ehem. Benutzer Registriert seit: 05.09.2005
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maytal: Offline
Beitrag Datum: 04.12.2005 Uhrzeit: 17:16 ID: 12147 | Social Bookmarks: Hallo, ich studiere im 1. Semester. Die Arbeitsmarktsituation war mir bewusst, hat mich aber nicht von meinem Entschluss abbringen können...jetzt höre und lese ich von allen Seiten, u.a. von Bekannten, die selbst betroffen sind, wie aussichtslos das alles wäre... Eigentlich hatte ich vor, mir später im ökologischen Bauen eine Nische zu finden. Was ist los? Gibt es nicht mal da Bedarf? Auch in ein paar Jahren nicht?! Ich habe keine Lust, nach 6 oder mehr Jahren ohne Geld dazustehen!! Manche sagen mir, der Arbeitsmarkt allein sei kein Grund, das Studium abzubrechen?! Und wenn ich das Studium abbreche, was bringt es dann, noch zu den Prüfungen am Ende des Semesters zu gehen (ich beziehe kein BAföG)? Hat jemand Erfahrung "damit"?! Gruß, Maytal |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 04.12.2005 Uhrzeit: 19:22 ID: 12148 | Social Bookmarks: frag doch mal die bwler wies bei denen aussieht........ ich denke, daß alleine die Arbeitsmarktlage kein Grund sein sollte, das Studium abzubrechen, da es im Allgemeinen sehr schlecht aussieht. habe demletzt einen EX Komilitonen getroffen, der sagte seit dem Diplom im SS 2005 haben von 23 nur 3 Leute nen Job gefunden, auf der anderen Seite hat er aber nur 3 Bewerbungen geschrieben und ist angestellt worden. Ich denke, daß es immer wichtiger wird, während dem studium zu arbeiten, so daß man später nicht mehr als Berufsanfänger dasteht. Der beschriebene Fall hatte 3 Jahre Erfahrung als Bauleiter gesammelt. ...... Meiner Meinung nach finden zur Zeit nur Leute eine Anstellung, die schon mal in einem Büro gearbeitet haben. |
Social Bookmarks: kann noone voll zustimmen.
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 04.12.2005 Uhrzeit: 22:45 ID: 12151 | Social Bookmarks: Ich möchte mich auch noone anschließen, und Dich fragen, was denn die Alternative für Dich wäre ? Ich frage vor allem, weil Du sogar schon eine konkrete Vorstellung davon hast, was Du machen willst. Damit hast Du doch schon den meisten Absolventen was voraus. Grüße Michael |
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Tobias: Offline
Ort: NRW
Hochschule/AG: Projektentwickler / Architekt Beitrag Datum: 04.12.2005 Uhrzeit: 22:48 ID: 12152 | Social Bookmarks: Hi Maytal, deiner entscheidung darf eigentlich nur eine sache zur grunde legen: willst du architekt werden, oder nicht??? der arbeitsmarkt darf da keine rolle spielen. du bist jetzt im 1. semester, ahst also noch mind. 5 jahre (!!!!) studium vor dir. da kann einiges passieren, auch am arbeitsmarkt. natülrlich kommt oft auch glück dazu, einen job zu bekommen, manchmal aber auch eigenes zutun. wenn man im leben wirklich aus ganzem herzen etwas erreichen will, schafft man es auch. wir werden wohl alle 40 jahre arbeiten müssen. wenn du nach dem studium im schlechten fall 2 jahre suchen musst, ist dies trotzdem kein grund, abzubrechen. was sind 2 jahre gegen 40, die du dann später deinen berug ausübst .... bei abbruch ggf. einen job, bei dem du immer wieder enttäuscht bist, doch nicht architektur beendet zu haben. aus eigener erfahrung kann ich auch wie noone nur raten, schon währrend des studiums ein büro zu suchen, die langfristig einen studenten als mitarbeiter für die semesterferien und ggf. 1x pro woche suchen. wenn du dann dort 1-2 jahre gearbeitet hast, besteht vielleicht die möglichkeit über übernahme. der freund meiner schwester hat wirtschaftrecht studiert, ein bereich, der eigentlich besser darsteht als architektur. er hat aber 2 jahre nach einem job gesucht, obwohl er super referenzen und gute auslandserfahrungen gesammelt hat. es kann also auch andere treffen. mach deine entscheidung also nicht von dem aktuellen arbeitsmarkt abhänging. in 5-6 jahren sieht es überall anders aus, das kann heute keiner voraussagen. als architektur-absolvent hast du zudem eine so breite ausbildung genssen, dass man auch in nischen etwas findet, wenn man engagiert sucht. hat vielleicht nicht viel mit architektur zu tun, aber als überbrückung bestimmt nicht schlecht. |
Social Bookmarks: Man muß mit einem Architekturstudium auch nicht zwangsweise Architekt werden!
