Flo
 
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Flo is on a distinguished road

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Datum: 20.04.2004
Uhrzeit: 02:24
ID: 3721



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Zitat:
Originally posted by danna
ich weiss nicht, ob sich diese veränderungen so schnell auswirken würden...

wenn man ein schlechtes seminar hat, muss man da doch bei studiengebühren viel eher durch...aus zeitgründen. man beschwert sich dann über die lehre, und der lehrende wird eventuell 1 jahr später ausgetauscht....im besten fall verbessert er direkt seine lehre, aber das seminar steht doch meistens dann trozdem so, wie es ist...

Und heute ändert isch gar nichts und niemand traut sich zu sagen wenn ein Semiar schelcht ist, der Prof. nie da ist oder die Betreuung zu wünschen übrig lässt. Das Prof. nicht kündbar sind tut ein übriges...
Es müssen ja auch nicht mehrere tausend € pro Semester sein. Sehr wichtig ist auch ein Qualitätsmanagement und konkurrenz zwischen den Unis um die besten Studenten und die meisten Drittmittel. Drittmittel werden doch hierzulande von den allerwenigsten eingeworben.

Zitat:
gerade so dinge wie nebenbei arbeiten sind bei studiengebühren doch gar nicht mehr drin! wie machen das eigentlich andere länder? sind die studenten da gar nicht ins öffentliche leben eingegliedert?
Von Freunden aus Amerika höre ich meistens, dass die Studenten dort deutlich mehr für die Uni tun und nebenher eher zwei als einen Job machen. Das ist sicherlich auch nicht der Idealfall aber über schlechte Betreueung oder volle Kurse hat sich da auch noch keiner beschwert.

Wenn hier die Betreuung besser wäre und die Kurse nicht überfüllt, hätte auch keiner Probleme sein Studium in der Regelstudienzeit abzuschliessen. Da bleibt auch noch genug Zeit für Nebenjob und Freizeit. Die sehr langen Semesterferin gibt es ja auch noch.

Florian

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Beitrag
Datum: 20.04.2004
Uhrzeit: 11:14
ID: 3722



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Ich weiß aus einigen Ländern, daß die Anstellung als Professor mit viel Aufwand verbunden ist. und genau wie Florian (Limbus) sagt, müssen die von Anfang an eine gute Lehre betreiben, weil sie schnell kündbar sind und ihren Job sonst gleich wieder an den Nagel hängen können.

Von der ETH weiß ich auch, daß man dort sehr hohe Anforderungen an die Professoren stellt, die ja auch oft noch ein Büro nebenbei führen. Aber es gibt eine vorgeschriebene Anwesenheitspflicht und auch sonst können die Profs nicht einfach tun, was sie wollen. Andererseits ist es auch für einen Professor mit besonders hohem Ansehen verbunden, an dieser Uni unterrichten zu können.

Den Lehrenden wird der Mißbrauch des Systems ja wirklich leicht gemacht bei uns (was nicht heißen soll, daß deswegen alle Profs das ausnutzen oder eine schlechte Lehre bieten). Die Anwesenheitspflicht bei den Architekten beträgt bei uns um die 18 Stunden pro Woche, wobei das nicht die reine Lehrzeit ist, sondern auch Sprechstunden u.ä. beinhaltet. Dafür kriegen die eine C3 (2001 waren das noch ca. 4100 €), manche sogar eine C4 (ca. 5500 €) Besoldung. Das wäre bei angenommenen 20 Std./ Woche ein Bruttostundenlohn von knapp 70 €. Bleiben selbst bei 50% Steuerabzug noch 35 €/Std. und eine lebenlange Absicherung...
An anderen Studiengängen arbeiten die Profs fünf Tage die Woche von früh morgens bis 20 Uhr und die Wochenenden oft noch zu Hause und das für die gleiche Bezahlung. Irgendwas läuft doch bei uns da auch schief, oder?
Ich finde es ja grundsätzlich richtig, Leute aus der Praxis an die Unis zu holen, aber zu welchem Preis, wenn diese das Ganze nur als Altersabsicherung begreifen und nicht als Chance, ihr Wissen weiterzureichen. Welcher Student würde heute noch sagen: "Ich bin ein Schüler von XYZ" ? Oder "ABC war mein Mentor"? Dafür sieht man die meisten Lehrenden viel zu wenig, als daß man überhaupt eine Verbindung vergleichbarer Art aufbauen könnte. Das kann man höchstens noch erreichen, wenn man beim entsprechenden FG arbeitet und damit der Anonymisierung ausweicht.

Es gibt auch wirklich gute und engagierte Professoren, und das, was wir als reguläre Studenten von den Profs zu sehen bekommen, entspricht ja auch nicht dem tatsächlich abgeleisteten Pensum, aber einige faule Äpfel reichen eben oft schon aus...

Grüße,
Samy

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