ehem. Benutzer Registriert seit: 23.11.2005
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snehi: Offline
Beitrag Datum: 06.04.2006 Uhrzeit: 23:17 ID: 15039 | Social Bookmarks: Hallo! Ich suche gerade nach einem Diplomarbeitsthema :rolleyes: im Bereich Landschaftsplanung. Dass sich das ganze als nicht so einfach rausstellt, wissen wohl auch die meisten hier... So weit so gut. Jetzt wollte ich gerne eure Meinung hören, welche neuen oder auch unbekannten Betätigungsfelder es für unseren Berufsstand gibt. Da ich nicht unbedingt in den "klassischen" LP-Feldern (wie LP, UVS, GEP, etc...) tätig sein will, wollte ich mal andere, vielleicht nicht unbedingt auf der Hand liegende Tätigkeiten erkunden. Ich weiss, dass einige wenige in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind, wass mich jetzt schon sehr reizen würden, wobei ich aber auch weiss, dass da viel Know-how und Durchhaltevermögen vorhanden sein muss. Zum Anderen kenne ich ein Büro, dass sich jetzt nur mit Projektmanagement und EU-Förderungsmöglichkeiten beschäftigt. Also alles nicht unbedingt Bereiche, die man an der FH mit auf den Weg bekommt.... Also, wer weiss neue "Nischen" bzw. wie wird sich unser Berufsstand in Zukunft entwickeln? Nachdem die öffentlichen Kassen immer knapper werden, werden ja auch die Aufträge in dem Bereich nicht unbedingt mehr Danke schonmal! |
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LArch: Offline
Ort: Göttingen
Hochschule/AG: Tutor Beitrag Datum: 07.04.2006 Uhrzeit: 13:35 ID: 15046 | Social Bookmarks: Hallo snehi, zu den von Dir genannten Wünschen kann ich dir nicht weiterhelfen. Ein Thema was aber sicherlich Zukunft hat, ist die 3D-Visualisierung in der Landschaftsplanung. Ein Kommolitone hat seine Diplomarbeit über WCS geschrieben und sich so Kenntnisse über diese Software angeeignet. Bei Interesse könnte ich einen Kontakt zu ihm herstellen. Vielleicht sind Erneuerbare Energien interessant. Die Branche boomt zur Zeit. Viel Erfolg |
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel Beitrag Datum: 27.06.2006 Uhrzeit: 11:29 ID: 16515 | Social Bookmarks: Es ist zwar schon eine Weile her, dass dieser Thread eröffnet wurde, trotzdem möchte ich mal eine Antwort versuchen: Durch die Debatte der Stadtschrumpfung ist in das Thema der Land- schaftsarchitektur eine ganze Menge Bewegung gekommen. Für brach- gefallene Flächen ist häufig keine Nachnutzung zu finden. Sie werden schlichtweg nicht mehr benötigt. Gründe dafür sind in der Regel demo- graphischer Wandel, Strukturwandel und daraus folgende wirtschaftlich schwache Rahmenbedingungen. Im Ruhrgebiet liegt zum Beispiel eine solche Situation vor. Dort ist man seit ca. 25 Jahren im Begriff unter Ausnutzung vorhandener Grünzüge und durch 'freiraum-architektonische' Uminterpretation nicht mehr benötigter Flächen ein regional durchgängiges Freiraumsystem zu schaffen (Emscher-Landschafts-Park) Eine Übersicht über das bisher Geschehene wird in dem Buch "Masterplan Emscher Landschaftspark 2010" gegeben, das hier als PDF (ca. 18,1 MB!) kostenlos heruntergeladen werden kann. Durch diese Maßnahme versucht man einen Struktur- und Imagewandel der Region zu erreichen. Allein das ist möglicherweise schon eine Aus- weitung des Feldes der "klassischen LA". Zumindest erfährt die LA hier einen Bedeutungswandel weg von der "Rest-Flächen-Verwaltung" hin zu DEM entscheidenden Motor für künftige Entwichlungen. In diesem Verfahren entstehen quantitativ riesige Freiraumflächen bei denen sich die Frage der Bewirtschaftung stellt. Sicher scheint, dass mit herkömmlichen Betriebsmodellen solche Regionalparks unter den vorherr- schenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht tragbar sind. Es wird künftig (auch schon heute) nach Konzepten gesucht werden, wie man solche "Probleme" als Potential nutzen kann. Lösungsansätze werden sich vorraussichtlich in kombinatorischen, inte- gralen Herangehensweisen finden: Verknüpfung von Freirräumen mit "Entertainment-Einrichtungen" (Bei den vorliegenden Größenordnungen könnte das zum Beispiel ein Mais-Labyrinth sein. Bei dem würden Land- wirtschaftliche Produktion, Freiraumbewirtschaftung und ein Freizeitwert miteinander verknüpft). Ein ganz anderer Ansatz würde sich durch das Berücksichtigen praktischer Aspekte ergeben: Freiflächengestaltung kann entscheidender Teil eines ökologische ausgerichteten Kreislaufwirtschafts-Systems sein. mh - wie gesagt, der Versuch einer Antwort - sicherlich ist viel Mutmaßung dabei - aber es erschließen sich eben auch eine Menge Potentiale
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 28.06.2006 Uhrzeit: 13:20 ID: 16562 | Social Bookmarks: Das Buch über den Emscher-Landschaftspark ist ja ungeheuer wertvoll. Ich dachte, die Sache mit der IBA hätte sich jetzt mal langsam - aber sie sprechen von Landmarken, Parks und Entwicklungsfeldern der "2. Generation" und wollen wohl auch in 15 Jahren noch lange nicht stoppen ... Wenn ich Landschaftsarchitekt wäre, würde ich da hinziehen und Kränze niederlegen. Das ist ja die reinste Groß-Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ... |
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel Beitrag Datum: 28.06.2006 Uhrzeit: 23:52 ID: 16580 | Social Bookmarks: Zitat:
Nun ja - kann man sehen wie man will - sicher ist das zum Teil Arbeits- beschaffungsmaßnahme. Dass sich allmählich sowas wie ein Imagewandel des Ruhrgebiets voll- zieht, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Und angesichts der Ratlosigkeit der Politiker bezüglich der Reaktionen auf den Strukturwandel kann man ein solches Experiment ruhig mal wagen.
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 29.06.2006 Uhrzeit: 00:13 ID: 16582 | Social Bookmarks: Ich meinte das auch absolut positiv; und ich bin beeindruckt, mit welcher Energie das da betrieben wird. Aber das Ruhrgebiet hat wohl derartig viele Flächen, Orte und Potentiale, dass man da so schnell nicht fertig werden wird (wenn überhaupt). Die Aktivitäten haben ja auch ganz neue Konzepte in der Landschaftsarchitektur gebracht, "Industriewälder" und verschiedene kreative Umgangsformen mit belasteten Altflächen, die man gar nicht 100% entschärfen kann/konnte, etc. |
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