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tomtom: Offline
Beitrag Datum: 19.02.2007 Uhrzeit: 02:13 ID: 22067 | Social Bookmarks: Hallo Fachleute, beim Stöbern im net bin ich hier gelandet und weil ich gerade damit be- schäftigt bin,in Polen einen Bungalow für meinen Spätsommer des Lebens zu planen,wäre es vielleicht nicht verkehrt, wenn der /die Eine oder Andere von Euch seine Ideen bezüglich der Gestaltung/Materialwahl etc. mit ein- fliessen lässt! Als Rahmenbedingungen stelle ich mir das Folgende vor: - ca.120qm Grundfläche - der grösste Bereich soll eine harmonische Kombination aus Wohnen/Essen (grosser Tisch für ca 10 Personen)und Kochen sein,etwa 60-70qm. - Ein Bad mit Dusche,Wanne,Toilette Bidet und Waschbecken,ca.10qm. - Kleine Gästetoilette,Handwaschbecken,Dusche. - Mein Schlafzimmer,da stelle ich keine grossen Ansprüche an die Grösse, Doppelbett,Wandschrank,reicht! - Ein Gästeschlafzimmer. - Kleiner Allzweckraum für Vorräte,Waschmaschine,Trockner,Putzutensilien. - Von Aussen begehbarer Raum für den Brenner der Feststoffheizung mit kleinem Stauraum für Holz/Kohle,etwa 1Kubikmeter. - Optional ein Schleppdach für Carport (ca.1,5 Stellplätze) - Schön wäre von der Atmosphäre her ein rustikaler Ranchstil, fast bodentiefe Fenster,teilweise zu öffnen, grosser Heizkamin als Mittelpunkt,edele Gemütlichkeit steht vor Purismus,die warme Atmosphäre,die meine vielen Accessoires(Ölbilder,Geweihe etc.)verbreiten, soll sich im Baustil wiederfinden! Und nun das Wichtigste:Es soll so viel wie möglich von meinen Vorstellungen beinhalten,aber trotzdem preiswert sein. Angedacht ist die Verwendung von 240mm starken Gasbetonsteinen für die Aussenwände mit 100mm Styropordämmung. Na, fühlt sich jemand angesprochen? Über die Modalitäten der Vergütung sollte man reden! In gespannter Erwartung grüsst Euch tomtom |
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Social Bookmarks: Direkt angesprochen fühle ich mich nicht, weil Deine Vorstellungen der Gestaltung zunächst sehr "klassisch" und kitschig klingen. Mich würde aber interessieren, warum Du in Polen baust und welche Vor- und Nachteile Du Dir davon versprichst? Oder möchtest Du Dir das Haus in Polen fertigen lassen und dann mit einigen Tiefladern nach Deutschland bringen? Grundsätzlich finde ich das von Dir beschriebene Raumprogramm in Ordung und bescheiden. Die Baukosten dürften sich nach grober Abschätzung in einem Rahmen bis 200.000 € (brutto) bewegen und bei Realisierung in Polen wohl noch deutlich darunter. Ich kann Dir nur empfehlen Dich an einen Experten (Architekten) aus Deiner Umgebung bzw. aus der Umgebung Deines zukünftigen Wohnsitzes zu wenden, der auch schon Erfahrungen mit Bauen und Wohnen in Polen gesammelt hat. Das Recherchieren und Sammeln von Informationen im Internet mag ganz interessant sein, kann Dir eine individuelle Beratung und einen Fachmann vor Ort jedoch nicht ersetzen. Kontakt zu Fachleuten bekommst Du über die Architektenkammer Deines Bundeslandes, einfach bei google nachschauen. | |
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tomtom: Offline
Beitrag Datum: 19.02.2007 Uhrzeit: 11:44 ID: 22073 | Social Bookmarks: Hallo Archimedes, danke für die grundsätzliche Antwort! Natürlich muss man sich auch bei meinem Vorhaben vor Ort,also in Polen einen Architekten für Planung und Beantragung des Bauvorhabens suchen. Anders als hier in D. ist die Preisgestaltung! Zu Deiner Information hier ein paar Beispiele: - Baugrundstück mit Wasser/Strom auf dem Grundstück:6.-€ pro Quadrat- meter, - Handwerkerstunde etwa 5.-€, - Materialpreise überwiegend deutlich unter unseren Preisen,Fenster,Türen etc. etwa 50% unter unseren Preisen bei Verwendung deutscher Profile! Was mich als Laien interessieren würde, ist, ob jemand hier Spass an einem Vorentwurf hätte und mir damit - ohne allzu grossen Aufwand - et- was an die Hand geben könnte, auf das man dann die Planung aufbauen könnte!? Vielleicht hat da ja doch jemand Spass dran? Grüsse tomtom |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 19.02.2007 Uhrzeit: 11:59 ID: 22074 | Social Bookmarks: Da es ja wieder einmal um das liebe Geld geht, frag ich mich warum Du Dich nicht an polinische Architekturstudenten wendest. Die nehmen bestimmt auch weniger als die deutschen hier. |
