Innenarchitektur als Zweitstudium???

Hallo,

Ich stecke gerade in einem Dilemma. Und zwar geht es um die Entscheidung um ein Zweitstudium oder nicht.
Ich bin gerade in den letzten Zügen meines Bachelors. Mein Bachelor setzt sich aus den Technischen Grundlagenfächern der Bauingenieure ( TM1,2 HM1,2 Wekrstoffkunde usw), Grundlagen der Planung und Städtebau der Architekten und den Grundlagen aus der BWL. Also Kurz gefasst 60% Bauingenieur der Rest Architektur und BWL.
Mit der Zeit habe ich gemerkt das mir das gestalterische an meinem Studium fehlt. Zwar hatten wir einige Entwürfe, ich hab viel CAD zeichnen müssen am Ende ist das Berufsfeld jedoch nicht sehr gestalterisch. Ich hätte mich damals eher für Architektur oder Innenarchitektur bewerben sollen.
Im großen und ganzen zieht mich, jetzt nach dem ich einen guten Einblick in die Baubranche hab, am meisten die Innenarchitektur an.

Meine Frage ist jetzt: Soll ich wirklich noch ein Zweitstudium in Innenarchitektur machen? Mit Master und allem würde ich noch mal 5 Jahre brauchen und dann bin ich fast 30 Jahre alt.

Oder gibt es eine Möglichkeit mich in das Berufsfeld einzuarbeiten. Ich habe von einigen gehört das die Innenarchitektur nicht unbedingt ein Studium braucht wenn man bereits einen Beruf in die grobe Richtung erlernt hat. z.B Architektur,Kunst oder Design.

Ein Zweitstudium müsste ich mir komplett selber Finanzieren und die Städte in den man Innenarchitektur studieren kann sind für mich nicht sehr attraktiv (außer München).

Ein Master der mich meinem Ziel näher bringt kenne ich auch nicht.

Hat irgendjemand eine Idee? meine Überlegung war es erstmal ein längeres Praktikum bei einem Innenarchitekt zu machen und dann weiter zu sehen.


Bin für jede Anmerkung wirklich dankbar

Grüße

Jafee

Innenarchitektur ist eine brotlose Kunst. Bei uns gibt es einige alteingesessene Einrichtungshäuser, die den Job der Innenarchitekten übernehmen (haben meist Polsterer oder Dekorateur gelernt), dazu auch Maler, die den gleichen Job machen und die haben den Markt schon in fester Hand. Da ist es schwer sich als reiner Innenarchitekt durchzusetzen. Es gibt hier einige steinreiche Leute mit Villa und so, also durchaus Potential für die Klientel der Innenarchitekten. Ansonsten bieten nur Gegenden ein Auskommen, wo viel Verwaltung ist, also Frankfurter Raum mit all seinen Versicherungen, Banken und Anwälte die alle x Jahre ihre Büros neu gestalten lassen. Die Gegenden in D, wo es genug Klientel gibt, sind recht beschränkt.

Hallo! Beschreib doch mal dein wie du schreibst "Ziel", dann kommt man vielleicht doch auf einen Master der Sinn macht. Und was genau ist denn aktuell dein Bachelor und wo?
vg
simon

Ich würde davon abraten, jetzt noch ein komplettes Innenarchitekturstudium zu machen. Du wirst nachher enttäuscht sein, weil der Arbeitsmarkt klein und eng ist und Du gegenüber "richtigen" Architekten tendenziell unterprivilegiert bist.

Die Ausbildung von Hochbauarchitekten im Bereich Statik, Baukonstruktion, Geschichte & Theorie, sowie Entwurfsmethoden ist umfassender und tiefgehender. Deshalb werden die Innenarchitekturabteilungen von großen Büros oft von "normalen" Architekten geleitet, die sich auf Innenräume spezialisiert haben.

Voraussetzung ist oft eine besondere Leidenschaft und Begabung für Farben, Materialien, Texturen und die Fähigkeit zu einer sehr gekonnten Darstellung. Dies alles gehört auch zur "normalen" Architektur.

Erlaubt Dir der Bachelor, den Du jetzt machst, nicht, einen Architektur-Master anzuhängen?

T.