Registrierter Nutzer Registriert seit: 03.03.2009
Beiträge: 3
Azrayl: Offline
Beitrag Datum: 03.03.2009 Uhrzeit: 19:32 ID: 32862 | Social Bookmarks: Schönen guten Abend, in ca. 1,5 Monaten werde ich vorrassichtlich stolzer Besitzer der Allgemeinen Hochschulreife sein. Dann beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Das Studium. Nach längerem Überlegen bin ich auf die Idee gekommen Architektur studieren zu wollen. Doch gerate ich hierbei nun in leichtes zweifeln. Inwiefern muss man künstlerisch begabt sein? Also ein räumliches Vorstellungsvermögen habe ich und zeichnen kann ich auch so ein paar nette Sachen. Kreativität fehlt mir auch nicht unbedingt. Doch bin ich kein Picasso. Wie stark sollte man denn künstlerisch begabt sein um sich an dieses Studium wagen zu können? Ist da jedes Land verloren wenn man kein "Künstler" ist? Oder kann man durch technische Zeichnungen, Realität bezogenes erarbeiten von Maßstäben und Kreativität dieses künstlerische Defizit wieder wett machen? ich würde mich sehr über eine baldige Antwort freuen Mit freundlichem Gruß Jonas W. |
| |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004
Beiträge: 1.832
mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 04.03.2009 Uhrzeit: 10:07 ID: 32875 | Social Bookmarks: Ich fass, das mal mit einem anderen Ausdruck zusammen. Du willst sagen, dass Du kein Schöngeist bist, oder Dir der Sinn für Gestaltung fehlt. Das ist erstmal nichts, was einem im Architekturstudium an technischen Universitäten oder Fachhochschulen hindert. Man kommt sogar relativ gut durch. Aber aus persönlicher Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es in der Disziplin der Architektur das Leben grundsätzlich einfacher ist, wenn man Dinge ansprechend gestalten und darstellen kann. Heute heißt, dass nicht mehr nur gut skizzieren und zeichnen zu können, sondern vor allem saubere CAD-Zeichnungen (kann man lernen) und schnelles 3D-Modellieren und eine Passion fürs Texturieren und Beleuchten fürs Rendern oder Photoshopen. Aber auch da braucht man einen Spürsinn für Gestaltung. Das ist im Grunde wie mit der Attraktivität bei Menschen: einer attraktiven Person, die also gut bzw. gepflegt aussieht, ist man eher bereit zu glauben. So ist es auch in der Architektur, einer schönen Darstellung ist man eher bereit zu glauben, als einer plumpen Darstellung. Was aber nicht heißt, dass die eine schöne Darstellung inhaltlich nicht gut sein muss. |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 03.03.2009
Beiträge: 3
Azrayl: Offline
Beitrag Datum: 04.03.2009 Uhrzeit: 12:16 ID: 32883 | Social Bookmarks: Herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. Also ich glaube, dass ich sehr kreativ bin und viele Ideen im Kopf habe, von denen ich glaube dass sie jemanden sehr gut gefallen würden. Die Frage wäre jetzt, ob ich diese ohne zeichnerische perfektion umsätzen kann. Also wie du sagtest technisches Zeichnen oder so. Also denkst du ich könnte es einfach probieren ? Denn Ideen habe ich und ich glaube die sind sehr gut Mit freundlichem Gruß Jonas W. |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 03.03.2009
Beiträge: 3
Azrayl: Offline
Beitrag Datum: 04.03.2009 Uhrzeit: 12:21 ID: 32884 | Social Bookmarks: Also die eigentliche Frage ist eigentlich ob ich meine Defizite durch FLEIß und ANSTRENGUNG wieder wett machen kann.... Ich hab halt so lust Architektur zu studieren |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004
Beiträge: 1.832
mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 04.03.2009 Uhrzeit: 15:23 ID: 32889 | Social Bookmarks: Mein Eindruck ist, dass Du mit Anstrengung und Fleiß nicht meinst, dass Du Dich der Gestaltung hin geben willst. Aber anders wirst Du auf lange Sicht in der Architektur nicht weit kommen. Wenn es Dir um das "Umsetzen" von Ideen an kommt, ist vielleicht ein Studium für Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Verfahrenstechnik etc. besser. Der Unterschied zwischen einem normalen Ingenieur und einem Architekten ist eben die Gestaltung. Beide lösen ein Problem, aber nur der eine ist darum bemüht es so zu lösen, dass es auch noch gut (dem menschlichen Empfinden gefällig) aussieht. Wenn Dich dass nicht interessiert, würde ich eher was anderes wie oben aufgeführt studieren. Das ist zudem mit weniger Arbeitsaufwand, besserer Bezahlung und sichereren Arbeitsverträgen verbunden. |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004
Beiträge: 1.832
mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 04.03.2009 Uhrzeit: 15:28 ID: 32890 | Social Bookmarks: Mach doch erst einmal ein Praktikum in einem Architekturbüro. Das hilft Dir vielleicht zu beurteilen, ob Du wirklich so unbedingt Architektur studieren willst. Das Bild des Architekten, dass Außenstehende haben, hat leider immer weniger mit dem Alltag eines Architekten zu tun. Außer man hat es geschafft, und kann 30 Leute oder mehr für sich arbeiten lassen. Aber der Weg dahin wird immer steiniger. |
Social Bookmarks: Ich würde Jedem in den nächsten Jahrem von einem Architekturstudium abraten und zwar rein wegen der Überkapazitäten am Markt. Unabhängig von künstlerischen Interessen und der Person selbst. Wenn in den nächsten 5 Jahren erstmal keine neuen Architekten mehr produziert würden, könnte man in den folgenden Jahren vermutlich wieder 2.000 - 3.000 pro Jahr auf die Menschheit loslassen. Erstmal Überkapazitäten abbauen und Einstellungsstopp in schlechten Zeiten, die Wirtschaft machts vor. :mad: | |
| |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Architektur-Themenbereiche | Antworten | Letzter Beitrag |
Architekturstudium - Ja oder Nein? | Monroe | Studium & Ausbildung | 24 | 14.12.2009 19:24 |
BDIA Kammer ja oder nein | Roth-design | Innenarchitektur & Design | 0 | 13.04.2007 14:02 |
Australien, ja oder nein? | Andrea | Beruf & Karriere | 4 | 03.01.2007 13:18 |
Architekturstudium ja oder nein? | Novaearion | Studium & Ausbildung | 13 | 24.02.2005 14:35 |
Wärmedämmung mit Dampfbremse ja oder Nein? | Bauhase | Konstruktion & Technik | 11 | 16.03.2004 21:19 |