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Sophie2208: Offline
Beitrag Datum: 17.05.2016 Uhrzeit: 19:26 ID: 55688 | Social Bookmarks: Hallo! Wie wahrscheinlich jeden von uns betrifft es nun auch mich. Ich bin im letzten Semester meines Bachelors und mache mir nun Gedanken darüber, wie es weitergehen soll. Ich studiere zurzeit Architektur und Städtebau mit einem Bachelor of Science. Ich beschäftige mich schon seit mehreren Wochen intensiv damit, aber weiß einfach keinen Rat und komme nicht weiter, weswegen ich mich entschieden habe, euch hier zu fragen :-) Nun gibt es natürlich die "klassische" Fortsetzung, dem Master in Architektur und Städtebau. Allerdings habe ich die Befürchtung bzw. Angst, dass ich nachher in einem kleinen Büro mit 5 Mitarbeitern landen werde, und mir nur wenig von dem erfüllen kann was ich momentan gerne machen würde, nämlich alles ab den HOAI-Phasen 5. Während meines Studiums habe ich gemerkt, dass mir das Entwerfen nicht liegt bzw. nicht so viel Spaß macht wie der nähere Kontakt mit dem Gebäude und der detaillierten Planung/der Bauüberwachung. Des Weiteren gibt es an der TU in Dortmund einen Masterstudiengang mit dem Namen "Bauprozessmanagment und Immobilienwirtschaft", welcher sich für mich auch sehr interessant anhört, und eher zu dem passt was ich machen möchte. Allerdings kann ich mich aufgrund meines 6-semestrigen Bachelors dann nicht in die Architektenkammer eintragen. Ist das denn sehr empfehlenswert? Wisst ihr vielleicht, ob sowas große Nachteile hat? Die Absicht zb. mich selbstständig zu werden hatte ich nie und werde ich nie haben, da ich da nicht viel Gutes gehört habe :-/ Ich habe mein Architekturstudium eigentlich nie in Frage gestellt, wollte es auch immer machen seitdem ich klein war. Allerdings gegen Ende meines Studiums frage ich mich, was ich wirklich gelernt habe und ob es der ganze Aufwand und die vielen Nachtschichten wert waren, für einen sehr geringen Lohn nachher zu arbeiten. Das ist ein weiteres Problem. Früher hat es mich nie gestört für geringeres Geld als zb. Maschinenbauer etc. zu arbeiten (ich meine deren Studium schätze ich als sehr viel schwerer ein). Allerdings mit zunehmender Arbeitsbelastung stört es mittlerweile schon, dass man nachher "abserviert" werden kann. Ich habe schon überlegt wegen des größeren Wissens und des etwas höheren Gehalts noch einen Bachelor als Bauing dranzuhängen, frage mich aber ob dies einen Mehrwert hat. Daher vielleicht auch die sicherere Schiene mit Bauprozessmanagment, womit man Bauleiter oder auch Projektentwickler werden kann. Der klassische Architektenweg war für mich eigentlich nie das Ziel, zb. habe ich in einer Behörde ein Praktikum gemacht und fand die Strukturen und die Arbeitsaufteilugn sehr interessant. Jeder war mit seiner Arbeit geschätzt. Ich würde nicht nunmal gerne mit den höheren HOAI-Phasen beschäftigen, dort ist die Arbeitslage doch auch etwas besser oder?;-) Geht es da jemandem Ähnlich oder kann mir jemand da weiterhelfen? :-) Ich würde mich sehr freuen, wenn mir durch konstruktive Ratschläge geholfen werden kann. An der Uni gibt es ja leider nicht viel Hilfestellung, da jeder Lehrstuhl ja sehr von seinem eigenen Tun überzeugt ist. Vielen Dank ich freue mich über jeden Beitrag, Sophie! :-)) |
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Beitrag Datum: 18.05.2016 Uhrzeit: 09:40 ID: 55689 | Social Bookmarks: Darf ich fragen wie alt du bist? Dein Interessenschwerpunkt liegt auf den LPH 5-9?, richtig? Ich denke es sollte kein Problem sein da etwas zu finden, sobald du mal 2-3 Jahre Berufserfahrung hast. (Schau die einfach mal die Stellenanzeigen hier oder bei Baunetz etc an. Die meisten suchen ab LPH 5 aufwärts.) Und um die Berufserfahrung zu bekommen sind kleine Büros oft garnicht so schlecht, weil du da viel mal eher alles machen musst / darfst. (da es weniger Spezialisierung gibt als z.B. in großen Büros) Das ist zumindest meine Erfahrung, auch wenn das schon