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anchorman: Offline
Beitrag Datum: 29.05.2009 Uhrzeit: 10:45 ID: 33856 | Social Bookmarks: hallo ich studiere derzeit bauingenieurwesen (diplom) in bayern im 6. semester aber überlege, da mir die kreativität in dem berufsfeld fehlt, nach beendigung ein zweitstudium in architektur anzufangen. hat da vielleicht jemand schon erfahrung mit und weiß was ich mir z.b anrechnen kann, ob es eine studienzeitverkürzung gibt oder welche sonstigen probleme auftauchen könnten? und die wichtigste frage: lohnt es sich überhaupt? vielen dank schon mal für hoffentlich folgende antworten anchorman |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 30.05.2009 Uhrzeit: 15:13 ID: 33865 | Social Bookmarks: Was da wo angerechnet wird, hängt wohl sehr von der konkreten Hochschule ab. Die Felder, in denen sich die Studienprogramme bei uns (TU Braunschweig) im Grundstudium überschnitten haben und zum Teil gemeinsam mit Bauings abgehalten wurden, sind Baustoffkunde, Stahlbetonbau, Vermessungskunde. Ob es sich lohnt? Viele sehr gute Bauingenieure haben auch Architektur studiert (Calatrava, Schlaich, Sobek). Der Dialog mit Architekten wird einfacher bzw. fruchtbarer, wenn Du auch gestalterische/kulturelle Kompetenz und Sensibilität hast. Wenn Du Dich selbständig machst, kannst Du ein breiteres Leistungsprofil anbieten bzw. zum Teil Dein eigener Ingenieur sein, wenn Du als externer Fachplaner für Architekten arbeiten willst, hast Du m.E. Pluspunkte (s.o.). Als Angestellter in kleinen Büros kannst Du auch Deine Mehrfachqualifikation ausspielen. Nur in größeren Unternehmen/Büros musst Du Dich irgendwann entscheiden, was Du mehr sein willst und Dir ein entsprechendes Profil geben. Da springt man nicht jeden Tag zwischen Wettbewerb und Baumanagement. |
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anchorman: Offline
Beitrag Datum: 02.06.2009 Uhrzeit: 13:07 ID: 33887 | Social Bookmarks: hey danke für deine schnelle antwort! bin zumindest schon mal froh das die idee nicht ganz abwähgig ist vielleicht ist es auch noch sinnvoll zu erwähnen das ich in die richtung bauphysik/gebäudetechnik gegangen bin. die größte frage ist glaube ich nur ob ich das machen will wo ich eher geld verdiene oder das was mir mehr spaß macht.... |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 08.06.2009 Uhrzeit: 17:17 ID: 33994 | Social Bookmarks: Bei TGA/Bauphysik sehe ich nicht so den großen Gewinn durch ein zusätzliches Architekturstudium. Du müsstest für Dich klären, ob Du mit der Doppelqualifikation a) mehr berufl. Optionen gewinnen willst, b) glücklicher werden willst, c) finanziell profitieren willst. Mehr berufliche Optionen durch das zusätzliche Arch.-Studium sehe ich nur theoretisch, praktisch stehen sich da alle auf den Füßen. Vom Gehalt her honoriert würde das Zweitstudium, soweit ich das einschätzen kann, nicht. Als reiner TGA-Ingenieur/Bauphysiker bieten sich Dir auch im Augenblick noch gute Chancen; die großen Ingenieurdienstleister suchen und suchen und bezahlen vernünftige Gehälter. |
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anchorman: Offline
Beitrag Datum: 09.06.2009 Uhrzeit: 11:26 ID: 33999 | Social Bookmarks: einmal soll es mich natürlich glücklicher machen und auf der anderen seite möchte ich meine beruflichen optionen erweitern. das gehalt ist eher zweitrangig. ich würde mich gerne auf passivhäuser etc. spezialisieren weshalb ich dachte das die verbindung von bauphysik/gebäudetechnik mit architektur ziemlich sinnvoll wäre... nur wenn ich dann beides nicht gemeinsam anwenden kann lohnt sich ein zweitstudium anscheinend eher nicht. man muss ja doch auch ein bißchen die joblage im auge behalten. eine zwickmühle. |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 09.06.2009 Uhrzeit: 15:58 ID: 34000 | Social Bookmarks: Das Thema Nachhaltigkeit boomt ja, und Leute, die sich echt damit auskennen (mit den techn. Details) werden doch momentan (und wohl auch mittelfristig noch) gesucht. Seit kurzem kann man sich bei der DGNB als Auditor ausbilden lassen - einige Leute versprechen sich davon einen festen beruflichen Stand. Ich höre/lese in dem Zusammenhang auch von vielen Kooperationen zwischen Architekten und Ingenieuren in diesem Bereich. Du könntest schon als Ingenieur in ein größeres Architekturbüro oder Planungsunternehmen gehen, ohne Architektur zu studieren. Nach 3-5 Jahren bist Du halber Architekt, wenn Du täglich in Architektur badest, und Du hast ständig mit den kreativen Prozessen zu tun und bist mit Deinem Know How in sie involviert ... |
