Registrierter Nutzer Registriert seit: 30.01.2013
Beiträge: 6
Lina86: Offline
Beitrag Datum: 30.01.2013 Uhrzeit: 23:44 ID: 49294 | Social Bookmarks: Hi, ich habe grade den Bachelor in Trier gemacht (FH), da die Jobchancen, bis auf unbezahlte Praktika schlecht sind, möchte ich nun eine Ausbildung im Handwerk oder zum Bauzeichner machen. Ich kann mir dennoch gut vorstellen mit Anfang, Mitte 30 den Master dranzuhängen und mich als Architektin selbstständig zu machen. Zurzeit brauch ich allerdings dringend mehr praktisches Hintergrundwissen, welches ich mir leider nicht vor meinem Studium in Form einer Ausbildung aneignen konnte. Abwechslung gibt es theoretisch natürlich, jedes Projekt ist ja anders. Dennoch sitzt man als Student und später auch als Architekt viiieeel vor dem PC. Für den Beruf spricht, dass man ein umfassendes Wissen bzgl. Design, Konstruktion, Kommunikation aber auch Psychologie erhält - Architektur ist ein melting pot. Ein Architekt sollte am besten alllllles wissen, er muss sogar von Astronomie Ahnung haben. Wer Architektur studiert hat, kann in vielen Bereichen Arbeiten (Architekturfotografie, Bühnenbildner, für Magazine schreiben, sich auf denkmalgeschütztes Bauen spezialisieren oder auf energetisches Bauen....es gibt sehr viele Nieschen für Architekten). Gehaltsspezifisch ist halt jeder seines Glückes Schmied. Es kommt drauf an, was man draus macht - ich habe zB einen Businessplan, der auch mit Architektur zutun hat, vielleicht realisiere ich den ja bald mal |
| |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 03.01.2013
Beiträge: 11
Karl Warowski: Offline
Ort: München Beitrag Datum: 30.01.2013 Uhrzeit: 23:58 ID: 49296 | Social Bookmarks: Mein lieber Schwan, da hast du dir aber was vorgenommen. Das ist schon irgendwie beängstigend, was du da so erzählst. Und das aus dem Stand. Also, zu Anfang mal ein positives Wort: Ich find das schon gut, dass viel bei dem Job zusammenläuft. Du hast es auch treffend formuliert, Stichwort "meltingpot" Aber wow. Das sind mal hammer viele Fertigkeiten, die so ein Architekt dann an den Tag legt. Ich schätze die Vielfalt, klar. Aber wie kommt man denn zu einer derartigen Anhäufung an Fertigkeiten? Rein durch's Studium, passt das da rein?? Den Hinweis mit der Ausbildung vor dem Studium habe ich auch schon mal irgendwo rausgelesen. Ist das denn wirklich notwendig? Wenn ich ehrlich bin, dann bekomme ich da so einen richtigen Abturn, wenn ich mir vorstelle, ich müsste hier beim Mauerer die Kelle schwingen. Aber weniger wegen der Arbeit selbst, sondern weil's mir vor den Leuten graut. Dabei denke ich an Baustelle und wie es dort aussieht weiß ich. Die Leute sind nicht..."meine Wellenlänge" Für den täglichen Umgang mit solchem Volk bin ich nicht geschaffen. Ich bin zwar wirklich ein kommunikativer, weitgehend vorurteilsfreier und offener Mensch aber hoooooo ho ho, mit den Kellenschwingern krieg ich mich bestimmt nach ner Weile in die Haare. Oder habe ich jetzt ein falsches Weltbild? Also, du für deinen Teil planst jetzt den Ted Mosby? Seh ich das richtig? Mich interessiert das sehr, weil das von dir jetzt der erste Comment direkt aus der "Action" kommt. Du bist noch voll dabei und weißt, wie sich das aktuell anfühlt Fuß in dem Genre zu fassen. Wie war denn das Studium? Kannst du ein bisschen erzählen, wie es läuft bei dir und wie du da hingekommen bist, wo du aktuell stehst? Wäre super von dir! lg Karl |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 30.01.2013
Beiträge: 6
Lina86: Offline