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 05.12.2005 Uhrzeit: 10:56 ID: 12159 | Social Bookmarks: Hi, also ich finde abbrechen ok, wenn du eine andere Alternative weisst. Aber man muss mit dem Architektrustudium echt nicht zwangsläufig Architekt werden, da gibts Alternativen, sogar in der Wirtschaft, z.B. als Unternehmensberater... Wenn dir dein Studium echt Spass macht, würde ich weiter studieren, wenn du dir was anderes genausogut vorstellen kannst, brich ab :-) Aber nur wegen der wirtschaftlichen Lage würde ich nicht abbrechen...wenn du gut bist und dich anstrengst, findest du bestimmt auch eine Stelle! Und wie es in 4-5 Jahren aussieht, weiss wirklich niemand... |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 05.12.2005 Uhrzeit: 13:47 ID: 12161 | Social Bookmarks: Wenn Du mit dem Studium nicht unbedingt Architekt im engen Sinne werden willst, solltest Du Dir aber mit entsprechenden Praktika und Zusatz-Qualifikationen ein entsprechendes Profil schaffen. Wer nur das engere Uni-Programm gemacht hat und sonst (außer Büropraktika beim Architekten) keine Akzente gesetzt hat, kommt woanders nur schwer unter. Beispiele: Praktika bei Institutionen/Museen, journalistische Mitarbeit bei einer Zeitschrift, Hilfe bei der Konzeption von Ausstellungen, Publikationen oder Kongressen, besondere Programmier- oder Internetfähigkeiten, zusätzliche wirtschaftl. Qualifikationen, etc. |
ehem. Benutzer Registriert seit: 05.09.2005
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maytal: Offline
Beitrag Datum: 06.12.2005 Uhrzeit: 00:05 ID: 12172 | Social Bookmarks: erstmal danke für eure meinungen, die mir wirklich weiterhelfen. trotzdem bin ich mir fast sicher, dass ich abbrechen möchte. zwar kann ich es mir sehr gut vorstellen, architektin zu sein, aber das studium macht mir nicht richtig spaß....(und studium ~ beruf?!) im entwerfen bin ich sicherlich ganz gut, aber das zeichnen z.b. geht mir einfach nur auf die nerven....vielleicht ändert sich das, wenn man es kann ;-)... mit diesen aussichten- für mich ist das wohl ein grund, denn was bringt mir selbstverwirklichung, wenn ich davon nicht leben kann oder mir kein privatleben bleibt. mag übertrieben sein, aber momentan sehe ich das so... eine alternative sehe ich im bauingenieurwesen, zwar ist das auch in der baubranche, aber wie ich das bis jetzt verstanden habe, sieht es dort erheblich besser aus, weil der aufgabenbereich vielschichtiger ist und in zukunft dort wohl auch eine gewisse nachfrage nach absolventen besteht. überlegt sich außer mir niemand, das studium abzubrechen? gruß, maytal |
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Jensation: Offline
Ort: Köln / Nürnberg
Hochschule/AG: Eventdesigner / adidas Beitrag Datum: 06.12.2005 Uhrzeit: 01:16 ID: 12177 | Social Bookmarks: hallo maytal, ich moechte dem florian recht geben - mit einem architekturstudium muss man nicht zwangsweise auch architekt werden. ich arbeite seit drei jahren neben meinem studium als lichtdesigner fuer messedesign oder bei ausstellungen,konzerten etc...und ich werde nach meinem diplom auch in der richtung weiter arbeiten - vielleicht noch einen master in innsbruck dran haengen! dir stehen mit dem studium doch alle moeglichkeiten offen, man muss nur die scheuklappen links und rechts mal abnehmen. ausserdem denke ich das das mit dem zeichnen auch besser und einfacher fuer dich wird wenn du/ihr anfangt mit dem rechner zu konstruieren. erste skizzen wirst du zwar immer von hand machen, aber das war dir doch hoffentlich