ehem. Benutzer Registriert seit: 30.01.2009
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LaHood: Offline
Beitrag Datum: 11.09.2009 Uhrzeit: 00:32 ID: 35232 | Social Bookmarks: Ich habe einen Job im öffentlichen Bereich in Aussicht und habe mich dadurch erstmalig mit dem Thema Entgeltgruppen beschäftigt. Mein neuer AG möchte mich als 'Architekt in die EG9 einstufen, welche für FH/Bachelor-Abgänger vorgesehen sind. Uni Absolventen werden mit EG13 angegeben. Da bei diesem tollen System aber anscheinend nicht die Qualifizierung, sondern die Tätigkeit ausschlaggebend ist, versuche ich gerade Argumente für ein Uni-Diplom im Bereich Architekur versus einem FH-Abschluss zu formulieren. Ich befürchte nur, das in diesem Bereich (ausser der besseren praktischen Erfahrung als FHler) nicht viel für die Uni spricht. Oder fällt euch da etwas Eklatantes ein? Geht übrigens um Hochbau, also schon klassische Architektentätigkeit. |
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Frauky: Offline
Ort: Rostock Beitrag Datum: 11.09.2009 Uhrzeit: 08:21 ID: 35234 | Social Bookmarks: Ich persönlich bin der Meinung, dass es bei der Bezahlung keinen Unterschied geben sollte. Schließlich haben auch einige Unis vom Diplom zum BA/ MA umgestellt. Ist also kein reines FH-Studium. Vielen bleibt ja nichts andres übrig als BA Architektur zu studieren...einfach weil kaum noch Diplomstudiengänge angeboten werden. Das war bei mir auch der Fall. An allen Unis, die für mich infrage kamen (hauptsächlich finanziell und örtlich bedingt), war auf BA umgestellt. Natürlich is der Studiengang anders aufgebaut.BA ist generell praktischer veranlagt als Diplom. Wie da der Unterschied zwischen FH, HS und Uni ist, weiß ich nicht. |
Social Bookmarks: Wodurch ist ein Uni Diplomand qualifizierter als FH? Das habe ich mich ebenfalls schon oft gefragt. Da bei beiden Hochschulformen sich die Lehrinhalte hauptsächlich mit dem Entwerfen befassen, das Entwerfen aber wiederum nur ein kleiner Teil des gesamten Architektenjobs ist, gibt's es sicherlich beim Thema Qualifikation keinen angemessenen Grund für Unterschiede. Meine persönliche Meinung dazu ist, daß für den Architektenberuf (ohne Spezialisierung) eine vorangegangene Lehre im Bausektor sicherlich hilfreicher sein kann, wie ein allgemeines Abitur, welches nunmal für den Zugang zur Uni zwingend erforderlich ist. Warum man noch immer versucht die FHler bei öffentlichen Stellen zu deklassieren ist mir nicht einleuchtend. Auf dem freien Markt ist das glücklicherweise nicht so. | |
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k-roy: Offline
Beitrag Datum: 11.09.2009 Uhrzeit: 17:29 ID: 35258 | Social Bookmarks: naja FH Absolventen sind oft umfassender ausgebildet hehe. OK aber wenn du dich für eine Tätigkeit EG9 bewirbst, wirst du nicht mehr geld bekommen. |
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bastelheld: Offline
Ort: NRW Beitrag Datum: 15.09.2009 Uhrzeit: 18:18 ID: 35336 | Social Bookmarks: Der ursprüngliche Unterschied zwischen Uni und FH lag in der Vermittlung der Inhalte (nicht der Inhalte an sich). Während die FH eher an ein festgelegtes Schulsystem orientiert war, sollte die Uni freiere Wege ermöglichen. Also auf der einen Seite Stundenplan und auf der anderen eigenverantwortliches Selbststudium. Mit diesem Hintergrund galt die FH als Vermittler der praktischen Anwendung und die Uni als Vermittler von theoretischem Wissen. An der FH werden also die Anwender von bestehendem Wissen ausgebildet, an der Uni die Forscher für neue Gedanken geformt. Als FHler sollte man also prinzipiell praktisch besser ausgebildet sein um sofort auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können, als Uniabsolvent ist man eher als Freidenker ausgebildet, der selbststädnig, kreativ und unabhängig neue Wege bestreiten kann. Das gilt natürlich nicht nur für die Architektur sondern alle Studienrichtungen. In wie weit dies immer in der Wirklichkeit funktioniert hat, sei mal da hin gestellt. Mit der Umstellung auf BA/MA hat sich das bestehende System eh verabschiedet. |