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tomtom: Offline
Beitrag Datum: 19.02.2007 Uhrzeit: 12:38 ID: 22077 | Social Bookmarks: Hallo, es geht nur sekundär ums Geld, aber auch schon, natürlich! Eigentlich dachte ich, dass es vielleicht jemanden mit Spass am ZUKÜNFTIGEN Beruf gäbe, der/die sich dazu gern mal hergibt, einem wenig kreativen mit ei paar Tips auf die Sprünge hilft! Denkanstösse, Tips,experimentieren mit Grundrissen, nichts bierernstes, mehr zum Üben, auch das Gespür für die Wünsche zukünftiger Kunden trainieren und am Ende honoriert werden,besser als für 7.50 in der Kneipe zu jobben! Aber scheinbar täuscht die Erwartung hier! Natürlich kann ich mich auch gleich an einen Architekten wenden, auch in Polen, aber ich dachte,dass zu dem Berufswunsch von Euch auch ein ge- wisses Mass an Spieltrieb gehört und auch um der Sache willen einmal et- was angegangen wird, ohne gleich den deutschen Zeigefinger zur Belehrung zu erheben! Viel Spass noch, bewahrt Euch die Neugier der Jugend, Vergreisen tut man von allein! Grüsse tomtom |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 19.02.2007 Uhrzeit: 13:03 ID: 22080 | Social Bookmarks: Satt wird man aber nicht von allein. Und durch eben solche Anliegen, spricht man bei unserer Generation von Generation Praktikum. Es scheinen gerade die etablierten 50er bis 60er zu sein, die unsere Generation gerne unter den Schäffel stellen, und der unsere Arbeit und Zukunft nicht sehr viel mehr wert ist als eine Spielerei. Eben diese etablierte Generation sollte gefälligst froh sein, dass wir nur den Zeigefinger heben. Und dass es der deutsche Zeigefinger ist liegt daran, dass wir hier in Deutschland das Leben der etablierte Generation zahlen. |
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sanne: Offline
Ort: München Beitrag Datum: 19.02.2007 Uhrzeit: 14:15 ID: 22087 | Social Bookmarks: danke michael, für die diplomatie und die gewisse aber bestimmte feinfühligkeit, mit der du dich hier ausdrückst! hatte bisher nicht die passenden worte gefunden! grüsse sanne PS: Zitat:
Zitat:
dem ist nichts hinzuzufügen | ||
Social Bookmarks: Also Leute! Nicht gleich so ruppig bitte! tomtom sucht hier Hilfe und da sollten wir grundsätzlich erstmal hilfsbereit sein, auch wenn seine Vorstellungen wohl kaum zu den Vorstellungen und Auffassungen von Architekten und Architektur im Allgemeinen passen. Grundsätzlich bin ich aber auch gegen seine Erwartungen, daß man als junger Architekt aus Liebe zum Beruf mal gerade für ein paar Euro ein nettes Häuschen skizziert. Das kann nicht unseren Vorstellungen von sorgfältiger Berufsausübung entsprechen. Der Entwurf sollte nach Möglichkeit der jenige machen, der auch die weiteren Architektenarbeiten ausführt. Auch mit scheinbar "nebenberuflichen" Entwurfsarbeiten schadet man der Branche im Allgemeinen und nimmt Architekturbüros, die Arbeit weg. Ich kann nur meinen Rat erneuern und tomtom empfehlen, daß er sich von Anfang an einen Architekten sucht, den er dann natürlich entsprechend bezahlen muß. | |
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tomtom: Offline
