müsste es dann doch auch möglich sein den Umkehrschluß zu machen und einen Katalog zu erstellen der zu mindest die Grundlagen (für einen Erfolg) beinhaltet. Und es müsste doch auch möglich sein schwammigere Tipps (ein Plan muss Lesbar sein! ) zu konkretisieren und/oder messbarer zu machen. Es gibt doch auch immer wieder Leute die sagen sie könnten anhand der Plangestaltung "sehen" welches Büro dahinter steckt. Wenn es also Büros gibt die ein solches "Corporate Plandesign" verwenden müsste man dieses "Schema F" doch auch beschreiben können. Oder gehören diese "Strategien" zu den Büro-Interna über die man nicht sprechen soll/darf/möchte? |
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Beitrag Datum: 12.07.2008 Uhrzeit: 20:24 ID: 29832 | Social Bookmarks: Punkto lesbarkeit kommt es auf diePlanungsphasen an: Bei den Wettbewerben z.B., was ja den Entwürfen an der Uni am nächsten kommt, stehen klare Ablesbarkeit der Funktionen, Erschliessung, Entwurfscharakter bzw. Ansatz im Vordergrund. Deshalb sollte man alles, was diese Punkte aufzeigt, grafisch ausarbeiten, und andere Punkte, wie Möblierung, Beschriftung, Material usw. Zurücknehmen. So, dass der Betrachter halt den Plan in der ersten Minute begreifen kann, ohne aus einer Fülle von Infos auswählen zu müssen. Konkret heisst das z.B. wichtige Wände schwärzen, Transparente mit Strichlinie, Fenster nur mit linie, dass die Öffnung "offen" bleibt, und nicht durch Fensterdetails zu voll wird. Und auch im Grundriss geht es um den "Hook" des Entwurfs, auch hier gilt es essentielles grafisch auszuarbeiten, z.B. durch Hinterlegen mit Grafiken, Farbakzenten oder ähnliches. Beim Layouten sollte man dann darauf achten, dass Grundrisse, Ansichten und Renderings mit dem Plankopf harmonieren sollen, z.B. durch Form, Farbe oder Ähnliches. Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr, zu volle Pläne mit Hintergrundgrafik und voller Schriftzügen sind optisch einfach zu überladen, schnell rücken irgendwelche Grafikdetails, die nichts mit dem Entwurf zu tun haben, in den Vordergrund. |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 13.07.2008 Uhrzeit: 13:50 ID: 29840 | Social Bookmarks: sehr beeindruckend! War das vor oder nach dem Mercedes Benz Museum |
Social Bookmarks: hmpf.. danach. Allerdings sind die Ähnlichkeiten sehr gering und der Vergleich wurde mir erstmalig bei bereits weit fortgeschrittenem Planungsstand zugetragen. Ich glaube, dass es eigentlich auch nur die Fassade ist, die einige Leute zu diesem Vergleich kommen lässt.
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 13.07.2008 Uhrzeit: 15:43 ID: 29842 | Social Bookmarks: war auch nicht so gemeint; so wie Du es erklärst, schien es mir auch zu sein! |
Social Bookmarks: @ Florian bei Deinen Plänen sieht man auch schön, dass ein einheitliches Bildformat wichtig für's Layout ist - dass die Renderings oder auch Fotos, Skizzen etc. nicht in zig verschiedenen Größen irgendwo auf dem Plan rumspringen, sondern ihren definierten Platz haben. Eigentlich wie beim Layout eines Buches/einer Broschüre. | |
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