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nilse84: Offline


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Datum: 05.02.2010
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FH Mainz zu künstlerisch?

#1 (Permalink)
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hallo,

ich habe ja bereits gepostet, dass ich eine zusage in wiesbaden habe, inzwischen habe ich allerdings auch eine von der fh mainz erhalten. diese hochschule macht auch einen sehr guten eindruck und hat im zeit ranking fast am besten abgeschnitten. jetzt habe ich mir einige module angesehen und habe das gefühl, dass die fh mainz sehr künstlerisch ist, kann das sein? ich bin leider nicht der beste zeichner, allerdings bin ich lernfähig auf der fh mainz zeichnet man das gesamte grundstudium über und fängt in hauptstudium erst mit cad und co an. dazu kommt noch das der B.A. dort 8 sem geht und nicht 6.

also eigentlich sat mir die fh mainz schon sehr zu aber wenn diese einfach zu künstlerisch ist, hat diese kein zweck.

ich würde mich sehr über eure hilfe freuen.

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Datum: 06.02.2010
Uhrzeit: 12:23
ID: 37624



AW: FH Mainz zu künstlerisch?

#2 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von nilse84 Beitrag anzeigen
ich bin leider nicht der beste zeichner, allerdings bin ich lernfähig
Wenn Du Architektur studieren willst, finde ich es schon wichtig, dass du auch per Hand gut zeichnen kannst, sonst solltest Du lieber Bauingenieur werden. In der Aufmahmeprüfung für mein Innenarchitekturstudium mussten wir u.a. einen Stuhl zeichnen. Es ist auch als Architekt wichtig, dass Du in der Lage bist, Deine Ideen zu Papier zu bringen. Denn Du hast nicht immer einen Rechner mit auf der Baustelle
So hatte ich kürzlich eine Baubesprechung mit dem Architekten und dem Bauherren. Es ging um ein neues Restaurant an der Ostsee. Der Architekt hatten nur den Grundriss dabei und so hat er den Wintergarten in 3D skizziert.
Das ist zum besseren Verständniss sehr hilfreich.

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Datum: 06.02.2010
Uhrzeit: 13:48
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AW: FH Mainz zu künstlerisch? #3 (Permalink)
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Zeichnen an sich ist ja nicht künstlerisch. Wer schreiben kann ist auch nicht sofort ein Schriftsteller.
Als Architekt solltest du Ideen (für andere nachvollziehbar) skizzieren können.
Die Zeichnung ist lediglich ein Hilfsmittel für die Kommunikation und nicht Selbstzweck.
Das ist meiner Meinung, wie auch Schreiben, erlernbar.

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Datum: 06.02.2010
Uhrzeit: 14:23
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AW: FH Mainz zu künstlerisch? #4 (Permalink)
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ich verstehe den Mainzer Ansatz, aber in Zeiten, da von Absolventen auch immer sehr gute Computer- bzw 3d-Fähigkeiten verlangt werden, sollte man mit sowas möglichst früh anfangen. Kann man ja trotzdem nebenbei machen.

Bei mir haben sich die Handzeichenfähigkeiten eigentlich erst im Beruf verbessert, aber das ist im Grundstudium auch wirklich wichtig.

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Datum: 06.02.2010
Uhrzeit: 14:40
ID: 37632



AW: FH Mainz zu künstlerisch? #5 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von personal cheese Beitrag anzeigen
Zeichnen an sich ist ja nicht künstlerisch.
Ich stimme Dir zu. Zeichnen und schreiben sind ein Handwerk, das man erlernen kann. Aber man braucht gerade beim Zeichnen ein gutes Vorstellungsvermögen, sicherlich kann man auch das Tainieren. Kunst ist für mich etwas Neues zu kreieren, das kann ein neuer Song, ein neuer Roman, ein neues Gericht (Kochkunst), ein neues Kleidungsstück, ein neuer Tanz, aber auch eine neue Bauform oder der Einsatz neuer Materialien sein. Das ist aber meine persönliche Definition.

