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Datum: 23.02.2013
Uhrzeit: 13:03
ID: 49555



Ausführungsplanung mit Revit 2013

#1 (Permalink)
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Hallo zusammen,

nach einer Umstellung unserer CAD-Umgebung auf konsequentes BIM (Revit 2013), mache ich gerade mein erstes großes Projekt ausschließlich in 3D. Die Vorplanung bis zum Bauantrag, mit den vielen Alternativen und kurzfristigen Planungsänderungen, lässt sich mit Revit ganz gut an. Wie wir aber eine Ausführungsplanung mit Revit hinbekommen sollen, auf dem gleichen Informations- und Darstellungsniveau wie z.B. mit AutoCAD oder Allplan, ist uns bisher ein Rätsel.

Die Revit-Werbung und -Handbücher versprechen auch hier Wunder. In der Realität stellt sich aber vieles als unpraktikabel oder umständlich dar. Theoretisch kann man auf Basis des allzeit-aktuellen 3D-Modells in den Detailzeichnungen intelligente 2D-Objekte platzieren, die sich bei späteren Rohbauveränderungen noch anpassen. Wenn man das aber nicht konsequent macht, sitzt man da mit den extrem beschränkten 2D-Fähigkeiten von Revit, mit denen man kaum 2 parallele Linien zeichnen kann und für jede Kombination aus Linientyp, Farbe und Strichstärke ein neues Linien-Familienmitglied definieren muss.

Gibt es hier Leute, die mit Revit bereits eine komplette Ausführungsplanung für ein Großprojekt gestemmt haben, und das vielleicht sogar rationell organisiert? Das, was wir an Revit-Details in Beispiel-Projekten von int. Büros sehen können, ist 1-2 Klassen gröber und lückenhafter als ein gutes 1:5 oder 1:10 Detail aus AutoCAD bisher.

Für Rückmeldungen vielen Dank.

T.

P.S. Bitte keine Worthülsen von Revit-Verkäufern, wie ich sie schon in Revit-Foren gelesen habe à la: "Revit kann alles, man muss nur eine gute Schulung haben". Schulungen und einen Revit-Guru, der extra für den BIM-Switch eingestellt wurde, haben wir.

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Datum: 24.02.2013
Uhrzeit: 14:55
ID: 49559



AW: Ausführungsplanung mit Revit 2013

#2 (Permalink)
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Hallo Tom,

ein Großprojekt in einem Modell mit einem Detailierungsgrad 1:5 zu erstellen ist nicht empfehlenswert, da die Dateigröße ein einfaches Hantieren dieses 3D Modells nahezu unmöglich macht.

Wir arbeiten i.A. an einem Bürogebäude (80.000m²) und gehen dabei folgendermaßen vor:

Wir erarbeiten das Hauptmodell und stellen es Fachingenieuren über ein webhotel zur Verfügung. Die Fachplaner nutzen unser Modell als (Grundlage-) Link in ihrem CAD Programm. Sie verfeinern und detaillieren und stellen uns anschließend ihre Datei zur Verfügung, die wir mit unserem Hauptmodell verlinken.
Über das Ein-/ und Ausblenden dieser Links steuern wir den Detaillierungsgrad (über ein Template, das dem jew. Maßstab angepasst ist).

Diese Vorgehensweise erspart uns einen BIM-Koordinator, allerdings müssen wir eventuelle Fehler/Crashs im Modell überprüfen. Wir sind ein reines Architekturbüro und die externen Fachplaner sind nicht "im Haus", so dass ein unmittelbarer Datenaustausch (z.B. synchronisieren) für uns zu umständlich wäre.

Habt ihr all dieses Fachwissen im Haus, so würde ich euch ein einfaches "worksharing" empfehlen,d.h. ihr habt eine Zentraldatei und alle eingebundenen Mitarbeiter synchronisieren ihre Arbeit (z.B. jede halbe Stunde). Um hier die Dateigröße überschaubar zu halten sollten unterschiedliche Arbeitsblätter (worksets) verwendet werden.

