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marou is on a distinguished road

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Datum: 07.02.2007
Uhrzeit: 23:07
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Quereinsteiger - welche Möglichkeit ohne Studium?

#1 (Permalink)
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Hallo zusammen!

Ich bin marou, 34 Jahre alt, weiblich, kaufmännische Angestellte und möchte mich beruflich neu orientieren, etwas machen, was in Richtung Objektgestaltung o.ä. geht.

Leider habe ich weder Studium noch Ausbildung noch Berufserfahrung in dieser Richtung. Noch nicht einmal ein Praktikum.
Das einzige was ich habe ist der feste Wille und den jahrelangen Traum, etwas zu bauen, zu gestalten, zu renovieren.
Der Traum begleitet mich überall und es läuft immer wieder darauf hinaus. Ich denke, egal wo ich bin, darüber nach, was man dort verändern oder umbauen könnte.

Die Zeit, in der ich meine Wohnung gekauft und mutterseelenalleine (das war damals mein ausdrücklicher Wunsch an mein Umfeld ! ) nach Feierabend renoviert habe, war trotz des ganzen Stresses mit die beste Zeit in meinem Leben. Der Kopf frei und jeden Tag ein Stückchen mehr greif- und sichtbares Ergebnis.

Am liebsten würde ich Gaststätten oder Ladengeschäfte renovieren und einrichten bzw. aus alten Gebäuden wieder was machen.

Seht Ihr da eine Möglichkeit für mich, dies ohne Studium und Ausbildung - einfach nur mit einem Umstieg - umzusetzen?
Ich bin sehr lernfähig und tatkräftig, vor allem wenn mir etwas liegt. Das dürfte das Problem also nicht sein.

Oder stelle ich mir das alles zu einfach vor?

Ich hab mich bisher noch nicht näher darüber erkundigt, weil ich erstens dachte, dass die Chancen ohne angemessene Ausbildung eh nicht vorhanden sind und weil ich zweitens mir mit meinem sich etwas abenteurlich anhörenden Berufswunsch eher gezögert habe, irgendwo nachzufragen.
Aber heute und hier tu ich´s halt einfach.

Vielen Dank für´s Lesen!

marou

PS: noch zur Info - bin kaufm. Angestellte, tätig in der Kundenbetreuung im Innendienst.

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Francis: Offline


Francis is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 08.02.2007
Uhrzeit: 11:38
ID: 21618



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Hmm also du bist nicht ganz im richtigen Forum. denn so wie es sich anhört, liegt deine Neigung im handwerklichen Bereich und nicht in der Planung (was wir hier als Architekten so machen).

Ohne Ausbildung, Studium wirds wie du schon richtig bemerkt hast schwierig.

Wenn du wirklich richtig anpacken möchtest, und selbst renovieren möchtest, dafür brauchst du natürlich keine Ausbildung. Das machen viele Leute selbst. Zumindest bei den "einfachen" Arbeiten wie Bodenbelag/Wand/Installation gehtst, aber wie siehts mit kompletter Elektro aus? Da kann man sich natürlich auch viel selbst aneignen.
Nur auch da muss man bedenken: viele Selbstschrauber machen eben auch Fehler: man sieht oft mies verlegte Fliesen/Laminat oft gibts Schimmelbildung da Unkentnisse über Feuchtigkeit und Dämmung etc.

Das Problem ist nur, dass du in Deutschland nicht einfach so eine Firma für Umbau/Renovierung aufmachen kannst, da sind oft Auflagen drauf, wie Gesellen/Meisterbrief oder Studium. Du könntest versuchen, in so einer Firma anzufangen. Geht es denn mehr um Innenraumgestaltung, oder komplett Hausbau?

Ich seh eigentlich nur 2 Möglichkeiten:

Entweder Lehre (z.B. schreiner) und die dann in 2 Jahren durchziehen, danach versuchen selbständig zu machen (Viele Berufe verlangen keinen Meistertitel mehr)

Oder: Alte Immobilie kaufen, komplett renovieren und wieder verkaufen. Dafür braucht man natürlich Geld...


Anstellen wird dich vermutlich momentan niemand, denn warum sollte man dich (ohne Ausbildung im passenden Bereich) newhmen, wenns genug Arbeitslose mit Ausbildung und Berufserfahrung gibt.

