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Beitrag Datum: 26.07.2006 Uhrzeit: 14:31 ID: 17199 | Social Bookmarks: PS ich weiss ja nicht welche Erfahrungen ihr im Wettbewerbsbereich gemacht habt, meiner ERfahrung nach sind die alt bewährten Architekten Richtungsweisend, und geben den Entwurf vor, Studenten und Absolventen, die im Wettbewerbswesen tätig sind, werden doch meist nur zur Umsetzung in Plan und Bild dieser Ideen herangezogen. Natürlich ist dies zunächst eine unbefriedigende Arbeit, jedoch lernt man so mit der Zeit den Entwurfsprozess und die Herangehensweise an einen Wettbewerb bezüglich Zeitrahmen und Aufgabenstellung. Ich habe meine erste Zeit während und nach dem Diplom in einer solchen Entwerferposition verbracht, wo mir erste Ansätze vorgegeben wurden, in deren Rahmen ich dann ausdetailliert und ergänzt habe. In meiner ersten richtigen Festanstellung mußte ich dann von Phase 1 an alles machen, jedoch hat sich herausgestellt, dass entwerferische Defizite sehr schwer, wenn überhaupt in einer solchen Allrounderposition auszumerzen sind. Viele dieser sogenannten "Planer und Gestalter" haben so wenig Gespür für Gestaltung und Proportionen, daß sie wirklich besser bei ihrer Ausführung bleiben........... (und sich wohl genauso über Architekten lustig machen, die als Entwerfer auftreten und auf der Baustelle Patzer in Serie produzieren.......) |
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 26.07.2006 Uhrzeit: 14:32 ID: 17200 | Social Bookmarks: Ich glaube, es hängt viel von der Uni ab. Ich hab zwar selbst nicht da studiert, aber ich würde die Uni Dortmund empfehlen, da arbeiten Architekten und Bauingenieure ziemlich eng zusammen, machen Studienarbeiten zusammen und so, ich schätze dass man da eine ganze Menge lernt. Ansonsten, ja, Praktikum ist absolut wichtig, aber es gibt nun mal viele Unis, da kommt Bauko kaum vor, da brauchst du es im Studium zumindest echt nicht zu können, das war ja wie gesagt bei uns zum Glück ganz anders. Ich bin auch froh, dass ich da so viel gelernt hab. Und das hat dann auch dazu geführt, dass ich neben dem Studium und vor allem dann im Praxissemester völlig selbständig Projekte bearbeiten konnte. Klar hat da dann nochmal jemand drüber geguckt, aber das wars dann auch. Ich schätze ma, die Leute die nur Entwurf können, haben es später schon schwerer, einen Job zu finden. Deshalb, geht so häufig auf die Baustelle wie möglich! Dazu hat mein Bauko-Prof auch immer geraten (wir hatten übrigens im Studium auch Exkursionen zu Grossbaustellen, und wenn bei uns im Gebäude gerade saniert wurde, haben wir uns das da auch angeguckt). Mein Bauko-Prof meinte auch immer, man solle immer einen Zollstock dabei haben, um alles auszumessen, damit man ein Gefühl für Grössenverhältnisse bekommt, also nicht nur Räume (das können sich ja auch nach dem Studium manche Architekten schwer vorstellen, ob ein 6 qm Bad gross ist oder klein...) sondern auch Fliesengrössen, Türbreiten, Höhen der Steckdosen etc... |
Social Bookmarks: Ein Baustellenpraktikum bring einen rudimentären Einblick in ein oder wenige Bereiche des Baus. Es hilft dir also nur bedingt bei der Erstellung von Details, da jedes Objekt andere Probleme hat und jeder Teilbereich eigenständig ist. Da kann ich ein Praktikum beim Betonbauer, beim Mauerer und beim Zimmermann gemacht haben, dann hab ich trotzdem keine Ahnung vom Estrich und von Tischlerarbeiten habe ich dann auch noch nichts gehört. Das Praktikum dient also nur dazu, einen Einblick in Abläufe zu bekommen und sensibilisiert den Architekten, bei der Planung eines Objektes mit zu überlegen, ob das so funktionieren kann. Natürlich schadet es nicht vor dem Studium schon einmal auf einer Baustelle gewesen zu sein und wenn man nichts besseres zu tun hat, sollte man das Baustellenpraktikum auch ruhig vorher machen, aber man wird dadurch weder ein besserer Student noch ein besserer Architekt. Und die Details mit den man sich im Grundstudium beschäftigt kann man i.d.R. mit Besuch der entsprechenden Vorlesungen und Seminare lösen. Also bitte das Studium nicht wegen eines Praktikums verschieben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es an der UDK auch reicht, es im Laufe des GS zu absolvieren.