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Beitrag Datum: 10.06.2009 Uhrzeit: 09:43 ID: 34024 | Social Bookmarks: Das Thema Energie und Nachhaltigkeit als Schwergewichtsausbildung wird heutzutage überbewertet. Diese Themen finden in der normalen Architektenausbildung heuzutage ausreichend Beachtung. In der Arbeitswelt mag noch einiges an Nachholbedarf bestehen, aber das wird sich mit der Zeit ausgleichen. Wer jetzt eine gründliche Architekturausbildung absolviert ist auf die ganze Nachhaltigkeitsdiskusion solide vorbereitet und bestens befähigt entsprechende Bauten zu erstellen. Sich zu stark auf eine solche Ausbildung abzustützen heisst über kurz oder lang mit einem Spezialfachwissen dazustehen das man nicht nutzen kann. Den Preis dafür zahlt man in allen anderen Bereichen. |
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Beitrag Datum: 11.06.2009 Uhrzeit: 12:29 ID: 34039 | Social Bookmarks: Spannend ist zur Zeit die Diskussion, dass als "Nachhaltig" geltende Gebäude, die eine über die Nachhaltigkeit begründete Wertsteigerung erhalten sollten, im Moment (zur Krisenzeit) genau die gleichen rasanten Werteverluste erfahren und zu Dumpingpreisen versteigert werden (aktuelles Beispiel ist der Gherkin von Foster). |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 12.06.2009 Uhrzeit: 01:29 ID: 34061 | Social Bookmarks: Das, was Architekten (im Studium) lernen, ist doch lediglich das qualitative Wissen um System-Alternativen. Der Thread-Ersteller ist angehender Ingenieur für TGA und Bauphysik. Jetzt besteht eine besondere Nachfrage nach diesem Umsetzungs-Know How. Auch in Zukunft werden Architekten Fachplaner benötigen, die sich mit den rechnerischen und technischen Details auskennen. |
ehem. Benutzer Registriert seit: 04.05.2009
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Beitrag Datum: 12.06.2009 Uhrzeit: 10:00 ID: 34065 | Social Bookmarks: Klar wird es immer Fachplaner brauchen, anchorman hat aber spezifisch nach dem Sinn eines Architekturstudiums gefragt (weil er sich davon ein kreativeres arbeiten verspricht). Wenn er sich als Energiespezialist positionieren will ist er mit seinem jetztigen Studium besser bedient und ein Architekturstudium macht nur noch begrenzt Sinn. Will er Architekt werden hat er mit seiner jetztigen Ausgangslage eher schon zuviel (im Sinne von nicht zur Berufsausübung notwendiges) solches Wissen. dieses noch zu vertiefen (auf Kosten des restlichen Architekturwissens) bringt ihn als zukünftigen Architekt nicht weiter. |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 12.06.2009 Uhrzeit: 16:01 ID: 34073 | Social Bookmarks: Na dann verstehen wir uns ja. Wir (ich) sollte(n) auch nicht zu vage über fünf verschiedene Dinge gleichzeitig sprechen. Einmal geht es um die pflichtgemäße Umsetzung der jeweils neuesten EnEV. Das gehört zur Grundqualifikation in der jeweils notwendigen Tiefe für Archis und Ingenieure. Dann geht es um die freiwillige Zertifizierung nach den neuen DGNB-Standards. Diese Qualifizierung als DGNB-Auditor ist ja mehr die beratende Begleitung und bürokratische Abwicklung der Zertifizierungsprozedur. Aber selbst das kann m.E. für einen begrenzten Zeitraum ein Pluspunkt auf dem Arbeitsmarkt sein und ein Aufhänger für den Einstieg in eine Firma oder für eine Kooperation. Auch wenn das wie alles von einem Marketing-Hype umwabert wird und einer kritischen Betrachtung im Einzelfall evtl. gar nicht standhält, ist das glaube ich schon ein Label, das für Bauherren, Planer und Nutzer wichtig werden wird. |
ehem. Benutzer Registriert seit: 04.05.2009
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niklaus: Offline
Beitrag Datum: 12.06.2009 Uhrzeit: 16:29 ID: 34074 | Social Bookmarks: Ich kann die Situation nach den deutschen Normen nicht gut genug beurteilen, auc meiner praktischen Tätigkeit (in der Schweiz) weiss ich allerdings das die neusten Kantonalen Energievorschriften schon ziemlich nahe am Bereich des Minenergisstandes sind. Egal was ich baue, ich komme also sowieso nicht ohne Energiefachplaner aus (spätestens für die korrekte Erstellung des Energienachweises für die Bewilligung bin ich auf einen solchen angewiesen). Der praktische Nutzten einer solchen Spezialisierung im Alltag eines Architekten sehe ich also durchaus fragwürdig. Letztendlich hat sich zumindest in der Schweiz die freiwillige Minenergiezertifizierung (trotz Verschärfung) faktisch schon beinahe selbst (aufgrund zuviel Akzeptanz = Uebernahme in die Offiziellen Normen/Muken) obsolet werden lassen. Was natürlich im Rahmen eines nachhaltigen Baunes zu begrüssen ist. Aber jetzt kommen wir langsam vom Thema ab. |
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