Ich hoffe, dass ich dir etwas weiterhelfen konnte. Ich habe einige genauere Beschreibungen zur Vorgehensweise, leider sind die aber auf Norwegisch.

Viele Grüße
Jörg

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Datum: 24.02.2013
Uhrzeit: 15:23
ID: 49560



AW: Ausführungsplanung mit Revit 2013 #3 (Permalink)
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Hallo Jörg,

vielen Dank für die Hinweise. Worksharing haben wir eingerichtet (Teamgröße im Augenblick ca. 6 Leute). Das 3D-Modell ist wegen der Größe schon in 3 Bauteile geteilt und in einer Gesamtdatei zusammengefügt. Der Austausch mit den Fachplanern geht über 2D-DWGs. Deren verfeinerte Planung haben wir gar nicht im Modell und wollen wir auch gar nicht importieren (soviel zum "konsequenten" BIM-Ansatz). 3D und Revit ist für die einfach noch ein Fremdwort.

Das 3D-Modell feiner als in einer ca. 1:100-Auflöung zu modellieren, ist gar nicht unser Ziel. Wir wollen den 3D-Rohbau als Roh-Grundlage für die Zig Details nehmen, die wir in Kürze unter Hochdruck produzieren müssen. Aber wie stellen wir es intelligent und rationell an? Macht Ihr die Detailplanung 100% in Revit und wenn ja, wie? Noch halten wir für möglich, Roh-Details aus Revit in AutoCAD zu exportieren und in 2D zu komplettieren. Aber das würde ein Spaß werden ...

T.

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Datum: 24.02.2013
Uhrzeit: 17:39
ID: 49564



AW: Ausführungsplanung mit Revit 2013 #4 (Permalink)
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Oh, verstehe!
Wir haben die Fachplaner dazu gezwungen BIM Werkzeug zu nutzen, alles andere macht keinen Sinn.
Aus einer 2D Planung bekomme ich keine 3D Informationen und muss sehr viel Aufwand/Arbeit investieren. Wer zahlt was bzw. stellt was in Rechnung - die 2D Planung eines Fachplaners ist keine detaillierte Ausführungsplanung!
Wir machen die Detailplanung in Revit, allerdings eben unter Zuhilfenahme der 3D Planung eines Fachplaners (Revit oder Autocad).
Die Kontur geben wir vor, Außenwände, Geschossdecken usw. und fügen anschließend das "Fachplanungsergebnis" als Link ein. Wird der Deckenaufbau z.B. vom Statiker verändert, so verändern wir unser Modell, so dass die Bauteilstärken identisch sind und sich der Link als "underlay" nicht vom Hauptmodell unterscheidet, gleiches gilt für die Fassaden-/ und Haustechnikplanung.

In eurer Situation wäre der einfachste Weg, all die 2D Details als "drafting view" (sorry, ich habe die englische Version)in Revit zu importieren und im Modell entsprechend zu markieren. Das geht jedoch weit am eigentlichen BIM Gedanken vorbei und es wird sehr schwer bei einem Großprojekt den Überblick zu behalten.
Alternativ findet sich jemand bei euch, der die Fachplanung in euer Modell mit einfließen lässt, bedeutet viel Arbeit (...wer bezahlt das??), aber eine sehr gute und effektive Projektsteuerung.

Wie habe ich denn die Unterteilung in 3 Bauteile zu verstehen? Meinst du eine eine räumliche Trennung in Bauteile (z.B. Flügel Nord/Ost/West) ? Die halte ich für falsch, dann muss ja jede Änderung 3x (von 3 Mitarbeitern?) erfolgen. Wir arbeiten im 3er Team und sind unterteilt in Verantwortlichkeiten, also Aussen-/Innenarbeiten und Haustechnik. Das funktioniert eigentlich sehr gut und macht die Verständigung mit den Fachplanern viel einfacher.

