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Angelos P.-Mat.: Offline
Ort: München ![]() Beitrag Datum: 19.06.2012 Uhrzeit: 14:12 ID: 47047 | Social Bookmarks: Hallo allerseits! [Erstmal hoffe ich hier kein Thema doppelt zu erstellen. Bei meiner Forum- Suche fand ich überhaupt keine Beiträge zu BIM, was mich zur Vermutung führt, dass ich die Such-Funktion wohl nicht genz peile...] Goßes Thema in den letzten Jahren, Building Information Modelling! Bevor ich mich als Jungspund in den Arbeitsmarkt stürze bin ich der Meinung, mir das unbedingt im Studium noch geben zu müssen. Bin sicher der eine oder andere Profi ist schon dabei seine Erfahrung im Gebiet zu sammeln und Praxisrelevanz geht natürlich über alles. Genau darum stell' ich das Thema auch hier und nicht als irgendein studiumselevanten thread rein. Die hauptsächliche Frage die sich stellt - welche Software? Man stößt schnell auf folgende Kandidaten: - Revit (Autodesk) - ArchiCad (Graphisoft) - Vectorworks (Nemetschek) Revit und Archicad wurden speziell für BIM entwickelt und sind daher viel ausgeklügelter im Umgang damit, Vectorworks ist seit wenigen Versionen dabei und ist logischerweise noch unreif. Allerdings zeichne Ich seit zwei Jahren mit VW (davor mit AutoCAD), habe es auch in einem guten Büro 'in action' erlebt und muss sagen ich bin sehr überzeugt. Es ist nicht nur die einwandfreie Referenzierung und präzise Organisation der Pläne auf allen Ebenen, die es mir angetan hat, sondern auch die Möglichkeiten der Präsentation, des ästhetischen Eingriffs, der Vorwegnahme der finiten Form meiner Zeichnungen. Kurz: das Programm macht für mich Adobe Illustrator überflüssig und dafür liebe ich es! Eine Freundin, die in Darmstadt studiert, hat mir Revit als rundum gelungene Komplettlösung ans Herz gelegt, doch alleine der Gedanke zurück an die Arbeitsumgebung von AutoCAD lässt mich erschaudern! Außerdem suche ich nicht nach einer Komplettlösung an sich das Programm braucht nicht zu rendern wie ein Weltmeister, dafür hab' ich Rhino und 3ds. Es geht mir wirklich rein um flexible Planung und Mengenermittlung im BIM-Bereich. Nun bin ich aber natürlich jung und in der Ausbildung. Ich lasse mich gerne eines besseren Belehren. Ich will nicht nur wissen welches Programm gut tut, sondern auch ob BIM gerade viel Sinn macht, oder generell noch nicht weit genug entwickelt ist um einem Büro das Leben leichter zu machen. Jeder Kommentar zum Thema, Geschichten und Arbeitserfahrung sind willkommen! Netten Guß, Angelos P.-Mat. |
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Angelos P.-Mat.: Offline
Ort: München ![]() Beitrag Datum: 19.06.2012 Uhrzeit: 14:24 ID: 47048 | Social Bookmarks: Hier aus einem CAD-Forum noch eine sehr interessante Diskussion zum Thema: "BIM- Erfahrungen mit Vectorworks und Archicad" ist vor allem gegen Ende interessant, wo die probleme bei der 3D-Modellierung diskutiert werden. Aber generell sehr gute Beiträge um auch hier die Diskussion mal ins rollen zu bringen... Gruß, Angelos P.-Mat. |
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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 19.06.2012 Uhrzeit: 16:12 ID: 47052 | Social Bookmarks: Hallo Angelos, ich habe vor ein paar Jahren bei einem bekannten Büro (Gewerbebauranking waren wir damals Platz 1) gearbeitet. Gezeichnet wurde in Entwurf und Ausführung mit Vectorworks. Der Grund waren die Vorzüge, die Du beschreibst. Bei einem gewonnen Wettbewerb war Auftragsbedingung mit der Wunsch-Software des Bauherrn zu arbeiten. Bauherrenvertreter waren Wirtschafts- und Maschinenbauingenieure, die Revit wünschten. Revit ist in der Bedienung anders als AutoCAD, jedenfalls damals. Wir hatten auch Schwierigkeiten im Datenaustausch mit 3ds. Die größten Schwierigkeiten hatten wir beim Anpassen an den Bürostandard. Die Anpassung der "Familien" in Revit war nicht dokumentiert. Anfragen beim Support waren kostenpflichtig, und der lokale Distributor konnte keine Frage beantworten, ohne vorher bei AutoDesk in München zu fragen. (War übrigen nach einem Jahr pleite). Das Erzeugen von parametrischen Objekten durch Zeichnen und Parameter durch Bemaßungen, ist genial. Erinnerte mich einwenig an Vectorworks, aber eben weiter gedacht. Aber das Erzeugen und die Anpassung war undurchsichtig und nicht intuitiv. Wir haben zu zweit an der Anpassung gearbeitet und es nach einem halben Jahr gelassen. Wir haben alles mit Vectorworks 2D gezeichnet und es am Ende jeder Leistungsphase, nach der Bezahlung, in Revit von einem Spezialisten nachbauen lassen. Zur Zeit arbeite ich mit ArchiCAD. Da sieht's ähnlich aus. Das Erzeugen