Beitrag Datum: 19.02.2007 Uhrzeit: 21:57 ID: 22097 | Social Bookmarks: Nochmals Hallo, ich will Euch im Club der Edlen und Guten nicht weiter behelligen mit meinen spiessigen Ideen, ein paar Dinge solltet Ihr aber von einem noch nicht so alten Menschen zumindest gehört haben: ich habe in meiner Tätigkeit einen gewissen Erfolg,nicht zuletzt deshalb, weil ich nicht alles an den Euros und Cents messe,die unmittelbar und gleich für mich herrausspringen,wenn ich bei einer Problemlösung gefragt werde;das zahlt sich fast regelmässig im Nachhinein aus, ich bin Dienstleister u.a.deshalb,weil es mir Spass macht! Und ich gestehe jedem seinen Geschmack zu,auch wenn es nicht meiner ist der Eine mag lieber dies, der Andere lieber das, das Leben ist eben bunt! Zur Bezahlung hatte ich mir schon einige Euro vorgestellt, falls hier aber noch die Meinung vorherrscht, dass Architekten im richtigen Leben nach den Sätzen der HOAI abrechnen, lasst Euch gesagt sein,dass das nur eine Minderheit durchsetzt, es gibt mehr andere Beispiele. In Polen z.B. kostet ein EFH mit Vorlage und begleitender Betreuung etwa 500.-€ nur damit Ihr mal davon gehört habt, das sind Eure Mitbewer- ber der gaaanz nahen Zukunft! Ich meine hier nicht Archimedes und die grosse Mehrheit der Nutzer,aber die überheblichen Äusserungen in den beiden anderen Antworten finde ich doch zumindest bedenklich und für eine freundliche Anfrage in einem Forum nicht angemessen, denn man muss sich ja nicht angesprochen fühlen! Viel Spass noch vor allem beim erfolgreichen Training des Umgangs mit späteren potentiellen Kunden speziell Dir,Sanne (gleichmässig durchatmen,nicht hyperventillieren!) tomtom |
Social Bookmarks: Zitat:
Mit 500,- EUR kommt man in Deutschland nicht über den Monat... Aber die Planung eines EFH mitsamt der Bauüberwachung kostet sich mehr als 170 Stunden Zeit...
__________________ Florian Illenberger tektorum.de - Architektur-Diskussionsforum archinoah.de Architektur Portal - Forum für Architektur: | ||
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tomtom: Offline
Beitrag Datum: 19.02.2007 Uhrzeit: 22:30 ID: 22099 | Social Bookmarks: Hallo Florian, da gebe ich Dir vollkommen und uneingeschränkt recht! Aber die EU-Freizügigkeit bringt eben auch diese Konkurenz mit sich! Wobei ich nicht meine,dass sich jeder pol.Architekt bei jeder deutschen Kammer eintragen lässt! Ich wollte lediglich aufzeigen, dass manche Leute in naher Zukunft vielleicht nicht mehr von einem Hohen Ross, sondern bestenfalls noch von einem Shettlandpony steigen müssen, die Welt wird kleiner, Globalisierung ist nicht nur ein Zauberwort, es kann auch zu einem Fluch werden! Also, Du hast ganz sicher Recht aus Deiner Sicht, aber ich habe den Markt nicht gemacht! Viel Glück tomtom |
Social Bookmarks: Natürlich wird man sich den Konkurrenten aus Polen und anderen "Billiglohnländern" zunehmend stellen müssen, aber daß man hier in Deutschland als Architekt auf "einem hohen Roß sitzt", davon kann man denke ich, schon lange nicht mehr sprechen. Natürlich gibt es noch eine Reihe von Büros und Architekten, die ganz gut mit ihrem Architektenberuf verdienen. Verglichen mit erfolgreichen Menschen in anderen freien Berufen, wie Rechtsanwälten und Ärzten beispielsweise, ist aber auch das in den meisten Fällen eher mittelmäßig, obwohl die Qualifizierung dafür ähnlich hoch ist. Für eine gute Rechtsberatung, die den Rechtsanwalt nur 1-2 Stunden seiner "kostenbaren" Zeit kostet, ist Jeder bereit mehrere hundert Euros zu bezahlen, ohne gleich auf die Barrikaden zu gehen. Ein Haus hätte Jeder Privatmann gerne für max. 5.000 € (500 € in Polen) vom Architekten komplett abgewickelt, obwohl dieser dafür normalerweise mind. 20.000 €, selbst bei kleinen Projekten bekommen sollte bzw. bekommen muß, um seinen Job dauerhaft gut machen zu können. Entgegen Florians Angabe kann man nach meiner Erfahrung nämlich von mind. 500 Arbeitsstunden für die vollständige Abwicklung und individuelle Planung eines EFHs sprechen. Der Stundenlohn, der dann für den