Social Bookmarks: Zunächst freut es mich, dass ich in den letzten Tagen benachrichtigt wurde, dass es hier im Forum noch Aktivität gibt, nachdem man lange nichts gehört hat. Ich möchte mich daher nach 3,5 Jahren auch nochmal zu einem Thema zurückmelden, dass sowohl Absolventen, Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen beschäftigt: Gehälter und Einstiegsgehälter Ich möchte für meine Mitarbeiter neben guten Arbeitsbedingungen, sehr guter Büroausstattung, beruflichen Perspektiven, regelmäßigen Weiterbildungsmöglichkeiten, angenehmer Teamatmosphäre und interessanten, abwechslungsreichen Projekten, natürlich auch angemessene Gehälter zahlen. Angemessen heißt aus meiner Sicht, dass es dem Alter, der Berufserfahrung, der Bürozugehörigkeit, dem Aufgabenbereich, der Verantwortung die Jemand trägt, aber natürlich auch dem persönlichen Einsatz und der allgemeinen wirtschaftlichen Situation (Inflation, Lebenshaltungskosten) gerecht wird. Wichtig ist das Thema Gehaltsgerechtigkeit. Wenig hilfreich sind hierbei Tarifangaben z.B: von AIA oder Gehälter die im öffentlichen Dienst gezahlt werden, weil hierbei einige Variablen unberücksichtigt bleiben. Daher möchte ich hier gerne abgleichen, welche aktuellen Gehälter gezahlt werden und wie diese von Arbeitnehmern, Absolventen wahrgenommen werden. Die von mir im Folgenden genannten Werte stammen aus folgender Bürosituation: - Bürostandort: ländlich, Westdeutschland, Ortsgröße 20.000 Einwohner, kein Hochschulstandort - Bürogröße: 10 - 15 Mitarbeiter - Büro besteht seit 2008 - Durchschnittalter 38 Jahre - Personalstruktur: überwiegend ArchitektInnen mit Dipl. oder MA-Abschluss - neue Büroräume (vor 4 Jahren gebaut) und stets aktuelle Hardware/Software - 27 Urlaubstage pro Jahr - 40 Arbeitsstunden pro Woche (feste Arbeitszeiten, Freitags nachmittags frei) - zusätzliche Leistungen wie Tankgutscheine Einstiegsgehalt für M.A. Architekten/Innenarchitekten, AIP: 2.850 Euro (brutto) in der Probezeit, erste 6 Monate, danach 3.100 Euro (brutto/Monat) Erhöhung nach 12-18 Monaten auf 3.300 Euro (brutto/Monat) bei Tätigkeit in den LPH: 1-7 ArchitektInnen mit 4 Jahren Berufserfahrung 3.500 Euro (brutto/Monat) bei Tätigkeit in den LPH: 1-7 ArchitektInnen ab 6 Jahren Berufserfahrung 3.800 Euro (brutto/Monat) bei Tätigkeit in den LPH: 1-7 ArchitektInnen ab 4 Jahren Berufserfahrung 3.900 Euro (brutto/Monat) bei Tätigkeit in den LPH: 6-8 + Firmenwagen ArchitektInnen ab 8 Jahren Berufserfahrung 4.200 Euro (brutto/Monat) bei Tätigkeit in den LPH: 6-8 + Firmenwagen Ich bin auf Eure Rückmeldungen gespannt. Geändert von Florian (30.03.2021 um 12:46 Uhr). Grund: Darstellung Sonderzeichen korrigiert | |
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Social Bookmarks: Die Gehälter in Berlin sind nach meiner Kenntnis so ähnlich, allerdings mit Ausschlägen nach oben und unten. Als Berufsanfänger bekommt man m.E. selten über 3.000 €. Wer größere Bauaufgaben projektleitend führt, kann aber auch etwas über 4.200 € bekommen. Dienstautos sind in Berlin eher selten, genau genommen kenne ich niemanden in Berlin, der als Architekt in einem Architekturbüro ein Dienstwagen zur privaten Nutzung dauerhaft gestellt bekommt. Urlaub & Arbeitszeit ist in den mir bekannten Büros ähnlich.