des BIM kostet zu viel Zeit. Je detailierter der Maßstab ist, desto mehr Zeit verschlingt es, im Modell und Plan eine korrekte Darstellung zu erhalten. Für Flächen und Mengenermittlung muss ich trotzdem im Plan auf Papier nachvollziehbare Darstellungen zeichnen und Berechnungen aufschreiben. Erschwerend kommt bei ArchiCAD hinzu dass es keine richtigen Instanzen wie z.B. AutoCAD-Blöcke oder VectorWorks Symbole kennt. Man kann auch keine Schnitte oder Ansichten referenzieren, sondern nur das Modell via Grundriss. Objekte und Hotlinks können nicht überzeugen. Wobei Objekte durchaus Potenzial hätten, aber die Umsetzung ist nicht gut. 2D-Zeichungen sehen aber schöner aus als bei Revit. Bei Revit bin ich wieder völlig raus. Bei ArchiCAD würde ich sagen, BIM bis zum Vorentwurf. Darstellungen ab M1:100 : Modell anzeigen lassen für die Geomentrie, Plandarstellung drüber zeichnen. Rückblickend habe ich das Gefühl, dass ich mit VectorWorks meine Zeichnungen besser strukturieren und kontrollieren konnte. Durch ArchiCAD gewöhne ich mir das gerade wieder ab und zeichne wieder mehr Linie für Linie um nicht den Überblick zu verlieren. BIM halte ich prinzipiell für interessant und zukunftsfähig, aber die Software ist noch nicht so weit, als dass der Einarbeitsungsaufwand durch die Honorare gedeckt wäre. Meine persönliche Meinung ist, dass ArchiCAD noch sehr viele alte Zöpfe abschneiden muss, um da hinzukommen. Vectorworks hat schon fast alle alten Zöpfe abgeschnitten, profitiert aber mehr von seinen Strukturierungsstärken. Die Frage ist auch, in wie weit das BIM in den Arbeitstag des Planers paßt. Was nützt es, wenn Du mit Überstunden ein BIM bastellst, welches Dich entwurflich vielleicht sogar behindert (zeitlich und darstellerisch) und die Fachplaner nicht mit (D)einem BIM arbeiten. In aller Regel gelten 2D-Pläne auf Papier als rechtliche Planungsgrundlage und kein virtuelles Gebäude Modell, dass man sich nur am Computer ansehen kann. |
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fst: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 19.06.2012 Uhrzeit: 22:28 ID: 47067 | Social Bookmarks: Ich betreue mittlerweile mehrere Büros die mit ArchiCAD und BIM Modellen arbeiten. In einem Fall wurde vom Auftraggeber BIM/ Ifc gefordert. Dieses Projekt wurde zuerst mit Vectorworks bearbeitet und wurde dann wegen diverser Probleme auf ArchiCAD umgestellt. Ich denke das die "Vorzüge" von Vectorworks beim Erstellen von 2D Plänen und Entwurfzeichnen spätestens beim Erstellen eines BIM Modells nicht mehr greifen. BIM bis zum Vorentwurf macht generell wenig Sinn, da ja dann das Gewerke übergreifenden Arbeiten erst richitig beginnt und die Daten mit den Fachingenieuren ausgetauscht werden. Es geht ja beim BIM nicht darum ein Gebäudemodell zu erstellen. Vielmehr ist es ein Arbeitsprozess beim dem im Idealfall alle beteiligten Inegnieure gemeinsam anhand eine Datenmodells das Gebäude planen. Wenn der Planungsprozess jedoch auf herkömmliche Weise 2D abgewickelt wird, können die Vorteile des BIM nicht ausgeschöpft werden. |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 07.08.2006
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 20.06.2012 Uhrzeit: 12:37 ID: 47072 | Social Bookmarks: Zitat:
Jeder Fachplaner benutzt andere Software. Jeder baut nach seinen "Bedürfnissen" in seiner Software ein eigenes 3D-Modell: -Architekt für Visualisierung -Tragwerksplaner für Tragwerk /FEM -Heizungsplaner für Wärmebedarfsberechnung -Bauphysiker für Wärmeschutznachweis ... | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 23.10.2011
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Angelos P.-Mat.: Offline
Ort: München ![]() Beitrag Datum: 20.06.2012 Uhrzeit: 17:28 ID: 47076 | Social Bookmarks: Danke erst mal ellerseits für die tollen Beiträge! Die ganzen Ansätze helfen mir immens weiter. Also der Kommentar von personal cheese scheint verheerend Zitat:
besseren Verständigung zwischen Fachplanern geführt hat? Ansonsten - wenn es nur um meinen architektonischen Mikrokosmos geht - werde ich natürlich zuschauen ein Programm zu wählen, das meinen Entwurfsbedürfnissen entspricht. fst hat zwar einen ziemlich guten Punkt mit Zitat:
Vectorworks ein flexibles 3D-Modell zu erstellen mit referenzierten Bauteilen und am besten auch flexiblen vertikalen Maßen, dass mir sowohl im Entwurf, als auch im großen Schritt zur Ausführungsplanung weiterhilft. Eigentlich habe ich gehofft, dass irgendjemand mehr zur 3D-Anwendung von VW weiss, aber anscheinend muss ich da selber in den sauren Apfel beissen... | ||
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