ehem. Benutzer Registriert seit: 13.04.2005
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marcotica: Offline
Beitrag Datum: 13.04.2005 Uhrzeit: 16:18 ID: 7999 | Social Bookmarks: Also, wenn es nicht das absolut Einzige ist was Du Dir für Dein weiteres Leben vorstellen kannst, würde ich Dir jedenfalls von einem Architekturstudium abraten. Der Markt ist mehr als gesättigt an Architekten und diese Tatsache wird sich in Zukunft (10-20 Jahre) nach Meinung nicht verbessern, sondern die Lage wird sich weiter zuspitzen. Also, dass Architekturstudium kann ich nur Idealisten, Masochisten und Leuten empfehlen, die kein Problem damit haben nach 10-16 Semestern und erfolgreichem Abschluss als Taxifahrer oder Hausfrau ihr Dasein zu fristen. Es ist unbestritten ein sehr schöner und interessanter Beruf, wenn man die Chance bekommt ihn auszuüben! Zu den geistigen Anforderungen kann ich meinen Vorgängern hier im Forum nur zustimmen: Sie sind sehr niedrig angesiedelt. Den Eindruck bekommt man jedenfalls, wenn man sieht welche Personen dieses Studium bereits gemeistert haben! Grundsätzlich sollte man in der Lage sein sich mit komplexen Problemen auseinander zu setzen. Im Prinzip ähnliche Anforderungen wie bei Medizinstudenten Und solltest Du doch nicht von diesem Vorhaben abzubringen sein, dann würde ich mir eine Hochschule suchen, die mich schnell zum Ziel und in die Praxis bringt (also reale Studiendauer betrachten). Denn man lernt nirgends mehr, wie in der Praxis! Eine vorgeschaltete Lehre als z.B. Bauzeichner, Tischler oder Zimmerer ist sehr zu empfehlen. |
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ehem. Benutzer Registriert seit: 16.11.2004
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Frollein: Offline
Ort: Hamburg Beitrag Datum: 13.04.2005 Uhrzeit: 17:52 ID: 8001 | Social Bookmarks: Wenn sich jemand zu einer handwerklichen Ausbildung 'durchringen' muß, der sich nur praktisches Rüstzeug für einen anderen Beruf aneignen will, sollte er den Ausbildungsplatz doch lieber denjenigen überlassen, die etwas damit anfangen können und wollen. Ich würde Dir, archy, auch ein oder mehrere Praktika in Architektur- und Designbüros empfehlen, in denen Du bestenfalls während des Studiums gleich weiterarbeiten kannst. Wenn Du an einer entsprechenden Schule, zB. einer Kunsthochschule studierst, kannst Du auch interdisziplinär arbeiten. |
ehem. Benutzer Registriert seit: 13.04.2005
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marcotica: Offline
Beitrag Datum: 14.04.2005 Uhrzeit: 10:02 ID: 8016 | Social Bookmarks: Den Vorteil einer Lehre sehe ich neben den eigentlichen Lehrinhalten in der Prägung der eigenen Persönlichkeit und dem Bezug zur Realität. Auch wenn's hier ein bißchen am Thema (an welcher Hochschule studieren) vorbeigeht, würde ich das jedem bzw. fast jedem der ein Studium anstrebt als Vorstufe empfehlen. Praktikas sind meist zu kurz um tatsächlich Erfahrungen zu sammeln. Vor allem fehlt bei Praktikas oft der Hintergrund bzw. der Druck. In vielen Betriebn wird man während eines Praktika kaum integriert und bekommt eher belanglose Arbeiten und hat immer im Hinterkopf in 6 Wochen ist alles vorbei, dann kann ich wieder "ausschlafen". Im Berufsleben gibt es für mich keine "schlimmeren" Personen, als die Praxismuffel, deren Lebenslauf keinen längeren Zeitraum aufweist in dem mal praktisch in der freien Marktwirtschaft gearbeitet wurde. Abi-Unistudium-gehobene Beamtenlaufbahn Vielleicht geht das als Jurist oder Theologe, aber selbst da sollte man wissen wovon man spricht. Kann man sich nach meiner Meinung gerade im Fach Architektur nicht erlauben! Geändert von marcotica (14.04.2005 um 14:18 Uhr). |
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Andi: Offline
Ort: Portland Oregon
Hochschule/AG: Kommunikation Beitrag Datum: 15.04.2005 Uhrzeit: 16:55 ID: 8054 | Social Bookmarks: Ich wuerde sagen das diese ranking Geschichte oft etwas albern ist und viel zu sehr hochgespielt wird. Natuerlich kann es hilfreich sein an einer renomierten Uni zu studieren aber auch nicht immer. Ueber Deutsche Unis werde ich mich in diesem Beitrag nicht aeussern! Im United Kingdom beispielsweise stellt man sich persoenlich bei den tutoren vor und kann dann klar abwaegen ob er/sie Dir in Zukunft einen guten Kreativen Input geben koennen oder nicht! Geht natuerlich bloss in Laendern wie GB (ausserhalb London), da die Arch. Unis viel kleiner sind! Die ETH ist eine Institution die nach