Social Bookmarks: Hallo ich bin neu im Forum Darf ich Fragen was für Erfahrungen Ihr habt mit der Auftragsvergabe von Visualisierungen. Ich meine hier vor allem die Architekten unter uns....Kümmert Ihr euch da selber darum weil Ihr es wollt oder eher weil der Bauherr das verlangt ? Mit freundlichen Grüßen Andreas Huber | |
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Social Bookmarks: Ich antworte mal zum Spaß auf meine Frage Ich höre paar mal wie Architekten kein Bock haben auf Architekturrenderings, es aber unumgänglich bei Wettbewerben ist oder beim Immobilien verkauf. Was haltet Ihr von Architekturrenderings, die fotorealistisch sind, ist das sinnvoll oder nur teurer Luxusquatsch ? | |
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Beitrag Datum: 26.03.2021 Uhrzeit: 21:29 ID: 57722 | Social Bookmarks: Lässt sich pauschal nicht beantworten. Visualisierungen sind einerseits für den Verkauf (Eigentumswohnungen, Häusle usw), andererseits für Investoren. Der Archi für sich braucht es nicht. Hat man einen festen Bauherrn, der eh weiß was er will, brauchts auch nicht. |
Social Bookmarks: Ok vielen Dank ! Jetzt kommt für mich an für sich die Interessante folge Frage....) wenn der Verkauf die Investoren also der Bauherr eine Visualisierung wünscht bestellt er das selber oder läuft das Prinzipiell immer über den Architekten? Was ist mit Architektur Wettbewerben da sind doch Visualisierungen auch unumgänglich oder? | |
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Beitrag Datum: 29.03.2021 Uhrzeit: 02:52 ID: 57732 | Social Bookmarks: Auch das ist unterschiedlich, je nachdem wie tief der Architekt involviert ist. Meist ist es eh der Kunde des Architekten der beauftragt, weil der hat seine Werbeabteilung über die solche Aufträge dann gehen. Beim Verkauf sind es eher Bauträger, die auch eine Werbeabteilung haben und auch da läuft es eher über diese, oder über den Chef selbst. Einerseits wollen Bauträger Investoren für größere Projekte gewinnen und da braucht es Bilder, weil Kaufleute können mit Plänen nichts anfangen. Andererseits wollen Investoren z.B. Eigentumswohnungen in teurer Umgebung verkaufen und suchen solvente Käufer. Auch die müssen mit hochwertigen Abbildungen gelockt werden. Und dann gibt es noch die Hausverkäufer mit x Haustypen, die alle mal visualisiert werden, um gewöhnlichen Wald und Wiesenbauherrn anzulocken. Es kommt auch mal vor, dass man als Architekt in der Chefetage sitzt und lauter Kaufleute vor sich sitzen hat und sein Projekt erklären will. Auch da wird es oft Visualisierungen brauchen, denn es sind ja Kaufleute, ohne Architekturwissen. Je nach Segment mehr oder weniger aufwendig. Für Wettbewerbe gibt es ein buntes Sammelsurium, von Rendering, mit PS verkünstelte Renderings, die wie gezeichnet aussehen sollen, bis hin zu tatsächlich selbst gezeichneten und auch gemalten Ansichten. Da gibt es nahezu alles was man meint, dass es ein Alleinstellungsmerkmal hat. Für das gewöhnliche Tagesgeschäft eines Architekten braucht es keine Visualisierungen. Diese kosten Arbeitszeit und somit Geld. Das braucht weder der gewöhnliche EFH-Häuslebauer, noch der, der mal einen Laden umbaut oder nen Anbau machen will. |
Social Bookmarks: Vielen lieben Dank. Für so eine genaue Analyse. Ich denke mir nur noch das wenn ein Bauträger Visualisierungen benötigt der Architekt für Ihn der erste Ansprechpartner dafür ist solange er keinen festen externen Kontakt oder interne möglichkeiten dafür hat. Darf ich noch Fragen wie wichtig es für Architekten ist Visualisierungen zu benützen für die eigene Referenz oder Portfolio ? Als ganz einfaches klassisches Werbemittel für sich selbst. Sie selbst sind auch Architekt ? Vielen Dank Mit freundlichen Grüßen Andreas Huber | |