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Datum: 24.02.2013
Uhrzeit: 18:29
ID: 49565



AW: Ausführungsplanung mit Revit 2013 #5 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von JoergS Beitrag anzeigen
Um hier die Dateigröße überschaubar zu halten sollten unterschiedliche Arbeitsblätter (worksets) verwendet werden.
Mit Arbeitsbereichen arbeiten wir, und zwar Bauteil-orientiert (Rohbau Wände, Rohbau Decken, Rohbau Stützen, Ausbau Innen, Ausbau Fassade, Ausbau Dach, etc.). Das klappt auch gut; inwiefern die Dateigröße davon betroffen ist, erschließt sich mir nicht sofort.

Zitat:
Zitat von JoergS Beitrag anzeigen
Oh, verstehe!
Wir haben die Fachplaner dazu gezwungen BIM Werkzeug zu nutzen, alles andere macht keinen Sinn.
Dann seid Ihr schon sehr weit. Ist das Standard in Norwegen, oder seid Ihr die Avantgarde ?

Zitat:
Aus einer 2D Planung bekomme ich keine 3D Informationen und muss sehr viel Aufwand/Arbeit investieren. Wer zahlt was bzw. stellt was in Rechnung - die 2D Planung eines Fachplaners ist keine detaillierte Ausführungsplanung!
Moment, bisher wurde alles mit 2D-Plänen bewältigt (oder das Meiste). Schulden tun Fachplaner (zumindest hier in Deutschland) nur 2D-Pläne.

Zitat:
Wir machen die Detailplanung in Revit, allerdings eben unter Zuhilfenahme der 3D Planung eines Fachplaners (Revit oder Autocad). ... In eurer Situation wäre der einfachste Weg, all die 2D Details als "drafting view" (sorry, ich habe die englische Version)in Revit zu importieren und im Modell entsprechend zu markieren. Das geht jedoch weit am eigentlichen BIM Gedanken vorbei und es wird sehr schwer bei einem Großprojekt den Überblick zu behalten.
Das heißt auf deutsch wohl "Detailansicht", man kopiert einen Teil des 3D-Modells heraus, behält die Live-Verknüpfung zum zentralen 3D-Modell bei und fügt 2D-Detaillinien, Schraffuren und -beschriftungen hinzu. Hier beginnen aber unsere Fragen und Probleme. Wenn Ihr das innerhalb von Revit nicht so in 2D macht - doch wohl nicht alle Details in 3D?

Das ist der Punkt, an dem es für mich sehr interessant wird.

T.

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Datum: 24.02.2013
Uhrzeit: 20:47
ID: 49567



AW: Ausführungsplanung mit Revit 2013 #6 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Tom Beitrag anzeigen
Mit Arbeitsbereichen arbeiten wir, und zwar Bauteil-orientiert (Rohbau Wände, Rohbau Decken, Rohbau Stützen, Ausbau Innen, Ausbau Fassade, Ausbau Dach, etc.). Das klappt auch gut; inwiefern die Dateigröße davon betroffen ist, erschließt sich mir nicht sofort.
Mein Fehler, ich meinte die Datei/das Projekt überschaubar zu halten!

Zitat:
Dann seid Ihr schon sehr weit. Ist das Standard in Norwegen, oder seid Ihr die Avantgarde ?
Das jetzige Bürogebäude ist "ein kleiner Teil" eines Riesenprojekts. Wir haben bereits einige Industriehallen dort erstellt und versuchen aus den bisherigen Fehlern zu lernen. In Norwegen geht es auch sehr um die technische Dokumentation eines Projektes (welche Materialien, Abfallpläne, Mengen usw.), diese hinterher bei einer solchen Projektgröße zu filtern ist nahezu unmöglich.

Zitat:
Moment, bisher wurde alles mit 2D-Plänen bewältigt (oder das Meiste). Schulden tun Fachplaner (zumindest hier in Deutschland) nur 2D-Pläne.
Das ist hier nicht anders, wenn ich aber z.B. einem Lüftungs-/ oder Elektrotechniker eine detaillierte Fachplanung seiner Arbeit (in Grundrissen und Schnitten) abverlange, dann wäre er ja dumm, wenn er nicht ein 3D Programm als Hilfsmittel einsetzen würde. So ist ja irgendwann dieser BIM Gedanke entstanden.

