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Maller: Offline
Beitrag Datum: 07.09.2012 Uhrzeit: 12:31 ID: 47803 | Social Bookmarks: Hallo In Kiel gibt es einen kleinen Aufreger um ein Möbelhaus, welches dort wo heute Kleingärten und Grünflächen liegen bauen will. Dort die Skizzen und Informationen: http://www.diva-kiel.de/wp/wp-conten...oebelKraft.jpg Gläserne Akte: Möbelmarktzentrum am Prüner Schlag (Möbel Kraft) Nun beschäftige ich mich leider kaum noch mit solchen Entwürfen, deshalb mal in die Runde gefragt: Was meint ihr? Würde das nicht auch erheblich kleiner gehen? Es ist ja so, dass man auch in die Höhe bauen kann, und der Großteil der Fläche soll durch Parkplätze überbaut werden, was mir auch etwas überdimensioniert erscheint. Was meint ihr, Lässt sich das 40.000qm +8.000qm Möbelhaus mit passender Parkplatzanzahl nicht etwas effizienter planen, so dass der Großteil der Kleingärten und der "gewachsenen Natur" erhalten bleibt?
__________________ Hier gehts doch nicht um irgendwelche zweitrangigen Nebensächlichkeiten. Hier gehts nur um Architektur... |
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fst: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 08.09.2012 Uhrzeit: 14:33 ID: 47808 | Social Bookmarks: Wenn man sich das Berliner Möbel Kraft Gebäude anschaut, würde es wohl schon kleiner gehen. Das käme aber auf den Willen des Bauherren an. Berlin ist im inneren ein sehr großes Atrium über alle Geschosse. Diese Fläche könnt man sicherlich dem Außenraum zuordnen. Aber das Konzept eine große hässliche Kiste in die Landschaft zu stellen umd darin Möbel zu verkaufen scheint ja aufzugehen. Parkplätze könnte man ja auch als Parkhaus bauen, aber das sind wohl die Kosten ausschlaggebend. |
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 08.09.2012 Uhrzeit: 15:07 ID: 47813 | Social Bookmarks: Das Problem bei mehrgeschossigen Möbelhäusern ist, dass sich in die oberen Etagen nur wenige Kunden verirren. |
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fst: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 10.09.2012 Uhrzeit: 11:41 ID: 47829 | Social Bookmarks: In Berlin habe die oben das Restaurant und die Küchen. bei Küchen ist man wohl nicht so auf Laufkundschaft angewiesen. Für das Restaurant gibt es dann Kaffee und Kuchen für 1€ Schilder am Eingang. (Ich habe da mal eine 100€ Gutschein gewonnen, deswege war ich ein paar mal drin.) |
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel Beitrag Datum: 10.09.2012 Uhrzeit: 14:36 ID: 47831 | Social Bookmarks:
__________________ jochenvollmer.de |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 10.09.2012 Uhrzeit: 15:56 ID: 47832 | Social Bookmarks: Stellplätze kann man auch in einem halb eingegrabenen, offenen Untergeschoss unterbringen, so wie es z.B. Ikea mancherorts macht. Da gehen die Aufzüge bis runter; die Wege zum Auto mit sperrigen Gütern sind deutlich kürzer. Die Gebäude stehen dadurch in der Regel näher an der Straße, auch Nachbargebäude rücken näher ran. Bei innerstädtischen Shopping-Centern setzt man die Stellplätze ja bevorzugt aufs Dach, um die vertikale Durchströmung der Center zu verbessern und die Lauffrequenz in den obersten Geschossen zu erhöhen. Habe ich so bei einem Fach- bzw. Möbelmarkt vor den Toren der Stadt aber noch nicht angetroffen. Kostet natürlich wesentlich mehr, als die Plätze einfach vor dem Gebäude in die Fläche "auszuwalzen". Vor der Stadt ist Fläche verhältnismäßig billig, deshalb findet sich da die flächenverbrauchende Konfiguration. Außerdem ist eine bestimmte Anzahl erdgeschossig erreichbarer Stellplätze VOR dem Gebäude (von der Zufahrtsstraße aus) aus bestimmten Marketing-Überlegungen heraus von Seiten des Bauherrn i.d.R. verpflichtend. Sonst weigert sich das Stammhirn der Kunden, in Richtung Möbelhaus auch nur abzubiegen ... Versuche, diese vorstädtischen Fachmarkt-Klötze städtischer auszubilden, näher an die Straße zu rücken und so vernünftigere Straßenräume auszubilden, gab und gibt es immer wieder, aber noch nicht mit durchschlagendem Erfolg. In dem Zusammenhang interessant sind Fachmarkt-Zentren, die zum Teil mit erstaunlichem architektonischem Anspruch verschiedene Märkte und Nebennutzungen in einen zusammenhängenden Baukörper packen. Der zentral platzierte, offene Riesenparkplatz ist aber auch bei diesen Konzepten immer vorhanden. Die Schrebergärten sehe ich im obigen Beispiel als jetzt schon verloren an. Wenn die Stadt an dieser Stelle diesen Möbelklotz zulässt, bedeutet das, dass das gesamte Areal mittefristig mit weiteren Klötzen gefüllt wird. Zwischen diesen Strukturen und Nutzungen gibt es m. E. keine Vermittlungsmöglichkeit. T. Geändert von Tom (10.09.2012 um 23:51 Uhr). |
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FoVe: Offline
Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 26.09.2012 Uhrzeit: 17:30 ID: 48103 | Social Bookmarks: Möbelhäuser sind eh die Pest Mir ist bisher noch kein architektonisch wertvolles Möbelhaus begegnet. Und zu jeder halben Stunde im Radio noch nacheinander die Werbung von "Schrägmüller", XXXXS-Möbelhaus, Möbel-Döffner und Möbel-Waldi" gleich hintereinander - dass führt zu kurzfristigen Hassattacken Ich hab bei einem der "Großen" letztens die Sanitärtrennwände bei einem Umbau eingebaut. Billigstes vom Billigen sozusagen. IMHO haben dort die Möbel die Qualität des Hartz IV-Fernsehens - und auch oft die gleiche Zielgruppe. Mein Fazit demnach: Das Möbelhaus erst garnicht bauen und dafür die Kleingärten erhalten. Ersteres ist unnütz wie ein Kropf, Letztere nützen Allen. |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 26.09.2012 Uhrzeit: 18:54 ID: 48104 | Social Bookmarks: Schei** auf die Kleingärten, in Kiel sind wir pragmatisch... |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 08.10.2012 Uhrzeit: 11:12 ID: 48189 | Social Bookmarks: ach übrigens ist der Wettbewerb entschieden Das ist dann wohl leider so mit der Nachverdichtung, es ist ja immer nur die eine Grünfläche um die es geht, bis zur nächsten... Da wird zum Beispiel ein für Nordeuropa zukunftweisendes Partikelthearpiezentrum als große Hoffnung für Krebspatienten auf die grüne (Innenstadt-) Wiese gesetzt und schon vor Inbetriebnahme die Technik wieder demontiert, so ist das mit den Hoffnungen. Der Möbelkraftstandort ist natürlich ein Jammer für die Kleingärtner, aber ansonsten ist der Ort schon jetzt so unwirtlich, dass es eigentlich nicht schlimmer werden kann. Er liegt am Ende der vorhandenen BAB, so dass sich auch die Belastungen aus dem Verkehr in Grenzen halten werden. Auf der anderen Straßenseite ist übrigens Ikea, mal sehen ob man das Kraftfeld spüren wird Und um zum Thema zurück zu kehren: Natürlich kann man das auch anders gestalten, die Box ist nicht zwangsläufig, schon im Studium hört man doch von deren Verfeinerung, der decorated box! So einen Fall haben wir gerade um die Ecke am Rand von Neumünster das sagenhafte DOC (Designer Outlet Center), welches Neumünster retten soll, und dessen Grundsteinlegung Zitat:
potemkinschen Fassaden an einer Fußgängerzone seiner Vorstellung der traditionellen Schleswig-Holsteinischen Architektur entsprechen. Der holsteineske Zwiebelturm ist schon von weitem zu sehen und leitet uns sicher an diesen geschichtsträchtigen Ort. Man sieht also, es geht auch anders, es bedarf nur mal eines Initiators mit einer Vision, die er mit Mut und Entschlossenheit umsetzt...Chapeau! | |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 08.10.2012 Uhrzeit: 17:17 ID: 48195 | Social Bookmarks: Zitat:
Ich weiß nicht, ob Du das mit der Decorated box ernst meinst. Der Weg mit den Fassadenwettbewerben wird ja vielerorts beschritten, um Kritiker und Baukultur-Hüter zu besänftigen. Oft genug ist es nur oberflächliche Kosmetik für einen Ansatz, der grundsätzlich überdacht werden müsste. In die kleinteilige Innenstadt kann man solche Flächen natürlich nur schwer verlegen; diese Häuser funktionieren auch nur ab 40.000 qm aufwärts. Angst hat IKEA davor sicher nicht, da gibt es große Synergien. T. | |
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 08.10.2012 Uhrzeit: 17:42 ID: 48196 | Social Bookmarks: ich bin da nicht der Experte, aber es ist wohl so irgendwas zwischen Zersiedelung und Nachverdichtung. In der näheren Umgebung wird es, von den Kleingärten einmal abgesehen, das niedrigste Gebäude sein, aber nicht dass wir uns falsch verstehen: Ich will das Ding nicht haben. Zitat:
Ernsthaftigkeit beantworten, es ist die blanke Verzweiflung | |
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Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 08.10.2012 Uhrzeit: 19:35 ID: 48197 | Social Bookmarks: O.K., mein Puls lässt schon wieder nach ... Diese Outlets kenne ich gut, in Roermond/NL steht auch ein Vertreter von demselben Betreiber. Und wenn man nach Rom fährt, hat man auch die Werbezettel für die Shuttle-Busse zum dortigen Outlet in der Hand. In Roermond ist das Outlet die Ergänzung zu einer ausgedehnten, hübschen Innenstadt. Die Stadt versucht offenbar, soweit wie möglich von dem Outlet zu profitieren, z.B. mit synchronen Sonder-Shoppingaktionen oder -zeiten. Das Outlet da ist so nah an der "echten" Stadt, dass man durch einen Fußgängertunnel in 5 Min. im alten Zentrum ist (wo man def. netter vorher oder nachher essen gehen kann o.Ä.). Wie sich da die Umsatzzahlen verteilen und/oder entwickeln, weiß ich aber nicht. In welchem Maß die Dinger nun den Städten schaden oder nützen, ist ein komplexes Thema, auf das niemand eine schnelle Antwort weiß, weil die Akzeptanz/der Erfolg bei den Kunden ja da ist - genau wie bei den Shopping-Centern und Fachmarktzentren. T. |
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