Architekten übrigbleibt, liegt weiter unter dem was Dir Deine Werkstatt (in Deutschland) für die Reparatur Deines Autos pro Stunde abrechnet oder das was ein Malergeselle bekommt, wenn er Dir Dein Häuschen anpinselt und das obwohl ich hier beim Architekten von HOAI-Sätzen spreche. Wer also bei Globalisierung A sagt und von Billiglöhnen und Niedrigpreisen in anderen Länden profitieren will, der muß auch B sagen und langfristig bereit sein, auch sein eigenes Gehalt dort zu erwirtschaften. Spätestens dann wirkt das Häuschen in Polen genauso teuer und (un-)erschwinglich, wie hier in Deutschland. Irgendwann wird nämlich vor allem in Grenznähe zu solchen Ländern Schluß sein mit dem Profitieren von beiden Seiten (hier gut verdienen oder Rente beziehen und dort billig einkaufen). Vielleicht profitiert man hier in Deutschland auch von der Globalisierung, schließlich gibt es noch Länder in welchem man als Architekt noch besser verdient, als hier und die HOAI gegenüber dem Kunden "problemlos" vertreten werden kann. Viel Glück all denen, die sich zu viel von der Globalisierung versprechen. | |
Registriert seit: 17.07.2003
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Tobias: Offline
Ort: NRW
Hochschule/AG: Projektentwickler / Architekt Beitrag Datum: 20.02.2007 Uhrzeit: 08:53 ID: 22104 | Social Bookmarks: Ich glaube nicht, dass wir in Deutschland mittel- oder langfristig mit "500,- EUR-Kollegen" konkurrieren müssen. Ich gehe mal davon aus, dass in Polen die Bauvorschrften wesentlich lockerer sind, und man z.B. bei einem Bauantrag sich nicht durch ein Formulardschungel kämpfen und das Ganze dann in 7-facher ausführung an die UBA übergeben muss. Wenn ich aufgrund auch solcher Gründe in Polen einen Vorentwurf oder einen Bauantrag einreichen kann, ist mein Zeitaufwand natürlich deutlich geringen und das absolute Honorar dann sehr niedrig. Ein polnischer Archtekt wird auch in Deutschland niemals zu solchen Preisen Arbeiten anbieten. Ich glaube zudem, dass es in nicht zu ferner Zukunft diesbezüglich eine EU-Richtlinie geben wird. Ich gehe mal davon aus, dass innerhalb der nächsten 10 Jahre, Steuern, Versorgungsbezüge und weitere Abgaben in einem gewissen Rahmen in Europa harmonisiert werden. |
Social Bookmarks: Zitat:
Und deshalb sagte ich: "Aber die Planung eines EFH mitsamt der Bauüberwachung kostet sich[er] mehr als 170 Stunden Zeit." Die 500 Stunden kommen mir da realistisch vor. (zumindest mit etwas Erfahrung im EFHBau) Zitat:
__________________ Florian Illenberger tektorum.de - Architektur-Diskussionsforum archinoah.de Architektur Portal - Forum für Architektur: | |||
Social Bookmarks: OK. Sorry, hatte überlesen, dass es sich auf den Monat bezogen hat. Hatte mich auch schon gefragt, wie Du das hinbekommen willst. Aber egal wie man es dreht und wendet, kann kein selbständigtätiger Mensch für 500 € (pauschal oder Monat) eine ordentliche Planung abliefern, so lange er hier in Deutschland lebt und arbeitet. Für 500 € kannst Du als selbständiger Architekt in Deutschland kaum mehr als ein ordentliches Beratungsgespräch und ein paar Konzeptskizzen anbieten. Mehr als ein voller Tag Arbeit ist dafür nicht drin. Natürlich kann man mit dem Entwurf in Vorleistung treten, aber es muß gewährleistet sein, daß daraus ein Folgeauftrag entsteht oder man wenigstens eine finanzielle Entschädigung für den Zeitaufwand erhält. Ich mache das immer von den Kunden und dem ersten Eindruck abhängig. Bei manchen sollte man einfach von vorneherein auf einen Vertrag bestehen, weil diese wie Vagabunden verschiedene Architekten abgrasen und mit den verschiedenen Ideen und Entwürfen später zum Schlüsselfertigbau-Unternehmen oder einem "billigen" Bauzeichner laufen. Die Architekten gehen dann meist leer aus. | |
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