Zitat:
Das heißt auf deutsch wohl "Detailansicht", man kopiert einen Teil des 3D-Modells heraus, behält die Live-Verknüpfung zum zentralen 3D-Modell bei und fügt 2D-Detaillinien, Schraffuren und -beschriftungen hinzu. Hier beginnen aber unsere Fragen und Probleme. Wenn Ihr das innerhalb von Revit nicht so in 2D macht - doch wohl nicht alle Details in 3D?

Das ist der Punkt, an dem es für mich sehr interessant wird.

T.
Ich habe das einige Male gemacht, wenn ergänzende Zeichnungen notwendig wurden, es sich aber nicht lohnte, deshalb das ganze Modell zu bearbeiten, z.B. einen erklärenden Fensteranschluss des Herstellers einfügen, der aber nur als 2D dwg vorhanden war. Das gezeichnete (Revit-) Fenster gibt ja im 1:10 nicht alle Details (Nutungen usw.) her, sie wären aber auch für das Modell nicht notwendig, also einen Querverweis auf diese Detailansicht, in die man die dwg Grundlage des Herstellers kopiert hat.

Zitat:
Ja, es ist eine reale räumliche Teilung des Baukörpers wie mit einem Kuchenmesser. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Modell in Revit eine bestimmte Größe nicht überschreiten sollte. Inwiefern müssen Änderungen mehrfach gemacht werden? Klar, wenn man einen Fassadentyp ändert, muss man in die drei Bauteile (wenn er überall vorkommt) rein.

Aber die Dateien sind so schon bis an die Grenze schwer zu handhaben, obwohl nur ca. jeweils 50 MB groß. Die Grundfläche des Gesamtprojekts liegt bei ca. 100.000 m².

T.
Na ja, das gilt ja nicht nur für Fassaden, sondern auch für alle Wände eines bestimmten Bautyps, alle Geschossdecken, Türen usw. . OK, das lässt sich alles später über die Bauteillisten abgleichen, sofern nicht wesentliche Dinge betroffen sind. Ich habe vor 2 Wochen einige Geschosshöhen ändern müssen, das war bei einer Datei schon ein ganz schönes Durcheinander.
Wir versuchen die Dateigröße über den Detaillierungsgrad in den Griff zu bekommen und linken deshalb alle Fachplanungen in unser Projekt. Z.B. die aus einer 3D Karte generierte Topografie würde oft jeden Dateirahmen sprengen, sie wird also als eigene Revitdatei mit dem Projekt verlinkt. In die Topografiedatei wird umgekehrt das Projekt als Link eingefügt und kann dort bearbeitet werden.

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Datum: 24.02.2013
Uhrzeit: 18:36
ID: 49566



AW: Ausführungsplanung mit Revit 2013 #7 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von JoergS Beitrag anzeigen
Wie habe ich denn die Unterteilung in 3 Bauteile zu verstehen? Meinst du eine eine räumliche Trennung in Bauteile (z.B. Flügel Nord/Ost/West) ? Die halte ich für falsch, dann muss ja jede Änderung 3x (von 3 Mitarbeitern?) erfolgen.
Ja, es ist eine reale räumliche Teilung des Baukörpers wie mit einem Kuchenmesser. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Modell in Revit eine bestimmte Größe nicht überschreiten sollte. Inwiefern müssen Änderungen mehrfach gemacht werden? Klar, wenn man einen Fassadentyp ändert, muss man in die drei Bauteile (wenn er überall vorkommt) rein.

Aber die Dateien sind so schon bis an die Grenze schwer zu handhaben, obwohl nur ca. jeweils 50 MB groß. Die Grundfläche des Gesamtprojekts liegt bei ca. 100.000 m².

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