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Social Bookmarks: Zitat:
Ich habe mit Absicht ein solches Büro als zweite Station meines Weges gewählt, weil ich meine Kenntnisse als Allrounder weiter vertiefen wollte und das Studium genug graue Entwurfstheorie geboten hat. Ohne meine Vorkenntnisse aus meinem ersten Job, Mitgründung und 3- Jahre Arbeit in einem kleinen Büro während und nach dem Studium hätte ich hier keine Chance gehabt. | ||
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 26.07.2006 Uhrzeit: 15:01 ID: 17203 | Social Bookmarks: Verschieben würde ich das Studium wegen eins Praktikums natürlich auch nicht! Aber es schadet wirklich nicht, sich öfters mal auf einer Baustelle umzusehen, das geht auch ohne Praktikum, einfach mal schauen, was die Leute da so machen, oder abends, wenn da eh keiner mehr ist, muss ja auch nichts grosses sein, ein EFH reicht da auch schon. Natürlich kriegt man nicht alle Gewerke in dem Sinne mit, dass man bei jedem Arbeiten kann, aber zumindest kriegt man die Abhängigkeit der Gewerke untereinander mit. Was mir auch super viel gebracht hat, war im Architekturbüro viel mit auf die baustelle zu gehen, im Praxissemester hatte ich ja mein eigenes Projekt und war bis zu 4x in der Woche auf der Baustelle. Da lernt man dann richtg was. |
Social Bookmarks: Hi Francis, Stimme Dir weitestgehend zu. Zitat:
Das man Architektur studieren möchte fällt einem ja nicht plötzlich ein....sollte es doch eigentlich auch nicht, oder? Wer Architektur mag und sich dafür interessiert, muss sich ja auch fragen wie diese ganzen Gebäude, Formen, Strukturen, etc. entstanden sind. Es muss also jemandgebaut haben. Es gab eine Baustelle. Und wenn ich mich ernsthaft für Architektur interessiere und Architekt werden möchte, dann nutze ich meine Freizeit um mich darauf vorzubereiten. Also viel anschauen, reisen und die 4-6 Monate zwischen Abitur und Studienbeginn lassen einem bestimmt noch Zeit für einen längeren Besuch auf einer Baustelle. | ||
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noone: Offline
Beitrag Datum: 27.07.2006 Uhrzeit: 16:43 ID: 17215 | Social Bookmarks: nein, was man studieren will, sollte man schon wissen. Aber beachte bitte, dass man als Abiturient, dann als Zivi oder Bundler in dem Jahr zwischen Abi und Studium kein Praktikum machen kann. Zumindest zu meiner Zeit war das nicht möglich. Vielleicht kann man jetzt als Bundler mit 10 Monaten Pflicht noch rechnerisch 3 Monate Praktikum machen, aber dann ist man ja bei Studienbeginn schon 12 Monate im Dauerstress....... Bei mir als Zivi, der 13 Monate zu leisten hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als den gesamten Urlaub am Ende zu nehmen, damit ich noch den Umzug mit Wohnungssuche meistern konnte. In solchen Fällen stehe ich dazu, daß man mit Praktikum während dem Studium besser dran ist, als ein oder zwei Semester zu warten, damit man noch sein Baustellenpraktikum machen kann....... das kann man dann genauso in den Ferien machen........ |