Social Bookmarks: Ich denke, daß da ursprünglich mal was dran gewesen ist, nur ist das halt schon ziemlich lange her. Die FHs sind doch seit einiger Zeit wesentlich freier geworden bei der Vermittlung des Lehrstoffes, so daß in punkto eigenverantwortliches Lernen der große Unterschied nicht mehr begründet sein kann. In der Tat kann man beobachten, daß sehr viele Architekturtheoretiker (nicht negativ gemeint) und Lehrende ehemalige Uni-Absolventen sind, aber das lag bisher auch wohl daran, daß a) jährlich mehr Architekturabsolventen von einer Uni, als von den FHs kommen und b) solche Positionen i.d.R. Positionen bei öffentlichen Einrichtungen sind, bei welchen FHler in der Vergangenheit bekanntermaßen benachteiligt wurden. Grundsätzlich halte ich Vordenker, Theoretiker und Forscher für sehr wichtig, nur werden sie in einer viel geringeren Anzahl in der Gesellschaft gebraucht, wie die Gestalter und Praktiker. Auf einen Komponisten (Vordenker) kommt schließlich auch mindestens ein Orchester (Planer, Ausführende). Ich hoffe, daß durch die BA/MA-Regelung die veralteten Regularien im öffentlichen Dienst bald endültig der Vergangenheit angehören. | |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 16.09.2009 Uhrzeit: 16:39 ID: 35348 | Social Bookmarks: Der Unterschied in der Lehre ist - meiner Meinung nach - so wie bastelheld ihn beschreibt immer noch vorhanden. An der Uni wird weniger anwendungsorientiertes, sondern mehr theoretisches Wissen vermittelt. Praxisbezogene Inhalte wie LBauO oder VOB sind im Vordiplom kein Thema, und werden im Vergleich zur FH weniger gewichtet. Prinzipiell ist es an der Uni schon so, dass die theoretische, hinterfragende Denkweise gefordert wird. Bezüglich Anzahl der Absolventen ist es richtig, dass es mehr Studenten pro Semester an den Unis gibt, jedoch gibt es wesentlich mehr FHs als Unis (1998 mit ZVS-Bewerbung gab es ca. 8-10 Unis), sodass die Gesamtzahl der FH-Absolventen wohl grösser sein dürfte. |
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Beitrag Datum: 16.09.2009 Uhrzeit: 18:42 ID: 35352 | Social Bookmarks: Als FH Student muß ich dieser Darstellung in all ihrer Schwammigkeit widersprechen. |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 17.09.2009 Uhrzeit: 14:19 ID: 35375 | Social Bookmarks: Dann schau Dir mal z.B. die Lehrinhalte im Fach Raumgestaltung an. Wie viele Entwürfe bzw. wie viele Semester hast Du dieses Fach an der FH? In der Regel ist das ein Kurs mit 1 Semester Vorlesung und 1 Semester Entwurf, oder? |
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k-roy: Offline
Beitrag Datum: 17.09.2009 Uhrzeit: 15:25 ID: 35381 | Social Bookmarks: weiß ich nicht mehr - ist auch egal, hat nämlich nichts mit "theoretischer, hinterfragender denkweise" zu tun. |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 17.09.2009 Uhrzeit: 18:14 ID: 35389 | Social Bookmarks: Wo wird denn noch mehr eine theoretisch - intellektuelle Methodik angewendet als bei einem Entwurf im Fach Raumgestaltung? |
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k-roy: Offline
Beitrag Datum: 17.09.2009 Uhrzeit: 18:44 ID: 35393 | Social Bookmarks: In Architektursoziologie ? Ok tut mir leid, ich verbinde mit "theoretisch - hinterfragende Denkweise" einige konstruiert-ignorante Entwürfe von Unis, die leider beim Hinterfragen vor sich selber halt gemacht haben. Wenn du meine Erfahrungen gemacht hättest, würdest du mich hoffentlich verstehen hehe. |
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Der Gaertner: Offline
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Hochschule/AG: Professor, emeritiert, freiberuflicher Unternehmensberater für den Baubetrieb Beitrag Datum: 22.10.2009 Uhrzeit: 20:17 ID: 35910 | Social Bookmarks: Sehr anregende Diskussion über "theoretisch" und "hinterfragend"! Ich würde das Thema gern erweitern. Wir haben hier Semester, von denen 90 % eine abgeschlossene Ausbildung hinter sich haben. Und wir haben ganz frisch einen dualen Studiengang "Baubetriebswirtschaft" aufgelegt. Da bekommt das Hinterfragen von Seiten der Studierenden eine ganz andere Note. Die Lehrenden werden praktisch gefordert und es geht nicht nur um gedankliche Spielwiesen, auf die man die Studis schickt. War nur mal so'n zusätzlicher Aspekt für die Debatte!
__________________ Wolfgang Ziegler |
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fst: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 23.10.2009 Uhrzeit: 12:09 ID: 35917 | Social Bookmarks: Wer verbreitet den so einen Unsinn? |
Social Bookmarks: Der Satz stimmt so vielleicht nicht generell, aber in der Uni müssen schon mehr Entwürfe gemacht werden. An der TU Berlin waren das zu meiner Studienzeit: 1. bis 4. Semester durchgehend Entwurfslehere. Die Anzahl der Entwürfe war Lehrstuhlabhängig, aber mind. ein großer Entwurf oder mehrer kleine pro Semester. Im Hauptstudium mußten 5 Entwürfe (ohne Diplomarbeit) gemacht werden. Das ist in allen Unis ähnlich und mehr als in jeder FH!
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