wie vor sehr geschaetzt wird (Theorie/Praxis) obwohl ich teils Diplomarbeiten von sehr niedriger Qualitaet gesehen habe die! Der Vorteil bei diesen "Nobel" Unis ETH, AA (London), RCA (London) ist eben das sie oft sehr hochkaraetige Architekten zu Vorlesungen, Workshops etc. anbieten. Italien kann ich dir Erfahrungsgemaess nicht ans Herz legen! TU Wien ist eine andere Liga. An der Angewandten (Prix/Zaha) Meisterklasse musst du einen ziemlich harten Aufnahmetest machen. Habe mir sagen lassen das der an der ETH nicht ganz so schwer ist!! Ansonsten moechte ich dir auf alle Faelle abraten Architektur zu studieren. Schwerstens abraten!! Ich wurde vor 7 Jahren zwar auch gewarnt habe jedoch die Kritiker ignoriert und jetzt steh ich da! Wenn du wissen willst wie es den meisten Absolventen in der BRD ergeht dann liess doch einfach meinen Artikel "Der liebe Job Teil 1 und 2. Ich wuensche Dir alles alles Gute und sehr sehr viel Glueck. Salve aus der ewigen Stadt. A.G. |
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secretgarden: Offline
Ort: hamburg Beitrag Datum: 16.04.2005 Uhrzeit: 10:56 ID: 8065 | Social Bookmarks: kann mich meinem vorredner nur anschliessen!! auch ich habe vor acht jahren an einer hochschule studiert die damals einen sehr sehr guten ruf hatte. zum schluss meines studiums hat die geldknappheit an hochschulen allerdings nur bewirkt dass sich die qualität auch minderte. und jetzt hat meine hochschule überhaupt keinen guten ruf mehr. im gegenteil. und in noch einem punkt hat mein vorredner recht: schwerstens überlegen ob man wirklich architektur studieren muss. ob es nicht ein anderes "künstlerisches" fach sein kann wie design, stadtplaner o.ä. ich stehe auch shcon seit zwei jahren auf der strasse und halte mich mit freiberuflichen jobs über wasser. fest will mich niemand einstellen weil die baubranche immer noch in der talsohle hängt. und ich glaube nicht dass es an meinen qualitäten liegt. mein diplom war gut und ich hab auch schon viel arbeitserfahrung. aber das gehört nicht hierhin wollte eigentlich nur meinem vorredner zustimmen. |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 16.04.2005 Uhrzeit: 15:52 ID: 8068 | Social Bookmarks: @ andi..... ich kann diesen Spruch von wegen nicht mehr Architektur zu studieren bald nicht mehr hören...... ich denke dass es in allen Branchen immer schwieriger wird, einen Job zu finden, aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage und dem Fakt dass es immer mehr Studenten gibt. Fakt ist doch, dass es 10% Arbeitslose unter den architekten gibt, was zwar hoch ist für Akademiker, aber nicht so exorbitant, dass man sagen müsste als Architekt findet man nie einen Job. Wenn sich jemand für den Studiengang Architektur entschieden hat finde ich es nicht angebracht, ihm zu sagen er soll was andres studieren. vielmehr sollte man ihm die Situation beschreiben, und motivieren, besser als die Masse zu werden, sodass er bessere Chancen auf dem Markt hat. |
ehem. Benutzer Registriert seit: 13.04.2005
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marcotica: Offline
Beitrag Datum: 16.04.2005 Uhrzeit: 18:49 ID: 8072 | Social Bookmarks: Ich glaube die Zahl von 10% Arbeitslosen unter Architekten täuscht gewaltig. Es haben sich vielleicht nur 10% arbeitslos gemeldet, obwohl selbst das mir zu gering erscheint. Die Dunkelziffer wird sehr viel höher liegen. Interessanter wäre zu wissen wieviele Absolventen tatsächlich als Architekten arbeiten und wieviele von denen zu halbwegs akzeptablen Löhnen arbeiten. Viele Architekturabsolventen werden "freiwillig" und ohne sich arbeitslos zu melden in andere Berufssparten gewechselt sein. Was die Zahl wahrscheinlich ebenfalls günstig beeinflußt ist die Sache mit den drei Architekten für Jeweils 500€/Monat die sich die Arbeit und die Stelle von einem Architekten für reguläre 2500€/Monat teilen! Einfaches Rechenbeispiel (korrigiert mich bitte, wenn ich daneben liege): Es gibt ca. 120.000 Architekten (Angestellte und Selbstständige) in Deutschland. Jährlich kommen ca. 6.000 - 7.000 Absolventen hinzu. Das Arbeitsleben eines Architekten dauert ca. 40 Jahre (z.B. vom 27. Lebensjahr bis zum 67. Lebensjahr, obwohl ich einige kenne die mit jenseits der 70. Jahre noch kräftig mitmischen, aber es gibt ja auch einige die früher das Zeitliche segnen). Also rechnen wir: 6.500 * 40 = 260.000 Architekten - 120.000 Architekten = Überproduktion von 140.000 Architekten Man sollte dabei allerdings nicht vergessen, daß sich der heutige Bestand von ca. 120.000 Architekten bereits einen viel zu kleinen Kuchen teilt, der meiner Meinung nach höchstens 90.000 Architekten (also 3/4 davon) weiterhin sättigen kann. Es stimmt, daß die Konjunktur allgemein lahmt, aber ich kenne ohne Übertreibung keine Branche der es ähnlich mies geht wie der Baubranche! Vom Architekturstudium kann man also wirklich nur warnen! [/B] |