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 02.04.2021 Uhrzeit: 11:50 ID: 57748 | Social Bookmarks: Ich würde sogar so weit gehen, wer große und komplexe Bauvorhaben projektleitend oder bauleitend betreut, kann deutlich mehr als 4.000 Euro erwarten. Ähnliches gilt für Leute mit Kenntnissen und viel Erfahrung in speziellen Bereichen, wie Krankenhaus- oder Forschungsbau. |
Social Bookmarks: Zitat:
Auch Monatsgehälter >5.000 Euro brutto sind kein Problem. Wie Du schreibst sind das aber Leute mit viel Erfahrung in sehr speziellen Bereichen, die dann häufig bei spezialisierten Büros mit mehr als 30 Mitarbeitern beschäftigt sind. Diese wiederum sitzen meist in Großstädten oder Ballungszentren mit entsprechend hohen Lebenshaltungskosten. | ||
ehem. Benutzer Registriert seit: 24.02.2014
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Kolumba: Offline
Beitrag Datum: 05.04.2021 Uhrzeit: 15:52 ID: 57758 | Social Bookmarks: @Archimedes deine Angaben sind höchst interessant. Aber die wichtigsten Eckdaten hast du uns verschwiegen. Denn wie soll man ein faires Gehalt bestimmen, wenn man nicht Weiß wieviel Umsatz jeder einzelne (in deinem Fall Angestellte) generiert und vor allem was am Ende für dich dabei übrigbleibt. Über Angaben bezüglich der Jährlichen Auftragsvolumens wäre ich dir sehr dankbar. |
Social Bookmarks: Zitat:
Es geht um einen Überblick zu aktuellen Gehältern und nicht zu aktuellen Büroumsätzen oder Honoraren. Zum Gehältervergleich habe ich die wichtigen Eckdaten geliefert. Wenn das alle Beteiligten ehrlich tun, dann kann man sich eine Meinung bilden. Belastbare Zahlen bist Du bisher stets schuldig geblieben und ich glaube nicht, dass ich mir von Dir die Welt, Büroumsätze oder Fairness erklären lassen muss. Mittlerweile darf ich auf etwas Berufs- und Lebenserfahrung, sowie auf eine gewisse Menschenkenntnis zurückblicken. Bitte liefere mal mehr als heiße Luft. Ich hoffe, dass sich da in den letzten 7 Jahren etwas bei Dir getan hat. Dieser Thread dient einem ernsthaften aktuellen Vergleich von Gehältern für AGs und ANs und nicht dem Austausch von irgendwelchen Hirnfürzen. | ||
ehem. Benutzer Registriert seit: 24.02.2014
Beiträge: 41
Kolumba: Offline
Beitrag Datum: 05.04.2021 Uhrzeit: 22:08 ID: 57761 | Social Bookmarks: Zitat:
Also ich habe 2014 für weitaus weniger eine lebenslange Verwarnung bekommen. Mal schauen ab die Moderatoren hier konsequent bleiben. Zurück zum Thema: Also wenn du nicht den Umsatz bzw. das Arbeitspensum deiner Angestellten als Grundlage dessen Gehälter berücksichtigen möchtest, wonach orientierst du dich dann? Kein Wunder das du dir unsicher bist ob du Zuviel oder Zuwenig zahlst. Deine Gehaltszahlungen sind somit vollkommen aus der Luft gegriffen. Stellen wir einen einfachen Vergleich an: Beschließt sich ein LKW-Kraftfahrer selbstständig zu machen braucht um Umsatz zu generieren einen LKW (Kostenpunkt 80.000-120.000 €), er braucht Kapital für den Einkauf (Kostenpunkt ca. 10.000-30.000) und er braucht Benzin und Verpflegungskosten inkl. Maut usw... Das bedeutet bevor er auch nur einen Cent Umsatz generieren kann, muss er ordentlich in Vorkasse treten und geht damit ein Enorm hohes Risiko ein. Da liegt es nah als Angestellter zu Arbeiten und seinen Lohn gesichert zu verdienen. Beschließt ein Architekt sich selbstständig zu machen, braucht er ganz genau null Euro. Er kann mit seinem Homerechner anfangen und mit einem kostenlos 2D CAD-Programm von zuhause aus voll loslegen. Die Nebenkosten wie ein paar Plots werden anschießend ohnehin von den Bauherren getragen. Also weshalb sollte ein Erfahrener Architekt der jederzeit