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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 02.08.2017 Uhrzeit: 15:46 ID: 56556 | Social Bookmarks: Tach in die Runde, mir ist aufgefallen, dass sich durch die Qualitätskontrolle im Rahmen des BIM-Arbeitsablaufs, etwas verändert hat im Verhältnis der Kollegen untereinander. Eigentlich ist die Qualitätskontrolle ja eine gute Sachen. Ich kann verhindern, dass falsche Modelle oder Mengen nach außen gegeben werden. D.h. ich finde den Fehler bevor es ein Externer tut, und kann den Anschiß von außen verhindern. Gleichzeitig ziehe ich mir dadurch der Groll der Kollegen auf mich. Der Vorwurf lautet dann immer, BIM ist zu aufwendig. Beispiel: Wände verschneiden sich nicht. Raum-Objekt findet seine Umgrenzung nicht. Raum-Objekt kann nicht aktualiert werden und stimmt in der Flächenauswertung nicht. Weiße ich darauf hin, wo der Fehler liegt, sagt der Projektleiter, dass das zu aufwendig ist und die Kollege sagt mir, er hätte alles richtig gemacht, das Programm würde spinnen. Gebäudemodelle liefern leider erst dann verlässlche Daten, wenn diese richtig eingegeben worden sind. Gleichzeitig läßt sich niemand gerne sagen, er hätte etwas falsch gemacht. Gemeinsamer Nenner der Kritik ist daher, BIM ist zu aufwendig. Ist das bei Euch auch so ? Wie geht Ihr damit um ?
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 |
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ehem. Benutzer Registriert seit: 29.12.2009
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bezett: Offline
Beitrag Datum: 09.10.2017 Uhrzeit: 21:41 ID: 56667 | Social Bookmarks: überlege mal, wie lange Hersteller, supporter, verstrahlte Nerds etc. schon von BIM schwärmen und träumen,und wovon sie uns seit Jahren mit Versprechungne in den Ohren liegen. Vergleiche das mit Deinem Büro-Alltag. Welches Delta kanst Du ausmachen? kleine Kostprobe für VW: Vectorworks 2017 ist nicht in der Lage, intelligente Fenster/Türen mit assymmetrischen Seitenlichtern und/oder Festverglasung und Oberlichtern darzustellen. Bei Schulen mit vielen Fenstern und Türen in der Fassade braucht jeder Mitabeiter einen NASA Rechner. Tabellen für die Massen haben Macken (Darstellungen), lassen sich nicht aktualisieren, Raumstempel lösen sich irgendwie auf, die Studenten dann erneut anlegen müssen, mehrschalige Wände werden im Layout falsch dargestellt, die Dateien für einen üblichen Geschosswohnungsbau erreichen Größen von 500 bis 800 MB, trotz disziplinierter Arbeit, internen Schulungen aller Mitarbeiter und zertifiziertes QM des Büros, der Service am Telefon ist meist überfragt (häufige Antwort: warten Sie auf die nächste Version, da klappt das dann...) kurz: Steinzeit CAD könnte eine Abhilfe sein. ...Oder gleich nur noch Bauleitung machen ;+)... |
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numerobinchen: Offline
Beitrag Datum: 27.10.2017 Uhrzeit: 19:29 ID: 56688 | Social Bookmarks: Naja, ich habe schon ein ganzes Einkaufszentrum in 3D gebastelt, als es das Wort BIM noch nicht gab und hatte kaum Probleme mit dem Speicher, als noch 1GB Speicher die Regel waren. Ich muss zugeben, es war Spielerei, denn das Modell konnte damals noch keiner wirklich nutzen, aber man konnte immerhin die Konstruktion nachverfolgen und Unstimmigkeiten erkennen. In dem Modell waren x Fenster drin, dazu die Schaufenster der einzelnen Shops usw, selbst konstruierte Fahrtreppen (weil diese es nicht fertig gab) usw, aber ich habe es nie geschafft das Datenvolumen über mehrere Hundert MB zu bekommen. Das war noch zu Zeiten von Allplan 2006. Ich glaube, dass heute die Datenmodelle weit mehr Daten mit schleppen, die nicht nötig sind, oder die Ersteller der Modelle machen es nicht richtig. Wenn man x mal Bauteile rein macht, wieder löscht anders macht, dann gibt es auch Datenmüll im Datenmodell. Zumindest von Allplan kenne ich es so, dass wenn es Probleme mit dem Verschneiden gibt, dann baut man die Wände eben anders herum auf. Auf einem Weg geht es immer, man muss es nur machen. Manche sind aber zu faul dazu, oder einfach nicht geschult genug, oder zu ungeduldig (wenn nicht gar besserwisserisch). Und dann kommt Datenmüll zustande. Das hat nichts mit BIM zu tun. Das hat etwas mit Selbstreflektion zu tun und dem richtigen Umgang mit dem CAD. |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 29.10.2017 Uhrzeit: 22:46 ID: 56691 | Social Bookmarks: Zitat:
Wer BIM-Modelle systematisch auswertet, stößt auch unweigerlich auf inhaltliche Unstimmigkeiten wie punktuell falsche Wandstärken, falsche Türfamilien, falsche Brandschutzangaben, fehlender Raumstempel. Wenn man es freundlich rüberbringt, sind die Kollegen nach meiner Erfahrung in der Regel dankbar für entsprechende Hinweise. T. | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.11.2004
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 15.12.2017 Uhrzeit: 23:10 ID: 56762 | Social Bookmarks: Inzwischen kann ich sagen, dass alle diejenigen, die Mengen aus Modellen gezogen haben oder Übersichstpläne anhand von Bauteil-Merkmalen erstellt haben, es inzwischen gut finden. Wohingegen all diejenigen, die sich entweder ungern umstellen oder grundsätzlich beim Zeichnen unstrukturiert sind - ja, jahrzehntelanges CAD hat das nicht ausgemerzt, immer wieder die Software oder den, der bei Problemen hilft, als Sündenbock vorschieben, wenn sie etwas falsch gemacht haben. Die Projekte die gut und ohne Beschwerden laufen, entblößen inzwischen zunehmend die zweite Gruppe.
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 |
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel Beitrag Datum: 20.12.2017 Uhrzeit: 22:07 ID: 56769 | Social Bookmarks: Mika, da stimme ich Dir zu. Fehlende Disziplin bringt BIM zum Einsturz, sonst läufts sehr effizient. Mein Eindruck ist darüberhinaus, dass es halbwegs linearer Projektabläufe bedarf, in denen mindestens die Leistungsphasen klar gegeneinader abgegrenzt sind. Da wo sich Vorentwurf/ Entwurf und Baustelle durchdringen wirds kompliziert. In diesen Fällen scheint mir eine "fehlerverzeihende" 2d-CAD Anwendung bei der "ich selbst der Herr der Daten" bin praktikabler.
__________________ jochenvollmer.de |
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