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timovic: Offline
Beitrag Datum: 17.04.2005 Uhrzeit: 15:23 ID: 8084 | Social Bookmarks: Das intellektuelle Niveau ist in der Tat eher niedrig angesiedelt. Grund dafür ist meiner Meinung nach aber nicht das Fach, sondern die Studenten und deren Professoren, die in der Regel wenig bis gar keine Lust haben, sich intensiv mit komplexen Vorgängen zu beschäftigen. "Das machen wir dann aber nur pi mal Daumen und überlassen das dem Fachmann", ein nicht allzu selten gehörter Satz direkt gefolgt vom Gejammere darüber, dass man sich als Architekt freiwillig zum Fassadenmaler degradieren läßt - köstlich. Vielleicht liegt es daran, dass Architektur keine Wissenschaft ist und die Professoren selber nicht immer die Hellsten sind, aber etwas mehr Anspruch wäre wünschenswert - auch im Hinblick auf die Arbeitslosenquote und das Ansehen des Architektenberufs. Für mich stellt es sich derzeit so dar, dass Dampfplauderer und Merkbefreite deutlich in der Mehrheit sind und den Ton angeben. Und wenn man sich dann die Diplomarbeiten ansieht und am besten noch die "tollen" Texte dazu liest (ein Vergnügen für jeden Germanisten) bekomm' ich das Würgen. Hohles, pathetisches Geschwätz gepaart mit unglaublichem Halbwissen (und grausamer Rechtschreibung). Trotzdem würde ich nicht abraten (um die vielen "altruistischen" Beiträge hier mal abzudämpfen), fragen solltest du dich aber, warum du an einer Universität studieren möchtest und was du am liebsten (nicht, dass es dazu kommen wird) danach machen möchtest. |
ehem. Benutzer Registriert seit: 13.04.2005
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marcotica: Offline
Beitrag Datum: 17.04.2005 Uhrzeit: 15:45 ID: 8086 | Social Bookmarks: Ich denke es liegt an Jedem selber was er aus seinem Studium macht bzw. welchen Prof's er zuhören will. Das das was an der FH/Uni gelehrt wird bei Weitem nicht ausreicht muß Jedem klar sein. Neben dem Studium muß man sich selber fortbilden und Erfahrungen sammeln... Mir ist mein FH-Studium sehr schwer gefallen in den ersten Jahren. Ich habe vorher eine 3-jährige Ausbildung als Bauzeichner gemacht, seit meinem 13. Lebensjahr regelmässig auf der Baustelle (in den Schulferien), bei Maurern, Betonbauern und Zimmerleuten mitgearbeitet und hatte die Möglichkeit schon vor meinem Studium einige eigene Entwürfe zu realisieren. Die Kluft ziwschen Studium und Realität konnte ich in den ersten Semestern nicht überwinden und habe viel zu praxisbezogen gedacht und gehandelt. Erst nach und nach habe ich gelernt parallel in zwei Welten (Studium und Praxis) zu leben und zu denken. Es ist mir einigermassen gelungen, dass aus dem Studium mitzunehmen, was ich in meinem späteren Leben als Architekt gebrauchen kann. Zum Schluss habe ich es sogar genossen Entwürfe entwickeln zu dürfen, die fern von jeder Bezahlbarkeit und Realisierbarkeit angesiedelt waren. So wie es halt von ahnungslosen Entwerfern an den Hochschule erwartet wird. |
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Andi: Offline
Ort: Portland Oregon
Hochschule/AG: Kommunikation Beitrag Datum: 17.04.2005 Uhrzeit: 20:21 ID: 8105 | Social Bookmarks: Also "Noone" das du den Spruch nicht mehr hoeren kannst ist mir klar. Das gleiche email haette ich vor einem Jahr auch geschrieben, aber leider suche ich schon zu lange und ich bin sehr sehr muede! Leider zaehlen nur Fakten und ich kann mich den "frustigen" Texten vom "timovic" und "marcotica" nur anschliessen. Es ist halt so. Es gibt eben zuviele Diplomanten. Egal in welchem Fach. Der Markt ist in fast allen Branchen uebersaettigt. Ich denke das Archy888 jetzt einen guten Eindruck ueber die "Massenfrustration" bei uns Architekten bekommen hat und was er/sie jetzt macht bleibt ihm/ihr selbst ueberlassen. Abhalten werde ich "Archy888" auf keinen Fall. Es ist schliesslich ein freies Land oder? :-) Also, Bauch entscheiden lassen und hoffen. AWG. AllesWirdGut. Beste Gruesse ins Forum. Buona Serata, Ciao Andi |
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