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Beitrag Datum: 31.03.2021 Uhrzeit: 16:17 ID: 57740 | Social Bookmarks: Ja, ich bin selbst Architektin und mache selber Visualisierungen und habe vorher in Büros gearbeitet die für Projekte Visualisierungen gemacht haben, wie z.B. für große Einkaufszentren, Märkte, Wohnprojekte, Industrie usw. Visualisierungen sind nur für die erste Phase des Projektes wichtig, also um Kunden zu überzeugen, zu verkaufen usw. Wenn das Gebäude steht, kann es ja fotografiert werden und dann kommen auch Architekturphotographen ins Spiel. Architekten stehen eher auf Fotos des schon gebauten Gebäudes für ihr Portfolio. Visualisierungen haben irgend wie das Gefühl von hätte gerne, wurde aber nie gebaut. Das echte Foto zeigt es wurde gebaut. Das ist weit bessere Eigenwerbung. In der Planungs- und Bauphase nimmt man gerne Visualisierungen, wenn vorhanden, um zu zeigen, es läuft was. Steht es, wird es durch Fotos ersetzt. Es gibt durchaus Projekte im gehobenen Segment, wo echte Visualisierungskünstler am Werk sind, wo man das Foto nicht von der Visualisierung unterscheiden kann, dann ist es egal, ob Foto oder Visualisierung. Aber meist sind die Visualisierungen doch eher als solche erkennbar, was durchaus auch seinen Sinn hat. |
Social Bookmarks: Sehr Interessant vielen lieben Dank. Ich bin im Momemt dabei mich als Visualisierungskünstler (vielen dank das Sie meinen Wortschatz durch dieses wunderschöne Wort erweitert haben ) selbsständig zu machen. Wären Sie so nett, mal auf meine Webseite zu gehen und mir eine schonunglose Kritik zu geben ? www.shedevre.org Vielen Dank im vorraus Mit freundlichen Grüßen Andreas Huber | |
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Beitrag Datum: 31.03.2021 Uhrzeit: 20:16 ID: 57742 | Social Bookmarks: Nun, das ist meine Meinung und die muss nicht allgemein gültig sein. Also Schonungslos. Das allerwichtigste: Verkaufe dich nicht unter Preis. Jedes Deckelchen findet auch sein Töpfchen. Wer weniger zahlen kann oder will, muss es selber machen oder findet einen Dienstleister der weniger Qualität anbietet für das Geld. Fängst Du einmal damit an günstiger anzubieten, wirst Du es schwer haben deinen Kunden Preissteigerungen klar zu machen, damit Du auskömmliche Preise hast. Biete keine kostenlose Bilder auf der Webseite an. Damit ladest Du nur Schnorrer ein, die dich auszunutzen versuchen und der große Wurf wird nie zustande kommen. Richte deine Preise so ein, dass Du damit leben kannst, also auskömmlich sind. Rechne dir alle deine Ausgaben zusammen (alles, also wirklich alles, von den Versicherungen, Materialverschleiß bis zu den Lebensmitteln, Miete, Urlaub, Gewinn und Rücklagen usw) und die Zeit die Du verbringen willst um das zu verdienen, um diese Ausgaben tätigen zu können und rechne dir dann deinen Stundensatz aus. Du wirst merken, dass Du dann nicht sehr weit von anderen Anbietern hierzulande sein wirst und die sind, gelinde gesagt, nicht gerade günstig. Aber wer solche Bilder braucht, wird es auch bezahlen. Was ich weg machen würde, wäre die Abhandlung mit den Preisen in Asien. Das kannst Du als Meinung in einem Blog schreiben. Das gehört nicht auf die Webseite. Weniger Erklärungen was Du alles