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Datum: 08.02.2007
Uhrzeit: 11:52
ID: 21619



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wenn du schwimmen lernen willst, musst du erstmal ins wasser. es bringt dir nix theorien übers schwimmen aufzustellen und dir vorzustellen du wärst ein fisch. ...der erste kontakt mit dem wasser schmeisst sowieso alles um.

wenn du nicht den ersten schritt - ein praktikum - machst, brauchst du gar nicht weiterzugrübeln. .....denn dann bleibts beim grübeln.
die welt hat schon alle extreme gesehen. menschen mit der besten ausbildung bleiben arbeitslos und andere, die nie eine hochschule von innen gesehen haben bauen häuser.
__________________
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Beitrag
Datum: 08.02.2007
Uhrzeit: 13:21
ID: 21621



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" die nie eine hochschule von innen gesehen haben bauen häuser."

Das stimmt, aber in der heutigen Zeit und gerade in Deutschland wird das eben schwer! Nicht unmöglich, aber eben verdammt schwer!

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Datum: 08.02.2007
Uhrzeit: 13:28
ID: 21622



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allerdings.
geradezu unmöglich.

ich hab allerdings so ein beispiel in der familie.
man muss halt viel zeit investieren. so ca 10-15 jahre.

@marou:
besagte person hat auch in deinem alter losgelegt. heute, nach 20 jahren baut sie mehrfamilienhäuser, saniert altbauten und handelt mit villen.

"geht nicht" gibts halt nicht
__________________
form follows fun

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Beitrag
Datum: 08.02.2007
Uhrzeit: 13:43
ID: 21624



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Ja gut aber die 10-15 Jahre hast du ja nur, wenn man es komplett ohne Ausbildung macht.

Da geht der Weg über Lehre oder sogar Studium natürlich schon viel schneller.

Übrigens, man kann auch mit 34 noch studieren oder eine Lehre machen. Es wird sicher schwer einen Ausbildungsbetrieb zu finden, aber ich denke mal, wenn du einen hast, dann gehen die da auch ganz anders mit dir um als mit z.B. einem 18jährigen. D.h. du kannst da sicher schon viel mehr Verantwortung bekommen und lernst sicher auch viel mehr.

Studium ist natürlich auch möglich, aber da bist du auch erst mit Ende 30 fertig, und Architektur ist, wie auch Innenarchitektur, nunmal ein Vollzeitstudium, da geht nichts mit Fernuni oder so.

Was auch super wäre: Kontakte knüpfen! Wenn du jemanden kennst, der in genau dem Bereich arbeitet, wo du hinwillst, dann kannst du da vielleicht auch ohne Ausbildung anfangen, und da mitarbeiten.

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Datum: 08.02.2007
Uhrzeit: 21:42
ID: 21651



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Zur Ausbildung möchte ich Mut machen. Meine Mutter wurde mit 43 Witwe und hat sich Ihren Traum erfüllt und eine Buchhandelslehre gemacht.

Natürlich war es nicht ganz einfach, mit den übrigen sehr jungen Lehrlingen mit zu halten, aber da es ihr gefallen hat, hat sie es auch durchgezogen.

Natürlich ist es einfacher, wenn der Lebenslauf einen roten Faden aufweist, dann können potentielle Arbeitgeber besser abschätzen, welches Risiko sie bei einer Einstellung eingehen. Aber wenn man zu Abstrichen bereit ist, geht auch ein Quereinstieg.

Ich renoviere übrigens auch sehr gern, ob ich das allerdings bei Anderen machen möchte (die vielleicht nicht soviel Zeit haben, wie ich mir wünsche weiß ich nicht) das sollte man sich vorher überlegen oder kurz gefasst:
Wenn Du ein Ziel hast, verfolge es und Du wirst sehr weit kommen.
Wenn Du vor etwas wegläufst, bekommst Du es so lange, bis Du damit umgehen kannst.

Viel Erfolg wünscht Dietemann

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marou: Offline


marou is on a distinguished road

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Datum: 10.02.2007
Uhrzeit: 22:47
ID: 21766



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Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für Eure Antworten!!

@francis
Nein, ich würde schon lieber planen als handwerklich umsetzen. Das Handwerken während meiner Renovierung entstand mehr aus der Not heraus, weil ich es einfach ganz alleine schaffen wollte und exakt MEINE Pläne verwirklichen wollte. Meine handwerklichen Helferlein hatten andere Vorstellungen ("das geht so nicht.., da muss man...," usw. usf.) und wollten mich ständig belehren. Weil ich mir nirgendwo dreinreden lasse, hab ich dann alles selbst gemacht, und zwar genau so wie ich mir das vorgestellt habe. Handwerklich nicht unbedingt perfekt, aber meine Pläne sind umgesetzt. Das war wichtig.