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 27.07.2006 Uhrzeit: 17:11 ID: 17217 | Social Bookmarks: Also zum Zivildienst fällt mir ein: Bei uns im ersten und zweiten Semester war ein Typ, der hat parallel zum Zivildienst das Studium gemacht. Klar, er konnte dann natürlich nicht alle Vorlesungen besuchen und alle Kurse machen, aber an einigen hat er teilgenommen. Er war auch nicht eingeschrieben (ging ja nicht), aber er hat mit mehreren Profs abgemacht, dass er schon mitmacht und auch Prüfung machen darf, obwohl er noch nicht eingeschrieben war. So hat der es tatsächlich geschafft, gleichzeitig mit uns ins dritte Semester zu kommen. Da hat er dann natürlich noch was nachbelegt, aber trotzdem, er hats gepackt! Muss man ja nicht so machen, aber laut ihm hielt sich der Stress in Grenzen, keine Ahnung, wie der das geschafft hat! |
Social Bookmarks: Zitat:
Habe auch meine 13 Monate Zivildienst "geleistet", aber da man bei uns damals nur zum Wintersemester beginnen konnte, hatten alle Abiturienten, mit oder ohne Bund/Zivildienst, vor Studienbeginn mind. 5 Monate Zeit für Praktikas und sonstiges. | ||
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tenorvision: Offline
Beitrag Datum: 27.07.2006 Uhrzeit: 18:27 ID: 17220 | Social Bookmarks: was ist das hier schon wieder für eine diskussion? es kann doch nicht wirklich jemand behaupten, dass es sinnlos ist ein baustellenpraktikum vor dem studium zu machen? wer kann denn soweit abgehoben sei zu behaupten dass es in jedweder hinsicht ( menschlich und fachlich) seinen teil dazu beiträgt besser ins studium zu starten. dort man man beispielsweise die gelegenheit mal diese dünnen gestrichelten linien die man in einen fensteranschluss zeichntet auch mal in die hand zu nehmen.....grins ausserdem lernt man das der architekt immer das arschloch ist!und das ist ein ganz wichtige erfahrung...und soooviel mehr... und jetz mal ganz unsachlich: die leute , die ihren zivildienst machen und nebenbei anfangen zu studieren sind ja dann mal hoffentlich auch diejenigen die am ende ihres lebens jammern und sich vorwerfen wenig abseits ihres berufs und familie erlebt zu haben...mit anderen worten: solche leute haben meiner meinung ( und ich betone : MEINER meinung) den totalen vollschuss!!! aber ehe ich ausfallend werde... mfg tenorvision |
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 27.07.2006 Uhrzeit: 18:50 ID: 17221 | Social Bookmarks: Also ich denke, wir sind alle der Meinung, das ein Baustellenpraktikum sinnvoll ist. Die Frage ist dann, ob man es VOR dem Studium machen muss, oder während dem Grundstudium auch noch reicht. Ob man also sein Studium dafür verschiebt, muss jeder selber wissen. Ich würde es nicht machen, sondern dann eher neben dem Studium mehr Erfahrung sammeln, oder in den Semesterferien. Der Typ mit dem Zivildienst hats halt so gemacht, muss jeder selbst wissen, ich kannte ihn ja auch nicht gut fgenug, vielleicht hatte sein Vater auch ne Baufirma, sodass er schon von klein auf auf Baustellen gespielt hat, oder er war eben einer von denen die das Studium durchziehen ohne nach links und rechts zu schauen, ich weiss es nicht. Also das Praktikum an sich ist ja wohl ein MUSS, die Frage ist nur wann, da scheiden sich die Geister... |
