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Letztendlich muss es jeder für sich selbst entscheiden, aber ich kann jedenfalls nachvollziehen, warum es in Deutschland in Sachen Kinder weiter bergab gehen wird. Ich habe diese rosa Brille vielleicht schon etwas abgelegt. Die vorgetragenen Argumente spielen alle in die Entscheidung Pro oder Kontra Kind rein, aber bevor ich als Stammtischdemagoge oder vielleicht sogar rechtsradikal eingestuft werde, lasse ich es an dieser Stelle bewenden. Es ging ja eigentlich um etwas anderes hier im Thread. | ||
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noone: Offline
Beitrag Datum: 02.03.2006 Uhrzeit: 17:22 ID: 14286 | Social Bookmarks: Es dreht sich bei emotionalen Diskussionen ja nicht automatisch um Rechtsradikalismus. Du begründest deine Entscheidungsfindung mit dem Ablegen der Rosaroten Brille, jedoch fehlt dir doch die Erfahrung der Eltern, letztendlich kannst du doch gar nicht urteilen, ob du "erfolgreich" Kinder haben könntest oder nicht. Mir geht es z.B. einfach nur um die Diskussion über das Warum, warum haben immer mehr Leute Angst vorm Kinderhaben und schieben die eigene Karriere aussen vor? Es liegt ein sehr negativer Entwicklungsprozess in unserer Gesellschaft vor. Unsere Gesellschaft wird immer materialistischer, Ängste und Negativerfahrungen sind immer mehr von materialistischer Art. Warum denken alle Leute erst mal ans finanzielle, und nicht an das emotionale - und eventuell auch an den biologischen Fortbestand seiner selbst. |
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netzbau: Offline
Beitrag Datum: 05.03.2006 Uhrzeit: 16:51 ID: 14348 | Social Bookmarks: Zitat:
Das hat nichts mit Egoismus sondern mit Verantwortung zu tun. | |
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tenorvision: Offline
Beitrag Datum: 05.03.2006 Uhrzeit: 17:41 ID: 14351 | Social Bookmarks: Zitat:
meine alten hatten echt keine kohle und ich bin ihnen im zarten alter von 18 entsprungen und eingekleidet wurde von aldi und co.... meine einstellung ist, dass es in keinster weise mit der kohle zu tun haben sollte ob man kinder in die welt setzt, sondern einzig und allein mit dem herzenswunsch selbiges zu tun. kinder die bei kirchenmäusen aufwachsen lernen meines erachtens vor allem eines: IMPROVISATION und mit dieser fähigkeit können einen alle anderen eh später am arsch lecken...lach das war das wort zum sonntag! mfg tenorvison | |
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In den Medien wird uns mittlerweile ein Leben vorgelebt, was die Realität weit verfehlt. Die Leute sind alle hübsch, leben in riesigen Lofts, sind noch keine 30 und fahren BMWs. Der jährlich (!) Urlaub geht an die exotischsten Plätze der Welt wo man ganz alleine für sich ist oder in Luxushotles in den Metropolen der Welt. Natürlich hat man alles was begehrenswert ist und ist natürlich unsterblich verliebt in die perfekte Frau / den perkten Mann... (man weiß, dass das die Person fürs leben ist.) Diese Bilder wecken in jedem von uns natürlich (wissentlich oder unwissentlich) gewisse Sehnsüchte. Das tolle Jetset leben, dass die 25 - 35 jährigen in den Filmen leben, kann man sich natürlich nicht mit so einem Balk leisten. Zur perfekten Familieleben gehört, dass man am Sonntag morgen im Garten des Einfamilienhauses gemütlich frühstückt, der Hund im Garten spielt und der 2-Jährige Nachwuchs glücklich (und still) sein Mameladenbrot isst. Später am Tag macht man irgendeinen tollen Ausflug. (Der Einkauf, das Putzen, Waschen etc. erledigt sinch von selber) Die Realität sieht aber so aus, dass viele mittlerweile auch am WE arbeiten gehen (müssen). Man vielleicht ein Auto hat, aber höchstens in einer 2-3 Zimmer Mietwohnung lebt... Wenn man sich dann ein Kind zulegt, muß man