"Oder: Alte Immobilie kaufen, komplett renovieren und wieder verkaufen. Dafür braucht man natürlich Geld..."

Das ist seit Jahren mein grosser Traum. Aber ich muss Geld verdienen mit dem was ich tue, kann nicht gross "hobbyhalber" und auf gut Glück investieren.
Die Tatsache, dass ich von dem finanziellen Ertrag meiner täglichen Arbeit leben muss, ist es auch, die mich daran hindert, in meiner jetzigen Lebenssituation nochmal eine neue Ausbildung zu starten. Das würde vom Verdienst her einfach nicht hinhauen.

@3dgeplagt

20 Jahre habe ich nicht Zeit.

Bzgl. Praktikum, gibt es auch die Möglichkeit ein solches nur stundenweise zu machen? Oder immer samstags? Ich weiss, meine Fragen.... :rolleyes: aber ich muss halt jetzt irgendwo mal anfangen.


"Das stimmt, aber in der heutigen Zeit und gerade in Deutschland wird das eben schwer! "

Deutschland muss es übrigens nicht sein. Ich könnte mir auch sehr gut (sogar allerbestens) vorstellen, irgendwo anders auf der Welt zu arbeiten.

Da fällt mir gleich noch eine Frage ein: ich hab vor einiger Zeit mal eine Reportage über diesen Immobilien-Guru (Kühn glaub ich) auf Mallorca gesehen.
Der arbeitet wohl mit einem Münchner Innenarchitekten (einem Italiener) zusammen. Weiss zufällig von Euch jemand, wie der heisst? Mir fällt der Name nicht mehr ein und ich suche schon einige Zeit im I-Net und werde nicht fündig.

@dietemann

"Natürlich ist es einfacher, wenn der Lebenslauf einen roten Faden aufweist, dann können potentielle Arbeitgeber besser abschätzen, welches Risiko sie bei einer Einstellung eingehen. Aber wenn man zu Abstrichen bereit ist, geht auch ein Quereinstieg."

Der rote Faden ist mir nicht sehr wichtig.
Mir ist wichtiger, dass ich endlich tun kann, wozu ich mich "berufen" fühle. Ich weiss, ich bin absolut nicht in der Situation, dass ich mir gross was aussuchen kann, aber ich sage trotzdem: ein Arbeitgeber, der allzu sehr rotfadenfixiert ist, ist für mich eh der Falsche! (Wohl dem, der die Wahl hat... )

"Wenn Du vor etwas wegläufst, bekommst Du es so lange, bis Du damit umgehen kannst."

Was genau meinst Du damit?

Ein schönes Wochenende Euch & viele Grüsse

marou

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Registriert seit: 09.11.2004
Beiträge: 678
Francis: Offline


Francis is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 11.02.2007
Uhrzeit: 19:40
ID: 21874



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"exakt MEINE Pläne verwirklichen wollte. Meine handwerklichen Helferlein hatten andere Vorstellungen ("das geht so nicht.., da muss man...," usw. usf.) und wollten mich ständig belehren. Weil ich mir nirgendwo dreinreden lasse, hab ich dann alles selbst gemacht, und zwar genau so wie ich mir das vorgestellt habe. Handwerklich nicht unbedingt perfekt, aber meine Pläne sind umgesetzt. "

Hmm, genau das aber könnte ein Problem werden. Gerade bei der Planung muss man auch wissen, wie es handwerklich korrekt umgesetzt wird. Es hört sich fast so an, als hast du in deiner Wohnung umgebaut, wie du wolltest, und nicht unbedingt so, wie man es handwerklich korrekt macht...

Das kann auch ganz böse enden: ich kenne Wohnungen die haben Schimmel (sowas kommt nicht am ersten Tag sondern nacht Monaten oder Jahren) da falsch gedämmt (so wie es ein Laie eben schöner findet), Duschwannen ohne Geruchsverschluss (zum ersten Mal im Leben Sanitär gemacht, das Wasser fliesst auch ab, aber dafür stinkt es) etc.

Wenn du was in dem Bereich machen willst, rate ich dringend dazu, dich mal von deinen "Helferlein" handwerklich beraten zu lassen, die haben vielleicht mehr Ahnung von der Umsetzung, wenn auch nicht von der Ästhetik ;-)

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