Social Bookmarks: Zum Thema Praktikum und Zivildienst muss ich auch mal eine Anekdote loswerden - die aber heute glaube ich nicht mehr zutrifft: Mein Zivildienst ging dummerweise in den Dezember rein, so dass ich bis zum nächsten Sommer mit dem Studienanfang warten musste. Aus diversen Gründen musste ich mich mit Ende des Zivildienstes selber krankenversichern. Als Ex-Zivi hatte man allerdings damals Anspruch auch Arbeitslosenhilfe von rund 900 DM gehabt und die Versicherung wurde natürlich auch vom Arbeitsamt gezahlt. Nun wollte ich etwas vorbereitendes für mein Studium machen und hab mir ne Zimmerei gesucht, die mich als Praktikanten genommen hätte. Doch da gab es ein kleines Problem: Die Zimmerei hätte mir gerne ein kleinen Praktikantenlohn gezahlt, konnte dies dann aber nicht weil ich nicht mehr bei meinen Eltern versichert war und sie sonst auch meine Krankenversicherung hätte zahlen müssen. Das Arbeitsamt wiederum teilte mit mit, dass wenn ich ein Praktikum mache, dies als Arbeit gilt, egal ob ich etwas verdiene oder nicht und ich damit weder Anspruch auf die Arbeitslosenhilfe noch auf die Finanzierung des Krankenkassenbeitrags hätte. Die Krankenkasse Ihrerseits teilte mir dann mit, das ich ohne Lohn als Freiwillig Selbstständig Versicherter gelte und somit 300 - 400 DM Krankenkassenbeitrag zahlen müsste... 1300 DM war mit das Praktikum dann doch nicht wert.
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Tritono: Offline
Beitrag Datum: 23.04.2010 Uhrzeit: 11:39 ID: 38782 | Social Bookmarks: TU Berlin verlangt ein Vorpraktikum von 8 Wochen am Stück, das man bis zur Bachelorprüfung nachweisen muss. Ist es überhaupt möglich, während des Studiums, also in den Semesterferien, ein 8-wöchiges Praktikum am Stück zu absolvieren? Die Vorlesungszeit eines Sommersemesters z.B. ist ca. Anfang April - Mitte/Ende Juli. Aber im August werden gibt es doch auch noch Prüfungen, oder? |
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Beitrag Datum: 06.05.2010 Uhrzeit: 14:09 ID: 39005 | Social Bookmarks: meiner meinung nach sollte eh jeder der als architekt arbeiten möchte, voerher ne ausbildung im Bauhandwerk gemacht haben. |
Social Bookmarks: Zitat:
Ich finde es auffällig, daß wenn man sich Lebensläufe erfolgreicher bzw. häufig publizierter Architekten anschaut oftmals zu erkennen ist, daß diese Leute direkt im Anschluß an ihr allgemeines Abitur studiert haben und mit Mitte Zwanzig in den Beruf eingestiegen sind, dann nach 5-10 Jahren Partner in einem Büro wurden oder sich selbständig gemacht haben. Manchmal glaubt man da ein Muster erkennen zu können. Das läßt unter anderem folgende Spekulationen zu: - diese Lebensläufe sind geschönt bzw. nachträglich gekürzt worden - allgemeines Abi und direktes Studieren macht erfolgreicher als Lehre mit zweitem Bildungsweg - Architekten mit vorheriger Ausbildung sind vielleicht nicht schlechter, aber medial nicht so präsent - Architekten ohne vorherige Ausbildung bleiben durch "mangelnde Berufserfahrung" und einseitiges Studium eher im Bereich Entwerfen. Hinzukommt dann, daß i.d.R. nur erfolgreiche Entwerfer und nicht gute Detailarbeiter, Ausschreibungsspezialisten oder Bauleiter publiziert werden. (ähnlich wie beim Fußball, wo immer die Torschützen, aber selten die Abwehrspieler in die Medien kommen) ....soweit meine subjektiven Betrachtungen. Wir war nochmal das Thema? | ||
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Erstellt von | Für | Typ | Datum | |
Baustelle - bauplaner-hahn.de | Beitrag #0 | Refback | 27.07.2009 15:40 |
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