auch noch auf den letzten Rest an Luxus wie z.B. die Home-Entertainmentanlage mit Beamer und 5.1 Sound, die 1000 Audio-CDs, die wöchentlichen Parties etc. verzichten... - Hier kommt der Egoismus zu Vorschein. Ein Kind jedenfalls braucht all diese Materialistischen Güter nicht. Das Kind braucht eigentlich nur die Liebe und aufmerksamkeint seiner Eltern - am besten von beiden! Da aber jeder Karriere machen will - damit man so leben kann wie in den Medien vorgelebt - wird das mit der Aufmerksamkeit schwierig... Da ich mich damals für den Zivieldienst entscheiden habe und dort u.a. ältere Menschen betreuen mußte/durfte wurde für mich aber klar, dass die Familie das wertvollste Gut im Leben ist. Es war auffällig, dass die Pflegebedürftigen mit familiärem Hintergrund einen weitesgehend würdigen Lebensabend führeten. Dort wurde von der Familie organisiert, dass die Wohnung von einer Reinigungskraft sauber gehalten wurde, die älteren Leute von guten Pflegepersonal gepflegt wurden und mehr Ansprache bekamen - u.a. durch Familienbesuche. Leute die sich selber überlassen waren, mussten mit dem Geld der jeweiligen Pflegestufe und des Sozialamtest versorgt werden. D.h. die Pfleger konnten nur das notwendigste tun. Man war zwar stets bemüht das Beste zu tun, aber ein Pflegedienst kann mit 40 EUR keine 3 Stunden die Wohnung reinigen, wie eine von der Familie organisierte Reinigungskraft... Wir Zivis konnten dann zwar mal etwas mehr Zeit aufwenden, aber auch nicht wöchtenlich. Es gibt also nur zwei Möglichkeiten ein Leben zu führen: 1.) Mit Kindern, die geliebt werden und diese Liebe später auch erwidern - dabei spielt Geld eine untergeordnerte Rolle. 2.) Ohne Kinder, dem Erfolg nachjagend, so dass man mit 80 während der Arbeit (oder im Bordell - man hat ja keine Zeit gefunden jemanden zu lieben) am Herzinfarkt umkippt.
__________________ Florian Illenberger tektorum.de - Architektur-Diskussionsforum archinoah.de Architektur Portal - Forum für Architektur: | ||
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Naja, dass klingt schwer nach schwarz-weiß. Da gibt es noch dutzende Varianten dazwischen, links und rechts davon. 1) Es heißt noch lange nicht, dass Kinder für die man alles tut und die man über alles liebt diese Liebe auch später erwidern werden. Da haben sich schon viele Eltern getäuscht. Außerdem ist dieses Denken für mich der eigentliche Egoismus: Kinder in die Welt zu setzen, damit man im Alter nicht alleine ist ohne sich die Frage zu stellen in welcher Welt die Kinder zu dieser Zeit dann leben müssen. 2) Deine Schilderung kommt einem Drama aus dem Kino dann schon recht nahe, aber ich denke man kann auch Erfolg und Liebe miteinander verbinden und das auch ohne Kinder. Es ist ja auch nicht so, dass das Leben von Menschen oder Paaren total verpfuscht ist, wenn sie z.B. aus biologischen Gründen keine Kinder bekommen können und sich nicht zu einer Adoption überwinden können oder wenn sie einfach nie den "richtigen" Partner finden konnten und sich entschieden haben alleine zu bleiben. Wie bereits gesagt: Liebe, Zuneigung, Familie ist alles richtig und das sind die wirklich wichtigen Dinge, aber man sollte sich wirklich fragen, ob das was man tut z.B. Kinder bekommen oder Karriere machen, alleine für einen selbst ist oder ob man damit tatsächlich auch seinen Nachkommen einen Gefallen tut. Ich sehe das eben nicht ganz schwarz oder weiß, sondern versuche Vor- und Nachteile vorallem für meine möglichen Nachkommen abzuwägen. Leben ist das höchste Gut und bevor man damit spielt, sollte man sich ausgiebig mit dem Wenn und Aber auseinandersetzen. Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob die Bevölkerung in Deutschland weiter abnehmen wird und in China weiter zunehmen wird. Ich sehe meine Aufgabe nicht darin für den Fortbestand der deutschen Rasse zu sorgen oder genügend Kinder zu zeugen, die unser Rentensystem stützen sollen. Ich möchte, dass es den Leuten in meiner Umgebung, meinen Freunden, Verwandten, Bekannten und meinen Nachkommen gut geht und das auch in Zukunft. Ich möchte dort Einfluß nehmen, wo ich es kann und das heißt Wirken im Kleinen. Am grossen und ganzen Weltgeschehen kann ich sowieso nichts ändern, aber in meiner direkten Umgebung kann ich Dinge bewirken und mich mit Einzelschicksalen befassen. Der ganzheitlichen Entwicklung stehe ich machtlos gegenüber. Ich kann z.B. nichts für die netten Menschen im Irak tun, die jeden Tag sterben und die ich leider niemals kennenlernen werde, aber ich kann mich dem Kind in der Nachbarschaft annehmen, dass mit dem Fahrrad gestürzt ist und der Katze, die in unserer Strasse hungert. Wenn jeder sich ein bißchen mehr um sich selbst und um einige Menschen/Tiere in seinem Umfeld kümmert, dann ist uns denke ich allen mehr geholfen. Renten- und Sozialsysteme sind mir ziemlich egal, darauf habe ich keinen Einfluss, aber ich kann entscheiden ob ich Kindern auf dieser Welt eine Zukunft zumuten möchte. Sorry bin abgeschweift, aber ich mache mir die Sache nicht leicht... P.S. Ich habe meinen Zivildienst in einem Krankenhaus geleistet. | ||
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Beitrag Datum: 06.03.2006 Uhrzeit: 11:44 ID: 14369 | Social Bookmarks: Zitat:
Die Diskussion sollte nämlich nicht darum geführt werden, ob ich mir finanziell Kinder leisten kann, sondern darum, ob ich sie später überhaupt erziehen will, oder ob ich lieber bis 40 in der Disse oder Bars abhängen will...... Natürlich kann sich jeder sagen, er scheisse auf Rentensysteme und Bevölkerungspyramiden, dann darf er sich aber nicht beschweren, wenn wir uns nach und nach von allen Sozialsystemen verabschieden müssen. | |
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Hochschule/AG: Tutor Beitrag Datum: 23.03.2006 Uhrzeit: 10:37 ID: 14690 | Social Bookmarks: Ich gebe jetzt hier einfach meine Meinung dazu, ohne irgendwen direkt anzusprechen. Einige sollten auf jeden Fall mal drüber nachdenken, was sie geschrieben haben. Ich habe eine 2,5 jahre alte Tochter und studiere im 8. Semester Landschaftsarchitektur. ich bin 29 und unsere Tochter war geplant und gewollt. Meine Freundin arbeitet 30 Std. das klappt alles, wenn man will. Und wenn das Kind erst mal da ist gibts eh nichts mehr zu überlegen. Da ist jemand, der dir sehr nahe steht und Nähe und Zeit von Dir einfordert. Was Kinder am wenigsten brauchen ist Geld. (Die wissen auch garnicht was das ist; die wissen aber sehrwohl was nähe und zuwendung ist). Und die Eltern brauchen auch nicht zwingend mehr geld als vorher (das was die Politik da gerade beschließen will, kostenlose kitas, ist 100% daneben gegriffen. wir brauchen die Vereinbarung von familie und beruf). Karriere von beiden Eltrernteilen und Familie ist einfach sehr schwierig. Aber hier ist zu Teilen die Politik gefragt. Mein wichtigstes Statement: Ich konnte mir voher nicht vorstellen, wie es mit Kind(ern) ist. Und das kann glaube ich niemand. Und aus diesem Grund bringt die Planerei auch nichts. DEN richtigen Zeitpunkt gibt es gegnwärtig meiner Meinung nach auch nicht. Beste Grüße LArch |
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Was wäre denn nach Deiner Meinung ein besserer (und bezahlbarer) Weg zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf? | ||
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Beitrag Datum: 23.03.2006 Uhrzeit: 20:25 ID: 14699 | Social Bookmarks: ER hat sich etwas unglücklich ausgedrückt, ich denke er meint wir brauchen eine gewährleistung einer qualitativen Ganztagsbetreuung. |
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Ort: Göttingen