vor dem studium schon klar, oder? gruesse Jens |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 06.12.2005 Uhrzeit: 11:17 ID: 12182 | Social Bookmarks: Liebe Maytal, Entwerfen und Ideen entwickeln scheint Dir zu gefallen, stupides Abarbeiten scheinbar nicht. Ich befürchte nur, dass das Bauing-Studium noch viel mehr Abarbeiten von Ideen anderer Leute werden wird. Bevor Du wechselst unterhalte Dich mal diesbezüglich mit Bauing-Studenten. Mir fällt dabei immer wieder auf, dass die zwar extrem viel über Berechnungsverfahren und Materialverhalten wissen, aber darin leider auch ziemlich festgefahren sind. Die wenigsten verstehen ihre Disziplin als etwas, mit dem man Neues erfindet. Und viele sind nicht in der Lage Begriffe wie Qualität über reine Materialeigenschaften hinaus zu begreifen. Das bleibt nur den wirklich guten Bauings und denen in der Forschung vorbehalten. Als Architekturstudent bist Du aber permanent dazu angehalten Dinge neu zu erfinden, zu transformieren, zu abstrahieren, zu extrahieren, usw.. Man muss als Architekt lernen Entscheidungen zu treffen und zu vertreten. Als Bauing - Bauings mögen mir diese ketzerische Beurteilung verzeihen - musst Du in der Regel nur Dinge umsetzen in dem Du sie rechnest - also nur ausbrütest. Wobei es bei den Bauings gottseidank auch positive Ausnahmen gibt. Das Architekturstudium ist sehr viel mehr eine Generalwissenschaft, durch die Du Fähigkeiten bekommst, die Dich für jedes Tätigkeitsfeld und Führungsposition qualifizieren, weil Du eben im Idealfall gelernt hast, Sachverhalte zu verstehen, und daraus Ideen zu entwicklen, und diese auch zu transportieren. Vielleicht noch nicht nach dem ersten Semester. Ich glaube auch, dass Du von der Vorstellung Abschied nehmen musst, dass ein Bachelor, Master oder Diplom ein Freifahrtschein für einen Arbeitsplatz ist - egal in welchem Studiengang. Und gerade deshalb hast Du mit einem Architekturstudium immer bessere Chancen in allen Feldern, wohingegen Du mit einem Bauing Studium nur als Bauing Chancen hast, um es mal zugespitzt zu beschreiben. Okay, jetzt versuch ich Dir schon wieder alles schön zu reden. Mach doch einfach mal Folgendes: mach das Arch Studium noch mindestens ein Semester weiter, und besuch nebenbei mal die Veranstaltungen der Bauings. Die Lehrveranstaltungen kannst Du ja aus dem Vorlesungsverzeichnis Deiner Uni ersehen. Dann weißt Du jedenfalls vorher schon was Dich erwartet. Und sprich vielleicht auch mal mit Deiner Assistentin oder Assistent, über Deine Überlegungen. Vielleicht sagt die/ der Dir ja, mach es, vielleicht aber auch, dass es nur verfrühte Torschlusspanik ist. Grüße Michael |
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 06.12.2005 Uhrzeit: 12:25 ID: 12184 | Social Bookmarks: Ich denke auch, dass es eine gute Idee ist, die Vorlesungen von Bauing. zu besuchen. Ein weiterer guter Schritt wäre, mal ein Praktikum im Architekturbüro zu machen (falls du das nicht schon gemacht hast), einfach um mal den Alltag von Architekten kennenzulernen. Da wird nämlich eistens auch nicht viel entworfen, sondern stupide gezeichnet (z.b. Standarddetails) oder Anträge ausgefüllt, bzw. Ausschreibungen gemacht, alles auch nicht sehr kreativ. Das könnte vielleicht auch helfen, um herauszufinden, ob das dein Traumjob ist. Nochwas zu Bauing.: Ich glaube, dass man mit dem Bauing.studium doch bessere Chancen hat, als mit Architektur, da es eher als "echtes" Ingenieursstudium anerkannt ist, und du damit auch in der Ing.Branche arbeiten kannst (wie Maschinenbauer oder so). Architekten werden meistens eben nur als Häuserbauer gesehen, und das wars. Man kann damit auch woanders einen Job finden, aber mit Bauing. wirds vermutlich leichter... |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 06.12.2005 Uhrzeit: 13:40 ID: 12188 | Social Bookmarks: Zitat:
Hinsichtlich der vermeintlich universellen Verwendbarkeit von Architekten muss man unterscheiden, welcher Anteil davon Wunschdenken ist, mit dem sich Absolventen trösten und zu überleben versuchen, und wie die Realität aussieht. Die erfolgreiche Quereinsteiger-Karrierre ist schon die große Ausnahme: Wenn man von der Kern-Architektur weggeht, konkurriert man mit (oft promovierten) Kunstgeschichtlern, Kulturwissenschaftlern, Medienwissenschaftlern, anderen Geistis, bis hin zu Juristen und VWLern, die aus einer anderen Richtung kommend Ästhetik, Kulturfragen, etc. für sich entdeckt haben. Und da es in den Jobs schnell auch um Personal- und Budgetverantwortung, um komplizierte Verwaltungsvorgänge oder politisch-rechtliche Prozesse geht, haben die da ein gutes Standing Architekten gegenüber, die von Natur aus wirtschaftlichen Fragen eher naiv gegenüber stehen (und über Management im Studium keine Silbe gehört haben, obwohl sie später als freier Architekt ja auch mal Unternehmer werden wollen/sollen). Und man muss sich deshalb schon fragen, ob man die elends lange Zeit, die man im Studium mit Modellbau, graphischer Gestaltung, etc. verbringt, nicht doch besser in eine inhaltsreiche Ausbildung investiert. Das Studium ist eben total aufs Entwerfen & Präsentieren fokussiert - und wenn man diese jahrelang geübte Fähigkeit nicht berufl. umsetzen kann, ist es einfach eine Investition für die Tonne gewesen - dann muss ich mir einreden, dass ich ja (fast) ein guter Graphiker bin, dass ich ja (fast) ein Eventmanager sein könnte, dass ich ja (fast) mit meiner Kreativität Produktdesigner werden könnte. Fast, vielleicht, möglicherweise, unter Umständen, eigentlich ... | |
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chrisly: Offline
Beitrag Datum: 06.12.2005 Uhrzeit: 14:40 ID: 12192 | Social Bookmarks: Hallo, ich kann Tom nur recht geben. Klar gibt es viele Architekten, die auch als Webdesigner oder Journalisten arbeiten könnten. Aber es gibt Dipl.-Grafiker und Dipl.-Journalisten, die das eben viel besser können. Und eines darf man nicht vergessen: Häuser sind Investitionsgüter und keine Konsumgüter. D. h. sie werden einmal gebaut und dann bleiben sie mehr oder weniger so stehen. Für Architekten heißt das: nach der Abnahme sind dann keine Aufträge mehr zu erwarten. Das liegt im System und daran wird sich auch in 5 oder 10 Jahren nichts ändern. Der Arbeitsmarkt wird sich vielleicht etwas entspannen, aber so viel besser als z. Z. wird es auch nicht werden. Um es deutlich zu sagen: Du wirst keinen einzigen Berufsberater im Arbeitsamt finden, der dir rät, Architektur zu studieren. Wenn dir jetzt schon Zweifel kommen: STUDIUM ABBRECHEN!!!! Das eine Semester kannst du unter "Erfahrung gesammelt" abbuchen. |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 06.12.2005 Uhrzeit: 15:02 ID: 12193 | Social Bookmarks: "Moderator gesellschaftlicher Prozesse" könnten Architekten mit ihrer breiten Crossover-Qualifikation gut werden, hieß es neulich mal in einem Text bei arch+ zu diesem Themenkomplex. Ist das ein Beruf, für den man bezahlt wird? Für mich klingt das wie irgendwas zwischen Hausmeister, Zirkusdirektor und Kindergärtner ... |
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