machst. Eher kurzes Beschreiben worum es geht. Der Rest wird sich dann bei einem ersten telefonischen Gespräch ergeben. Am Besten Du wirfst die Preise komplett raus aus der Webseite. Damit bist Du in einer besseren Lage und kannst die Preise je nach Aufwand berechnen und verhandeln und läufst nicht Gefahr einen günstigen Preis anzubieten für ein Projekt das doch mehr Arbeit benötigt als vorgesehen. Du kannst Festpreise für fest gesetzte Parameter anbieten, in einer Standardqualität. Dann muss der Kunde aber auch die Daten entsprechend liefern, damit Du weniger Arbeit hast. Alles andere sollte Verhandlungssache sein und das sollte auch klar kommuniziert werden. Die Bilder sind soweit OK und reichen für die üblichen Präsentationen. Die Videos hingegen sind mir zu dunkel. Architekten wollen Licht. Sie wollen ihr Haus in bestem Licht sehen. Alles andere sind nette Zugaben, nette Effekte, aber der Hauptteil muss hell sein. Du wirst ja selbst gegoogelt haben um zu wissen was die Konkurrenz so macht. Da muss ich nicht viel erklären. Da gibts Dinge da ist man echt baff. Richte dich an denen, die schon lange im Geschäft sind. Aber wie ich oben schon geschrieben habe, nicht jeder braucht die volle Kunst des Genre, aber man kann Kunden mit guten Bildern anlocken. Nebenbei, darf ich fragen, was Du an Software verwendest? |
Social Bookmarks: Vielen Dank das du dir die Zeit genomen hast so eine gute Kritik zu schreiben Im moment FreeCAD + Blender und Unreal Affintity zur nachbearbeitung. In zukunft will ich noch Twinmotion nützen weil es handlicher als Unreal ist. Darf ich fragen bei welchen Dingen du baff bist bei der Konkurenz ? Mit freundlichen Grüßen Andreas Huber | |
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Beitrag Datum: 31.03.2021 Uhrzeit: 23:33 ID: 57744 | Social Bookmarks: Wo ich baff bin? Guck dir mal die Architektursachen z.B. auf der Webseite von Maxwell an! Man muss sagen, dass Maxwell auch eine etwas lange Renderzeit hat, aber dafür gibt es Renderfarm-Dienstleister und wenn der Preis stimmt, ist auch der Preis des Dienstleisters drin. Zugegeben, die Rendersoftwarehersteller suchen sich die besten Beispiele heraus. Das Tagesgeschäft sieht einfacher aus. Aber mit Speck fängt man Mäuse. Was mich baff macht ist das perfekte Licht in Kombination mit dem perfekten Material. Stimmt eines von beiden nicht ist es schnell als Rendering sichtbar. Ist beides perfekt, sieht man keinen Unterschied mehr zur Fotografie, die von einem Könner gemacht wurde. Es gehört einiges an Übung und Verständnis was die Lichtführung angeht, um das hinzubekommen. Kenntnisse der Fotografie sind da sehr hilfreich, denn auch diese lebt vom richtigen Licht. Und dann gehört auch eine Portion postproduction dazu um es richtig rund zu machen. Oder auf der V-Ray Seite. Wobei ich sagen muss, dass ich die Maxwell Sachen einen Tick besser als die von V-Ray finde. Viel geben tun sich die Künstler nichts, die mit beiden Systemen arbeiten. Du musst aber auch Kunden finden, die das bezahlen. |
Social Bookmarks: Ja gut ich persöhnlich finde das die Bilder auf Maxwell zu Farbintensiv sind. Das hat für mich gleich den effekt dass ich mir Denke sieht zu unnatürlich und viel zu Photoshopmässig aus. Jetzt mal zur Kritik an meinen Renderings gut das Video ist zu dunkel für viele, mir und dem Klienten gefiel es. Aber Danke für den hinweis Aber wieso findest du meine Bilder nur OK ? das macht mich Baff | |
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