die Leistung ohne Risiko, auch ohne dich erbringen kann, für dich Arbeiten und 60-90 % seines Umsatzes bei dir abdrücken? Du schleichst dich im Grunde genommen in diesen Prozess ein, nimmst dir alles was du kriegen kannst und überlegst dir dann anschließend ob ein lächerlicher Anteil in Form eines Gehaltes bekömmlich genug ist. Ich werde jetzt deinen Jährlichen Umsatz und damit dein Nettogehalt, anhand der mir vorliegenden Eckdaten, mal grob überschlagen: 10-15 Mitarbeiter bedeutet mindestens 8 Erfahrene Mitarbeiter und zum Vergleich anderer Büros mit derselben Angestelltenzahl, ein Auftragsvolumen mit Projekten in der Größenordnung von ca. 5 Mio. (2-7 Mio.) pro Erfahrenen Angestellten. Alles andere würde kein Sinn ergeben. Die restlichen 5 Mitarbeiter werden sicherlich zuarbeiten oder sind Springer. (Alles noch untertrieben) Das bedeutet 8x5Mio = 40 Mio. Auftragsvolumen. Bearbeitungszeit max. 2 1/2 Jahre vom ersten Strich bis zur Fertigstellung. Ergibt einen Auftragsvolumen von 16 Mio. pro Jahr. Das Architektenhonorar beträgt 10-12 %. Natürlich untertreiben wir jetzt wieder und sagen mal 10%. Ergibt einen Jahresumsatz von 1,6 Mio. Deine 15 Angestellten verdienen im Durschnitt 3850€ Brutto, die du wiederum vollständig von den Einnahmen absetzen kannst. 3.850 Euro x 15 Angestellt x 12 Monate X 1.3 Mehrkosten Sozialversicherung usw. = 900.900 an Gehältern die du Zahlst. Respekt! Gegenüberstellung Einnahmen - Ausgaben= 1.600.000. – 900.900 = 700.000 Umsatz netto. Steuerlich bereinigt Abzüglich allen nur denkbaren Nebenkosten (Miete etc..) von ca. 30%. Ergibt ca. 490.000 € Jahreseinkommen (WOW), das bedeutet ein Gehalt von ca. 40.000 Euro netto im Monat, zur freien Verfügung. zum Vergleich deine Angestellten haben bei 3850€ Bruttogehalt gerade einmal bereinigt 2700€ netto zur vefügung im Monat. Zitat:
Kein wunder das dich da dein schlechtes Gewissen Plagt und du hier ein Thread eröffnest. Wenn du auch nur 1.000 Euro mehr abgeben würdest pro Mitarbeiter wären alle zufrieden und du hättest immer noch deine 25.000 € im Monat. Aber: GEIZ IST GEIL Geändert von Kolumba (05.04.2021 um 22:28 Uhr). | ||
Social Bookmarks: Du hast natürlich uneingeschränkt Recht und hast uns Allen die Augen geöffnet. Danke. Jetzt wäre es doch schön, wenn sich wieder Leute beteiligen würden, die etwas Vergleichbares zu Gehältern beitragen können. | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 08.09.2021
Beiträge: 2
Arno Dübel: Offline
Beitrag Datum: 08.09.2021 Uhrzeit: 14:07 ID: 57842 | Social Bookmarks: Ich habe mich in diesem Arbeitgeberportal angemeldet, um aus Sicht eines angestellten Architekten die Zustände in den Büros zu beschreiben. Ich habe bis 2002 Architektur studiert. Das Studium lief richtig gut, ich habe einige Wettbewerbe gewonnen, war hochmotiviert und total begeistert von der Sache. Nach dem Studium kam dann das kalte Erwachen. Nach anfänglicher Arbeitslosigkeit bekam ich ein Anfangsgehalt von stolzen 800 € (brutto!!!) – zahllose unbezahlte Überstunden, Nachtschichten und Wochenendarbeit selbstverständlich inklusive. Nach 10 Jahren hatte ich mich dann langsam auf fantastische 2.800 € (brutto) hochgearbeitet. Anderen erging es ähnlich („Generation Praktikum“). Der Markt war mit arbeitslosen Absolventen geflutet, nahezu täglich flatterten Bewerbungsschreiben rein. Diese „goldenen Arbeitgeberzeiten“ Anfang der 2000er haben die Chefs nachhaltig geprägt. Noch heute klingt deren arrogante Gutsherren-Art in manch frecher Stellenanzeige durch. Was Kolumba bezüglich der Honorare schreibt, kann ich im Wesentlichen bestätigen. Ich habe in unserem Büro zufällig ein