Beitrag Datum: 31.01.2013 Uhrzeit: 00:15 ID: 49297 | Social Bookmarks: Den Idealen Architekten, der all diese Fähigkeiten besitzt gibt es nicht...aber ist anzustreben. Und die kann man nicht im Studium lernen, dass muss man selbst tun. Ausbildung vor dem Studium halte ich für absolut wichtig. Ich denke auch dass man dann ernster genommen wird aber das liegt vielleicht auch nur an mir. Wer ein gutes Selbstbewusstsein hat, hätte vielleicht keine Probleme damit den Bauarbeitern zu sagen, was sie zu tun haben. Bzgl. "Fuß ins Genre fassen", habe ich zurzeit riesige Probleme. Ich fühl mich nicht qualifiziert genug um im Büro zu arbeiten - desshalb der Wunsch nach ner Ausbildung. Als Bachelor bist du weder Architekt noch Bauzeichner. Also was bin ich? Ich hab keine Ahnung! Und das zieht einen total runter. Mach ich nun den Master und die 2 Jahre Praxis im Büro, kann ich mich Architektin nennen und finde mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Job...I dont know... I bin in ner Identitätskriese. Aja, das Studium war sehr schön und sehr stressig. Mein Papa hat eine Passivhauszimmerei und so bin ich zur Architektur gekommen. Erst war ich in Siegen an der Uni (Bachelor of science) dann bin ich nach Trier um den Bachelor of arts zu machen, der mir mehr lag (Designschwerpunkt) mmh, ich denke ich werde noch eine Ausbildung zur Zimmererin oder Tischlerin machen. Back to the rooooots. Ich arbeite sehr gerne im handwerklichen Bereich. Und später kann man immer noch den Master machen |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 03.01.2013
Beiträge: 11
Karl Warowski: Offline
Ort: München Beitrag Datum: 31.01.2013 Uhrzeit: 00:56 ID: 49298 | Social Bookmarks: Wo liegt denn da genau das Problem? Ich meine, als Bachelorabsolvent bist du eine studierte Fachkraft. Auch wenn dir in der Praxis noch die Erfahrung fehlt, wirst du doch den Handlangern auf der Baustelle um mindestens eine Nasenlänge voraus sein. Zumindest was die Theorie betrifft. Vielleicht muss man da ne Schippe Mut mit drauflegen. Damit will ich auf keinen Fall den Wert der Erfahrung abwerten, es gibt nichts besseres, aber als Studierte Fachkraft hast du doch bestimmt was drauf. Und wenn du vor Ort bist, dann auch weil du etwas kannst, was jemand wohl nicht kann oder weil du hilfreich bist. In meiner Rechnung sieht das so aus: Bachelor > Arbeiter Wie sieht es bei deinen Kollegen aus, die zusammen mit dir den Bachelor geschafft haben? Haben die ähnliche Probleme Fuß zu fassen. Ist der Markt echt so kaputt und kompliziert? Da fragt man sich doch, ob es überhaupt Sinn macht den Studiengang zu wählen. Bei aller Eignung, ein verschwindender Markt/Berufsfeld, nimmt darauf keine Rücksicht. Die alles entscheidende Frage: Würdest du es nochmal studieren? Dieser Gegensatz ist auch etwas widersprüchlich: Sehr schön und sehr stressig. Hebt sich das nicht irgendwie etwas arg auf? Das sind doch zwei aussagekräftige Wörter und stehen im Clinch miteinander Wenn du jetzt 26/27 bist und eine Ausbildung startest, dann bist du nach 3 Jahren fertig. Dabei knackst du tatsächlich annähernd die 30. Darauf den Master mit 1,5 Jahren, das ist schon harte Kost. Respekt, wenn du das durchziehst und Fuß fassen kannst. Wie kommst du momentan über die Runden? Verdienst du irgendwo etwas? lg Karl |
Social Bookmarks: Guten Abend Recht interessante Diskussion Mein Senf: Tu es ! Vor gut zwei Jahren war ich mit einem Mann zusammen, der im 6sten Semester Architektur studierte. Ich fand das sehr interessant. Habe nur bei ihm im Atelier gesessen und seine Modelle mit ihm gebaut. Bin mit zur Exkursion nach Greifswald gefahren und habe mich auch der Aufgabe "Uni-Campus" für Greifswald angenommen. Und dann stand für mich fest: "Wow! Das willst du machen!" Gerade bin ich an der FOS Wirtschaft. Das Halbjahreszeugnis war nicht zufriedenstellend, aber durchaus gut. Momentan bin ich nur am zeichnen. Und am heulen. Dann wieder am Zeichen. Und wieder am Heulen. Und zwischendurch sagen mir diverse Leute, dass ich es doch lassen soll, wenn mir das zeichnen nicht so liegt. Nö! Sicher nicht Von 28 Hochschulen (Architektur/Innenarchitektur) wollen um die 15 Hochschulen Mappen haben mit ca. 10-15 eigenen Arbeiten. Der Rest lädt zu Eignungstests ein - künstlerische Eignung Ich mache mir vor Angst in die Hose. Ganz ehrlich. Aber ich weiß, dass ich das ganz sicher machen möchte. Also komm, vielleicht sehen wir uns in München | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 03.01.2013
Beiträge: 11
Karl Warowski: Offline