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Datum: 07.02.2010
Uhrzeit: 01:49
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AW: FH Mainz zu künstlerisch? #6 (Permalink)
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Zitat:
dazu kommt noch das der B.A. dort 8 sem geht und nicht 6.
... würde ich sofort machen, da dieser BA dir zusätzlich die Kammerqualifikation bringt, der 6er BA bringt dir gar nichts. Da würdest du dann einen MA draufsetzen müssen....

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Datum: 07.02.2010
Uhrzeit: 19:03
ID: 37655



AW: FH Mainz zu künstlerisch? #7 (Permalink)
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ich war selbst einige semester mal auf der fh mainz für architektur, bin dann aber gewechselt, da mir der architektonische bzw. der künstlerische schwerpunkt etwas gefehlt hat. das soll jetzt nicht heißen, dass ich speziell danach gesucht hätte, aber in der zeit in mainz hatte ich nicht das gefühl, das die architektur das maß der dinge wäre, sondern lediglich die konstruktion.

was du mit "künsterlischen" fächern gelesen hast, sind wirkliche basics, da gehört einfaches freihand-zeichnen dazu oder formen in ein ausgewogenes oder spannendes verhältnis bringen. aber ich sag dir aus erfahrung, deine fähigkeit zu zeichnen entscheidet nicht, ob du ein guter architekt bist. außerdem hab ich noch nicht erlebt, das jemand so schlecht gezeichnet hat, dass er deswegen nicht weiter kam. immerhin sind zeichnungen ja "kunst", und da gibts keine absolute bewertung.

walter gropius z.b. konnte gar nicht zeichnen und ließ sich zeichnungen immer anfertigen nach seinen ideen.

CAD bekommst du in der regel an fh/uni gar nicht gelehrt, software-schulung gehört einfach nicht in den lehrplan, da ist dann eigeninitiative gefragt. dennoch bieten die meisten fh/uni's im rahmen eines semester oder über die semester-"ferien" ein cad-tutorium an. dies ist aber meistens in der gruppe und vom tempo daher eher mäßig, du wirst danach nicht "cad können", im gegenteil, die meisten verzweifeln dann eher, weil sie im kurs etwas nicht mitbekommen haben und den anschluss nicht mehr finden. außerdem reicht ein cad-programm meistens nicht aus, du brauchst was, um schnell was zu visualisieren zu können ( 3d z.b. sketchUP), um deine 2d-zeichung zu machen (acad, vectorworks, archicad, etc.), schöne perspektiven erstellen zu können, entweder via hand, als feinausgearbeitete collage (photoshop) oder gerendert (3dsmax, maya, cinema, etc.) und um am ende zu layouten.
architekten werden so immer mehr auch zu grafikern. daher kann ich dir da empfehlen, dich vorab schonmal mit dem ein oder anderen programm auseinander zu setzen, zeichne z.b. den grundriss deines hauses mal nach.

die fh wiesbaden und fh mainz werden sich insgesamt nicht viel unterscheiden, der künstlerische anspruch ist bei fh's ja sowieso eher sekundär. dort geht's wirklich mehr um die technische seite. ich selbst bin jetzt an einer uni, dort gehts mehr um den philosophischen & künstlerischen aspekt der architektur.

sicher werden mir einige widersprechen wollen, aber das ist nun mal meine erfahrung die ich gemacht habe an FH und UNI.

denke aber nicht, dass du nach 6 semester architektur mit einem bachelor abschluss schon durchstarten kannst, so traurig es vielleicht klingen mag, aber nach 6 semester hast du immernoch nicht wirklich ahnung, dafür gehört einfach zu viel dazu, allein baukonstruktiv, bauphysikalisch, statisch, zeichnerisch, historisch, energetisch und vor allem entwerferisch! außerdem gibts architekten wie sand am meer, da sollte man sich schon von der masse abheben, und wenn ein "b.a.-absolvent" nach 6 semestern sich bewirbt und er mitbewerber mit master abschluss, von der uni, mit auslandsaufenthalt, mehrmonatiger praktischer erfahrung hat, sind seine chancen nicht allzu gut.

der eintrag in die kammer bzw. architektenkammer erfolgt übrigens erst nach 2 jähriger berufserfahrung nach dem studienabschluss. in der zeit darf man sich noch nicht selbstständig machen oder architekt nennen, sondern eben dipl.-ing. architektur.

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