Schreiben des Steuerbüros bezüglich der Honorareinkünfte des Chefs gefunden, das mich schwer beeindruckt hat. Der Unterschied in den Einkünften (nach Steuern) liegt bei Faktor 10. Auch ohne diese Info werden die meisten Angestellten bereits bemerkt haben, wie sehr sich der eigene Lebensstandard von dem des Chefs unterscheidet. Brutale Abzocke und Betrug sind Grundprinzipien unseres Systems. In einem Architekturbüro ist dies aber auf so groteske Weise auffällig, weil die Ausgangssituation - ein abgeschlossenes Architekturstudium - bei allen Beteiligten gleich ist. Mittlerweile bin ich ins Bauamt geflüchtet und verdiene 5.000 € brutto. In einigen Jahren werden es dann ca. 5.900 € sein (Endstufe Tarif). Der Job ist zwar langweilig, aber mit geregelten Arbeitszeiten. Ich bedaure, meinen Beruf aufgegeben zu haben. Ein Zurück in die Knochenmühle wird es aber nicht geben. |
Social Bookmarks: Nun ja, die Flucht auf das Bauamt steht Jedem offen, der es in der freien Wirtschaft "nicht schafft" oder der gerne am unerschöpflichen Steuertropf hängt. Leider merken wir als Freies Architekturbüro, dass dort häufig und zunehmend die Kollegen landen, die woanders nicht klar gekommen sind bzw. die auf Dauer keiner beschäftigen wollte oder denen es tatsächlich zu stressig war. Das sollte man nicht verallgemeinern, aber bei schätzungsweise 75% der Leute die auf Baubehörden, Ämtern und Landesbaubetrieben etc. sitzen ist das mittlerweile so. Viele der alten Hasen, die häufig noch mit Herzblut ihren Amtsjob gemacht haben sind mittlerweile im Ruhestand. Ihnen folgen oft junge, unerfahrene (Teilzeit-)Kräfte, die vor lauter Angst Fehler zu machen oftmals gar nichts bewegen. Einige der übrigen 25% wechseln sogar wieder nach einigen Jahren zurück in freie Büros, weil sie es im Amt nicht aushalten und schnell als "Netzbeschmutzer" gelten, wenn sie etwas mehr als nötig tun. Natürlich lockt der öffentliche Dienst mit besten Konditionen, recht kurzen und geregelten Arbeitszeiten, fast unbegrenztem Krankfeiern/Blaumachmöglichkeiten, Altersvorsorge und null persönlichem Risiko oder Jobverlustängsten Für mich war das trotz guter Kontakte in diese Richtung nie eine Alternative. Größtes Problem an dieser Situation ist aber mittlerweile die große Bürgerferne und das Bauverhindern, statt Bürgernähe, Hilfe bei und Förderung von Genehmigungen und Baukultur. Das wiederum macht den Büros das Planen schwer, zieht Prozesse in die Länge, macht Projekte teurer, teils unkalkulierbar und die Planung von Arbeitskräften zunehmend schwieriger, wenn man nicht weiß ob eine Genehmigung in 2 Monaten, 6 Monaten oder 2 Jahren erfolgt. Verlass ist da in seltensten Fällen drauf. Gerade in den letzten 1,5 Jahren mit Corona war dort niemand um eine Ausrede verlegen, obwohl man bestens geschützt im Einzelbüro oder beim Home-Office saß und die Coronaprämie gerne mitgenommen hat. Mir fällt da häufig nur noch der Begriff "Failed State" zu ein. Ich bedauere, dass einige von Euch in Ihrem Arbeitsleben so schlechte Erfahrungen gemacht haben, dass sie keinen Ausweg mehr sahen und z.B. zum Amt gewechselt sind, die Branche verlassen haben oder langfristig mit dem ganzen System hadern. Ganz so schwarz-weiß ist es allerdings nicht. Natürlich gibt es Chefs, die mit Faktor 10 oder sogar 20 ihrer Angestellten netto mehr verdienen. Das gibt's bei Architekten, Bäckern, Autoverkäufern, Fensterputzern etc..quasi in jeder Branche und es steht Jedem frei es selbst zu versuchen. Es gibt allerdings wesentlich mehr Chefs die vielleicht nur das 1,5 - 3 fache ihrer ähnlich qualifizierten Mitarbeiter netto verdienen und dafür im Jahr doppelt soviele Stunden leisten, seltener in Urlaub fahren und noch das Ganze unternehmerische Risiko und den Ärger mit den Kunden dazu alleine tragen. Manche Chefs zahlen sogar trotz vieler Arbeit zeitweise drauf und verdienen auch mal weniger als die Angestellten. Auch hier kann man nicht verallgemeinern. | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 08.09.2021