Ort: München Beitrag Datum: 06.02.2013 Uhrzeit: 14:45 ID: 49380 | Social Bookmarks: Die Wahrscheinlichkeit für ein Architekturstudium meiner Seits ist bisher nicht gesunken. Es ist also gut möglich, dass man sich im WS in der FH (!) über den weg läuft. Vorausgesetzt natürlich man wird angenommen. Da bin ich allerdings guter Dinge. In München wird im Juli eine Eignungsprüfung abverlangt, von einer Mappe habe ich dort bisher nichts gehört. Vielen Dank für deinen Beitrag lg Karl P.s.: Mach dir nicht ins Hemd |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 18.02.2013
Beiträge: 2
sarahthi: Offline
Beitrag Datum: 18.02.2013 Uhrzeit: 12:25 ID: 49513 | Social Bookmarks: Hallo alle zusammen. Ich spiele auch mit dem Gedanken ein Architekturstudium anzufangen und finde eure Beiträge sehr interessant. Mich würde es interessieren was man währen dem Studium denn generell für "praktische" Möglichkeiten hat bzw. was da eure Erfahrungen sind? Oft ist das Studium ja so theoretisch und kaum praxisbezogen. Gibt es da Unterschiede zwischen Uni und FH? |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 09.04.2005
Beiträge: 463
Lang: Offline
Beitrag Datum: 18.02.2013 Uhrzeit: 17:35 ID: 49517 | Social Bookmarks: Zitat:
des weiteren muss man in der regel noch "vorpraktika" auf der baustelle machen. diese können meines wissens nach vor beginn des studiums oder innerhalb des studiums während der semsterferien abgeleistet werden, und werden sowohl von der uni als auch von der FH verlangt. falls du eine "einschlägige" vorbildung hast (handwerkslehre in einem bauberuf,oder als bauzeichner, fachhochschulreife - fachrichtung bau, Studium bauingenieurwesen etc...) können dir diese vorpraktika teilweise oder ganz erlassen werden. das ist jedoch von hochschule zu hochschule unterschiedlich. das praxissemster ist dann wieder verpflichtend für alle, und du machst es i.d.R. in einem architekturbüro. daneben ist es hilfreich schon während des studiums in büros mitzuarbeiten, um den alltag kennenzulernen. grüße michael | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 18.02.2013
Beiträge: 2
sarahthi: Offline
Beitrag Datum: 21.02.2013 Uhrzeit: 12:22 ID: 49539 | Social Bookmarks: Danke für deine ausführliche Antwort! Das mit dem Vorpraktikum wusste ich und finde ich auch echt gut, um mal "reinzuschnuppern". Ich will eben nur nicht Jahre studieren ohne irgendeinen Praxisbezug. Wie war denn das bei dir? Konntest du zeitlich/aufwandtechnisch gut Praktika absolvieren in den Semesterferien? Hab da ja auch gehört, dass man vollauf beschäftigt ist und, dass es hauptsächlich auf das Praxissemester ankommt.. |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 09.04.2005
Beiträge: 463
Lang: Offline
Beitrag Datum: 27.02.2013 Uhrzeit: 12:57 ID: 49609 | Social Bookmarks: Zitat:
im studium habe nicht nebenher gejobbt, sondern zusätzllich zum regulären praxissemester, welches ich in der bauleitung bei bilfinger berger absolviert habe, noch ein urlaubssemster genommen und nochmal invollzeit in einem architekturbüro gearbeitet. das hatte den Vorteil, dass man sich besser auf seine abgaben konzentrieren konnte, der nachteil war, dass man finanzielle engpässe hatte. an unserer FH waren die abgaben der entwürfe zumindest im grundstudium so gelegt, dass sie nicht mit den praktika in den ferien kollidiert sind. ich weiß nicht ob ich es nochmal so machen würde, ich weiß auch nicht, ob dass bei den aktuellen studienordnungen noch möglich wäre.... auf jedenfall halte ich es für sinnvoll, während des studiums nebenher in einem Büro zu arbeiten grüße m. | |
| |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Architektur-Themenbereiche | Antworten | Letzter Beitrag |
architektur studium | Lille | Studium & Ausbildung | 0 | 05.01.2010 00:52 |
Architektur Studium das richtige? | Red | Studium & Ausbildung | 32 | 28.10.2008 17:46 |
architektur studium | papillon | Studium & Ausbildung | 2 | 20.08.2006 21:51 |
Architektur-Studium| allgemein | allround | Studium & Ausbildung | 4 | 16.08.2005 18:53 |
Architektur-Studium etc. | Madax007 | Studium & Ausbildung | 1 | 24.07.2003 12:41 |