ein paar Jahre her ist. Der Master, den du da nennst, hört sich für mich eher nach einem Schwerpunkt in der Projektentwicklung / Projektsteuerung an, das kannst du nicht mit den klassischen Architektenleistungsphasen vergleichen. Projektentwicklung ist was anderes als Projektleitung im Architekturbüro. Kammereintrag ist aus meier Erfahrung in den meisten Büros kein muss, allerdings Vorraussetzung für die mitgliedschaft im Versorgungswerk (Altersvorsorge) die immernoch um einiges besser ist, als die gesetzliche Rentenversicherung. Das mit dem Geld ist in den ersten Jahren in der Tat beschissen, allerdings wird es danach mit etwas Verhandlungsgeschick in der Regel besser. Aber machen wir uns nichts vor, an die Gehälter anderer Ingenieursberufe - auch als Einsteiger- werden wir wohl nicht anschließen können. Ich denke ein Master macht Sinn, gerade wegen der Kammer und der damit verbundenen Altersvorsorge. Euer Vorteil (also von dem Bachelor / Master System) ist doch, das Ihr euch schon viel früher im Bereich eures Interessenschwerpunktes vertiefen könnt, als es beim klassischen Diplom der fall ist. Ich denke das sollte man nutzen. Vll. gibt es ja auch was berufsbegleitendes, dann hättest du die Möglichkeit, während des Masters schonmal in ein Büro rein zu schnuppern ( und ein wenig geld zu verdienen) Grüße Michael |
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Sophie2208: Offline
Beitrag Datum: 19.05.2016 Uhrzeit: 23:37 ID: 55690 | Social Bookmarks: Hallo Michael, danke für deine Antwort! Ich bin jetzt 22, also noch viel Zeit, um viel zu tun. :-) Genau, also LPH 5-9 liegen mir besser und interessieren mich auch besser als die LPH davor. Grade das entwerfen etc. wird mir nach Ende des Bachelors nicht fehlen. Ich habe es erst als negativ angesehen und mich gefragt, wieso es mir nicht liegt, aber im Endeffekt habe ich dann für mich selber daraus geschlossen, dass es einfach ab den LPH 5 erst interessant für mich wird. Deswegen würde ich auch nicht gerne mir zwei Jahre den Master in Architektur und Städtebau "antun", wenn ich im Endeffekt nicht entwerfen will. Denn viel Baukonstruktion etc. wird nicht dazukommen. Allerdings würde das dann, wie du erwähnt hast, den Nachteil mit der Altersvorsorge haben / der Eintragung in der Kammer... Der Master in Bauprozessmanagment und Immobilienentwicklung beziehen sich mit den Fächern wie Baurecht, Baubetrieb, Bauverfahrenstechnik sowohl auf die Baudurchführung, als auch auf die Projektentwicklung. Gerade belege ich zum Beispiel ein WPF namens "Projektentwicklung", welches dann in dem Master vertieft wird. Der Nebeneffekt ist ach wie du genannt hast, dass mehr gesucht wird und wie ich weiß auch besser bezahlt wird. Von einem berufsbegleitenden Master habe ich trotz meiner Recherchen leider noch nichts gehört :-/ Ich habe danach zwar gesucht, vieles waren aber Weiterbildungen, aber berufsbegleitend kann ich mir grade bei einem Architektur-Master (also mit vielen Entwerfen) nicht vorstellen, grade wegen der ganzen Korrekturen, etc. Liebe Grüße, Sophie |
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Mr.Jenberg: Offline
Beitrag Datum: 27.05.2016 Uhrzeit: 00:04 ID: 55704 | Social Bookmarks: Hallo Sophie, Ich würde in jedem Fall einen Master-Studiengang dranhängen. Ich habe z.b. an der Uni Stuttgart studiert und dort gab es einen Lehrstuhl der sich mit der Lehre rund um Bauökonomie, Bauausführung, Bauleitung etc beschäftigt hat. Ich denke es ist wichtig dir einfach Unis und die einzelnen Lehrstühle genau anzuschauen und dann das entsprechende zu wählen. Oft kann man auch "theoretische" bzw schriftliche Arbeiten im Master abgeben statt entwerfen zu "müssen". Diese Spezialisierungsstudiengänge taugen meiner Meinung nach nicht wirklich viel, höchstens als Studium neben dem Beruf. Ansonsten kann ich dir nur raten ein Praktikum in der Bauausführung, Bauleitung etc zu machen. Viel Erfolg! |
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