Beiträge: 2
Arno Dübel: Offline
Beitrag Datum: 08.09.2021 Uhrzeit: 19:15 ID: 57846 | Social Bookmarks: Es ist schön, dass sich hier ein Arbeitgeber prompt mit seiner neoliberalen staatskritischen Meinung äußert. Zunächst mal eine kleine Feststellung: Wenn man sich den Altersdurchschnitt der Angestellten in einem gewöhnlichen Architekturbüro anschaut, stellt man schnell fest, dass kaum noch angestellte Architekten mit über 50 Jahren und nur noch wenige über 40-jährige vertreten sind. Woran das liegt ist klar: Es sind Menschen, die „…es in der freien Wirtschaft nicht schaffen, die nicht klarkommen, die auf Dauer keiner beschäftigen wollte…“ Denn Altwerden ist ganz klar eine Form des persönlichen Versagens. In einer Welt der Selbstoptimierung hat man seinen Chef mit 200 % Leistungseinsatz bis zur totalen Selbstaufgabe täglich „von sich zu begeistern“ und das bis zur Rente (wenn man sie denn erlebt). Ich kann aus meiner Behörde berichten, dass es hier eine große Anzahl älterer ehemaliger Architekten gibt. Und natürlich erweckt das manchmal den Eindruck eines Gnadenhofes. Sehr Junge und Unerfahrene gibt es hier nicht, (zumindest nicht in den anspruchsvollen Gehaltsgruppen). Die würden den Einstellungskriterien nicht genügen. Die Behauptung ist also Quatsch. Ich kann verstehen, dass Chefs Ängste haben, dass mit der Möglichkeit ins Amt zu gehen, die Angestellten eine echte Alternative zum alltäglichen Büroterror haben. Allein die theoretische Möglichkeit, nicht ohnmächtig den Zumutungen seinen Chefs auf unabsehbare Zeit ausgeliefert zu sein, verleiht den Angestellten den Mut, sich gelegentlich zu wehren. Bezüglich meines relativ hohen Gehaltes und der Steuertöpfe an denen ich genussvoll hänge, habe ich nicht das geringste schlechte Gewissen. Ich sehe es als persönliche Nachzahlung eines Gehaltes an, dass mir viele Jahre vorenthalten wurde. Und dass es sich bei den größeren Steuerzahlern auch um jene bestverdienende Chefs handelt, die auf Kosten ihrer Angestellten leben, erfüllt mich mit besonderer persönlicher Genugtuung. In diesem Zusammenhang möchte ich hier alle abhängig Beschäftigten auf die anstehende Wahl hinweisen, mit der Bitte das Kreuz nicht ausversehen bei der gelben freiheitsliebenden Unternehmerpartei zu setzen, denn: „Zwischen dem Starken und dem Schwachen, zwischen dem Reichen und dem Armen, zwischen dem Herrn und dem Diener ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit.“ (Lacordaire) In diesem Sinne: Gründet Betriebsräte, handelt gerechte Gehälter und Arbeitszeiten aus, wehrt euch! |
Social Bookmarks: Gnadenhof trifft es tatsächlich in einigen Behörden. Den kannte ich noch nicht. Ich hoffe, dass die Zahl der Nettosteuerzahler (es sind nur noch ca. 15 Millionen von 83 Millionen Einwohner) irgendwann nochmal zunimmt und derer die sich auf den Schultern der anderen Jahrzehnte lang ausruhen wieder abnimmt. Ansonsten kann ich den weichgespülten Gewerkschaftsgehabe nichts abgewinnen. Wer hohe Ansprüche hat, sollte zunächst Leistung zeigen. Leider wird man in Deutschland als Mensch mit Verantwortung und Leistungsbereitschaft häufig (vom Staat) ausgenutzt und bekommt immer mehr Leistungsempfänger ans Bein gehangen. | |
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