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Archistian: Offline


Archistian is on a distinguished road

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Datum: 25.06.2011
Uhrzeit: 17:17
ID: 44196



Architektur - Traumstudium oder Täuschung?

#1 (Permalink)
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Jetzt muss ich doch gleich als Neuling mit ein paar Fragen in die Runde einsteigen..

Momentan bin ich noch Schüler an einem Gymnasium in Bayern und werde mein Abitur auch erst in zwei Jahren (hoffentlich) abschließen. Doch seit circa einem Jahr beschäftigt mich meine Zukunft: Studieren will ich, Architektur finde ich wahnsinnig interessant. Gut, informiert habe ich mich hierzu auch schon fleißig im Internet, aber ein paar Fragen bleiben.

1) Meine Noten sind so weit gut bis sehr gut. Doch ich habe auch gelesen, dass der allgemeine Abischnitt gar nicht so wichtig ist, sondern eine Eignungsprüfung/mappe abgehalten wird. Mathe stimmen meine Noten auch und das Räumliche Zeichnen macht mir Spaß. Natürlich liegt das Zeichnen im Vordergrund des Studiums - Kunst ist auch eines meiner Lieblingsfächer, ABER kommt es dabei darauf an, möglichst kunstvoll zu zeichnen oder mehr skizzenmäßig, bei denen die Kreativität im Vordergrund steht? (Denn wenn wir immer ein Bild malen mussten, das wir dann noch schön ausmalen mussten und blabla, dann waren meine Noten oft nur gut.. viel mehr Spaß bringt mir das "reine Zeichnen", Skizzen etc.)

2) Die wohl allgemeine, langweilige und 1000x beantwortete Frage nach den Jobaussichten möchte auch ich stellen, da die Meinungen da irgendwie immer wieder auseinander gehen. Aber ich denke, mit viel Ehrgeiz und Willen im Studium kann man es schon zu einem guten Job bringen, oder? Kann es hier hilfreich sein, sprachlich begabt zu sein? (Ich spreche Englisch, Französisch, Spanisch und ein wenig Italienisch - Sprachen kann ich außerdem schnell lernen) Kann man darauf irgendwie aufbauen, Auslandsstudium etc.?

3) Besonderen Spaß/Interesse bringt mir das Restaurieren von z.B Möbeln,... daher könnte ich mir es gut vorstellen, richtig alte Häuser wieder zu verschönern und dann weiter zu verkaufen (unser Haus ist auch aus einem alten "Kuhstall" entstanden und von meinen Eltern restauriert worden) - kann man das bei der Architektur mit einschließen oder sich darauf spezialisieren?

4) Wie sieht es mit Innenarchitektur aus? Braucht man hierfür einen Extra-Studiengang, kann man das mit anschließen an das normale Architekturstudium?

Entschuldigung, wenn ihr Fragen schon so oft beantwortet habt, aber das sind einfach Dinge, die mir noch nicht ganz klar sind und die mich aber auch wirklich interessieren würden.
Die weiteren "Anforderungen" wie Teamfähigkeit, Kreativität, etc. bringe ich denke ich auch mit: Eigentlich bereitet mir mehr das Zeichnen Bedenken, aber es ist doch das Wichtigste?!

Ich hoffe auf nette und hilfreiche Antworten. (:
Liebe Grüsse
Christian

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personal cheese: Offline

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Beitrag
Datum: 25.06.2011
Uhrzeit: 22:52
ID: 44199



AW: Architektur - Traumstudium oder Täuschung?

#2 (Permalink)
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Nur mal zu 1), weil der Rest hier im Forum sicher schon reichlich abgehandelt wurde...

Das Zeichnen dient "nur" dem Entwickeln und der Kommunikation der Architektur. Jemand der gut Kalligraphieren kann, ist ja nicht automatisch ein guter Schriftsteller und umgekehrt.
Dennoch ist es wichtig, dass man Ideen schnell aufskizzieren und so festhalten überprüfen kann. Weiterhin ist die Zeichnung wichtig, um Anderen kompakt den Entwurf zu vermitteln. (Dazu gehören aber meisst noch textliche Erläuterungen und Berechnungen.) Hier kommt es auf das Gegenüber und den beabsichtigten Effekt an. Zeichnungen, um einen Bauherren für etwas zu begeistern benötigen sicher andere Informationen und Darstellungen als Pläne für den Statiker.

Also: Skizzieren ist vor allem wichtig in der Konzeptfindung. Präsentationspläne für zB Entwurfsprojekte an der Uni, Wettbewerbe oder Bauherrenvorstellungen sind dann schon aufwändiger. Wobei meiner Meinung nach die Architektenzeichnung selbst KEINE Kunst ist, jedoch durchaus hanwerklich auf hohem Niveau sein sollte.
Meiner Meinung nach sollten sich Architekten eher so begreifen, das ihr Werk das Gebaute und weniger das Gezeichnete ist.

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ehem. Benutzer
 
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Beiträge: 353
Nightfly: Offline

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Beitrag
Datum: 26.06.2011
Uhrzeit: 23:57
ID: 44213



AW: Architektur - Traumstudium oder Täuschung? #3 (Permalink)
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Hi!

zu 2)
in den meisten Fällen bringt es Dir nichts mit den vielen Sprachen. Jedoch kannst Du Dich natürlich später gezielt bei Büros bewerben, die Projekte im Ausland realisieren oder direkt ins Ausland gehen. Es ist eher ein Vorteil für Dich persönlich, als ein Vorteil auf dem Arbeitsmarkt.

zu 3)
Du kannst im Hauptstudium Bauen im Bestand vertiefen. Das raten sowieso viele, weil der Trend mehr dazu übergeht bestehendes zu renovieren/verändern als neu zu bauen. Dies ist ganz logisch, da Neubauflächen zur Neige gehen und die alte Substanz immer mehr wird.

Du wirst sowieso im Studium mal das ein oder andere Möbel entwerfen und kannst in dem Punkt freiwillig oder mit Wahlpflichtfächern vertiefen.

zu 4)
es gibt das Studium der Innenarchitektur. Ich persönlich finde das Hochbaustudium (also das "normale" Architekturstudium) interessanter. Auch den Bereich Innenarchitektur kannst Du mit Wahlfächern entsprechend vertiefen, wenn es Dich interessiert.

allgemein:
Die Jobaussichten sind schlecht und werden warscheinlich schlechter. Wenn Du mit einem niedrigeren Gehalt als andere bekommen leben kannst, dann kannst Du eigentlich ganz gut durchkommen jobmäßig. Vielleicht wäre auhc das Ausland eine Option für Dich. Das kannst Du ja während des Studiums mal ausprobieren durch Auslandssemester oder -praktikum.

Good luck

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