Hochschule/AG: Tutor Beitrag Datum: 23.03.2006 Uhrzeit: 20:33 ID: 14702 | Social Bookmarks: Flexible Betreuungszeiten für die Kinder in der Krippe und im Kindergarten und die Möglichkeiten des Arbeitens am Abend evtl. auch von zu hause von Seiten der Arbeitgeber. Die Kinder mit zur Arbeit nehmen zu können und diese dort betreut oder gut aufgehoben zu wissen, was im Regelfall nur größere Unternehmen leisten können und auch vereinzelt schon leisten. Und ich denke, daß uns das auch etwas kosten darf. Deutschland ist auf dem 5. letzten Platz weltweit was die Geburten pro Frau betrifft. In diesen Missstand muss investiert werden. |
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Hochschule/AG: Tutor Beitrag Datum: 23.03.2006 Uhrzeit: 20:39 ID: 14703 | Social Bookmarks: Zitat:
Zur Zeit haben wir ja schon einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Das war mein Wissen bis vor kurzem. Jetzt weiß ich: Für unsere Tochter haben wir einen Anspruch auf einen halbtags Kindergartenplatz ab dem 4. Lebensjahr. Und was heißt Ganztagsbetreuung? bis 16 h? Dazu habe ich oben was erleutert. Ansonsten: ne, ne ich mein das schon so wie ichs geschrieben habe und im nächsten Statement erläutert habe. | |
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Woher nehmen? Die Kassen sind schon mehr als leer, die Staatsverschuldung nimmt täglich zu und die Rentner wollen heute ihr Geld und nicht erst wenn die heute geborenen Kinder für sie arbeiten können. Hinzu kommt, dass immer mehr Leute sich aus der Staatskasse bedienen. Ausserdem können Rentner und Arbeitslose besser demonstrieren, haben die bessere Lobby, als der Nachwuchs. Deutschland wohin?? | |||
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Beitrag Datum: 24.03.2006 Uhrzeit: 13:12 ID: 14710 | Social Bookmarks: Richtig. Und dann werden alle wirtschaftlichen Misstände in den öffentlichen Kassen weiterhin auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. Perfekt. Zum Glück können wir demnächst Menschen klonen. Vorraussetzung natürlich, daß wir Klone fertig ausgebildet mit dem 18. Lebensjahr erzeugen. Flexible Arbeitszeiten gibts schon, Akademiker arbeiten größtenteils auch schon abends noch zuhause. Was wir brauchen, ist noch nicht einmal Ganztageskindertagesstätten, sondern auch insbesondere, und hier liegt das große Manko in Deutschland, Ganztagsschulen. Grundschulen sind bis ca. 11 bis 12 Uhr, und dann wollen die Kinder betreut werden. Die Betreuung Nachmittags wird im Moment größtenteils von Eltern oder Studenten, nur teilweise von Pädagogen gewährleistet. Und daß die Deutschen so weit hinten sind bei der Pisa Studie, ist auch kein Wunder, keiner hat in Europa sowenige Schulstunden wie die deutschen Schüler. Wenn wir eine kinderfreundliche Umgebung schaffen wollen, und unsere schlechte Erziehungssituation in Deutschland bereinigen wollen, wird es höchste Zeit, Ganztagesschulen einzuführen und somit die schulische Erziehung wieder von den überforderten Eltern in die Hände von Pädagogen zu legen. |
Social Bookmarks: Für Ganztagesschulen plädiere ich auch und ich bin auch dafür, dass man Eltern in den ersten Jahren nach der Geburt eines Kindes von Arbeitgeberseite mit flexibleren Regelungen entgegenkommen sollte. Die drei Jahre Mutterschaftsurlaub würde ich sofort auf höchstens ein Jahr kürzen, da diese Zeit einfach zu lang ist und man keinen Arbeitsplatz drei Jahre lang für Leute reservieren kann, die dann völlig aus dem Berufsleben raus sind. Bei Ganztagesschulen gibt es noch ein Problem: Die meisten Pädagogen sind heute mit einem halben Tag Schule schon mehr überfordert, wie Eltern mit Kind und einem Halbtagesjob. Daran muss man auch arbeiten. | |
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